Neue 20-Zoll-VM-Felge von Alligt mit "Einpresstiefe"

@AntoineH : Ist schon fein das jemand die Investition auf sich nimmt, so eine Spritzgusform zu bauen.
dass jemand ein besseres Laufrad mit Einpresstiefe herstellt als das was es bisher auf dem (VM-)Markt
Ich verstehe bisher nicht warum dieses Rad überhauupt gebaut wird?
Es wird nie leichter sein als bisherige Speichenräder,
Steifer auch nicht,
Aerodynamischer auch nicht....
Besondere Innovationen sind auch nicht dran...
Wozu ist das gut????? Birgt die Möglichkeit etwas einzupressen Vorteile die mir als Laien nicht sofort klar werden?
Ich habe eher Bedenken das der Hersteller hier ein propritäres Teil definiert was einen späteren Austauch mit Standard-Fahrradkompunenten erschwert...oder rechnet er mit einen so großen Umsatzt das er mit einer günstigen Herstellung von eigenen Rädern noch etwas mehr Geld in der Herstellung einplant?
 
Hallo @tkosi,
Ich verstehe bisher nicht [.....] Wozu ist das gut????? [...] Ich habe eher Bedenken ...
So wie Dir geht es vielen, die sich noch nicht eingehend mit Fahrwerksthemen befasst haben...
Dazu gibt es hier ja Abende füllende, eingehende Diskussionen...
Es ist ein komplexes Thema, in das man sich einlesen und Experimente durchführen muss/sollte, wenn man es genau wissen will. Mit ein paar Absätzen Text ist das nicht getan.
Grüße,
Antoine
 
@AntoineH
Hast Du etwa geheime Informationen über die Zielsetzung von Alligt, die Du hier nicht veröffendlichen darfst?
Nein, habe ich nicht. (Evtl. geht es um die Weltherrschaft... ;))

Ich schreibe hier zusammenfassend auf Deutsch die Infos, die ich von Alligt und Sinner/Drymer dankenswerterweise erhalten habe.

Es muss ja eines Tages möglich sein, alternativ zu der "Alleweder-Gestänge-Vorderachse" mal ein echtes oder weiter entwickeltes McPherson-Federbein zu bekommen. Dazu benötigt man üblicherweise ein geschüsseltes Vorderrad.
 
Ich verstehe bisher nicht warum dieses Rad überhauupt gebaut wird?
Vermutlich, um eine bessere Lenkgeometrie realisieren zu können.
"Einpresstiefe" hat ja nichts mit einpressen zu tun. Bei den üblichen Autofelgen ist das der Abstand zwischen der Mittelebene der Felge und der Fläche, mit der die Felge an der Radnabe anliegt. Je größer die Einpresstiefe, um so weiter ist diese Fläche nach außen versetzt. Damit ergibt sich nicht nur die Möglichkeit, eine breitere Bremse zu verbauen, sondern auch das untere Ende der Lenkachse weiter nach außen zu legen.
Ich hab hier mal eine Skizze dazu angehängt, die das Federbein, einen Querlenker, und das Rad mit Nabe, Felge und Reifen in blau enthält sowie die zwei Drehpunkte und die dadurch definierte Lenkachse der Radaufhängung in rot

VR-Aufhaengung Skizze.png

Bei einem Drahtspeichenrad kann die (Mittelebene der) Felge nur zwischen den Nabenflanschen liegen, weil man sonst die Speichen nicht mehr spannen kann. Gelenkköpfe und deren Befestigungen dürfen aber nicht zwischen den Speichen liegen. Deswegen ist es schwer, die Radaufhängung so zu konstruieren, dass die Lenkachse am Boden einen kleinen Abstand vom Radaufstandspunkt hat. Das ist in der Skizze in den linken beiden Varianten gezeigt.
Ersetzt man die Drahtspeichen durch geeignet steife Stäbe, kann man die inneren Speichen weglassen und den Gelenkkopf unten weiter nach außen schieben.

Genaugenommen ist hier nicht die Einpresstiefe wichtig (die ist gar nicht sinnvoll zu definieren, wenn die Nabe keinen entsprechenden Flansch hat), sondern die Form der Speichen. Der für die Achskonstruktion verfügbare Raum ist bei einem Drahtspeichenrad prinzipbedingt durch einen flachen Kegel begrenzt, der durch die inneren Speichen aufgespannt wird. Bei Rädern mit starren Speichen oder aus tiefgezogenem Blech kann man diesen Kegel fast beliebig nach außen "ausbeulen" und sich mehr Raum verschaffen.


Viele Grüße,
Stefan
 
Meinst Du den "virtuellen Drehpunkt", der durch die getrennten Drehpunkte von Quer- und Längslenker entsteht? Vielleicht will jemand davon weg.
 
Warum das ganze? -> Mit einem 'geschüsselten' Rad läßt sich der Zielkonflikt zwischen möglicher Bremsscheibengröße, Lenkgeometrie und Minimierung der Spurbreite (= Frontfläche) besser lösen.
 
Die ersten Probeexpemplare der Felge sind fertig. Zur Zeit noch Einzelstücke und nicht ganz maßhaltig (über 406 mm), so dass reichlich Schmierseife zur Reifenmontage benötigt wird. Sobald verfügbar, stelle ich hier weitere Fotos in den Thread.
Zu Fragen aus diesem Thread hat Leo Photos geschickt, aus denen man ersehen kann, dass der Lenkrollradius Null und andere durchaus bekannte Begriffe sind unter VM-Konstrukteuren ;-)
Torso LRR01k.jpg Der Aluminiumdraht deutet die Lenkachse durch Federbeindom und virtuellen unteren Dreh"punkt" an.

Für Steifigkeits-Fans gibt es noch Fotos der ergänzten Nabe zur Felge.
Felge mit Alu-Innenleben03.jpg
Nochmals der Hinweis, dass nicht Renn-VM damit ausgestattet werden sollen und dass Radaufhängung und -nabe erst noch folgen werden.
 
Hallo.

Könnte es nicht sinnvoll sein so ein Laufrad im Alltag zu benutzen, da es viel robuster was Schläge angeht ist, keine Speichen sich lösen, oder brechen, Salz keine Korrosion herbeiführt etc?
Also für Allweter und Alltagsfahrer finde ich das wichtig.
Ich finde ein Rad was wenige Wartung braucht sehr interessant.
Und es sollte leicht sein solch ein Rad tubless zu fahren da keine SpeichenLöcher etc abgedichtet werden müssen und damit reichten sechs Bar doch völlig aus.

Aber vielleicht denke ich auch in die falsche Richtung.

Mit liegen Gruß

Johannes
 
Servus,
muss halt sehen wie stabil es wirklich ist. Mit Druckspeichenlaufrädern gab es schon einige ausfälle.. Das hier ist aber aus ziemlich zähem Plastik (Faserverstärkt) und mit ausreichend vielen Speichen versehen.

Und bei Tubelessreifen muss die Felge eine bestimmte Form haben, sonst bekommt man die Teile nicht sinnvoll aufgepumpt und dicht.

Gruß,
Patrick
 
Es ist jetzt etwas Steifer als das vom Versatilehersteller. Robuster das muss es noch zeigen, steifheit wird es nie an ein normales kommen. Aber mal so ohne Virtuellen Drehpunkt hat schon was.
 
Irgendwie sehe ich bei der Radaufhängung aber nicht, das der Lenkrollhalbmesser außerhalb des Aufstandspunktes liegt.. :/ Und dank Trommelbremse und Montageart ist die Einpresstiefe eigentlich wieder weg.
 
Die virtuelle Achse ist bei dem Sunrider anders ausgeführt als bei Velomobiel-Federbeinen. Hast du mal meinen Link oben duchgeschaut?

(man beachte das Wahnsinns-Alu-Fachwerk)
 
Ah, daher kommen die 50kg+ ... :X
Und "anders" als bei anderen wird der virtuelle Drehpunkt auch nicht erzeugt. Du hast nen Quer und einen Längs/Schräglenker.
 
Zurück
Oben Unten