Mobilitätswandel ohne HPV-Szene

Um wieder zum Thema zurück zu kommen - der Thread heißt ja "Mobilitätswandel ohne HPV-Szene" und nicht "Definition von HPV" - ist mir gerade noch etwas zu meiner Marketingsache eingefallen: Die bekannten YouTuber sind nicht nur bei Kindern im Grundschul- und Pubertätsalter beliebt, es gibt auch welche, die älteres Publikum ansprechen, wie z.B. Gronkh, Klengan, AlexiBexi, MrVenom1974. Im englischsprachigen Bereich sind Techmoan, ashens oder vwestlife beliebt und bekannt, und die testen öfter mal Technik-Gadgets - AlexiBexi sogar hauptsächlich.
Deren Zielgruppe geht meinen Beobachtungen zufolge so bei ca. 20 los. Bei denen gilt der Taschengeldparagraph nicht mehr, viele dürften eine Ausbildung machen oder hoffentlich schon Geld verdienen. Und hier war es in der Vergangenheit oft so, dass die Eltern die Führerscheinausbildung und das erste Auto mit 18 ganz oder teilweise finanzierten, oder einen zinsfreien "Kredit" zur Verfügung stellten, d.h., das Geld auslegten. Der Führerschein ist oft noch sinnvoll, aber statt eines gebrauchten Autos, das, wenn es nicht öfter in der Werkstatt als auf der Straße sein soll, auch schnell 5000 Euro und mehr kosten kann, könnte das Geld auch in eine Mitgliedschaft bei einem Carsharing-Anbieter und der Rest in ein "cooles Fahrrad" - hochwertiges Pedelec, Trike, VM - investiert werden.
Ich bin durch Zufall auf diesen Bericht "Helge und sein Fahrrad der Zukunft" und damit aufs VM gekommen, leider jetzt wieder davon ab wegen der Servicesituation (aber ich halte ggf. ein Pedelec-Trike nicht für ausgeschlossen), weiß aber durch weitere Recherche jetzt, dass das Podbike in Entwicklung ist und beobachte das auch - und wenn das (für mich) was taugt, wird das wohl Insta-Buy, wenn die Servicesituation stimmt. Und so könnte es viel mehr Leuten gehen, wenn sie überhaupt erstmal mitbekommen, was es im HPV- und artverwandten Bereich alles tolles gibt. Und das ist der Knackpunkt. Ein AlexiBexi oder ashens, oder gar Gronkh erreicht viel mehr Leute als ein Saukki oder ein velo-ads.
 
Genau deshalb brauchen wir auch solche Fahrzeuge massengefertigt aus dem Decathlon.
Ich würde wohl bevor ich bei decathlon ein Rad kaufe ein gebrauchtes kaufen.
Ich schätze auch decathlon wird den Podride nicht im Taschengeldbereich anbieten können.

@Windfisch sollten Influencer einen Podride bewerben so das Jugendliche den kaufen können dann hat der einen Stecker zum aufladen mit dem man nur bei decathlon aufladen kann und die Ladung wird dann 300€ im Monat als Abo unkündbar für mindestens 24 Monate kosten. Der Podride selber nur 999€ oder als Ratenkauf 12 Monate 99€.
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Ich bin durch Zufall auf diesen Bericht "Helge und sein Fahrrad der Zukunft" und damit aufs VM gekommen, leider jetzt wieder davon ab wegen der Servicesituation
Fahrräder gibt es ja schon unendlich lange als Fortbewegungsmittel. Der Grund warum das so lange erfolgreich war ist der Service ist simpelst.
Wenn Du eine Servicstation für Dein Pedelec brauchst kann ich das nachvollziehen, deswegen habe ich mich 2011 gegen ein Pedelec und stattdessen für ein Liegerad entschieden.
Ein Pedelec kostet ein vielfaches von einem Hpv, weil die Lebensdauer sehr begrenzt und die Technik meist undurchschaubar gemacht ist um es selbst zu warten. Ich schätze ein Pedale liegt im Kleinwagen Bereich von den Kosten pro km.
 
Hpv paßt nicht zum Wirtschaftssystem und wird deshalb keine Rolle beim Mobilitätswandel spielen, ein paar Jahre später beim Systemwechsel schon eher.
 
Ich schätze ein Pedale liegt im Kleinwagen Bereich von den Kosten pro km.
Habs mal für mein e-Trike anhand meiner gesammelten Daten ausgerechnet.
Ohne Anschaffungspreis des nackten ICE Sprint (ca €3.000), aber inklusive Motor, Akku, Verschleißteilen*, etc, kam ich auf €0,06602/km Wartungskosten und €0,0055/km Stromverbrauch.
Macht €715,20 bei 10.000km/Jahr. Die Frage wäre, auf welchen Zeitraum du den Fahrzeugpreis "abschreibst".

*Verschleißteile:
-alle 5.000km neue Reifen (Big Ben)
-alle 10.000km neue Schaltzüge, Kugelköpfe
-alle 15.000km neue Bremsen
-alle 20.000km neue Räder, Motor, kompletter Kettenantrieb
-1.500 Ladezyklen für den Akku


Edit:
auf 10.000km/Jahr geändert. 14.000km war ne krumme Zahl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hpv paßt nicht zum Wirtschaftssystem und wird deshalb keine Rolle beim Mobilitätswandel spielen, ein paar Jahre später beim Systemwechsel schon eher.

Nein, es gibt durchaus Beispiele im System wo HPV eine Rolle spielt. Die üblichen Verdächtigen heißen Kopenhagen, Amsterdam etc. Auch z. Bsp. In Aarhus sind mir die vielen Räder aufgefallen, wenn ich mich recht erinnere war Aarhus eine Musterstadt, in der Pedelecs fürs Umland getestet werden sollten. In Hamburg soll ein Stadtteil entstehen, in dem die KFZ zentral geparkt werden sollen.


aber klar, lieber auf dem Systemwechsel warten.

rwd.
 
Habs mal für mein Trike ausgerechnet. Ohne Anschaffungspreis des Trikes, aber inklusive Motor, Akku, Verschleißteilen, neuer Satz Räder alle 20,000km, etc, kam ich auf €0,06602/km und €0,0055/km Stromverbrauch. Macht €1001,28 bei 14.000km/Jahr.
Wenn du das auf 5-10 Jahre rechnest, wird es (auch mit Anschaffung des Trike) noch günstiger.
;)

Ich habe das für den SR3 auf 10 Jahre und Pendeln mit 20km einfach gerechnet.
Ergebnis: 5 (4,5) Cent/km.
:cool:

Rechnet dann noch 30Cent/km Pendlerpauschale dazu .....
:whistle::D
 
Die meisten Leute wollen halt kein Tretauto. Ich auch nicht und ich stehe solchen Themen ja im Vergleich zum Durchschnittsbürger noch halbwegs aufgeschlossen gegenüber und lese hier seit vielen Jahren mit. Ein Velomobil oder Trike finde ich noch sportlich-cool, aber so ein 4-rädriges Tretauto mit dem ich mit 10km/h die Steigung hoch krieche will ich noch nicht mal geschenkt haben.

Um Energie effizient unterwegs zu sein gibt es das schnöde Fahrrad, das ist meistens auch recht praktisch, ich kann's z.B. die Kellertreppe runter tragen oder bei meinem Arbeitgeber kostenlos in der Tiefgarage im Radständer abstellen.

Beim Fahrrad setzt sich bereits millionenfach durch, dass man dort nicht mehr zu 100% selber tritt sondern sich von einem Motor helfen lässt. Bei ca. 0,3-1kWh auf 100km ist der Strombedarf dafür auch nahezu irrelevant im Kontext der Energiewende.

Um den Strom für 20.000km im Jahr mit dem Pedelec zu erzeugen (angenommen 0,5kWh pro 100km) braucht man lächerliche 100kWh, das erzeugt hierzulande übers Jahr ein Solarmodul mit einer Fläche von ca. einem halben m²

Ja, das schlechte Wetter. Ich fahre jeden Arbeitstag mit dem Rad und von ca. 450 Fahrten im Jahr gibt es wirklich schlechtes Wetter vielleicht 10-20x im Jahr, unangenehmes vielleicht 50x im Jahr.

Wenn ich was transportieren muss nehme ich meinen Fahrradanhänger und leihe mir halt mal alle heiligen Zeiten ein richtiges Auto aus. Der Obi in meiner Nähe verleiht für Kunden seit kurzem sogar kostenlos Lastenräder, also noch eine weitere Option, die ich mal ausprobieren werden.

MfG
 
Ja, das schlechte Wetter. Ich fahre jeden Arbeitstag mit dem Rad und von ca. 450 Fahrten im Jahr gibt es wirklich schlechtes Wetter vielleicht 10-20x im Jahr, unangenehmes vielleicht 50x im Jahr.
Dazu - oder eher zu den Vorbehalten - fällt mir gerade ein:
Wenn ich mit nicht radfahrenden Kollegen mal darüber rede, wundern die sich oft, dass ich lieber im Frühjahr und im Herbst fahre. Es scheint für die wirklich neu zu sein, dass man bei 12-20°C weniger schwitzt als bei 25-30 °C.

Wenn ich was transportieren muss nehme ich meinen Fahrradanhänger und leihe mir halt mal alle heiligen Zeiten ein richtiges Auto aus.
Ich befasse mich gerade mit Überlegungen, was nach dem Lebensende unseres derzeitigen Familienautos kommen soll. Vor zwei Monaten hätte ich gesagt, probieren wir's erstmal ohne Auto - Fernfahrten sind so selten und so langfristig geplant, dass wir dafür sicher auch ein Leihauto bekommen, und den Rest könnten wir mit S-Bahn, Fahrrad und Car Sharing abdecken. Aber nachdem ich die Verfügbarkeit jetzt eine Weile lang beobachtet habe, bin ich etwas am Zweifeln, ob das am Stadtrand so gut funktioniert. Man sollte wohl schon ca. eine Woche vorher wissen, dass man ein Auto braucht, und das rechtzeitig reservieren. :unsure:
 
@Fanfan : Ich habs so gemacht -> Man kaufe für 500€ einen ollen Benziner mit Anhängerkupplung, größe egal (Bei mir 2er Polo). Der wird dann mal raus geholt wenn unbedingt nötigt. So kamen ca. 2000km im Jahr auf die Uhr, was vertretbar war (Verbrauch ca. 4l/100km). Versicherung 170€/Jahr, Steuern 70€/Jahr. Keine neuen Ressourcen für den Bau eines Fahrzeuges verblasen und gut. Man sollte aber ne Unterstellmöglichkeit haben und die Startbatterie auf LiFePO4 umrüsten, damit die nicht nach 3 Monate tot ist.

Gruß,
Patrick
 
Schon extrem dogmatisch wie hier geschrieben wird,sobald elektronische Unterstützung ins Spiel kommt.Ich habe auch schon über eine Nachrüstung nachgedacht.Eher so was kleines wie den velospeeder.Für die Stadt wie Köln nicht nötig, aber im Urlaub, mit Gepäck, wenn es mal wieder auf 2000 Meter hoch geht,durchaus legitim, mit den schlestesten kletteren unter den Fahrrädertypen sich Unterstützung zu holen.
Das Märchen der wahren Lehre die ich hier nachlesen darf,ist dann doch eher etwas für den Großinquisitor der wahren HPV Lehre.
Dann sollten aber bitte auch alle Lupineakkus für Licht und der gleichen aus allen VM's rausfliegen.
Etwas Konsequenz darf bei soviel Dogmatismus schon verlangt werden.
 
Am Stadtrand ist ein selten genutztes gebrauchtes Auto vermutlich nicht so verkehrt, wenn die Alternativen schlechter und teurer sind.

In der Stadt selbst haben wir halt noch eine verzerrte Welt und keine Kostenwahrheit. Sowohl bei meiner Freundin als auch vor meiner Wohnung kann man nach wie vor kostenlos parken und dort kostbaren städtischen Raum belegen/verbrauchen. Und da die PKW immer größer werden, werden auch die Parkflächen immer größer.

Würde der öffentliche Parkplatz in der Innenstadt einen halbwegs vernünftigen Preis haben (z.B. 200€ pro m Fahrzeuglänge im Jahr) gäbe es vermutlich gleich mal 10% weniger PKW Besitz und schon könnte man Grünanlagen, Spielplätze, etc... massiv ausweiten...

Ein HPV, welches man sich in der Stadt zusätzlich anschafft und das keinen PKW komplett ersetzt braucht idR ebenfalls einen Stellplatz und das kann u.U. dann auch nachteilig sein.

Auf dem Land ist das anders, da sind Flächen nicht so begrenzt.
 
Schon extrem dogmatisch wie hier geschrieben wird,sobald elektronische Unterstützung ins Spiel kommt.
Weil es halt ein anderes Ding ist! Eine Büchse schießt genauso wie ein Bogen, nur etwas weiter. Es ist trotzdem etwas völlig anderes ein Projektil mit Körperkraft oder Pulver zu beschleunigen.

Genau so ist es mit Fahrrädern, ohne Motor kann ich nur Gewicht sparen oder die Fahrwiderstände reduzieren um schneller zu werden, beim Pedelec lässt sich auch die Leistung verändern. Mehr ist nicht immer besser, sonst würde keiner mehr wandern gehen, es gibt ja Fahrräder.

Natürlich ist ein Pedelec auch nicht schlechter, wer das will der sollte es machen, ich werde mein Fatbike auch wieder zum Motorrad umbauen wenn es einen passenden Motor gibt (der alte war zu laut und hatte zu viele Ausfälle). Aber es ist eben nicht das Gleiche!

Ich schieße übrigens lieber mit Gewehren, muss aber trotzdem keinen Bogenschützen beschimpfen der das nicht mag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Definition von HPV
wurde von Gerhard vorausgesetzt und wurde von mir für die Nixversteher nachgereicht, kostenlos und sehr verbindlich :p
Wer Augen hat, der lese...

Pedelecs und andere e-unterstützten Fahrzeuge sind keine Hpvs.
Ausnahmen (für Hobbyrevolutionäre) :Menschen mit physischen Einschränkungen oder alpinen Steigungen sollen doch Ihre Fahrräder nachrüsten. Das ist dann kein Hpv mehr. Ist an sich nicht schlimm, aber eben kein Hpv.
Deshalb ist dieser Faden hier meiner Ansicht nach auch falsch ausgelegt.

Ein Velomobil ist ebenfalls ein Fahrrad. Kann man umrüsten, siehe oben.

Wer auf die Quinte gekommen ist, ein VM sei ein Elektroautochen, keine Ahnung. Vll Rodpide?
Ist jedenfalls Quatsch und entbehrt jeder Grundlage.

Ein Fahrrad ist ein Fahrrad ist ein Fahrrad.

Die faulen Säcke, die kein Rad fahren, sitzen im Auto auf dem Weg ins Fitnessstudio und heulen. Mimimi Regen, mimimi kalt, mimimi schwitzen, mimimimirfälltschonnochwaseinwasmichvomRadfahrenabhält. Macht nix, ich biete ein Taschentuch an... Zum Tränentrocknen.
Gruß Krischan
 
Auf Zeit online findet sich ein Artikel über swapfiets, da kann man für bummelig 20 EUR im Monat ein Rad mieten, und jeder Service ist inklusive. Ich habe die Dinger in Kiel gesehen. Könnte auch ein Modell für Menschen sein, die keine Lust haben ein Rad zu flicken oder auch nur aufzupumpen und Schraubmuffel den Einstieg erleichtern.

Gute HPV Idee!
Rwd
 
Wie ich halt auch geschrieben habe,dann bitte den Strom für Licht und alles andere selber produzieren. Immerhin ist dieser Strom für die sichere Fortbewegung unerlässlich. Eher gesagt ohne nicht für den Verkehr zugelassen.
Geht natürlich in Richtung Korinthenkacker meiner Seits,aber wenn schon dogmatisch, dann auch bitte richtig .Oder wo besteht hier der Unterschied einen Akku für die Stromversorgung zu benutzen, sich den Mehraufwand zu sparen? Oder sich ne halbe Stunde mit einem 100 Wh Akku ne halbe Stunde unterstützen lassen?
 
Hast Du keinen Dynamo? Ich fahr mit NaDy mit Tagfahrlicht, damit die Outoesel sich schon vor dem Gedanken daran an ihrem eingedosten 'den sieht man aber schlecht' verschlucken.
Zum Akkuladen bin ich zu gering begabt, das vergess ich. Selbst mein Akkuschrauber ist HP: Bohrwinde. Der Akku ist immer voll :)
Gruß Krischan, der seiner Frau noch dieses einen Motor ans Scorpion schraubt, damit sie unseren Haushügel hochfahren mag. Ich hab lange dran gekaut, aber nu ist die Kröte runter, bäh... ;)
 
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