Mobilitätswandel ohne HPV-Szene

Ein Pedelecfahrer ist ein Mofa-Fahrer.

Komisch. Ich habe bisher zwei Touren mit Trittkraftunterstützung gemacht, mit @kitenteddy auf der Green Mamba. Und bei beiden Touren habe ich deutlich abgenommen. Mit Mofa wäre das nicht gegangen. Es gibt Studien zu dem Thema, dass mit Trittkraftunterstützung mehr Kraft eingesetzt wird als ohne. Pedelecfahrer sind mithin keine Kraftfahrer, auch keine Mofafahrer, und auch nicht unsportlicher als Fahrradfahrer.
 
Auf Zeit online findet sich ein Artikel über swapfiets, da kann man für bummelig 20 EUR im Monat ein Rad mieten, und jeder Service ist inklusive.

Da gab es an anderer Stelle schonmal was zu:
PON will den anderen großen niederländischen Fahrradhersteller Accell Group (Batavus, Sparta u. a.) übernehmen und steckt auch hinter dem Pseudo-StartUp „Swapfiets“, das derzeit gerade kleinen Fahrradläden massiv Kunden entzieht und vermutlich dazu nicht kostendeckend arbeiten muss.

Ich glaube @eisenherz hat sich dahingehend auch schonmal geäussert.
Bei den ganzen "disruptiven Geschäftsmodellen" kommen mir mehr als nur leise Zweifel...

Gruss Stefan
 
@1Hz, es gibt auch Pedelecfahrer, die das Maß der Unterstützung so dosieren, dass sie mehr Körperkraft in das System stecken, als elektrische. (Im übrigen
, Abkürzung für Motor-Fahrrad...)

Ist super. Das nicht zu tun, ist genauso super, Hauptsache Bewegung, Hauptsache weniger Auto. Alles unstrittig.
Aber elektrische Kraft ist keine Menschenmuskelkraft. Außer natürlich beim Dynamo :p Und für die ganz Nickeligen: Es gibt bestimmt Menschen, die ihren Akku mit muskelkraftbetriebenem Generator aufladen. Was das soll, weiß ich nicht, aber das wäre dann wieder HP.
Ist eigentlich einfach. Also, eigentlich...
Gruß Krischan
 
Aber elektrische Kraft ist keine Menschenmuskelkraft.

Dennoch muss ein Pedelec zwingend mit Menschenmuskeln angetrieben werden. Ohne das fährt es nicht. Also ist es ein HPV. Es fährt ohne Motor, aber nicht ohne Human Power. Wenn ich Berg runter rolle, bleibt ein Fahrrad ja auch ein Fahrrad, und wenn ich Rückenwind habe auch :D
 
Downhill mit Mountainbike, den Berg hoch mit Lift ... trotzdem ein Fahrrad. Mal abgesehen davon, dass die Pedale zu drehen trotzdem Kraft erfordert. Zu Fuß gehen ist ja auch nicht anstrengend.
[DOUBLEPOST=1573488264][/DOUBLEPOST]Oder noch besser: wie viel Kraft brauchst Du bei einem After7, um 20 km/h zu erreichen? Niki hatte mit 100 Watt 57 km/h. Da sind 20 km/h auch nur Pedale bewegen.
 
- wenn ich mein Quest fahre, nenne ich mich Velomobilist
- wenn ich mein MTB fahre, nenne ich mich Mountainbiker
- wenn ich mein RR fahre, nenne ich mich Rennradfahrer
- wenn ich Kettcar fahre, nenne ich mich Kettcarfahrer
und in diesen Bereichen fühle ich mich als HPVler

- wenn ich E-Bike fahre, nenne ich mich E-Biker
- wenn ich Pedelec fahre, nenne ich mich Pedelecker
- als ich Mofa fuhr, nannte ich mich Mofafahrer
- als ich Mokick fuhr, nannte ich mich Mokickfahrer
- und und und

Ich käme aber nie auf den Trichter, mir ein HPV-Etikett an zu dichten,
wenn ich mit einem Pedelec unterwegs wäre.
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum jemand sein Fahrrad mit Motor, als HPV verstanden wissen will.(n)

Wenn ein Motor eingebaut wäre, würde ich mich aber kaum weniger anstrengen, das haben Fahrten mit den motorisierten DF gezeigt und ich würde viel mehr fahren, anstatt Zug oder Auto zu nehmen. Der Anteil der Strecke in der der Motor überhaupt an ist, liegt bei 20%, wo ich selbst knapp 200w beisteuere.

Du musst aber bedenken, das es die Motorablehnende HPV-Szene war, die ein DF überhaupt erst hervorgebracht hat.
Wenn die Fahrrad-Elektrifizierungsseuche schon 10 Jahre früher geboomt hätte, wäre die Evolution von bestimmten HPV-Entwicklungen wohl schon früher abgebremst worden. So gesehen ist es gerade die HPV-Szene, die relevante technische Machbarkeits-Maßstäbe setzt. Elektromotoren und Batterien dagegen, gab es ja schon vor dem Verbrennerauto. Das ist also ein alter Hut, den sich da so viele Hipster aufsetzen. :sleep:
 
Du brauchst nur die Pedale rühren, kraftlos sozusagen

Das ist zumindest bei Pedelecs mit Drehmomentsteuerung, die in Deutschland am weitesten verbreitet sind falsch.
(Alle Marken-Pedelecs Bosch, Panasonic, BionX etc.)
Es wird eine Pedalkraft mit einem bestimmten Prozentsatz unterstützt, dieser ist normalerweise einstellbar.
Da geht ohne Kraft (also "kraftlos") nix.

Kraftlos geht das nur bei einfachen Discounter Pedelecs mit PAS-Steuerung.
Diese prüft nur, ob sich die Pedale drehen.
Das KANN man dann wie ein Mofa fahren nur das man nicht den Gasgriff dreht, sondern die Pedale.
Das KANN man aber auch wie ein HPV fahren.

Auch der in Liegerädern oder Velomobilen häufig eingesetzte Tretlagermotor Bafang BBS01
hat m.W. nur einen Tretsensor und keine Drehmoment-Steuerung.
 
Das hängt mit der Leistung zusammen. Während die Pedelecker (ich mag den Begriff irgendwie) noch etwas davon spüren ob sie Leistung auf die Strasse bringen, fahren die 45er (meine Tochter fährt Stromer) immer im grössten Gang. So kann man am bequemsten den Drehmomentsensor bespassen. Das im Zusammenhang mit der höchsten Stufe macht eine sehr steile Gaspedalkennlinie. Also mit möglichst geringer Anstrengung den Regler auf Anschlag bringen, das ist das Ziel. Du fährst am schnellsten wenn Du den Drehmomentsensor auf Anschlag hältst. Das lernen auch Leute die von Technik und Physik gar nichts verstehen sehr schnell. Trial and Error.
 
Ich sehe nicht, warum man sich derartige Mühe geben muss, das zu differenzieren. Wem oder was ist damit geholfen? Um so weniger verstehe ich derartige Differenzierungen, die auch meist eine Ausgrenzung beinhalten, wenn es generell um den Verkehr geht. Ob jemand mit oder ohne Trittkraftunterstützung fährt, ist da doch irrelevant. Es ist allemale deutlich umweltfreundlicher als Autos und auch als öffentliche Verkehrsmittel. Und Pedelecs haben einen Boom ausgelöst. Für viele entsteht so erst die Möglichkeit, Fahrrad zu fahren.
 
Also ich finds gut. So viele Nummernschilder auf dem Radweg. Und alle fahren ziemlich flott und gammeln nicht im Weg herum. An den Steigungen und beim Beschleunigen sind sie unschlagbar. Auf den langen Geraden hat sie es dann wieder. Aber die Jungs und Mädels nehmen es sportlich. Nicht wie die Rennradler wo noch versuchen Gas zu geben. Die 45er fahren keine Rennen. Sie kenne ihre Grenzen. Kein Ehrgeiz whatsoever. Sehen das völlig gelassen. Die würde alle sonst im Auto sitzen und nerven (stinken, lärmen, gefährden). Ein paar weniger. Ist doch super.
[DOUBLEPOST=1573495084][/DOUBLEPOST]
:confused:
 
Mein damaliger Fahrradhändler meinte die allermeisten seiner v.P. stehen in der Garage nur rum.

Und die Unfallstatistik sagt, dass die Anzahl an Unfällen mit Fahrrädern massiv zugenommen hat. Analog zu der Zunahme des Radverkehres, zu einem großen Teil bedingt durch Pedelecs.
 
Meine Haltung habe ich schon mal irgendwo weiter vorne ausgedrückt:
HPV finde ich gut, aber Motorunterstützung geht in Grenzen auch, ist dann
H²PV = Human Hybrid Powered Vehicle
Wobei selbstverständlich sein sollte das der Motor in Bezug auf die eingesetzte Pedalkraft unterstützen sollte (außer bei Menschen mit Einschränkungen)
Pseudopedalieren geht für mich nicht.
 
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