So, Zeit für ein bisschen Reifenkunde, es gibt interessante Erfahrungen und eine gute Lösung
G-One
Die G-Ones, die ich sehr gut finde, scheiden für mein Quad aber aus zwei Gründen leider aus, sowohl vorne als auch hinten. Vorne ist der Verschleiß schlicht zu hoch und die ganze Sache wird damit zu teuer, aber auch für lange Touren zu unberechenbar. Passt nicht. Leider. Alleine vorne hätte ich da jährlich 8 Reifen plattgefahren - und da ist die Mehrbelastung der ausstehenden Trittkraftunterstützung noch nicht drin. Hinten auch nicht wirklich, auf Sand und Matsch schwimmt das zu sehr, wirklich Spur halten kaum möglich, ist das Stück länger, teils auch nicht fahrbar. Besonders, da das Quad geradezu nach schlechten Wegen schreit, passt da nun mal für mich keine Bereifung, die mich zu sehr einschränkt. Matsch und Sand habe ich bereits im Alltag viel und reichlich und Touren kommen noch dazu. Auch optisch hat mir das gar nicht gefallen, die sahen hinten verloren aus. Passt nicht zu meinem Quad. Und auch Reflexstreifen habe ich durchaus vermisst, vor allem jetzt in der dunklen Jahreszeit alltäglich in Berlin und Umland.
Der G-One ist ein geiler Reifen, absolut empfehlenswert, aber leider nicht für mein Quad. Und das gilt dann natürlich für den Pro-One noch mehr. Also neu nachdenken.
Big Ben Plus (55-406) und Marathon (47-406)
Auf Tour mit meinem Sohn und
@kitenteddy mussten beide vorderen G-Ones ja notersetzt werden, durch Marathons. Resultierend aus der Reifendiskussion während der Tour hatte Jörg mir zum ausprobieren benutzte Big Ben Plus angeboten, was ich sehr gerne angenommen habe. Also hinten Big Ben Plus und vorne Marathon. Billig, haltbar, Reflexstreifen, pannensicher und breit. Aber nicht geeignet. Das Quad wurde damit derart träge und schwer zu fahren, dass das für meine Strecken einfach nicht passt. Der Unterschied war der Sprung vom großen 52er Kettenblatt aufs Kleine 36er. Das ist ein massiv spürbarer Unterschied. Viel zu viel Energieverlust. Die Trittkraftunterstützung mag das lindern, aber das bringt nichts, ist Verschwendung pur und geht auf die Reichweite. Will ich nicht haben. Außerdem steigt damit im Antriebssystem die Materialbelastung entsprechend an. Auch das ist nicht zielführend, schon gar nicht auf langen anspruchsvollen Touren. Ein solches Setup kann nur sinnvoll sein, wenn dazu passende Lasten und/oder Böden vorliegen. Das wird man aber in Europa kaum finden. Die Alpentour wäre mir damit nicht möglich gewesen.
Marathon (47-406) und Kojak (35-406 Draht)
Spasseshalber. Allerdings war es ein Fehler, die Drahtversion zu nehmen. Die Faltversion hätte mir nämlich gut als Ersatzreifen dienen können. Das war natürlich eine deutlich spürbare Verbesserung, aber immer noch viel zu träge, zu viel Verlust. Der Kojak auch wahrscheinlich nicht haltbarer als der G-One, vielleicht sogar weniger, dafür billig, OK, aber für Touren zu unberechenbar. Und der Marathon einfach zu träge, macht keinen Spaß, bergan, oder schlimmer, bergan auf schweren Böden, immer noch zu extrem. Langsam fahren ist ja toll, aber langsam fahren und sich trotzdem anstrengen müssen ist einfach nur Mist. Und auch nicht Alpentauglich.
Big Apple (50-406) und Kojak
Siehe da, das Quadfahren macht wieder Spaß. Das geht gut. Klar, nicht so wie die G-Ones, aber erträglich. Das kann man fahren, reicht aber nicht wirklich. Macht noch nicht glücklich. Aber bedeutend leichter zu fahren, das große Kettenblatt ließ sich in Berlin und Umland wieder durchgängig nutzen. Die Richtung stimmt.
Big Apple (50-406 tubeless) und Contact Speed (28-406)
Na also, geht doch. Muss ich noch was mehr fahren, um mir ein endgültiges Urteil zu bilden, aber das sieht sehr gut aus. Den Big Apple tubeless zu bekommen war nicht schwerer als eine Tubelessreifen tubeless zu bekommen. Am Ventil hatte ich Probleme, aber das hat nichts mit dem Big Apple zu tun. Der ging ohne Dichtmilch auf Anhieb mit Standpumpe trotz undichtem Ventil bei 2 bar auf die Felge, als ob er nie woanders gewesen wäre. Der Contact Speed leider nicht, obwohl andere berichtet hatten, das ginge sehr gut. Das werde ich aber in einem anderen Faden thematisieren und mir Rat holen. Also vorläufig vorne mit Schlauch. Hinten 2,5 bar, vorne 4. Fährt sich sehr geil. Richtig klasse. Das ist G-One Niveau. Zumindest im Bereich bis 25 km/h kein spürbarer Unterschied, auch wenn ich das noch was mehr fahren muss. Insofern da ein messbarer unterschied ist, dürfte der im Geschwindigkeitsbreich bis 25 km/h zumindest ohne Belang sein. Denn selbst dann bekäme ich im Gegenzug mehr Performance auf Sand und Matsch, und zwar deutlich. Sehr schöne Lösung. Gefällt mir richtig gut