Lithium Ionen Akkus - Umweltverträglichkeit und Alternativen

Heute Abend folgende ARTE-Doku >Umweltsünder E-Auto?< geschaut...
Fand ich insofern bemerkenswert, als man dem aktuellen Trend der BEV-Begeisterung mal entgegen argumentierte.
Sah aber auch etwas herbeigeholt aus, also "Was könnte man noch an Gegenargumenten nennen?"
Dahinter steht vielleicht das Wirken einer PKW-Lobby, dass die Berichterstattung sonst zu einseitig pro-Elektro sei.
Das wesentliche Argument, dass aktuelle PKW - egal ob Verbrenner oder Elektro - wegen der großen Stirnfläche unnötig viel Energie verbrauchen - fehlte allerdings, wieder. Und spätestens da sehe ich eine PKW-Lobby am Werke.
 
Ähm, lustig dichotome Meinungsbildung: Wenn X nicht genau das herausstellt, was dir wichtig ist, ordnest du es direkt bei vertrauten Feindbild ein.

Dabei ist die Kernaussage dieser ARTE-Doku eigentlich, dass es weiterhin genau diese bekannte PKW-Lobby ist, die ihr bewährtes Geschäftsmodell "2-Tonnen-MIV" hinüberretten will. Dass (v.a. in Frankreich) die Großkonzerne längst auf die E-Vision umgeschwenkt sind, um dem ökosensiblen Volk zu erzählen, dass jetzt alles gut wird, die Umwelt gerettet ist... und ihr Lebensstil nicht in Frage gestellt werden muss... was ARTE-Typen aber liebend gern tun.

Hinter der WDR-Doku oder der "Schwedenstudie" und ihrer Rezeptionsgeschichte kannst du die PKW-Lobby diagnostizieren. ARTE findet nur alles doof, was kapitalistisch, großindustriell oder amerikanisch ist... Öl-Autos genauso wie E-Autos... die sind da also ganz bei dir.
 
@seemann11 : Eher letzteres ;) Damit meinte ich ganz selbstironisch, dass ich halt nun auch Wohneigentum und n 1400kg E-Auto besitze.. (Weils kleinere nicht wirklich gab, mit Außnahme Twike)
 
....da fahr ich doch lieber meinen über 30 Jahre alten "pöse pöse"-Verbrenner die paar km im Jahr, die ich sowas wirklich brauche.........

...jedes nicht neu gebaute Auto ist ein gutes Auto oder so
 
Das wesentliche Argument, dass aktuelle PKW - egal ob Verbrenner oder Elektro - wegen der großen Stirnfläche unnötig viel Energie verbrauchen - fehlte allerdings, wieder.
Die Stirnfläche ist gegenüber dem Fahrzeug-Zuladungs-Masseverhältnis bei all denjenigen, welche nicht Stunden ihrer Werktage auf Autobahn verbringen, vernachlässigbar. In deren Optimierung flossen Jahrzehnte an Entwicklungsstufen.

Da ein Masseverhältnis von 15:1 bis zu 30:1 (2,4t Tesla vs. 80 kg Fahrer) akzeptiert und propagiert, über Komfortfunktionen und Leistung gar als adäquate, notwendige Lösung proklamiert wird, bleibt Effizienz im durchschnittlichen Alltagsbetrieb und Nutzungsszenario fern.

Motto: "Schön, wenn einer es hat - und nicht braucht.. und nicht umgekehrt" führt zum Spazierenfahren von seltenst notwendiger Masse.
 
Die Stirnfläche ist gegenüber dem Fahrzeug-Zuladungs-Masseverhältnis bei all denjenigen, welche nicht Stunden ihrer Werktage auf Autobahn verbringen, vernachlässigbar. In deren Optimierung flossen Jahrzehnte an Entwicklungsstufen.

Da ein Masseverhältnis von 15:1 bis zu 30:1 (2,4t Tesla vs. 80 kg Fahrer) akzeptiert und propagiert, über Komfortfunktionen und Leistung gar als adäquate, notwendige Lösung proklamiert wird, bleibt Effizienz im durchschnittlichen Alltagsbetrieb und Nutzungsszenario fern.

Motto: "Schön, wenn einer es hat - und nicht braucht.. und nicht umgekehrt" führt zum Spazierenfahren von seltenst notwendiger Masse.

You forgot to mention "ludicrous" driving mode which propels the inexperienced into stationary objects with the acceleration of a circuit racing car. Very useful going to the supermarket.

I have had larger cars but the small ones were always more fun to drive. For me driving became boring, modern cars require no particular skills, the roads are saturated, the expense per km is ridiculous and most of the time the car is just taking up space doing nothing (parked). I wish my kids lived on a direct train route but they don't.

Taking 2 or 3 days to go see family in a vélomobile or on a trike puts the value of the relationship into a correct perspective I think.
 
Wir zahlen halt auch 10'000€ für 25kg Velomobil (400€/kg).
Andere zahlen 100'000€ für 2500kg Tesla (40€/kg).
Klar können die bei dem Kilopreis keinen Leichtbau machen wie wir das kennen.

If I look at my spreadsheet 83.33€/kg. Maybe the world needs more wooden vélomobiles? ;) OK I am still twice as expensive as a Tesla.
 
Klar können die bei dem Kilopreis keinen Leichtbau machen wie wir das kennen.
Preis pro kg ist dabei unerheblich.

a) Serienfertigung, großteils automatisiert,
b) Einkaufspreis vieler kompakt-massereicher Komponenten im Tesla liegt im sub-Euro bis niedrigen einstelligen Eurobereich pro kg (als fertiges Modul, nicht als Rohstoff),
c) Leichtbau ist sogar günstiger, wenn das Produkt vor dem Leichtbau überladen war. Abspecken in den Fokus gerückt.

eFahrzeuge mit Fokus auf Nahbereich (~80 km/h max. zugelassen) unterhalb der Masse eines Twike, Renault Twizy oder Monotracer sind kein technisches Problem. Sie sind ein Bequemlichkeits-, ein Anforderungsproblem auf Seite der Interessenten. Ein Erwartungshaltungsproblem.
You forgot to mention "ludicrous" driving mode.. .. Very useful going to the supermarket.
That was part of what I described with
Motto: "Schön, wenn einer es hat - und nicht braucht.. und nicht umgekehrt" führt zum Spazierenfahren von seltenst notwendiger Masse.
 
Ähm, lustig dichotome Meinungsbildung: Wenn X nicht genau das herausstellt, was dir wichtig ist, ordnest du es direkt bei vertrauten Feindbild ein.
He, das ist Dialektik - hat man mir bei der DKP-Kader-Ausbildung damals beigebracht.

Die Stirnfläche ist gegenüber dem Fahrzeug-Zuladungs-Masseverhältnis .. vernachlässigbar. In deren Optimierung flossen Jahrzehnte an Entwicklungsstufen.
Sorry, umgekehrt wird ein Schuh daraus - die Stirnfläche eines sitzenden Menschen ist 0,6 m², also 1/3 bis 1/4 des heute üblichen PKW. Und im gleichen Maße wird unnötig Energie verbraten, egal ob Autobahn oder Landstraße.
Die Masse tut bei einem BEV dagegen nicht weh, denn die davon abhängige (potentielle und kinetische) Energie kann - wegen des (fast) linearen Wirkungsgrads und durch Rekuperation - vollständig für Vortrieb genutzt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
.. die Stirnfläche eines sitzenden Menschen ist 0,6 m², also 1/3 bis 1/4 des heute üblichen PKW. Und im gleichen Maße wird unnötig Energie verbraten, egal ob Autobahn oder Landstraße.
Die Stirnfläche eines KFZ resultiert neben Motorisierung und Technikvolumen aus Komfortaspekten. Bspw. Sitzplätze, Komfortaspekte, welche untergebracht werden müssen (Klimaautomatik anyone?). Genutzt wird dies durch meist eine Person. Hier gilt es, anzufangen. Monotracer / Ecomobile machte es vor. Dass das Fahrzeug derart breit baut, wird von selbst verschwinden, wenn diese Komfortaspekte nicht mehr notwendig sind.

Wer konstruiert Velomobile als sportliche Einsitzer mit 1,5 Metern Breite? Stirnfläche ist Symptom, keine Ursache.

Der Monotracer / Ecomobile ist kein Leichtgewicht, da auf (zu) hohe Geschwindigkeiten ausgelegt -> bei 80 km/h Maximalgeschwindigkeit kein Problem, Masse und Verbrauch deutlich zu reduzieren.

Auslegung des Antriebsstrangs und Schutzkonzeptes auf diese - für große Anteile der Bevölkerung perfekt geeignete - Geschwindigkeit schrumpft die Masse beachtlich, während Effizienz im Nahbereich (mit max. 80 km/h, Stadtdurchschnitt eher 20-32 km/h!) relevant gesteigert wird.
Die Masse tut bei einem BEV dagegen nicht weh, denn die davon abhängige (potentielle und kinetische) Energie kann - wegen des (fast) linearen Wirkungsgrads und durch Rekuperation - vollständig für Vortrieb genutzt werden.
Das ist Wunschdenken. Aus Masse resultiert notwendige Dimensionierung des Antriebsstrangs und der kompletten Mechanik sowie Aufhängung, um die Peakwerte zu erreichen. Beschleunigung, Maximalgeschwindigkeit, Komfort. Daraus resultieren Volumen und Masse von Akku, Controller, Ladeelektronik, Fahrgastschutz, zusätzlich die (unnötigen) Komfortfunktionen.

Durch Letztere sowie bei eFahrzeugen notwendiger Temperierung (Kühlung / Heizung) des notwendigen Volumens in und um die Masse herum, so auch der Fahrgastzelle addiert sich neben Stirnfläche und Sicherheitsvorkehrungen (Crashsicherheit, Auslegung der Komponenten auf Belastungsmaximum) eine nicht "nahezu linear" auftretende Effizienzbandbreite.

Die für > 90% der Nutzer im Nutzbetrieb irrelevanten Spitzenwerte senken Effizenz bspw. im Stadtbereich enorm. Vier bis fünf Prozentpunkte geringere Effizienz des Antriebsstrangs von Akku zu Motor bedeuten bei hochoptimiertem Antriebsstrang 20 - 30% geringere Reichweite. Nachteil eines Systems im > 85% Gesamtwirkungsgrad-Bereich.

Rekuperation ist kein adäquater oder sinnvoller Ersatz für kompakte, massereduzierte eMobilität. Nicht ansatzweise. Es ist ein Hilfsmittel, um aus Pfusch und überladenen rollenden Wohnzimmerpanzern noch etwas mehr Effizienz und ein weiteres gut zu vermarktendes "Feature" herauszukitzeln.
 
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Doch doch, sogar gebraucht und aus Carbon :cool: Aber die Preise ziehen an, die gab's auch schon mal 4-stellig.
4-stellig gibt's auch, sieht aber Scheisse aus.
1400kg? Können wir auch mit alteingesessenen KFZ-Industrieprodukten unterbieten. :p
Verbrauch genauso hoch, Auto NOCH größer (passt nicht mehr sinnvoll in die Garage) und wiegt keine 100kg weniger... Und die Optik..naja..

@anotherkiwi : this is no efficent :p At 80km/h this car needs nearly the same amount of energy like an Tesla Model 3 or my Honda E. About 13-15kWh/100km. A realy realy bad aerodynamic kills the efficency..

@BB123 : Das aerodynamik im Regelfall wichtiger ist als Gewicht ist richtig. Nur Gewicht bedingt, wie Wolf korrekt gesagt hat, Volumen und damit auch Frontfläche.
Leider sind sehr kleine Fahrzeuge oft grausam im Bezug auf den cw Wert, zumindest bei KFZ, weshalb sich alle "normalen" KFZ, vom Twizy bis hin zum 7er BMW bei einem cwA von ungefähr 0,6m² wiederfinden. Daher ist auch der Verbrauch bei 100km/h nahezu gleich, da bei dieser Geschwindigkeit der Anteil des Luftwiderstandes, selbst bei vergleichsweise schweren Fahrzeugen, über 90% liegt.

Wenn ich z.B. meinen Roadster mit meinem Honda vergleiche, sieht man aber SEHR deutlich wo bei beiden die Prioritäten lagen. Während jedes Teil das ich vom Smart in den Händen hatte sehr deutlich zeigte, dass sich jemand wirklich (und gute) Gedanken zwecks Leichtbau gemacht hat, war das beim Honda ziemlich egal. Einer der Gründe warum das eine Fahrzeug 750kg und das andere 1550kg wiegt. Weniger Gewicht ist (für den Hersteller) teuer und wird vom Kunden meist sogar als negativ bewertet ("Billigere" Haptik, höhere Innenraumlautstärke, ruppigeres Fahrwerk weil Verhältnis Fahrzeugmasse/Fahrer kleiner wird). Daher macht das keiner mehr, außer vielleicht für "guck mal was wir können!" bei BMW.. Und für Vollcarbon und Leichtbau sind auch 1400kg ziemlich schlecht.

Doof an allem : Es gibt schlicht keine Mischung aus sparsam und modern ausgesattet. Sowas wie meinen Honda E hätte man auch mit dem halben Verbrauch realisieren können, ohne das Fahrzeug teurer zu machen :/ Leider wirds einfach dazu kommen, das Ineffizienz mit Akkukapazität erschlagen wird. Womit wir wieder beim Ausgangsthema wären.
 
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