Liegerad gefährlich?!

AW: Liegerad gefährlich?!

Moin,

ich schreibe jetzt mal als Autofahrer der viel in der Stadt rumkurvt, ich fange ja erst an mich Stück für Stück zum Alltagsradler zu wandeln. Wie auch immer, wenn ich als Autofahrer ein Radfahrer übersehen habe, und ja das ist mir auch schon passiert, habe ich schlicht nicht hin geschaut. Alles andere ist nur eine Schutzbehauptung.


Bis denn
Dirk
 
AW: Liegerad gefährlich?!

Tja, da wird mal wieder ordentlich schöngeredet...

Ich fahre gerne mit meinem Tieflieger. Aber nicht durch Wohngebiete mit Hecken, Zäunen und parkenden Autos, weil ich mich da an jede Kreuzung und jede Hofausfahrt heranpirschen muss, wohingegen ich mit dem UP die Geschwindigkeit meist beibehalten kann, weil ich über die Hindernisse hinweg sehen kann (andere Verückte mit Liegerädern hats da zum Glück nicht :rolleyes:).

Eben. Mit "positiver Risikokompenstaion" ist es zumindest nicht gefährlicher - man muß sich halt manchmal heranpirschen oder weiter links fahren.
 
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Nach der langen Zeit auf dem Liegerad fühlte ich mich mit dem UP total unsicher, die ganzen Autos die da unten um meine Füße rumwuselten, ich hatte ständig das Gefühl: Gleich erwischt dich einer!
Wenn sich jemand auf dem Liegerad unsicherer fühlt ist das also auch antrainiert und lässt sich abtrainieren und ins Gegenteil verkehren.

Schön, das mal von jemand anderem zu hören. Ich dachte, nur mir geht das so. Wenn ich mehrerer Wochen ausschließlich LR gefahren bin, fahre ich mit dem UP die ersten Meter richtig ängstlich.
 
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Wenn ich (blödes Beispiel!) mit einer laufenden Kettensäge durch die Fußgängerzone gehe, darf ich dann sagen, dass von der Kettensäge keine Gefahr ausgeht, weil die Menschen einen großen Bogen drumrum machen? :rolleyes:
Na da verdrehst du aber was, die Autofahrer verringern ja nicht die Gefahr für sich indem sie Abstand halten. Da bist du der Formulierung aufgesessen die Christian Ascheberg oben meinte. Wenn ich etwas habe was gefährliche Dinge auf Abstand hält, ob das jetzt Autos oder Kettensägen sind, ist es für mich schon sicherer.
 
AW: Liegerad gefährlich?!

Ich wollte in dem mal eben ausgedachten Beispiel nur klarmachen das Stammtischgequassel nichts bringt.... :rolleyes:

Drum wäre es logisch sich an das Thema etwas anders dranzuhangeln. Nur weil mit einem Liegerad gefährliche Situationen nicht auftreten, aber mit einem Upright doch, so sagt das leider nix aus. :eek:

Der einzig sinnvolle Ansatz:
Es müssten schon gleiche Testbedingungen für beide Räder geschaffen werden. Das mit meinem Versuch einer Darstellung natürlich auch eine subjektive Meinung daherkommt, ist nicht zu vermeiden, siehe hier.

Die These ist, dass eine rein objektive Betrachtung überhaupt nicht möglich ist. Schon bei der Rezeption des Objektes, bei dem Übergang des außerhalb unseres Bewusstsein Stehenden in unser Bewusstsein, erhalten wir eine subjektiv geprägte Vorstellung des Wahrgenommenen. Die Frage ist also nicht, wie wir die objektive Sichtweise erlangen können, sondern wie wir diesem Ideal möglichst nah kommen können. Hier ist eine Bezugnahme auf die Allgemeinheit notwendig, da diese Objektivität auch für jeden gelten muss. Um nicht von der Konsensbildung vieler verschiedener subjektiver Betrachtungen als Annäherung an das Ideal der Objektivität ausgehen zu müssen (die Addition vieler verschiedener falscher Betrachtungsweisen muss nicht eine Richtige ergeben !), muss etwas gefunden werden, das in jedem Menschen vorhanden ist und an welches die Bezugnahme ansetzt....
Die Sicherheit eines Liegerades am Fahrer und seiner "Einstellung" auszumachen ist demnach quasi reine Zeitverschwendung.

Gott was bin ich wieder respektlos :D Gute Nacht.
 
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Servus Joachim,
...Wir machen mal einen 3/3 Test (wie der bei Autos um den Spritverbrauch zu ermitteln)[...]Die Frage ob Liegeradfahren also gefährlich ist, muss mit JA beantwortet werden, und zwar ist Liegend fahren mit viel mehr potenziellen Gefahrensituationen gespickt, bei gleicher Fahrweise wie mit dem Upright.

1:0 für Dich, aber vielleicht solltest Du zukünftig gleich alleine spielen und nicht den Anschein erwecken, daß das Ergebnis noch nicht feststeht.

Gruß
Felix

PS: Sorry, natürlich stehst Du auf meiner "Favoriten"-Liste, aber ich war leider nicht angemeldet; es wird nicht wieder vorkommen. ;)
 
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Nur weil mit einem Liegerad gefährliche Situationen nicht auftreten, aber mit einem Upright doch, so sagt das leider nix aus. :eek:
Für mich ist das ein rein pragmatischer Ansatz: Auf welchem Rad komme ich wie oft in gefährliche Situationen?

Gibt's ähnlich ja auch im Autobereich und da stellt sich dann z.B. heraus, dass mit Golf GTIs überproportional häufig Unfälle passieren. Liegt auch da vermutlich nicht an der Autotechnik, sondern an den Fahrern und ihrer Einstellung, sprich Risikobereitschaft, Imponierbedürfnis, etc...

Der einzig sinnvolle Ansatz:
Es müssten schon gleiche Testbedingungen für beide Räder geschaffen werden.
Nein, das kann unter Umständen trotz scheinbar größerer Objektivität sogar vom Kern wegführen. Beispiel Bremsweg. Lässt sich objektiv messen und gut vergleichen.

Aber: Ist ein kürzerer Bremsweg sicherer?

Nicht unbedingt. Falls das Vertrauen auf einen kurzen Bremsweg zu erhöhter Risikobereitschaft führt, nimmt die Sicherheit ab, nicht etwa zu. Gilt ähnlich auch für Beschleunigung, passive Sicherheit und vieles mehr.

Die Sicherheit eines Liegerades am Fahrer und seiner "Einstellung" auszumachen ist demnach quasi reine Zeitverschwendung.
Richtig, wäre es ... wenn ich es täte. Aber ich lege ja ganz bewusst Wert darauf, keine Aussage über die Sicherheit eines Fahrzeuges treffen zu wollen, da das relevante Element in diesem System der Fahrer darstellt und nicht sein Vehikel. Und seine Einstellung ist natürlich insofern von Bedeutung als sie zu einem entsprechenden Verhalten führt.

Das Thema Sicherheit ist ja gerade deswegen so komplex, weil eben nicht nur technische Gründe dabei mitspielen, sondern es in erster Linie auf den Menschen ankommt. Es ist z.B. kein Geheimnis, dass Menschen, die in irgendeiner Form angeschlagen sind, sei es jetzt psychisch oder körperlich, anfälliger für Unfälle sind. Das geht bis hin zu provozierten Selbstmordversuchen aus latenter Todssehnsucht, unterschwelliger Aggression, etc...

Ich weiß wie gesagt nicht genau warum, aber das Liegeradfahren scheint einen allgemein beruhigenden und entspannenden Einfluss auf mich auszuüben, der über die rein körperlich spürbare positive Wirkung weit hinausgeht. Und irgendwie dient er unter dem Strich auch meiner Sicherheit, das zeigt ganz einfach die Praxis. Und die ist mir im Zweifelsfalle dann doch wichtiger. :D
 
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Hmm,...
Ja, dieses Argument wird ja sehr oft genannt.

Ja und?
Aber ist es denn zulässig die erhöhte Rücksichtnahme durch andere Verkehrsteilnehmer argumentativ so zu verwerten?
(keine rethorische Frage - bin mir da selbst nicht sicher!)
Man sollte imo nicht den Fehler begehen, die Rollen von Gefährder und Gefährdetem zu vertauschen. Der KFZ-Verkehr nimmt keine erhöhte (und schon gar keine überhöhte) Rücksicht auf Liegeräder / Velomobile, sondern er verstößt nur seltener gegen die für ihn geltenden Vorschriften (§1 StVO, Sicherheitsabstände beim Überholen und Hinterherfahren, Vorfahrtsregeln, Überholen an Engstellen, in Kurven, über durchgezogene Linien, etc.) gegenüber dem nicht motorisiertem Verkehr. Und wenn ich weniger oft pro Stunde explizit gefährdet werde, fühle ich mich halt sicherer. Nachvollziehbar, oder?

Ansonsten bin ich hier raus. Wenn erst nach einem *Gefühl* gefragt wird und genau dieses dann so verdreht wird, dass Liegeradfahrer den übrigen Verkehr *gefährden*, finde ich dies - ehrlich gesagt - eher lachhaft bis lächerlich. Dieser Thread quillt über von Symptomen eines ausgeprägten Radfahrerminderwertigkeitskomplexes.


Wenn ich (blödes Beispiel!) mit einer laufenden Kettensäge durch die Fußgängerzone gehe, darf ich dann sagen, dass von der Kettensäge keine Gefahr ausgeht, weil die Menschen einen großen Bogen drumrum machen? :rolleyes:

O M G. :rolleyes:

-Andreas,
fährt jetzt mit seinem hochgefährlichen, bedrohlichen, Menschen und Autos zersägendem C-500 zum Kunden.
 
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Ich weiß wie gesagt nicht genau warum, aber das Liegeradfahren scheint einen allgemein beruhigenden und entspannenden Einfluss auf mich auszuüben...

Wenn ich mir so die Gepflogenheiten in diesem Forum anschaue, scheinst Du da aber ziemlich alleine zu sein, mit diesem Einfluss :p
Oder die anderen kommen nicht genügend zum fahren.

Ach, noch was zur Sichtbarkeit. Es gibt tatsächlich die Gefährdung dass man mit dem Liegerad nicht gesehen wird, wo ein Aufrechtrad gesehen werden würde. Zum einen auf Radwegen hinter parkenden Autos, zum anderen von nachfolgendem Autoverkehr, also z.B. dem zweiten in der Reihe. Zu letzterem hatten wir hier auch schon einen Unfallbericht, wo ein ungeduldiger Autofahrer den vor ihm scheinbar grundlos herum trödelnden Autofahrer überholt hat und dann den Liegeradfahrer beinahe umgemäht, der der Grund für die langsame Fahrt war. In der Tat, eine Situation, die mit dem UP so wohl nicht passiert wäre. Aber komm, das ist nun wirklich ein sehr sehr seltener Fall und mir ist sowas auch noch nie passiert. Zumal auch ein hoher Prozentsatz der Fahrzeuge gar nicht von hinten durchschaubar ist, seien es Transporter, beladene PKWs oder auch einfach nur getönte Heckscheiben. Und hier ist ja nun definitiv wieder der Autofahrer gefährlich und nicht das Liegerad.

Die andere Situation, die ich natürlich tagtäglich erlebe, dass ich hinter parkenden Autos nicht so gut auf die Fahrbahn schauen kann und die Autos auf der Fahrbahn mich hinter den parkenden Autos nicht so gut sehen, die ist in der Tat ärgerlich und führt dazu dass ich mit dem Liegerad tatsächlich etwas langsamer über Ampelkreuzungen fahre, weil ich eben weiß dass mich viele rechts abbiegende Autofahrer, selbst wenn sie schauen, erst recht spät sehen können. Aber wie gesagt ich bin ja nicht lebensmüde und deshalb fahr ich halt schon recht defensiv über diese Kreuzungen. Gefährlich find ich mein Rad deswegen aber nicht.

Mit meinem 2,5 Meter hohen 3,5 Tonnen Transporter, muss ich auch langsamer die Serpentinen runterfahren als mit einem PKW. Ich würde ihn deshalb aber nicht als gefährlicher einschätzen.

Dass einen Autos die direkt hinter einem fahren nicht sehen ist doch quatsch. Wer einen da wirklich nciht sieht, der schaut halt auch nicht hin. So wie das oben schon gesagt wurde. Ich übersehe auch mal einen Radfahrer im Auto. Üblicherweise wenn er sehr eng und ungünstig rechts neben meinem Transporter im toten Winkel steht. Deshalb fahre ich beim Rechtabbiegen immer sehr bedacht, kein schnelles Beschleunigen oder ähnliches, damit wenn ich mal tatsächlich jemanden übersehen sollte, dieser zumindest die Chance hat meinen Fehler durch ein Bremsmanöver zu entschärfen.

Vielen fehlt einfach das Bewusstsein, dass von Fahrzeugen eine Gefährdung ausgeht. Die denken nur an sich, an ihr Auto und wo sie jetzt am liebsten ganz schnell hin wollen. Die Fahrzeugführer, die vor allem mal an sich im Kontext zu den ganzen Leuten um sie rum denken, sind leider ziemlich Mangelware. Und wenn die anderen mal beachtet werden, dann oft nur um sie auf vermeintliche Fehler hinweisen zu können.
 
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Die Sicherheit eines Liegerades am Fahrer und seiner "Einstellung" auszumachen ist demnach quasi reine Zeitverschwendung.
Es spielt schon eine Rolle welche Risiken leicht vermeidbar sind. Sonst könnte man auch behaupten fliegen sei unsicherer als autofahren weil beim Flugzeug der Druck abfällt wenn man die Tür aufmacht.
 
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Hallo Felix,

siehe:

Hier ist eine Bezugnahme auf die Allgemeinheit notwendig, da diese Objektivität auch für jeden gelten muss. Um nicht von der Konsensbildung vieler verschiedener subjektiver Betrachtungen als Annäherung an das Ideal der Objektivität ausgehen zu müssen (die Addition vieler verschiedener falscher Betrachtungsweisen muss nicht eine Richtige ergeben !), muss etwas gefunden werden, das in jedem Menschen vorhanden ist und an welches die Bezugnahme ansetzt....


da musste jetz nich abschmollen, ich hab mir das nicht ausgedacht.

Es spielt schon eine Rolle welche Risiken leicht vermeidbar sind. Sonst könnte man auch behaupten fliegen sei unsicherer als autofahren weil beim Flugzeug der Druck abfällt wenn man die Tür aufmacht.
Vollkommen richtig! Aber den zweiten Schritt vorm ersten machen, ist ebenfalls nicht schlau.

Für mich ist diese Unterhaltung übrigens mittlerweile sehr ineffizient, daher klinke ich mich an dieser Stelle aus :rolleyes:




 
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JMan sollte imo nicht den Fehler begehen, die Rollen von Gefährder und Gefährdetem zu vertauschen. Der KFZ-Verkehr nimmt keine erhöhte (und schon gar keine überhöhte) Rücksicht auf Liegeräder / Velomobile, sondern er verstößt nur seltener gegen die für ihn geltenden Vorschriften (§1 StVO, Sicherheitsabstände beim Überholen und Hinterherfahren, Vorfahrtsregeln, Überholen an Engstellen, in Kurven, über durchgezogene Linien, etc.) gegenüber dem nicht motorisiertem Verkehr. Und wenn ich weniger oft pro Stunde explizit gefährdet werde, fühle ich mich halt sicherer. Nachvollziehbar, oder?
Ja, da hast du wohl recht.
Konsequenterweise sollten also alle Liegerad fahren, wenn so der KFZ-Verkehr zum richtigen Handeln gebracht werden kann.
Nur - wird dann nicht wieder Gewöhnung und Rückfall in alte Muster stattfinden? Die positiven Aspekte, die du für dich wahrnimmst (und die will ich auch gar nicht anzweifeln!), entstehen doch daraus, dass auf etwas Ungewohntes und dadurch schlechter Einschätzbares mehr Rücksicht genommen wird. Es sind keine Vorteile des "Konstruktionsprinzips Liegerad"!

Da sollte man mMn deutlich unterscheiden.
Ja, ich weiß (und hab das ja auch schon geschrieben), dass das vllt ein blödes Beispiel ist aber zum Aufzeigen des Unterschieds zwischen etwas, dass aktiv zur eigenen Sicherheit beiträgt oder nur passiv, indem Andere zu geändertem Handeln bewogen werden, ist es doch ganz gut - oder nicht?
Dieser Thread quillt über von Symptomen eines ausgeprägten Radfahrerminderwertigkeitskomplexes.
Auch da sehe ich keinen direkten Bezug zu Liegerädern.
Autos von Radwegen scheuchen, Einhalten der Vorfahrtsregeln einfordern (bis zu einem bestimmten Punkt!), den zustehenden Bewegungsspielraum beanspruchen, etc... kann (und mach) ich auch auf dem UP.
 
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Ihr seid ja alle nett hier :)
Ich geb trotzdem mal meinen Senf dazu, gerade weil meine Liege noch in der Produktion ist...

Es gibt ein paar Horrorsituationen schon jetzt: z.B.: mein Fujin in der Stadt NEBEN einem Auto, womöglich so ein SUV. Links Auto, rechts Randstein oder noch besser: parkende Autos. Ich glaube das ist ist nicht so richtig geil.

Eine andere Beobachtung aus meiner RR Zeit möchte ich hier zum besten geben:
Ich bin lange auf dem Renner immer superknapp auf Landstraßen überholt worden, bis ich mal im tour-forum irgendwen gelesen habe, dass es nichts bringt, sich "klein zu machen" (=20cm Randabstand), weil das zum riskanten Überholen verleitet. Soweit so gut, das brachte auch Verbesserung.
Was aber richtig Besserung brachte war, nicht "wie auf Schienen" zu fahren, wie man das als halbwegs routinierter RR Fahrer typischerweise tut. Wenn man ab und zu etwas schwankt und pendelt, dann halten Autofahrer mehr Abstand, also fast so viel wie sie eigentlich müssten :)

Mein Eindruck (ab hier wilde Spekulation): Die meisten Liegeradler fahren irgendwie nicht ganz so gerade, sondern driften immer leicht nach links oder rechts. Dass das bei meinen Probefahrten auch bei mir selbst so war, zähle ich mal nicht als Argument dazu.
Wenn das so ist, dann könnte das erklären, warum man evtl. weniger belästigt wird.

Helfen tut dabei sicherlich auch, dass man durch die bauartbedingte schlechtere Manövrierbarkeit selbstbewusster und wie oben erwähnt fahrzeugartiger auftreten MUSS. Mit schlechterer Manövrierbarkeit meine ich zum Beispiel, dass man keine Trackstands machen kann (start-stop Problematik), nicht mal eben einen Bordstein hochspringen kann (runter ist ja auch nicht ganz so geil mit ungefederten Liegern) oder Schläglöcher und Pfützen überspringen kann. Ebenso kann es manchmal praktisch sein, einen kurzen schnellen Antritt hinzulegen (Wiegetritt).

Dazu kommt noch, dass ein Spiegel wirklich hilfreich ist, um rechtzeitig auf von hinten nahenden Verkehr zu reagieren.

Und nach vorne hin kann man mit dem Liegerad meine Erfahrung nach in kürzerer Zeit zum stehen kommen, wenn man eine gescheite bremse hat.

Wir kommen jetzt zu meiner These:
a) Die Nachteile eines Liegerads werden durch die (erzwungene) vorsichtigere Fahrweise ggüber dem UP etwa aufgewogen (in die eine oder andere Richtung).
b) Würde ich mit einem UP genauso vorsichtig fahren und nen Spiegel benutzen, dann wäre ich sicherer unterwegs als mit dem Lieger.
c) Umsteiger auf das Liegerad sind besonders gefährdet, weil sie die Eigenheiten des Gefährts nicht kennen (triviale Aussage)

AUSSERDEM WILL ICH MEIN RAD JETZT HABEN UND RUMFAHREN... :)
 
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c) Umsteiger auf das Liegerad sind besonders gefährdet, weil sie die Eigenheiten des Gefährts nicht kennen (triviale Aussage)
Stimmt nicht ganz. Absolute Neuanfänger sind sich meistens der Tatsache bewusst, dass sie das neue Gerät noch nicht völlig beherrschen und verhalten sich entsprechend vorsichtig. Tatsächlich gefährlich wird es erst in der darauf folgenden Phase: Man glaubt, das Gerät zu beherrschen, tut es de facto aber noch nicht. Ist natürlich keinesfalls aufs Liegerad beschränkt, das Prinzip trifft auch auf andere Bereiche zu.
 
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Leider kann man aber auch nicht verallgemeinern, dass Liegeräder in weiterem Abstand überholt werden. Ich fahre mit min. 60 - 100 cm Abstand vom rechten Rand, fahre auch bewusst mal Schlenker und trotzdem werde ich teilweise so knapp überholt, dass ich in meinen Seitenabstand "flüchten" muss, weil ich sonst umgeschmissen würde. Krassester Fall immer auf unserer Hauptstraße, die so nette Fußgänger Querungshilfen (sprich Mittelinseln besitzt). Da hätte ich schon manches mal hässliche Kratzer am Auto (und viel mehr an meinem GH und mir selbst) hinterlassen, wenn ich es nicht schaffen würde, im Ernstfall ohne auch nur 1 cm seitlich zu schlenkern zu fahren.:mad:

C.
 
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Am Donnerstag hab ich an so einer Stelle jemandem ans Blech gehauen (flache Hand) und ihm dann an der Ampel was vom Mindestüberholabstand erzählt (War so'n Schiebedachcabrio à la Ente, da konnte ich oben reinsprechen), worauf er meinte ich sei ja selber schuld weil ich ja nicht weit genug rechts gefahren sei, und Abfahrt.
Hab im Geiste "rechts" durch "links" ersetzt und es mir zu Herzen genommen.
 
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Ich halte Lieger fahren nicht für gefährlicher. Zumindest so lange ich mir einer Besonderheit bewusst bin: Die schlechtere Übersicht für mich beim Überqueren einer Sraße. Auf dem Up kann ich beim Fahren gucken ob was kommt. Auf dem Lieger ist ja schon die halbe Schusseligkite auf der Straße, bevor die Augen die ja auch bei Liegeradfahrern unpraktischerweise am Kopf und nicht an den Füßen sind) was sehen.
Ich hab mich gestern dabei erwischt, nach Gehör über die Straße zu fahren :eek: (War recht spät und nichts mehr los auf den Straßen)

Zur Frage, ob man auf dem Liegerad seltener knapp überholt wird: Ich habe den Eindruck, dass das so ist. Oder genauer gesagt: Ich muss mich liegend fahren einfach deutlich seltener ärgern als aufrecht.
Gestern bin ich auf der Straße gefahren, Radweg war Baustelle. (Selbstverständlich wird davon ausgegangen, dass man dann auf dem Fußweg fährt). Keiner hat mich knapp überholt, niemand hat gehupt!

Ich denke aber das liegt auch daran, was für ein Bild so ein Liegeradfarer vermittelt. Zumindest ich nehme als Autofahrer Radfahrer unterschiedlich wahr: Ein (in meinen Augen) "anständiges" Rad, womöglich noch mit "professionellen" Radtaschen, oder ein Rennradfahrer vermitteln einfach ein anderes Bild als jemand der unsicher mit 12 km/h auf dem Hollandrad herumwackelt. Und die ersten nehme ich einfach eher als echte Verkehrsteilnehmer war. (Die 2. sehen sich oft doch nichtmal selbst als Verkehrsteilnehmer).
Dazu kommt noch das Klischee des Liegeradlers: Autohassende Hardcoreradfahrer ("Müsli-Biker") :D Da ist vielleicht auch schlicht die Angst größer angezeigt zu werden. (Zumal diese Müsli-Biker sich bestimm auch noch genau auskennen).
Eigentlich doch ein Grund an dem Klischee zu arbeiten. Ich glaube, ich geh mir morgen Norwegersocken kaufen.:D (Aber wie bekommt man die Cleats an die Birkenstocks??)
 
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Ich halte Lieger fahren nicht für gefährlicher. Zumindest so lange ich mir einer Besonderheit bewusst bin: Die schlechtere Übersicht für mich beim Überqueren einer Sraße. Auf dem Up kann ich beim Fahren gucken ob was kommt. Auf dem Lieger ist ja schon die halbe Schusseligkite auf der Straße, bevor die Augen die ja auch bei Liegeradfahrern unpraktischerweise am Kopf und nicht an den Füßen sind) was sehen.
Ich hab mich gestern dabei erwischt, nach Gehör über die Straße zu fahren :eek: (War recht spät und nichts mehr los auf den Straßen)

Der Golf ist viel schneller als der Porsche, wenn er denn einen Porschemotor hätte :confused:

Deiner Beschreibung nach zu urteilen muss auf dem Lieger mehr Aufwand betrieben werden für die Sicherheit, als auf dem Upright. Aber du hälst ein Liegerad nicht für gefährlicher? Sich nicht umsehen zu können, schon halb auf der Straße zu stehen, bevor man selber Einsicht erlangt...das sind doch alles keine subjektiven Feststellungen sondern Fakten.

Wie soll man den jemals eine Aussage treffen können, wenn jeder hier von sich ausgeht? Ich meine, das ist zwar schön das du das für dich persönlich nicht gefährlicher findest, aber Karl-Heinz-Otto liest das hier, rennt in nen Liegeradshop und rast mit dem frisch-geshoppten Lieger im schlimmsten Falle so gestört los, wie er es sonst mit dem Upright tut.

Ich meine, wir fahren doch nicht alle nur bei Schönwetter, auf den schönsten Radwanderwegen Deutschlands die 10 Meter breit sind und aus Gummi. :confused:
 
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