Laufradbau

AW: Laufradbau

Laufradbau unter 60 Min. ist machbar aber 10 Jahre Benutzung ohne Speichenbruch sind dann nicht "drin".

Dem widerspreche ich jetzt mal. Man kann allein schon beim Einfädeln viel Zeit reinholen (und auch viel Fehler einbauen). Benutzungsdauer ist überdies kein Kriterium für ein gutes Laufrad. LR X wird bei einem leichten Nutzer 10 Jahre halten, bei einem kräftigen und schwergewichten Nutzer mit starkem Antritt aber vielleicht nur 5/6/7 Jahre.
 
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...nein,ich meine die Speichenbögen kräftig gegen den Nabenflansch drücken wie auch schon von Fanfan angemerkt wurde.

Dieses Andrücken führt gerne zu Folgeschäden wie Flanschbruch/Flanschausriß.
Schonmal erlebt oder nur gehört? Und woran könnte das liegen?
 
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Es wird in diversen Anleitungen ein Speichkopftreiber empfohlen, mit Hilfe dessen man mit einem Hammerschlag auf den Speichenkopf ausführt, um zu simulieren, was im Betrieb sowieso passiert: nämlich daß sich der Speichkopf einen Sitz in den Flansch arbeitet. Diese Vorgehensweise habe ich mal auf der Eurobike bei dem Herrn Graner beobachtet. Seitliche Schläge auf den Speichflansch können bei Alunaben durchaus die Ursache für spätere von den Speichenlöchern ausgehende Risse sein.

Ich selbst bin sowieso der festen Überzeugung (aus Erfahrung), das sich Speichen erst im realen Betrieb richtig setzen, daß das LR dann nach einer gewissen Einlaufzeit nochmal nachzentiert werden muß, und erst damit die optimale Haltbarkeit erreicht wird. Deswegen, ein paar mal von Hand abdrücken, fahren, nachzentieren.
 
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Hallo Jungs,
da bis auf einer keiner so richtig rausrücken will:
Was empfehlt ihr für einen Zentrierständer?

Parktool TS-2 ?
Centrimaster ?

Reicht was günstigeres?
MessUhren sinnvoll?

Tschö
René
 
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Hinterbau?

Es gibt auch eine Messuhr die du direkt am Rad befestigen kannst, dann brauchst du den Hinterbau nicht ausschneiden wie wir.
 
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Ich zentrier immer auf Achse: Kettwiesel auf'n Kopp drehen, Hocker daneben, Edding auf den Hocker drücken und mm um mm an das drehende Rad heranrücken bis der Edding Striche auf das Rad malt. (Kreide wird immer wieder empfohlen, hinterlässt auf meinen Rädern aber keine sichtbaren Striche). So kriegt man eventuelle Achs-Fehler auch gleich weg, wie beim Auto beim Auswuchten auf Achse.

Wenn man mit starr über'n Reifen peilendem Auge kein Eiern mehr sieht, ist es meiner Erfahrung nach gut genug für die Alltagspraxis.
 
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Ein Hinterbau oÄ kann man sich aber schlecht auf den Schreibtisch stellen....
Außerdem sehe ich da noch weitere Nachteile
Zb nur eine Radgrösse , nur eine Achsbreite etc...
 
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...Was empfehlt ihr für einen Zentrierständer?...

*** Joggl und Lutz müssen jetzt wegschauen *** :D

den hier:

weife10g.jpg

Ist leider ein Einzelstück - und in doppelter Hinsicht unbezahlbar.
Mein Kollege hat einfach keine Lust, noch weitere davon herzustellen.

Naja, in ein paar Jahren geht er in Rente. Mit irgendetwas muß er sich dann ja beschäftigen...
 
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da bis auf einer keiner so richtig rausrücken will:
Was empfehlt ihr für einen Zentrierständer?

Ich kann keinen aus eigener Erfahrung empfehlen. Ein älterer Minoura, den ich in den 90ern in den Fingern hatte, hätte zwar theoretisch auch die Zentrierlehre überflüssig gemacht, der war aber in sich nicht steif genug. Die Arme waren so ähnlich wie beim FT-1 (bei dem ich die Standfläche übrigens recht klein finde).
Messuhren sind für meine Ansprüche völlig übertrieben; mit Peilmarken erkenne ich 0,1mm Abstand, und genauer schaffe ich's sowieso nicht in sinnvoller Zeit.

Als Nippelspanner hab ich den Spokey. Das ist aber ein Kompromiss. Für Neubau hätte ich lieber einen, den man direkt auf die Nippel setzen kann. Den Spokey muss man von der Speiche her drüberschieben, aber dafür umfasst der den Nippel an drei Kanten und dreht ältere, festsitzende Nippel nicht so leicht rund.

Zu deinem Erstlingsprojekt noch ein paar Dinge:
Die Hochprofilfelgen sind vermutlich ungeöst. Da würde ich irgendwas suchen, womit ich die Nippel in die Löcher bekomme, ohne dass sie verkanten oder in der Felge verschwinden. Wenn dich schon eine Zentrierlehre nervt, könnte dich das zum Explodieren bringen.
Außerdem würde ich Klebeband empfehlen, um die Nabenhülse zwischen den Flanschen und die Felge in einem Streifen um die Nippellöcher zu schützen. Wenn die nicht kräftig eloxiert sind, hinterlassen die Speichengewinde dort gern Kratzer.
3-fach-Kreuzung könnte bei 28 Speichen zu viel sein. Die Speichen dürfen am Flansch nicht über die Köpfe der Nachbarn laufen. Eine sinnvolle Zielvorgabe für hinten ist, dass sie am Flansch möglichst tangential laufen, da sinkt aber die optimale Kreuzungszahl mit sinkender Speichenzahl.


Viele Grüße,
Stefan
 
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Nochmal zurück zum Tensiometer: Was habt ihr bitte für Tensiometer, um damit absolute Speichenspannungen zu messen ? Mein DT Tensiometer misst die Durchbiegung einer Speiche zwischen 2 Punkten unter Beaufschlagung einer best. Kraft (aufgebracht durch eine Feder). Ich kann damit sicherlich feststellen, ob alle Speichen gleichmässig gespannt sind, aber keinen absoluten Wert der Spannung angeben, weil bei der Messmethode per Durchbiegung ja auch die Dicke und Material der Speiche eine wesentliche Rolle spielen. Oder bin ich auf dem Holzweg ?
Ich benutze im übrigen sehr gerne die Methode "Soundcheck" per anzupfen. Der Unterschied bei einer Viertel Umdrehung des Nippels ist deutlich hörbar. So kann man ausreichend genau erkennen, ob alle Speichen grundsätzlich einigermassen gleiche Spannung haben und mit Übung kann man aus dem Ton auch recht gut heraushören, ob man sich im richtigen Spannungsbereich bewegt. Der Rest wird dann im Zentrierständer erledigt.
Wenn man zu Beginn alle Nippel gleich weit aufdreht, sollte das Laufrad ausserdem eh schon recht guten Rundlauf zeigen.
Ich muß ebenfalls bestätigen: Wenn man ein Laufrad mit unbekannter Naben-Felgen Kombi aufbauen muß, braucht es für alle Vorarbeiten und das Einspeichen selbst mind. 90 Minuten. Sind die Bauteile schon bekannt und man hat alle Maße, geht´s auch vernünftig in einer Stunde. Wesentlichen Anteil hat dann aber natürlich auch die Speichenzahl und wie fummelig das Ganze ist (z.B. wird´s bei einem 20 Zöller mit 36 Speichen schon recht eng zwischen den Speichen).

Schöne Diskussion übrigens hier mit wertvollen Tips. Jobst Brandt und Gerd Schraner waren auch meine "Lehrmeister".

Andreas
www.traumvelo.de
 
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Ich kann damit sicherlich feststellen, ob alle Speichen gleichmässig gespannt sind, aber keinen absoluten Wert der Spannung angeben, weil bei der Messmethode per Durchbiegung ja auch die Dicke und Material der Speiche eine wesentliche Rolle spielen. Oder bin ich auf dem Holzweg ?

M.W. ist bei einem Tensiometer immer eine Tabelle dabei, die eben dafür gedacht ist, anhand des Speichentyps die Speichenspannung auszurechnen.
 
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Schonmal erlebt oder nur gehört?..

...Rohloff hat es untersuchen lassen,
da sie nach eigener Aussage bei einem Prozent der ca. 200.000 bis jetzt gefertigten Naben Probleme mit Flanschbrüchen haben.
Es gibt wohl auch Händler die eher 3 Prozent vermuten,also sind irgendwas zwischen 2000 und 6000 Nabengehäuse bisher defekt.

Laut Rohloffs Untersuchung kommen verschiedene Ursachen in Frage.

Falsche Speichenauswahl z.B. 2,34mm Speichen;Dickendspeichen mit 2,2/2,34mm.
Falsche Bogenlänge
Falsche Kreuzungsanzahl
Grat am Speichenkopf-In den 90ern gab es an Speichenherstellern neben Sapim,dt-swiss und Alpina z.B. noch Wheelsmith und Hoshi welche Speichen in guter Qualität fertigten.
Heute teilen sich Sapim und dt die größere Nachfrage nach Qualitätsspeichen ohne die Qualität halten zu können.
Knackpunkt im warsten Sinne des Wortes ist laut Rohloff der Speichenkopf welcher einen Grat aufweisen kann,bei dt mehr als Sapim.

Andrücken der Speichenbögen an den Nabenflansch.
Treiben der Speichenköpfe.
-!

Es gibt hier einen Fahrer der schon die 4te Nabenhülse fährt.
 
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Dem widerspreche ich jetzt mal. Man kann allein schon beim Einfädeln viel Zeit reinholen (und auch viel Fehler einbauen). Benutzungsdauer ist überdies kein Kriterium für ein gutes Laufrad. LR X wird bei einem leichten Nutzer 10 Jahre halten, bei einem kräftigen und schwergewichten Nutzer mit starkem Antritt aber vielleicht nur 5/6/7 Jahre.

Aus dem lese ich nur das Du es nicht schaffst für 180kg Systemgewicht 10 Jahre ohne Speichenbruch zu Gewährleisten.:(
 
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Das BesteckLaufradbau 008.jpgvon oben links:
Braun/Zentriboy mit langem Arm
rechts daneben Braun Messuhr mit kurzem Arm
beide für Arbeiten am Rad
Braun Tensiometer voreingestellt für Säbelspeichen oder 1.5/1.6
Braun Tensiometer voreingestellt für DD Speichen 1.8/2.0
rechte Seite: Sapim T-Griff Hexa für 6-Kant Nippel
Sapim Tune Nippeldreher für upside-down Nippel
Sapim Gegenhalter für Säbelspeichen
Sapim Nippelhalter für Aero-Hochschulterfelgen
oben rechts:4 Sapim Nippelspanner,die unteren 3 ergonomisch geformt für arbeiten über und unter der Felge (im Zentrierständer oberhalb,im Rad unterhalb wenn man z.B. die Bremsbacken als Anschlag nutzt.)
darunter 2 Shimano Systemlaufrad-Spanner zum besser entsorgen (links daneben von Cyclus das Mittel der Wahl und die Speichenlehre)
unten rechts:
Nippelschrauber mit Zentrierspitze und federgespannter Endauskopplung für Akku-Schrauber.
Cyclus Nippelspanner-mein Liebling fürs Hochspannnen und in Verbindung mit dem Gegenhalter zum Kurzhalten bei Säbelspeichen.
und natürlich von Cyclus:der Zentrierständer und die Zentrierlehre
 
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Bei Rohloff ist alles mögliche Schuld, aber grundsätzlich nie Rohloff selbst;)

Andreas

Also, meine Rohloff hast du 2004 neu in 26" eingespeicht, dann ist die 8000km in einem Eigenbau und dann in einer Streetmachine gelaufen, 2011 hat du die in 20" umgespeicht, für das FS, jetzt ca. 12000 km, da ist bisher nix kaputt gegangen.
Offensichtlich kannst du deinen Job. :)
Gruß Volker
 
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braucht es für alle Vorarbeiten und das Einspeichen selbst mind. 90 Minuten. Sind die Bauteile schon bekannt und man hat alle Maße, geht´s auch vernünftig in einer Stunde. Wesentlichen Anteil hat dann aber natürlich auch die Speichenzahl und wie fummelig das Ganze ist (z.B. wird´s bei einem 20 Zöller mit 36 Speichen schon recht eng zwischen den Speichen).

Genau meine Rede. Unter 1 Std. kaum schaffbar.

Ciao
 
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Bei Rohloff ist alles mögliche Schuld, aber grundsätzlich nie Rohloff selbst;)

Andreas

Genau!

Der Killer ist ja das auch die "richtigen Speichen" zum Versagen führen !!!!!!!

Das Rohloff Nabengehäuse ist aber auch nur CNC gefräst und nicht geschmiedet .
Laienhaft gesagt hebelt es da metallurgisch den Strang aus dem Gefüge.

Ich dachte schon vielleicht sollte SON denen mal Hilfe leisten,waren deren Gehäuse doch erheblich besser verarbeitet und poliert.

Aktuelle Idworx haben seit ca. Naben Nr.:180000 bei schwarzen Naben aber deutlich in der Optik zugelegt und übertreffen die schwarzen SON in der Politur.

Vielleicht ein Hinweis auf einen Wechsel der Alulegierung ?
 
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Hi

Einfach schön, wie er da noch wie zufällig einen weissen Handschuh hindrappiert hat...:D:D:D

viele Gruesse
Lutz
 
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