Gestern abend haben bei uns Esperanto sprechende Pfadfinder übernachtet. Eine gemischte Gruppe von 10 Jugendlichen zwischen 13-17 Jahren. Sie sind seit Sonntag auf Fahrrädern unterwegs und hatten etwa 60km bei über 30°C bewältigt. Für einige ist es die erste mehrtägige Fahrradtour ihres Lebens.
Nach den Abendessen bat ich die Jungs um Hilfe, da ich fürs Quest eine eigene Garage ersteigert hatte, die bisher schlecht positioniert war und Hilfe brauchte sie zu versetzten. Erstmal gab es große Auge als sie unseren Fuhrpark sahen. Zwei HiTrikes, Quest, Gauco und CarlaCargo sowie ein paar Ups. Viele Fragen zum Quest von allen wurden beantwortet. Nach vollbrachter Arbeit zogen die meisten sich ins Wohnzimmer zurück, ich schaute noch ob das Quest gut in seine neue Garage rein glitt. Nur einer, der Jüngste, blieb vor den HiTrikes stehen und hatte so ein Leuchten in den Augen. Er fragte erst den erwachsenen Betreuer etwas auf Französich, kam dann schüchtern zu mir und wollte wissen, ob er so ein Liegerad mal testen dürfe. Wissend lächelte ich und fragte welches. Sein Finger deutete auf die HiTrikes.
Ich nahm das meiner Frau (etwa seine Länge) von der Wand, erklärte ihn wie er einsteigt und lenkt und ging zur nahen Sackgasse. Er fuhr los. Brav am Rand der Straße und kam grinsend zurück. Eigentlich wollte er aufstehen, aber ich meinte das wäre nur der erste Test. Nun sollte er die gleiche Strecke nochmal fahren, aber im Zick-Zack kurvend von der rechten Seite der Straße zur linken, die volle Breite nutzend ... und etwas schneller.
Sekunden später waren Freudenschreie in unser Nachbarschaft zu hören. Wieder bei uns war sein Grinsen bis zu den Ohren und "GENIAL" war alles was er sagen konnte.
Ich fühlte mich ein wenig wie ein Drogendealer der einer unschuldigen Seele den ersten Höhepunkt des jungen Lebens verpasste...
Ich ahne zu wissen, was er zu Weihnachten haben möchte, ob seine Eltern mich dafür hassen werden?