Sehr guter Artikel - eigentlich...
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"Man redet von einem großen Blackout, wenn eine sehr große Region, also in der Regel von einigen hunderttausend Einwohnern, über mehrere Stunden keinen Strom hat."
Falsch: Man redet von einem großen Blackout, wenn das gesamte europäische Stromnetz zusammen bricht. Alles andere ist ein großflächiger Stromausfall wie z.B. damals im Münsterland.
Zitat
"Los geht es eigentlich eher an den kleinen Dingen: Ein paar Ampeln funktionieren nicht, vielleicht Menschen bleiben im Aufzug stecken. Schlimmer werden die Ausfälle mit der Zeit. Es geht irgendwann los, wenn die Handys alle Akkus leer haben, man kann keine Feuerwehr rufen, keinen Krankenwagen, keine Polizei, wenn Unfälle stattfinden, was ja aufgrund fehlender Ampeln beispielsweise ein Problem ist. Es treten dann erste Probleme in der Lebensmittelversorgung vielleicht auf, weil Kühltruhen nicht mehr funktionieren.
Nach und nach verschärfen sich die Probleme in Krankenhäusern und Pflegeheimen – Krankenhäuser können nur 24 Stunden Notversorgung gewährleisten –, das heißt, Sie haben dann dort große Einschränkungen bis zu zwei, drei Tagen, wo es dann eben auch Unruhen und Ähnliches geben kann, also eine sehr, sehr dramatische Situation im Extremfall. Und selbst wenn hinterher alles wieder heile wird, geht man davon aus, dass das Vertrauen in der Gesellschaft in den Staat, aber auch in sich selber nachhaltig auch erschüttert sein wird."
Gut erkannt.
" Wir gehen weiterhin davon aus, wenn man die Digitalisierung und Energiewende gut gestaltet, dass das System mindestens so sicher bleibt wie heute."
Die Hoffnung besteht - hoffentlich.
" Wir hatten ja vor einigen Jahren eine Sonnenfinsternis in Europa, und das ist extrem gut abgefangen worden"
Das schaffen wir jede Nacht.
" kann es natürlich sein, dass sich Softwarefehler oder eben richtig bewusste Angriffe eine brenzlige Situation hervorrufen wird, die im schlimmsten Fall auch zum Blackout führt."
Völlig richtig erkannt!
" Wir haben das auch schon mal erlebt – nicht den Blackout, aber eine brenzlige Situation –, da ist Folgendes passiert: Smart Meter hat wahrscheinlich jeder schon mal gehört, das sind diese Zähler, die elektronisch in den Haushalten hängen und verbunden sind über eine Kommunikationsanbindung, und da ist durch einen Softwarefehler passiert, dass plötzlich alle Zähler mit allen anderen Zählern geredet haben. Geredet heißt also, alle haben Nachrichten ausgesendet an alle, und wenn man eine Nachricht bekommen hat, hat man die dann an alle ausgesendet, und das hat das Netz verstopft. Das ist jetzt an sich erst mal nicht schlimm, aber wäre gleichzeitig eine kritische Situation aufgetreten, hätte das zu Fehlern führen können."
Die Gefahr besteht allerdings.
"Ich würde zunächst mal damit anfangen, dass wir die neuen Akteure außerhalb der Energiewende stärker anschauen müssen. Man stelle sich vor, in einigen Jahren haben sehr viele Leute Elektroautos, einige Millionen. Einige Millionen Elektroautos haben zusammen eine Leistung, wenn die Strom tanken oder vielleicht auch wieder einspeisen ins Netz, die viel größer sind als ein großes Kraftwerk. Wenn es uns also gelingen könnte jetzt – und wir sind böse –, einen Hersteller der Autos zu hacken, könnten wir diese Ladevorgänge und Entladevorgänge beeinflussen, und zwar auf eine Weise, die zum Blackout führt."
Genau so.
"kann ich Mechanismen einbauen, dass ich früher erkenne, ob Überraschungen passieren könnten"?
Das wäre durchaus wünschenswert.