Klimawandel - mehr Zahlen

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Mhm, ist aber langsam. Oder anders gesagt um einen hohen Prozentsatz Wind zu nutzen müssen die Kähne langsamer fahren als üblich. Ob die Kostenrechnung bei so teurer Fracht aufgeht? Selbst die Tanker-Reeder tun sich schwer mit Windnutzung und deren Fracht kost weniger als 500€ pro Tonne und die Schiffe wären wegen dem tief liegenden Deck besser geeignet als Autotransporter. Vermute bei Tesla Greenpainting-Marketing dahinter.

Anderes Problem: Stelle mir gerade vor wie quer sich die Kiel-losen Frachtschiffe stellen müssen um dem Winddruck der Segel gegen halten zu können.
 
Agro-PV macht mehrfach Sinn, wenn die Trägerkonstruktion...
Also abgesehen vom möglichen Hitzestress-Schild klimageplagter Ackerkulturen macht so ein Überdachungsaufwand (tonnenweise Stahl!) auf schon versiegelten Flächen sicher mehr Sinn als über unversiegelten. Da fällt bspw. die berühmte Radweg-Überdachung ein... die dann auch nicht solche freitragenden Traktorspannweiten bräuchte, sondern die PV-Fläche mit deutlich geringerem Materialeinsatz in der Trägerkonstruktion umsetzen könnte... und dann den Hitze- und Regenstress der Mobilitätswende etwas reduzieren könnte. Als Dach- und Versiegelungsflächen haben wir genug, da müssen wir nicht noch mehr zubauen.

... in Wüstengegenden jedoch...

also seit den 40er Jahren, ein ausgeprägtes H2-Pipelinenetz, in den Gasometern war immer schon sogen. "Stadtgas", das aus bis zu 60% H2 bestand und gar nicht komprimiert war
Aber wenn ich mich recht erinnere, war dieses H2 im Stadtgas (gewonnen aus Kohlegas) nur durch seine Vermischung mit Methan etc. stabil handhabbar... und nur noch thermisch verwertbar. Die Pipeline-Herausforderung für "reines" H2 als Prozessgas oder die Brennstoffzelle sind höhere.

Ob die H2-Mobilitäts- und Speicher-Vision einfach nur das öffentliche Covergirl für eigentliche Industrieförderung (Stahl, Zement, Chemie) sei... können wir nach Auslaufen der Periode beurteilen, welche Branche sich welche Sümmchen genehmigt hat.
 
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Eine für Tesla tätige Reederei will ein klimaschonendes Konzept realisieren: einen Auto-Transporter, der vor allem mit Windkraft fährt.

Aaaaalle Jahre wieder... :coffee:

Das Manko der meisten Konstruktionen ist, daß moderne Frachtschiffe eine zum Segeln ungeeignete Rumpfform besitzen. Segeln schräg zum Wind funktioniert nur bei Schräglage des Schiffs, damit der Rumpf auf der Luvseite eine kleinere wasserumströmte Fläche hat als auf der Leeseite. Ansonsten will sich das Schiff stumpf vom Wind wegdrehen und macht fast keine Fahrt, bei steileren Winkeln fährt es dann sogar manchmal rückwärts bzw. wird gebremst. In Etwa ist das mit dem Kurvenfahrverhalten von Aufrechtdreirädern zu vergleichen, das ja auch unter aller Sau ist.

Die einzigen modernen Segelschiffbauer, die die Bedeutung des Rumpfes verstanden und umgesetzt haben, sind die Konstrukteure der Maltese Falcon. Folgerichtig sieht sie auch aus wie ein "altmodisches Segelschiff" - das ist also keineswegs rückwärtsgewandtes Retrodesign, sondern strömungstechnische Notwendigkeit, damit es funktioniert. Die Grundlagen dieser Konstruktion stammen aus den 60er Jahren von Wilhelm Prölss, der noch wusste, warum am Ende mehrerer Jahrtausende der Segelschiffentwicklung die letzten gebauten Windjammer so erstaunlich gut funktioniert haben. Auch die vergleichsweise neuen, für Segelschiffverhältnisse riesig großen Segelschulschiffe der Polen und Russen haben stets noch diese Idealform.

Aber Musk wird auch hier eine steile Lernkurve durchlaufen.
 
Es gibt schon verschiedene Lösungen für einen Lateralplan, sonst würden wohl Multihulls (oder Imocas) nicht funktionieren
Daggerboards
Canting Keel

nur um mal zwei Beispiele zu zeigen. Viele moderne Rennyachten haben wenig mit traditionellen Rümpfen zu tun, Ich weis nicht wie das Unterwasserschiff des Entwurfes. aussieht. Irgendeinen Wiederstand braucht es.

ich erwarte von solchen Frachtern keine grandiosen Leistungen am Wind. Aber auf raumen Kursen könnte es klappen, (man beachte die alten Handelsrouten, im Engl. Trade Winds)

Ist ja nicht der erste Versuch. Es gab Flettner Rotoren, Drachen etc,

Ich fürchte halt bis jetzt ist diese Einschränkung der Ausschluss für die Konzepte, aber wenn Musk einen speziellen Zweck einkauft, kann es klappen. Es gab ja auch schon mal Teeklipper, die genau einen Zweck bedienten. Durchgesetzt hat sich aber das Vollschiff (sehr vereinfacht)
 
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Aber wenn ich mich recht erinnere, war dieses H2 im Stadtgas (gewonnen aus Kohlegas) nur durch seine Vermischung mit Methan etc. stabil handhabbar... und nur noch thermisch verwertbar. Die Pipeline-Herausforderung für "reines" H2 als Prozessgas oder die Brennstoffzelle sind höhere.

Ich meinte schon das reine H2-Pipelinenetz (älteste Kernstrecke vom Rhein nach Marl), nicht das Stadtgasnetz (das aber wegen des hohen Kohlenmonoxidanteils ebenfalls sehr extremen Anforderungen genügen musste).

Vor vielen Jahren habe ich mal bei Klönne nachgefragt; die Gasbehälter dieser Bauart wie auch die der Bauart MAN wären für die Speicherung reinen Waserstoffs nach den alten, aber noch gültigen DVGW-Richtlinien zulässig - nicht nur im Bestand, sondern auch als Neubau.

Für Brennstoffzellen braucht man mindestens sogen. "Fünfpunktnull"-Wasserstoff (HY5.0) das heißt "fünf Neunen": 99,999% Reinheit. Sind es Niedertemperaturzellen, braucht man sogar HY6.0. Aus Kohle per Fischer-Tropsch-Verfahren geht das gar nicht, mit Chloralkali-Elektrolyse so gerade eben und mit PEM-Elektrolyseuren natürlich problemlos. Der Preis verdreifacht(e sich im Jahr 2008) mit jeder zusätzlichen Neun.

Deswegen ergibt ja auch das Verwerten im Stahlwerk so viel mehr Sinn. Wozu mit Wasserstoff autofahren und fossil Stahl kochen, wenn es andersrum nur ein Drittel kostet?
 
Aber Musk wird auch hier eine steile Lernkurve durchlaufen.
Vielleicht liest er hier mit und kommt dann auf die Idee, evtl. schon vorhandenes Wissen aus der Schifffahrt oder dem Velomobilforum zu nützen, anstatt alles Falsche erst selbst auszuprobieren?
Einem 'Genie' wie ihm wäre das zuzutrauen.
Selbst von den modernen Windradbauern könnte man was lernen.
 
Für Brennstoffzellen braucht man mindestens sogen. "Fünfpunktnull"-Wasserstoff (HY5.0) das heißt "fünf Neunen": 99,999% Reinheit. Sind es Niedertemperaturzellen, braucht man sogar HY6.0.
Ich bin mir ganz sicher, dass für NT PEM (Automotive) kein 6.0er Wasserstoff verwendet wird. Die Reinheit für NT PEM BZ ist vor allem in Hinblick auf CO relevant (Katvergiftung), dagegen machen CO2, Wasser, N2 oder marginal Sauerstoff wenig aus.
 
Ggfs. der Diskussions-Anschluss für die E-Auto- vs. Paris-Frage:
 
Kohleausstieg - der Fehlstart

Das Abstellen diverser Kohlekraftwerke kam wohl etwas zu früh. Das leistungsstärkste Steinkohlekraftwerk Heyden wurde fünf Jahre früher als vorgesehen zum 1. Januar stillgelegt. Nun muss es zur Sicherstellung der Versorgung in steter Betriebsbereitschaft gehalten werden und wurde dieses Jahr schon 6 Mal wieder hoch gefahren. Auch andere schon abgestellte konventionelle Kraftwerke wurden mittlerweile als systemrelevant eingestuft und stehen für Engpässe in Bereitschaft. Die Kosten dafür trägt selbstverständlich der Endverbraucher.

Zitat
" Der Fall zeigt, dass das Geschäftsmodell von Uniper, die Energiewende mit verlässlichen Back-up-Kraftwerken abzusichern, gefragt ist. Grundsätzlich setzt Uniper dafür seine Flotte von Gaskraftwerken ein, die im Laufe der Jahre auf die Verbrennung von klimaneutralem Wasserstoff umgerüstet werden sollen. Aber vorerst sind auch Kohlekraftwerke, die Uniper selbst aufgeben will, offenbar noch unverzichtbar."


War da nicht gleich noch was? Aaaaah man will die zur Grundsicherung nötigen Gaskraftwerke auf die Verbrennung von diesem blödsinnigen und uneffizienten Wasserstoff umrüsten! Sieh einer an, das erstaunt mich nun aber wirklich sehr. Laut einigen "Eggsberden" hier ist diese Energieform ja sowas von out. Man sind die Planer und Ingenieure in der freien Wirtschaft doof, die können ja so garnicht rechnen.:sneaky:
 
Man sind die Planer und Ingenieure in der freien Wirtschaft doof, die können ja so garnicht rechnen
Klar können die rechnen: es soll ja Milliarden an staatlichen Subventionen geben. Davon einen Batzen "abzusahnen" ist doch die Spezialität von großen Konzernen.
Gleichwohl teile ich Deine Bedenken, daß wir noch unliebsame "Überraschungen" erleben werden, was die Zuverlässigkeit der Energieversorgung angeht.
 
Passend dazu: wenn vorgerechnet wird, wie toll Elektroautos im Vergleich zu Verbrennern sind, wird dabei eigentlich der CO2 Footprint für den Aufbau der Ladeinfrastruktur einschliesslich der notwendigen schnellstartfähigen Backup Kraftwerke, neuer Ortstrafos, verstärkter Stromkabel in nahezu jeder Siedlung und für die Schnell - Ladesäulen mit eingerechnet?
 
War da nicht gleich noch was? Aaaaah man will die zur Grundsicherung nötigen Gaskraftwerke auf die Verbrennung von diesem blödsinnigen und uneffizienten Wasserstoff umrüsten!
Tja, wir haben seit Jahren in Bayern ein hochmodernes Gaskraftwerk, dass für Spitzenlasten und Versorgungslücken gedacht war. nur nicht in betrieb, weil halt leider gegen die ganzen abgeschriebenen Kohlemeiler wirtschaftlich abgeschlagen. Und zum Thema Kosten: Es gibt vom UBA eine Studie zu den versteckten Subventionen der Kohle, die wir alle mit unseren Steuern zahlen. Also wenn schon meckern, dann bitte alles berücksichtigen.

Passend dazu: wenn vorgerechnet wird, wie toll Elektroautos im Vergleich zu Verbrennern sind, wird dabei eigentlich der CO2 Footprint für den Aufbau der Ladeinfrastruktur einschliesslich der notwendigen schnellstartfähigen Backup Kraftwerke, neuer Ortstrafos, verstärkter Stromkabel in nahezu jeder Siedlung und für die Schnell - Ladesäulen mit eingerechnet?
dann müssen wir aber auch die ganze Infrastruktur zur Ölförderung und deren CO2 Fußabdruck einrechnen.... oder meinst Du eine Bohrinsel, Pipelines, Schiffe, Raffinieren, Tankstellen und tausende Laster zum Treibstofftransport kommen zum CO2 Nulltarif?
 
@Rodge : Ja, es gibt Studien die das mit einberechnen. Und dadurch siehts noch besser für die Verbrenner aus.
Denn Benzin sprudelt nicht aus dem Boden, sondern wird etwa 10000km von hier als Öl gefördert, um die halbe Welt geschippert, hochaufwendig und energieintensiv rafinieriert und dann erst per LKW zur Tanke gebracht...
Bei Benzin braucht es knapp 23% von dessen Energie um es überhaupt her zu stellen. Ergo gut 1,8kWh. Pro Liter. Ein normaler Golf, der sparsam gefahren 6l Benzin verbraucht, braucht zusätzlich nochmal über 10kWh. Eine Energiemenge die ausreichen würde um ein E-Golf sparsam zu bewegen.,

@TimonG: Vergiss bitte nicht die ganzen Kriege die wegen Öl geführt wurden. Der Angriff auf das Osmanische Reich im 1. WK wurde wegen deren Öl geführt. Die Golfkriege ebenso. Die Kosten für den letzten, noch laufenden, Golfkrieg belaufen sich allein für die USA auf etwa 2,2 BILLIONEN Dollar. Das ist ausreichend viel Geld um das "eroberte" Öl komplett mit regenerativen Energiesystemen zu kompensieren... Aber nö, lieber knapp 100000 Menschen töten, Warlords unterstützen, ganze Länder platt bomben..
 
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