Klimawandel - mehr Zahlen

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Danke @windwärts für den Link zu Maxton.
Die gesellschaftlich notwendigen Veränderungen fand ich sehr spannend, wenn man weiter darüber nachdenkt. Der Begriff "Ökodikatur" als Zuspitzung, ist auch für das künftige Wertesystem, beruhend auf Philosophie und Wissenschaft, eine wichtige Ergänzung zum gesamten Thema.

Derzeit finde ich sehr interessant, welche Wissenschaften sich bereits mit dem Klimawandel beschäftigen. Leider kommt davon noch zuwenig innerhalb der Gesellschaft an. Wenn ich in Gespräche auf Ökonomen verweise ernte ich grosse Augen.

Der Handlungsdruck wird erst in ca 10 Jahren beginnen (ca. ab 2030). Den Diskussionsteilnehmern hier dürfte es leicht fallen, diverse Szenarien sich vorzustellen. Die jeweilige Wirkung des Handeln trifft erst 15j und später ein.
 
Heute morgen kam bei uns etwas in den Nachrichten vorbei, das sowohl hier, als auch im Coronathread passt:
Und zwar hat Nieuwsuur (eines der Nachrichtenanalyseprogramme im TV) 12 große niederländische Betriebe gefragt, wie sie denn nach der Coronakrise mit dem Fliegen umgehen wollen. Alle haben angegeben, dass sie erwarten, auch nach der Krise weniger Businessflüge zu machen - einige erwarten sogar dauerhaft nur noch rund die Hälfte von dem, was vor der Pandemie geflogen wurde. Als Gründe werden Digitalisierung und Umweltschutz genannt. Einige haben während der Pandemie anscheinend auch entdeckt, dass ihre Mitarbeiter mit weniger fliegen weniger ermüden und Arbeit und Privatleben besser in Balance bekommen. Dann bin ich jetzt mal gespannt, wie viel sie davon wahr machen.
 
Der Begriff "Ökodikatur" als Zuspitzung,
Ja, Worte sind mächtig. Wo bzw. wie leben wir denn heute? Man könnte die heutige Gesellschaftsform ja "Wachstumsdiktatur" oder "Produktivitätssteigerungsdiktatur" nennen. Genannt wird es aber "Marktwirtschaft" und natürlich "alternativlos".

Im Übrigen halte ich das Wort "Umweltschutz" ebenfalls für "unglücklich gewählt".
Das klingt so, als gäbe es zwei Welten: die, in der wir leben und eine separate andere - halt "die Umwelt". So leben die meisten ja auch: völlig entkoppelt von "der Umwelt": wir bekommen in Plastik eingeschweißte, vorgekochte bzw. stark verarbeitete "Lebensmittel" aus dem Supermarkt (schaut mal mit offenen Augen in die Regale!), halten uns tagsüber in Gebäuden oder KFZ auf und gehen dann in der Freizeit "in die Natur".
Erschreckend viele Freunde & Bekannte kochen (fast) NIE mit frischen Lebensmitteln! Kein Wunder, dass es keinen natürlichen Drang gibt, etwas zu ändern. Ich muss oft an den Ausruf eines Kindergartenkindes beim Ausflug auf einen Bauernhof denken: "iiiih, ich mag keine Milch von einer dreckigen Kuh, ich will die Milch aus der Tüte!"

Dass wir momentan das Lebenserhaltungssystem unseres Raumschiffes Erde überlasten, wird dabei irgendwie verdrängt...
 
Ein Interview mit Anna Mayer über den Zusammenhang von Verzicht und Armut hat mich sehr nachdenklich gemacht:

Viele Grüße
Luise
 
Ist doch interessant das versucht wird die Einschränkung der Vergiftung fremden Eigentums als Diktaturmaßnahme zu diffamieren.
Das ist simple Agitation der Lemminge.
„Es laufen doch alle, was soll passieren?“
 
Habe gerade mal das Grünbuch gelesen.
Finde es erstaunlich wie eine parlamentarische Arbeitsgruppe mit Experten zusammen eine Hize-Dürreszenario von 2025-2030 entwirft, aber gleichzeitig steuert die Regierung plus Parlament nicht auf einen zügigeren Umbau bzgl. Klimawandel.
Vor allem wenn man bedenkt, dass 2013 eine ähnliche Arbeitsgruppe ein ebensolches Szenario für eine Pandemie durch einen SARS-Modi-Virus entworfen hat. Plus detaillierten Hinweisen zur medizinischen Vorsorge. 2009 hatte man bereits in der Influenzawelle eine komplette Belegung der ECMO-Geräte (Beatmungsmaschinen).
spricht alles nicht für vorausschauendes Handeln.

gruselig die Straßen sind teilweise nicht mehr benutzbar. Wo fahren wir dann VMs?
 
Aber ein gutes Gewissen soll es machen und bequem.
die wenig haben, machen am wenigsten dreck. Die wo es so sauber aussieht, haben eine gute Müllabfuhr.
 
Trotzdem interessant : Die Chinesen schaffen es bereits problemlos alle ihre Busse durch E-Fahrzeuge zu ersetzen. Wir fahren weiter mit Diesel und meinen "geht garnicht anders!". Why?

Das arme Länder ne Möglichkeit zum Aufstieg bekommen dadurch, ist doch auch nicht verkehrt.
(Und Salz in einer Salzwüste abbauen sehe ich nicht wirklich als Umweltzerstörung an, wenn die Alternative ist, weiter die Welt mit Öl zu zerstören)

PS: übrig gebliebene Windradblätter mit Atommüll zu vergleichen ist auch schon n Wort xD
 
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Ein Problem ist in China die massive Luftverschmutzung, gegen die man angeht ;)

In Hamburg gab es tatsächlich einer Wasserstoffbus. Leider gab es dazu zuwenig Tankstellen (eine), so das der Aufwand zu groß war immer zu dieser Wasserstofftankstelle zu fahren.

Es stimmt jedoch, das andere Staaten wesentlich mehr für den Umbau der Mobilität tun. Die Rücksicht auf die deutschen OEMs führt mittel bis langfristig dazu, das sie den technologischen Anschluss verlieren.

Der Philosoph Precht schildert, das Maßnahmen für den Klimawandel für Politiker unattraktiv sind (weil bestimmte Wirtschaftsmodelle / Unternehmensmodelle nicht mehr funktionieren). Ich kann eigentlich jeden raten aus Spaß sich mal als Kandidat aufstellen zu lassen. Das Argument der Arbeitsplätze ist Wahlentscheidend.
Die Vorstellung der FFF in einzelnen Gegenden, das Umweltverschmutzung und Sozialpolitik nichts mit dem Klimawandel zu tun hat ist Nonsens. Precht führt u.a. aus, das wenn wir heute nichts tun, in 25, 30 oder 40 Jahren faschistoide Bewegungen diktatorisch (weil die den Power haben und Angesicht der Auswirkungen) entsprechende wesentlich radikalere Maßnahmen durchsetzen werden.
 
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Und Salz in einer Salzwüste abbauen sehe ich nicht wirklich als Umweltzerstörung an
Du hast den Film aber schon gesehen und verstanden? Dir ist schon klar, das hier der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben werden soll? Es werden weltweit Menschenleben geopfert, damit hier Menschen ihr grünes Gewissen beruhigen können. Auch ich bin ein klarer Fan erneuerbarer Energien (wobei dieser Begriff Blödsinn ist laut Energieerhaltungsgesetz), aber so geht das nun wirklich nicht!
 
Rücksicht auf die deutschen OEMs führt mittel bis langfristig dazu, das sie den technologischen Anschluss verlieren
Denke ich. Das eingespielte Wechselspiel (vielleicht auch wechselseitige Abhängigkeit) zwischen Politik und ihrer Industriepolitik und der Industrie und Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen, wird dann in Gefahr geraten, wenn das Paradebeispiel China uns Arbeitsplatztechnisch durch bessere Technologien abhängen wird. Zum Einen. Zum zweiten, wenn die Ausgleichzahlungen nicht mehr funktionieren, weil sie zu teuer werden.
Agrarsubventionen,
Zuschuss zur Bewässerung (wenn es zuwenig/kein Wasser mehr gibt, wird es zwecklos)
Gelder für die Forstwirte
Zuschüsse für die Kommunen für umweltfreundlichere ÖVis über den Steuerzahler. Dieser kann es sich jedoch nicht leisten.


Klimawandel für Politiker unattraktiv sind
Da hat Precht recht. Klimapolitik kostet jetzt. Der Effekt ist jedoch nicht direkt sichtbar. Im Gegenteil wir helfen 3. Welt und Schwellenländer länger die Umwelt zu verschmutzen. Voll ungerecht, denn die unterbieten unsere Produkte im Preis. Wenn Politiker jedoch jetzt etwas für Arbeitsplätze tun, ist der Effekt direkt spürbar. Alle versorgt.
Wer erinnert sich noch an Nokia und die Fördermillionen in Bochum?
Ist das klassische Paradoxon kurzfristige Entleichterung, aber spätere Bedrohung (gesehen hat es jetzt noch keiner) oder jetzt langfristig etwas tun und sich einschränken bei höheren Kosten zur Zeit als nichts zu tun. Deshalb fällt es auch vielen schwer weniger zu essen, nicht mehr zu rauchen usw. Ist das gleiche Prinzip.

25, 30 oder 40 Jahren faschistoide Bewegungen diktatorisch (weil die den Power haben und Angesicht der Auswirkungen) entsprechende wesentlich radikalere Maßnahmen durchsetzen werden
Die Entwicklungen sehen wir schon längst. Beispiel Dänemark. Die sozialistische Partei (meine ich) war früher für die Aufnahme von Migranten. in Folge wurden sie abgewählt. Jetzt fahren sie eine harte Linie in der Migrantionspolitik und siehe da, sie regieren wieder.
Gleiches prophezeie ich den Grünen. Sie werden regieren, werden die Migrationspolitik wieder etwas öffnen, abwählen, härtere Linie uswusw.
Wir werden irgendwann einmal unsere EU-Außengrenze massiv abriegeln mit Zaun und Militär.
Wie gesagt lest mal das Grünbuch (aus dem Parlament). Wenn das Wasser rationiert werden wird, mehr Menschen sterben, unsere Nahrungsmittelerzeugung Einbrüche haben wird und die Lebensmittelpreise steigen werden, dann wird etwas passieren. Dann erst werden es alle wollen. Wenn der Klimawandel richtig hart wird, dann wird es auch harte Maßnahmen geben, die versuchen gegenzusteuern.
 
@Miesegrau : Ich habs gesehen. Kann aber am Lithiumabbau in Bolivien nichts negatives erkennen. Das liegt in Sachen Ausbeutung und Umweltzerstörung irgendwo zwischen Meersalzgewinnung und Tomatenanbau in Spanien.
Das z.B. Graphit in irgendwelchen veralteten Minen gewonnen wird ist NICHT die Ursache der Graphitgewinnung, sondern rein aus Geldgier getrieben. Man könnten Kobalt und Graphit auch ohne Menschen und mit minimalem Einfluss auf die Umwelt gewinnen, wenn man etwas Geld investiert. Aber hier soll ein Umschwung von Öl (Millionen Tote durch Kriege um Umweltzerstörung) auf E-Antrieb verhindert werden, mit Argumenten die mit dem eigentlichen Thema nur sekundär was zu tun haben.
Juckt doch komischerweise auch niemanden, dass überall T-Shirts für 5€ angeboten werden, die unter unmenschlichen Bedingungen im fernen Osten hergestellt wurden. Aber beim E-Fahrzeug, da ist dann plötzlich der Aufschrei groß.

Und weiterer CO2 Ausstoß wird viel viel viel schlimmere Folgen haben als jeder mit Kinderhand heraus gebuddelte Kobaltklumpen. Bis 2100, was die Kinder meiner Bandkollegen wohl locker erleben dürften, sind etwa 2.000.000.000 Menschen auf der Flucht, weil in ihren aktuellen Lebensräumen ein überleben nicht mehr möglich ist. Du darfst dir selber ausmalen was dann passiert.
 
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