Kettenverschleiß im VM

10-fach KMX Kette verbaut.
So wie ich vermute holt ihr euch nicht die Ketten von der großen Trommel, sondern nutzt normale Rennradketten mit mehreren Kettenschlössern?? Die werksmäßig verbaute Kette scheint mir nicht von besonderer Qualität zu sein, auf dem sichtbaren Teil ist sie immer etwa um 10 Grad verdreht. Deshalb würde ich sie trotz erst ca. 6000 Km gerne schon erneuern.
 
Ich hatte vorhin nicht die passenden Werte für den Messschieber gefunden, jetzt aber festgestellt, dass Wikipedia das gut beschreibt.
Mit dem Messschieber oder einem Lineal wird die Länge von zehn gespannten Kettengliedern (fünf innen, fünf außen) anhand der Position der Nieten oder eines vergleichbaren, definierten Punktes, z. B. immer der linken oder rechten Kante einer Außenlasche gemessen. Dabei ist jeweils von der gleichen Stelle der Niete oder Lasche auszugehen, also z. B. jeweils links oder die Mitte eines Niets.

Hierbei bedeuten die Messwerte:

  • 127 mm: gut,
  • 128 mm: wechseln,
  • 129 mm: die Zähne der Kettenblätter und Zahnkränze verschleißen bereits und
  • 130 mm: es ist von verschlissenen Zähnen auszugehen.
Diese Variante wird gelegentlich empfohlen, da die Innenabstandsmessung oder die Lehre je nach Bauart der Kette zu früh einen Verschleiß anzeigen können.
 
Jetzt fällt mir auf, warum die Kette meiner Greenmachine deutlich länger hält als bei anderen Fahrern.
Laut meiner bisherigen Anleitung braucht man erst bei 128,5 mm wechseln. Ich gehe mal davon aus, dass einige Fahrer bereits bei fast 128mm gewechselt haben, während ich bemerkte, dass ab 127,7 die Änderungen sehr langsam wurden. Da frage ich mich., ob man das mit einem VM vergleichen kann. Bei der GM ist die Kette ja noch besser gekapselt.
25000 = 127,7
31000 = 127,8
39000 = 127,9
45000 = 128,0
50000 = 128,0
55000 = 128,1
 
@Christoph Moder die Lehre ist bei mir auch durchgefallen, bei 45000 km. Bei Ymte hatten sie dann etwas anderes zum Messen und es war nur 2/3 verschlissen. Also ich denke deine Kette ist noch ok nur die Messung falsch bzw. das Werkzeug...
Hm. Interessant. Schon klar, dass man mit dem Caliber den Röllchenverschleiß mitmisst; jetzt muss ich doch mal die Kette öffnen und exakt mit dem Messschieber nachmessen (und nicht nur in den dunklen Tiefen versuchen was abzulesen).
Laut meiner bisherigen Anleitung braucht man erst bei 128,5 mm wechseln. Ich gehe mal davon aus, dass einige Fahrer bereits bei fast 128mm gewechselt haben, während ich bemerkte, dass ab 127,7 die Änderungen sehr langsam wurden. Da frage ich mich., ob man das mit einem VM vergleichen kann. Bei der GM ist die Kette ja noch besser gekapselt.
Der Unterschied ist Nabenschaltung vs. Kettenschaltung. Bei einer Nabenschaltung kann man das Ritzel soweit verschleißen bis es gar nicht mehr geht und dann Kette und Ritzel gemeinsam tauschen, während bei der Kettenschaltung die Ritzel unterschiedlich schnell verschleißen – erstens je nach Größe (die kleinen schneller), zweitens je nach Material (meist gibt es sowohl Alu- als auch Stahlritzel). Und wenn man die Kette früh wechselt, dann verschleißen die Ritzel noch nicht bzw. nicht so stark. Für Alu-Ritzel heißt es, die Kette soll nur 0.075 mm pro Glied gelängt sein; bei Stahl-Ritzeln darf sie 0.1 mm pro Glied gelängt sein.

Die Überlegung dahinter ist, dass Ritzelpaket und Kettenblätter deutlich teurer sind als eine Kette. Aber bei den langen Kettenlängen und gerade wenn man auch noch eine Leichtbaukette hat, gilt das nicht mehr so unbedingt. Andererseits, eine lange Kette verschleißt auch langsamer, d.h. wenn sie verschlissen ist, sind vermutlich auch die kleinen Ritzel schon angegriffen.
 
Ich habe heute beim Mango (15 400 km; 10fach plus DualDrive, KMC-Kette)
auch mal geprüft, allerdings nur mit der Rohloff-Lehre: alles bestens!
Gruß
Thomas
 
@Christoph Moder die Lehre ist bei mir auch durchgefallen, bei 45000 km. Bei Ymte hatten sie dann etwas anderes zum Messen und es war nur 2/3 verschlissen. Also ich denke deine Kette ist noch ok nur die Messung falsch bzw. das Werkzeug...
Hm. Interessant. Schon klar, dass man mit dem Caliber den Röllchenverschleiß mitmisst; jetzt muss ich doch mal die Kette öffnen und exakt mit dem Messschieber nachmessen (und nicht nur in den dunklen Tiefen versuchen was abzulesen).
So, habe jetzt die Kette geöffnet und nachgemessen: 153.4 mm für 12 Glieder, d.h. 12.783 mm pro Glied bzw. 0.66% gelängt.

=> Das hieße, die Kette ist noch gut; wenn ich sie bei 0.8% Längung tausche, dann wäre das extrapoliert in ca. 5000 km fällig. D.h. ich fahre sie noch über den Winter, und montiere dann im Frühsommer die neue Kette, die mir @Lutz/Co bereits geschickt hat.
 
Die werksmäßig verbaute Kette scheint mir nicht von besonderer Qualität zu sein, auf dem sichtbaren Teil ist sie immer etwa um 10 Grad verdreht.
Oder du hast den Möbius-Effekt?
Bind doch mal einen Bindfaden ans äußere Glied, vielleicht kommt der beim nächsten mal innen vorbei?

Ich weiß wovon ich spreche, wechsle meine Ketten auch selber:rolleyes:
 
wohl auch nicht lange gut gehen. Es bereitet während der Fahrt auch überhaupt keine Probleme.


Ich bin bei meinem Alleweder über 3 Jahre die Kette verdreht gefahren ohne das es Probleme beim Schalten oder starke Geräusche gegeben hätte. Deshalb habe ich es aus Faulheit auch nach dem Bemerken so gelassen und dann erst mit neuer Kette und Ritzel drauf geachtet, das es wieder sauber und gerade läuft.

Johannes
 
beim HPV nur für Masochisten.
Das würde bedeuten, der Wirkungsgrad sinkt spürbar bei verschlissener Kette / verschlissenen Ritzeln.
während ich bemerkte, dass ab 127,7 die Änderungen sehr langsam wurden
Das wiederum heißt wohl, dass der Verschleiss immer langsamer wird. Da müsste also weniger Arbeit in den Materialabtrag gehen.

Hat irgendwer brauchbare Daten zum Wirkungsgrad leicht verschlisssener / stark verschlissener Antriebsstränge?
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Und zum Möbius zitier ich mich rasch selbst:
https://www.velomobilforum.de/forum...ingend-hilfe-gesucht.44697/page-2#post-719407
 
Bei den Herstellern findet man interessante Lektüre.
Gut möglich dass die Verlangsamung der Längung erst das Ende der Einlauflängung ist. Leider findet man keine detailierten Aussagen zum Wirkungsgrad, weil der im Maschinenbau keine Rolle spielt.
 
Ausserhalb vom Fahrradbereich wird das ohne Woodoo und Glaubenskrieg erfrischend emotionlos erklärt.
 
Womöglich hält die Möbius Kette doppelt so lange, weil sie ja auf beiden Seiten genutzt wird. :whistle:

Duck und wech!
 
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