Jack-Lee's "Big TinyHouse"

Wir bauen das Häuschen für uns, für niemand anderen.
Genau so isses. Es muss für euch passen und für niemand anderes. Nachwuchs ist ja nicht geplant, also alles gut so.

Die Saunadusche ist
...ein geniales Teil. Kannte ich so noch nicht. Und Scheixx drauf, etwas Luxus muss sein. Gerade in der kalten Jahreszeit unglaublich angenehm stelle ich mir vor.

Ein niedriges Pultdach wäre zwar ein Mehraufwand, aber für Belüftung und Solar von Vorteil. Mal schauen wie es mit dem Bebauungsplan aussieht.
Mach das bitte. Du tust dir selbst einen Gefallen. Die Belüftung und die Verkabelung kannst du gut unter einer abgehängten Decke versteckeln und die Technik für die Photovoltaik auch. Da wäre so gar im höchsten Teil des Pultdaches noch genügend Platz für eine Batteriebank.

Lässt sich Sauna überhaupt mit "öko"/Energiesparen vereinbaren?
Bei seinem Konzept durchaus. Mit Solarthermie gekoppelt spart er sich einen Großteil Energie für warmes Wasser. Und wie schon oben bemerkt, ein wenig Luxus gönne ich den jungen Leuten schon.
 
Wenn ich mein Traumhaus baue, mag ich an die Möglichkeit denken, es irgendwann wieder zu verkaufen,
Ein Haus veraltet schneller als es kaputt geht. Denk lieber daran wie es minimalinvasiv rückgebaut werden kann. Schlecht verwertbarer Materialmix, Holz wenn es Leim oder Farbe enthält ist so ziemlich das teuerste zum Entsorgen. Beton kann man brechen, und neuem untermischen, Metalle sofern sortenrein einschmelzen, Ziegel sind innert kann man deponieren. Glas eh kein Problem. Aussendämmungen sind oft schlimmer als Tetrapacks. Am Besten beim Bau schon die Kohle für den Rückbau auf ein Sperrkonto einzahlen. Das fördert das Bewusstsein.
Umluft-Dunsthaube
Und wo bleibt der halbe Liter Wasser der beim Spaghettikochen verdunstet ist?
 
Ein Haus veraltet schneller als es kaputt geht. Denk lieber daran wie es minimalinvasiv rückgebaut werden kann
Oder umgebaut. Meine Baustelle ist aus dem 18. Jahrhundert, und mit gar nicht so hohem Aufwand, aber Kreativität und Geld (das mir Corona sei dank fehlt) modernisierbar. Einschließlich des Versetzens der Wände. Ok, mit den noch von der damaligen Esse verrußten Balken muss ich irgendwie umgehen...
 
Ein Haus veraltet schneller als es kaputt geht.
Ein "modernes" vielleicht.
Das Haus der Großmutter meiner Ex war 1980 schon 200 Jahre alt und ist heute immer noch nicht reif für's Rückbauen (Reetdach, Fachwerk).
Beton bietet m. W. keine sehr hohe Wohnqualität.
Es gibt auch heute schicke Holzhäuser, die so gebaut werden, daß man die Balken später ohne großen Aufwand für das nächste Haus verwenden kann - ohne chemische Behandlung. (Leider fällt mir gerade der Name nicht ein.)

Das Haus meiner Eltern würde ich nur deshalb abreißen, weil es architektonisch dank Bebauungsplan eine Katastrophe ist, nicht weil es irreparabel kaputt ist.

Außerdem macht sich Patrick m. E. deutlich mehr Gedanken über die ökologischen Auswirkungen des Hausbaus als die meisten Häuslesbauer hierzulande ...
 
Kühlung im Sommer ist wichtig. Geht aber problemlos mit der Wärmepumpe und der Flächenheizung (Boden oder Decke). Im Sommer wird dann kaltes Wasser durch die Wärmepumpe erzeugt.
Eine aktive Kühlung mit der Kompressionsmaschine kostet auch ordentlich Strom...
Das geht dann auf der Seite der PV wieder ab.

Mit einer Flächenkühlung geht sich die nötige Leistung bei dem gezeigten Bild nie und nimmer aus.
Die übertragbare Kühlleistung über Dach und Wand ist recht beschränkt. Das Kaltwasser darf nicht kälter sein, als der Taupunkt am gegebenen Tag.
Mit z.B: 12° Wasser geht pro m² einfach recht wenig Leistung drüber.

Die solare Einstrahlung auf die Südfenster und das Glasdach des Wintergartens sind in der Spitze locker 20 kW.
(Spitze = ca. 1 kW pro m², rechtwinklig zur Einfallsrichtung betrachtet)
Die Glasflächen sind groß!
Wie viel dann durchgeht, und im Gebäude ankommt, hängt von der Art und Größe der Beschattung und dem verwendeten Glas ab.

Und wo bleibt der halbe Liter Wasser der beim Spaghettikochen verdunstet ist?
Ich bin überzeugt, dass Patrick und seine Lebensgefährtin den Reglerknopf am Herd finden und auch bedienen können.
Die Nudeln werden nicht besser davon, wenn man Wasser verdampft... Wie sollten sie's auch bemerken?
[OT aus]
 
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Man kann ja mal damit anfangen dass man die Zuluft aus einem Erdregister bezieht, dann ist sie im Sommer kühl und im Winter zumindest wärmer als ganz von draussen.
 
Ja ich hab auch mal in einem renovierten Haus von 1700selbigsmal gewohnt (Fachwerk). Und in einem denkmalgeschützten Patrizierhaus, und einem 40er Jahre Verwaltungsklotz mit 60cm Mauerwerk und Tarnanstrich.
Unverkleidetes Fachwerk zieht und regnet durch die Wand, prinzipbedingt, Sandstein immer tapfer lüften trotz der Zwangsbelüftung durch "erhaltenswerten" Fenster, die Erdfeuchte steigt mehrere Stockwerke hoch. Und ungelochte Ziegel (vulgo Backstein) sind wie Beton eine einzige Wärmebrücke. 10000l(!) Heizöltanks mehrmals jährlich auffüllen.

Und ja aus einem alten Scheiss wird niemals eine moderne Hütte egal wieviel Geld und graue Energie man reinsteckt. Mag hübsch anzusehen sein, erhaltenswert sicher auch, aber energetisch und Komfort-mässig musst das vergessen. Da ist nach 30 Jahren bereits der Zug abgefahren. Irreparabel veraltet.
 
...
Mit einer Flächenkühlung geht sich die nötige Leistung bei dem gezeigten Bild nie und nimmer aus.
Die übertragbare Kühlleistung über Dach und Wand ist recht beschränkt. ...

Das stimmt so nicht ganz. Ich habe das Problem zwar selbst angesprochen (in erster Linie, weil das Ding viel "Sonnenfläche" und null thermische Trägheit hat), würde aber gern ein bisschen relativieren und Augenmaß in die Diskussion bringen.

In Deutschland ist Kühlung in Wohngebäuden, gelinde gesagt, noch relativ wenig verbreitet. Das hat ein bisschen mit dem hiesigen Klima zu tun. Und auch damit, dass der Gesetzgeber an der Stelle eigentlich möchte, dass man mit konstruktivem sommerlichem Wärmeschutz rausholt, was geht, bevor man kühlt. Historisch ist unser Komfortempfinden gegenüber vermeintlich zu hohen Temperaturen im Sommer wesentlich toleranter als gegenüber zu niedrigen Temperaturen im Winter.

Schon mit deutlich kleineren Kühlleistungen als den normativen Werten kann man den Komfort deutlich steigern. Üblicherweise wird dann von "Ankühlung" gesprochen. Das heißt, uns gehts normalerweise schon ziemlich gut, wenn die rechnerische Kühllast nur zu einem gewissen Anteil gedeckt wird.

Bei Flächenkühlungen gibt es zwei limitierende Faktoren: Taupunkt und Behaglichkeit. Es darf nicht anfangen, in der Bude zu regnen, weil die gekühlte Fläche zu kalt ist. Und sie darf auch schlicht deswegen nicht zu kalt sein, weil es dann ungemütlich wird (Strahlungsasymmetrie, unbehagliche Strömungen und weiß der Geier) . Mit Kühldecken würde man in aller Regel in unseren Breiten auch problemlos eine "Vollkühlung" erreichen können -- die man aber im Wohnbereich ohnehin nicht braucht. Selbst mit Fußbodenkühlung kommt man noch sehr nah ran.

Wir wollen mal unterstellen, dass das Haus, um was es hier geht, trotzdem mit Möglichkeiten zur Verschattung ausgestattet wird.
 
...Außerdem macht sich Patrick m. E. deutlich mehr Gedanken über die ökologischen Auswirkungen des Hausbaus als die meisten Häuslesbauer hierzulande ...

Nützt aber auch nix wenn man konzeptionelle Fehler, Nachhaltigkeit und Ökologie versucht mit Technik zu kompensieren.

Mit sommerlichem Wärmeschutz, werden wir uns mittelfristig viel mehr Auseinandersetzen müssen. Beschattung, Nachtauskühlung. Wenn du sowieso zu Hause arbeitets ist eine "Stosslüftung von Hand" jeder "kontrollierten Wohnungslüftung" (mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung und Filteranlage) überlegen. Der Supergau sind immer die Nutzer, welche das System nicht verstehen (wollen). Jede Technik die eingebaut wird muss in spätestens 20 Jahren teilweise ersetzt werden. Je mehr Technik desto komplizierter und anfälliger. Extrembeispiel: Monte Rosa Hütte. Das ist ein geniales Projekt, weitgehend autark, technisch massiv überladen, Steuerbar aus 200km entfernung im Büro. Leider haben viel Parameter am Anfang nicht gepasst und es musst über Jahre in etlichen Bereichen nachgebessert werden.
Der Grundriss entspricht deinem heutigen Bedürfnis. OK. Was ist aber in 10 Jahren? Ich kann von meiner Seite nur sagen das sich in diesem Zeitraum, die Randbedingung so verändert haben, das Änderungen notwendig wurden. Wenn dein Grundriss veränderungen nicht zulassen, wir der Umbau teuer oder du wirst verkaufen.
Unzählige Architekten haben sich zu "kleinen Häusern" schon gedanken gemacht. Das kannst du in 1-2 Jahren nebenher nicht erreichen. Ich kann dir nur raten, Projekte zu suchen die funktionieren und nichts neuse Erfinden zu wollen. Das Lehrgeld bei einem (kleinen) Haus ist viel zu gross.
 
Mal eine kleine Kontrastierung zum Tiny-Öko-Reduziert-Gedanken. Patricks Entwurf ist purer Luxus im Vergleich zu dem, was meine Freundin für uns plant - und wofür ich meine Begeisterung noch nicht so ganz ausdrücken kann... aber sie baut schon in absoluter Retro-Aussteiger-Euphorie. D.h. Folgendes klingt zwar wie eine Sommer-Wochenend-Flucht, ist aber als winterfeste, einzige eigene Behausung geplant (neben den Arbeits- und Familien-Orten). Die Eckdaten:
  • Erb-Grundstück im hinterletzten Winkel des Erzgebirges auf 700hm... da liegt jetzt noch Schnee.
  • Alte 5,00 x 3,50m Einraum-Hütte. Schon in den 70igern von Opa ohne Baugenehmigung als Ferienlaube hingezimmert, weshalb sie äußerlich so bleiben soll und nur innen kernsaniert, gedämmt und v.a. mit Lüftertechnik gepimpt.
  • Budget ~5000€, um möglichst aus alten Bau-Materialien (gibt es familiär) und mit ihrer eigenen Arbeitskraft umgesetzt zu werden (ich bin kaum ne Hilfe, muss Fahrräder bauen, aber sie handwerklich fit).
  • Strom-Anschluss vorhanden, (Ab-) Wasseranschluss nicht - aber ein erfrischender Quellbach ist neben der Hütte.
  • Klo = Trenntoilette draußen - also so ein oldschool-Bretter-Dixi mit Herzausschnitt an der Tür. Festes wird dann kompostiert, Flüssiges kommt in die Schilfgrube.
  • Dusche? Den Quellbach hatte ich schon erwähnt. Dazu gibt es ne Schüssel und nen Waschlappen, ggfs. nen Wasserkocher mit "Du-Weichei"-Sticker drauf.
  • Auf dem Dach ne ausgediente Solarthermie von Vaters Poolhaus. D.h. nächste warme Dusche im Frühjahr (oder auf Arbeit...).
  • Heizung = Holz aus dem Wald und ggfs. nen kleiner Radiator. Ziel ist es aber nicht, den Raum auf 20° zu halten, sondern in der Natur zu leben (gut belüftet)... wozu eben auch ein paar Monate Kälte-Erfahrung zählen.
  • Waschmaschine = Wanne mit Waschnüssen (ansonsten gelegentlich mal Waschsalon auf Arbeitstour)
  • Kühlschrank = Erdloch am Bach. Gefrierschrank ist 1/2 Jahr inklusive.
  • Arbeitszimmer? Ich hab meine Werkstatt in Weida... sie ihre Handwerksjobs... ansonsten Freizeit und Natur. Kein Fernsehen, Mobiles Internet so lala. Nur Wald- und Gemüsegarten pflegen... und soviel wie möglich unmoderne, unkommerzielle Zeit zur Verfügung haben.
Was sie antreibt ist eine ne klar anti-kommerzielle Aussteiger-Romantik, wonach wir vor Luxuskonsum (inkl. Hausbau) kaum noch atmen können und viel zu verweichlicht sind, um - mit ein paar modernen Gewürzen - in grundsätzlichen Verhältnissen zu überleben, die bis ins letzte Jahrhundert auch in nördlichen Breiten normaler Komfortstand waren. Die einfache, ruhige Hütte in der Natur mit ganz reduzierten Rückgriff auf kommerzielle Mittel - inkl. Baukosten und -materialien, die auch erstmal Jahrzehnte eines Erwerbslebens erarbeitet/abbezahlt werden müssen, bevor sie einen "autark" machen.

Was ich von dieser bevorstehenden Vision halte... ist äußerst herausfordernd für Privatleben und Beziehung. Mein größter persönlicher Haken an der Sache ist nicht das Experiment selbst, sondern die 80km fahrradunfreundliche Entfernung zwischen Erzgebirgs-Häuschen und Weida-Werkstatt. Letztere bietet natürlich auch bissl Homezone und Winterflucht für beide, wenns zu hart wird... aber es vermasselt einem die alltägliche Integration der Lebenssphären, ohne die auch jede Ökovision zu nem Taschenspielertrick verkommt.

Patrick und meine Freundin haben sich über ihre differenzierten, veganen Ansichten zwischen "Aktiv-Öko" (mit viel Geld und Arbeit die Welt umwälzen) und "Passiv-Öko" (Minimalinvasiv die eigene Ruhe finden) schon ausgiebig ausgetauscht. Daher muss hier also kein Bewertungs-Konsens gefunden werden. Aber es ist bei der Gelegenheit doch interessant, diese Maßstäbe auch für das Konsumgut "Wohnen" zu reflektieren, d.h. v.a. welcher Wohnluxus für die letzten 3-4 Generationen zur unbedingten Mindestanforderung geworden ist, an Platz, an Ausstattung, an Komfort, an Besitzbindung... Dabei ist das Thema eigentlich bemerkenswert ähnlich gelagert wie die mobile Konsumfrage: Fossil-Auto vs. Elektro-Auto vs. Fahrrad.
 
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Ergänzend: Nüchtern betrachtet ist so gut wie jedes Einfamilienhaus gnadenloser Flächen- und Ressourcenfraß für minimalen (Eigen)Nutzen. Da machen die Zwergenhäuser keine nennenswerte Ausnahme. Wöllte man provozieren, könnte man behaupten, dass sie schlicht hipper seien. Damit das nicht falsch verstanden wird: Ich würde selbst sofort bauen, wenn ich könnte ... dann eben ohne Illusionen und mit dem Wissen, dass ich auch nur eins der Arschlöcher bin, über die ich gern schimpfe (und mit der frommen Idee, irgendwo anders zu kompensieren).
 
Aber es ist bei der Gelegenheit doch interessant, diese Maßstäbe auch für das Konsumgut "Wohnen" zu reflektieren, d.h. v.a. welcher Wohnluxus für die letzten 3-4 Generationen zur unbedingten Mindestanforderung geworden ist, an Platz, an Ausstattung, an Komfort.
Wenn in diesem Lebensmodell kein Nachwuchs vorgesehen ist, dann klingt das doch nach einer spannenden Entwicklung. Enthaltsamkeit und Reduktion waren in der Menschheitsgeschichte schon immer Mechanismen der Selbstfindung, oft auch ein Weg zur Sühne der Sünden, sowohl der eigenen als auch derer der Vorfahren. Vielleicht werden Menschen mit diesen Ansichten die neuen Priester der passiven Öko-Bewegung, inklusive einer neu interpretierten und resourcenschondenen Version des Zölibats.
 
Naja. Enthaltung und Reduktion bei 88m2 bei 2 Personen im freistehen EFH, es gibt noch mindestens 2 Kfz (Smart und Honda denke ich) Finde ich ja völlig OK, aber als besonders ökologisch würde ich es nicht einordnen.

Ein paar nette Ideen dabei, die Dampfsauna wär auch was für uns. Wintergarten auch, gerade im kalten Norden.
 
Info dazu. Umweltrat , und Tagesspiegel

EFH benötigen relativ mehr Fläche, sorgen für weitere Zersiedelung, Meist auch Verkehr, etc.. (siehe Umweltrat) Es sprechen auch viele gute Gründe dafür! Es muss ja nicht gleich die Hardcorevariante alla @BuS velomo sein, aber schon ich habe in der Schule über Verdichtung gelernt (ich erinnere Atriumhäuser, meine Grosseltern hatten so eines)
 
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