Oh ha.
Der Thread ist nur wenige Wochen alt, und schon 25 Seiten Lang. Heisses Thema. Hier meine Meinung:
1) Das Auto ist über 100 Jahre alt und als Verkehrskonzept völlig überholt. Der Antrieb ist egal.
2) Wir hier in dem Lebensraum, zu dem wir uns zugehörig fühlen haben Führerschein und persönlich verfügbares Fahrzeug als Lebensgrundlage erlernt.
3) Im Ringen um Profit haben die Organisationen, die von diesem Status quo abhängen und profitieren alle Mittel eingesetzt und werden das auch bis in den Bereich der Kriminalität weiter tuen. Auf Einsicht ist nicht zu rechnen.
Wo liegt der Fehler:
1) Das Elektroauto verändert die Gewichte in der fest gefügten Organisations-Landschaft aus Politik, petrochemischer Industrie, Elektrokonzernen und Auto-Herstellern/Vertreibern/Werkstätten. Das ist gut, denn jede Bewegung gibt Raum, dass sich auch etwas zum Besseren wandelt.
2) Das Grundübel ist nicht die Möglichkeit zur Mobilität, sondern deren ungehemmte und dummsinnige Nutzung. Warum arbeiten wir so hart um uns ein Auto zu leisten, das uns zwar unbeschränkt persönlich zur Verfügung steht, aber nicht genutzt wird, weil wir so viel arbeiten müssen. Und warum müssen wir zu unserem Arbeitsplatz mit dem Auto fahren, wenn wir die gleich Arbeit auch zu Hause, oder in kleinen Bürozentren heimatnah erledigen könnten? (wenn ein Abteilungsleiter der eine 50.000€-Investition so ineffektiv nutzen würde wie sein Auto, dann würde er sofort gefeuert).
Also
1) Die Arbeitswelt wird sich verändern. Videokonferenzen, dezentrale Bürozentren und serh felxible Job-Konstellationen werden den klassischen Pendler innerhalb der nächsten 10 Jahre zu einer Randerscheinung werden lassen.
2) Autofahren ist eine so dämliche, den Menschen herab würdigende Tätigkeit, dass sie innerhalb der nächsten 15 Jahre automatisiert und damit abgeschafft wird. Allein die Tatsache, dass menschliches Versagen als Haupt Todesursache bei Autounfällen dann ausgeschlossen wird, reicht zur Durchsetzung bei Unbelehrbaren, die nicht als potentielle Mörder verhöhnt werden wollen.
3) Flankierend muss die Politik folgende Maßnahmen ergreifen:
Tempo 30 in den Innenstädten und sofortiges Ausweisen von Verkehrsversuchen mit selbstfahrenden Shuttle-Fahrzeugen
Flächenversuche mit selbstfahrenden Fahrzeugen im Ländlichen Bereich. Wobei auf Landstraßen Tempolimit von 80 zu fordern ist, auf Autobahnen dürfen LKW nicht mehr überholen, dafür 120km/h fahren. Sie müssen das aber auch, LKW´s, die das nicht schaffen, dürfen nicht auf Autobahnen fahren. Jedes gewerblich genutzt Fahrzeug muss einen nicht abschaltbaren Abstandshalter und Spurhalter nutzen.
Velomobile: Im Rahmen dieser Veränderungen wird das Velomobil ein ideales Kurzstreckenfahrzeug für den Individualverkehr.
Elektroauto: Schneller-Schwerer, Grösser gilt dann nur für den Auto-Süchtigen (betrachten wir das bitte als eine bedauernswürdige Krankheit, wie Alkoholsucht, oder Rauchen), der sich nicht in ein selbstfahrenden Shuttle setzen möchte weil er völlig verblödet meint, selber schneller und sicherer das Fahrzeug führen zu können.
Antriebssystem: Die energiedichte in einer elektrischen Batterie wird in absehbarer Zeit noch gesteigert werden, aber immer weit weg bleiben von der chemischen Energie einer Verbindung, die verbrannt wird. Daher ist die Idee, andere Energieträger in dem hochentwickelten Verbrennungsmotor (Wasserstoff, Methan, ...) in Bewegungsenergie umzuwandeln dem Batterie-Unfug vorzuziehen und wird sich sicherlich auch schlußentlich durchsetzen.