Hi,
ein schönes Projekt, welches Du Dir vorgenommen hast.
In dem Ausliegerrohr schaut es aus, wie auf dem Foto zu sehen. Ich überlege, wie ich mit dem Rost umgehe. Meine Ideen: Ich kann mit der Dremel"sonde" den Rost abschleifen, und dann mit der Sprühdose lackieren..(?) Oder Rostumwandler? Ich habe auch Brantho Korrux von der letzten Autoresto übrig. Was meint ihr?
Vor ca. 6 Jahren habe ich so ziemlich alle "Wandler", "Passivierer", "Beizmittel" (auch mittlerweile verbotene), "Kaltbrünierungen", "Phosphatierungen" .. usw. ausprobiert, teilweise ein Stahlteil fünfzehnfach mit Glasperlen gestrahlt, weil mir das Finish nicht passte. Auch Oxidationstests mit den Beschichtungen (nicht etwa mit Wasser, das wäre langweilig - sondern bspw. in verdünnten Säuren und leichten Laugen) durchgeführt.
Was sich für mich herausgestellt hat:
- Alles, was an Passivierern / Beizen / Brünierungen / Phosphatierungen etc. hineingekippt wird, sorgt bei nicht 100% penibler Entfernung für neue Probleme.
- Fette, Wachse, Hohlraumversiegelungen funktionieren prinzipiell, auch günstigere Lösungen. Allerdings ist es hilfreich, alles, was "feinen Flugrost" überschreitet und bereits vorhanden ist, vorher zu passivieren, bspw. mit einem getränkten Lappen, welcher darauf gestopft wird. Anschließend neutralisieren / Auswischen, dann einölen oder einfetten. Bei leichtem Flugrost muss die Vorbehandlung nicht unbedingt sein.
- Selbst bei 100% Entfernung und anschließender Fettung (Ölung) ist es nicht unbedingt besser, als eine von sich aus versiegelnde Beschichtung, welche Feuchtigkeitsabschluss bewirkt.
- Bei den Farben / Grundierungen haben sich Brantho Korrux 2Komponenten sowie Nitrofest als sehr wirksam herausgestellt. Wiegen bei Beschichtung allerdings auch einiges, müssen geschwenkt und überschüssiges Material herausgeschüttet werden, müssen im Bereich der Klemmung abgeputzt werden (sonst klemmt es nicht mehr richtig). Dennoch eine Empfehlung wert.
- Bei den Versiegelungen sind selbstheilende (Wachs / Fett) aufgrund der Bewegungen des Hauptrahmens vorteilhaft. Selbstheilend aufgrund der Temperaturen bspw. - gutes Bespiel ist Mike Sanders Korrosionsschutzfett. Sehr wirksam.
Mike Sanders funktioniert so: Hauptrahmen moderat aufwärmen (bspw. elektrisch geregelte Heißluftpistole und mit ~150 °C hineinpusten, dabei den Pulverlack / die Lackierung nicht stark belasten, bestenfalls an seitlichen Anschweißteilen aufhängen), Wachs in Stahlbehälter, bei ~200°C schmelzen, wenn flüssig etwa 50-100 ml in den Hauptrahmen hineinkippen und schnell(!) wenden. Anschließend direkt wieder herauskippen.
Klemmbereich muss allerdings auch gesäubert werden: wo sich Fett, Öl oder Wachs befindet, klemmt es nicht mehr gut. Haftreibung minimal..
Die flexible Dremelwelle mit Schleifpapier-Rundschleifaufsatz ist auch eine Möglichkeit, jedoch abrasiv, sie verteilt den feuchtigkeitsziehenden Schleifstaub weiter im Hauptrahmen und schwächt die Wandung. Wenn Du dran kommst, reicht es, ein Tuch mit Phosphorsäure draufzulegen und anschließend zu neutralisieren / einzuölen. Allerdings hält die Ölung nicht ewig, daher ist eine Innenversiegelung auf Dauer "wartungsfreier".
Freundliche Grüße sendet
Wolf