@spreehertie

Der letzte Satz aus df Kultur:
"Alice Schwarzer macht auf dem Rücken einer der am stärksten diskriminierten Minderheiten unserer Gesellschaft Auflage und Stimmung. Wie unsympathisch. Und wie wenig hilfreich."
 
Lieber @schlafrad,

ich war und bin mit Alice Schwarzer nicht immer einer Meinung gewesen - eher selten.;)
Aber wenn Du Dich jetzt aus irgendwelchen Gründen genötigt siehst, irgendwelche genderfreundlichen Artikel zusammenzutragen, dann wirst Du damit bei mir rein gar nichts bewirken. Es hätte mir viel mehr gebracht, wenn Du zu dieser "innovativen Technik" sein Geschlecht nach Gutdünken selbst definieren zu können und die Reaktion der Grüne dazu inhaltlich Stellung bezogen hättest. Aber das ist vermutlich zuviel verlangt.:rolleyes:

Gruß
Felix
 
@spreehertie
Ich möchte dich daran erinnern,das du auf das Thema Frauenrechte,das ich aufgegriffen habe mit
Geantwortet hast. Wie in einem von mir aufgeführten Artikel benutzt du die reaktionäre Haltung von Schwarzer für deine eigene Agenda. Oder soll ich besser Ideologie schreiben. Das du mit Schwarzer normalerweise nichts anfangen kannst,hast du schon damit bewiesen,das du auf das Thema Frauenrechte in keinster Weise eingegangen bist,sondern das Thema gewechselt hast um deine reaktionäre Grundhaltung zu demonstrieren.
Unterfüttert mit der Behauptung
ich sehe "die Gesellschaft" schon stark im Abstieg
Wenn Recht auf freie Entfaltung für alle besteht.


Es hätte mir viel mehr gebracht, wenn Du zu dieser "innovativen Technik" sein Geschlecht nach Gutdünken selbst definieren zu können und die Reaktion der Grüne dazu inhaltlich Stellung bezogen hättest.

Ich bin nicht hier um für dich die Welt der Grünen zu erklären. Wende dich bei gesprächsbedarf bitte an selbige.
Aber das ist vermutlich zuviel verlangt
Dann erkläre mir doch bitte,warum du allgemeine Rechte,die theoretisch alle haben,einzelnen Gruppen vorenthalten willst?
Angst vor Macht und Bedeutungsverlust?

Aber ganz davon abgesehen,du hast noch immer keine Antwort auf meinen Eingangspost gegeben. Ich warte.
 
Lieber @schlafrad,
Wenn Recht auf freie Entfaltung für alle besteht.
Dann erkläre mir doch bitte,warum du allgemeine Rechte,die theoretisch alle haben,einzelnen Gruppen vorenthalten willst?

ich weiß ja nicht, woran Du festmachen willst, daß ich eine
reaktionäre Grundhaltung
habe, aber wenn durch solche gewünschen Aktionen wie bei den Grünen und Ähnliches im Sport und bei Schutzeinrichtungen für Frauen deren Rechte wieder eingeschränkt werden, dann ist sowas natürlich total progressive und innovativ. Viellen Dank für diese erhellende Mitteilung.

Gruß
Felix
 
ich fühle mich als Frau nicht benachteiligt dadurch, dass Menschen mehr gesellschaftlichen Rückhalt bekommen, die sich -weiss der Geier warum, Begründung braucht es nicht -, nicht so fühlen wie sie aussehen oder was ihre Chromosomen sagen. Alleine die Idee, jemand würde benachteiligt, weil jemand anderes nun nicht mehr benachteiligt ist, finde ich absurd.

Im Übrigen sind in sehr vielen Dingen Männer benachteiligt - oft gerade da wo, es besonders gut gemeint ist, nämlich wenn es um die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf geht. Da sind immer nur Mütter gemeint, Väter sind nicht einmal mitgemeint, haben aber exakt die gleichen oder noch größere Probleme. Die Teilzeitfalle, die Rentenlücke, die verpassten Karrierechancen, die Übermüdung, die Überarbeitung, die Last des 24h-kranke-Kinder-Bereitschaftsdienstes trotz selbst 40° Fieber u.v.m. Die Väter dürfen sich dann auch noch den ganzen Tag lang dafür rechtfertigen.

Ein (männlicher) Kollege und Vater zweier Kinder hat sich mal aufgeregt über das Verkehrszeichen 241 (Fußgänger-Blauschild). Das ist mir bis da nie aufgefallen, heute denke ich jedesmal: Eine Mutter mit Kind darf da laufen. Eine Oma mit Kind wohl auch. Ich als Frau ohne Kind? Ein Kind alleine? Vielleicht. Ein Mann wohl sicher nicht. Es ist nur ein Verkehrszeichen - und genau wie die (nicht) "mitgemeinten" Väter bei diesem Verkehrszeichen sind die "mitgemeinten" Frauen in der Sprache ein Problem, weil sie einseitige Bilder erzeugen und zementieren. Ja, mich nerven Gendersternchen! Aber ohne geht es irgendwie noch schlechter.

Ich erlebe sehr oft spezifische Benachteiligungen, weil ich eine Frau bin. Allermeistens gar nicht bös gemeint, einfach verkehrte Assoziationen. Manchmal bewusst abwertend, manchmal unbewusst abwertend. Manchmal als Anerkennung getarnt, manchmal sogar als Anerkennung gemeint. Zum Glück hört das meistens auf, wenn man sich besser kennt. Dann gewinnen die Urteile über die Vorurteile. Aber das ist so zääähh.
 
Aber auch ein Beispiel: C&A verbietet in der Werbung, das ein Mann mit der Tochter o.ä. in Körperkontakt zu sehen ist. Nur Mutter und Tochter darf z.B. Händchen haltend und Co. abgebildet werden. Man befürchtet, dass es sonst als Pädofil aufgefasst werden könnte... Wtf.
Aber der überwiegende Teil der Diskriminierung geht gegen Minderheiten und bei den "Hauptgeschlechtern" gegen die Frau. Wir jubeln gerade Fußballern zu, die in einem Land spielen, indem Frauen gesteinigt werden, wenn sie ihren Vergewaltiger nicht heiraten... Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Und auch hier haben viele immernoch sehr aktive Politiker 1996 gegen die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe ausgesprochen. Bis dahin könnte man dafür nicht bestraft werden! Merz und Co. haben natürlich dagegen gestimmt.. gute alte Werte und so.
 
1996 gegen die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe ausgesprochen.
Mal davon abgesehen das mich Fußball, egal welches Geschlecht spielt, nicht im Ansatz interessiert. Wir müssen da anderen Ländern gegenüber mit unserer Moral-Keule vorsichtig sein da wir in manchen Dingen selber noch genug Defizite haben.
 
Ein (männlicher) Kollege und Vater zweier Kinder hat sich mal aufgeregt über das Verkehrszeichen 241

Väter sind nicht einmal mitgemeint
Genau das ist das Problem, ich sehe aber noch immer zu oft,das diese Umstände dem Mann nicht einmal auffallen.
Auch heute sind die Männer noch sehr zufrieden, wenn sie mit Carearbeit nicht behelligt werden.
Weil sich Verhalten reproduziert,muss von außen eingegriffen werden. Sprich der Politik.
Beim Verkehrsschild,wird das Lebensgefühl der 50er und 60er verströmt wie auch allgemein im Verkehrsrecht,das sich in dieser Zeit am Auto orientiert hat,was natürlich dem Mann vorbehalten war,der ohne Hindernisse zur Arbeit kommen muss. Der Rest muss sich unterordnen. Mit Unterführungen und anderen Bauwerken,die den nicht motorisierten Verkehr komplett von effizienten Wegen abschneiden.
Das Mitleid mit mir als Mann fällt bei mir Recht gering aus.
Bis jetzt ist mir noch kein großer Protest aufgefallen von Männern,die die Unvereinbarkeit von Kind und Karriere thematisieren und Veränderungen einfordern.
Vielmehr wird Thematisiert das die schlimme Jugend nicht mehr bereit ist die Karriere des Workoholics einzuschlagen.
Hier wie überall sonst auch ist es mir zu müßig auf freiwillige Selbstveränderungen zu warten.
 
Wir müssen da anderen Ländern gegenüber mit unserer Moral-Keule vorsichtig sein da wir in manchen Dingen selber noch genug Defizite haben.
Abgesehen davon, dass ich die Wörter Moralkeule oder Bashing,die ich in der gleichen Liega spielend sehe nicht besonders mag, sehe ich das ähnlich.
Ich sehe die Emanzipation als permanenten Prozess an,der hoffentlich nie ein Ende findet.
Demokratie entwickelt sich ähnlich.
Ist momentan aber noch lange nicht gegeben.
Was heute Thema ist,ist morgen hoffentlich ein alter Hut der natürlich als selbstverständlich angesehen wird.
Was sich heute noch absurd anhört,wird morgen hoffentlich selbstverständlich sein.
Teilhabe ist heute noch immer abhängig vom Geschlecht,(egal wie und von wem definiert,)der Herkunft ( Streit Staatsbürgerschaft),der finanziellen Potenz (Bürgergeld,Mindestlohn) , Behinderung,( Sonderschulen und Werkstätten) Gefängnisse Psychiatrie,Vorbeugehaft,Sicherheitsverwahrung,es gibt viele Themen, die noch nicht diskutiert werden,aber hoffentlich in Zukunft auf der Agenda stehen.
 
Bis jetzt ist mir noch kein großer Protest aufgefallen von Männern,die die Unvereinbarkeit von Kind und Karriere thematisieren und Veränderungen einfordern.
Mir schon. Teilzeitanträge von Vätern z.B.. Die nicht bei mir als Vorgesetzer, sondern z.B. in der Lohnbuchhaltung und durchaus auch bei HR anders hinterfragt werden, als die von Frauen (die wiederum ich nicht in meiner Abteilung habe, Maschinenbau halt, es bewerbe sich bitte mal endlich eine.....). Ein Kollege - damals noch Tiefbau - hat die Beförderung nicht bekommen, die er fachlich gut ausgefüllt hätte, weil zu wenig verfügbar (Teilzeitpolier ist auch echt schwierig!!). Ein freischaffender Mitarbeiter hat x-Aufträge nicht annehmen können, weil er Aussentermine wegen Kind-zur-Kita-bringen-müssen nicht wahrnehmen konnte (seine Frau arbeitete hochqualifiziert Vollzeit). Alle diese Väter haben die Einschränkungen ganz bewusst in Kauf genommen. Daher meckern die nicht, sie empfinden es als eigene Entscheidung. Das ist es ja auch - und auch Frauen sollen sich natürlich ganz bewusst gegen Karriere und für Kinder entschliessen dürfen. Es zeigt nur dass die vermeintlich notwendige Frauenförderung genau genommen eine Elternförderung ist und sein soll. Der Etikettenschwindel stört mich. Ich bin Karrierefrau ohne Kinder, und sehe dass es eben trotzdem ganz spezifische Herabsetzungen von Frauen gibt, die NICHT mit Kindern zu tun haben.
 
Alle diese Väter haben die Einschränkungen ganz bewusst in Kauf genommen.
Was aber noch immer nicht am Konzept eine Person die Ernährt für Lohnarbeit zuständig ist rüttelt. Das gleiche in grün, ist keine Veränderung. Der Betrieb macht sich hier einen schlanken Fuß. Will an seiner Organisation die Lebensrealität der Mitarbeitenden nicht anpassen. Liberale Arbeitsverhältnisse sind keine Einbahnstraße,die nur Arbeitende fordert.
Es ist keine Gleichberechtigung gegeben, wenn eine Person zurück stecken muss,beide nicht gleiche Vorraussetzungen haben. Wenn schon ein Kind ein Hindernis ist.
 
Was aber noch immer nicht am Konzept eine Person die Ernährt für Lohnarbeit zuständig ist rüttelt. Das gleiche in grün, ist keine Veränderung. Der Betrieb macht sich hier einen schlanken Fuß. Will an seiner Organisation die Lebensrealität der Mitarbeitenden nicht anpassen. Liberale Arbeitsverhältnisse sind keine Einbahnstraße,die nur Arbeitende fordert.
Es ist keine Gleichberechtigung gegeben, wenn eine Person zurück stecken muss,beide nicht gleiche Vorraussetzungen haben. Wenn schon ein Kind ein Hindernis ist.
Welche Person steckt denn Deiner Meinung nach zurück? Die Person, die den ganzen Tag in sinnbefreiten Meetings, am Steuer eines Busses im Stau oder unter einer triefenden Küchenspüle liegend verbringt, oder die Person die heulende, krähende Kinder daran hindert auf die Straße zu rennen oder in die Windel zu kacken? Oder die Person, die in einem tollen Team viel Anerkennung und Gehalt bekommt, oder die Person, die das wichtigste auf der Welt, die eigenen Kinder, großwerden sieht und fördert und den Nachmittag mit Drachensteigen lassen verbringt?

Ich finde die Bewertung sollte jedem selbst überlassen sein. Und auch der Fall dass eine Person die Lohnarbeit macht, und die andere Person die Familienarbeit. Ist doch ok! Familien- und Pflegearbeit ist aber eben auch gesellschaftlich wichtig und darf nicht zu Lücken in der Rentenversorgung führen, und auch nicht zu weniger Anerkennung.
 
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