Also mal wieder "Vaporware".
Der Autor sieht die Entwicklung ebenfalls kritisch.
Und wieder einmal sehr schade, und etwas, das mich zunehmend etwas traurig stimmt. Da bin ich froh, dass es wenigstens Quadvelo, AZ und SR3 mittlerweile schon etwas weiter geschafft haben.
Wenn es angeblich schon einen Prototypen geben soll, warum dann nicht, wie die anderen VM-Hersteller, Kleinserie in Handarbeit bauen auf Bestellung? Wenn der Prototyp fährt, dann kann man prinzipiell auch mehr als einen bauen für Leute, die das dann in der Beta-Version akzeptieren. Dass das funktioniert, haben ja nun X Jahre Velomobilbau eindrucksvoll bewiesen.
Klar geht das dann nicht für £4990, aber hey, selbst für ein gut und sinnvoll ausgestattetes A6 zahlt man heute 11000 bis 12000€ und das mit den bekannten Schwächen, die schon seit Bestehen dieser Modellreihe existieren und anscheinend immer klaglos akzeptiert wurden. Für ein VM mit diesem Design, das zuverlässig funktioniert, robust und alltagstauglich ist, und mit weniger Wartungsaufwand würde ich bereitwillig so viel ausgeben. Vielleicht sogar noch etwas mehr.
Vielleicht bin ich auch ein ganz großer Exot, aber als ich die Renderings sah, stellte ich mich mit so einem Gefährt vor und sah da einen
Düsenspeed oder einen
Skowi hinten dran hängen und mich damit nach Dänemark oder in die Niederlande radeln. Gemütlich mit 20 km/h, vielleicht nebenbei im Vorbei fahren noch einen Blumenstrauß am Wegesrand pflückend.
Insbesondere dieser Satz trifft den Nagel auf den Kopf:
Of course, COVID has changed the situation dramatically, and the uncertainty in the supply of bike parts made any development much more complicated, but other similar projects were moving forward.
Die Rumänen haben das geschafft, mit einer Vielzahl an Modellen und einem Quasi-Monopol auf dem Velomobilmarkt, und auch die viel kleineren Wettbewerber Leiba und Akkurad konnten und können, wenn auch tw. mit großer Verspätung, ihre Bestellungen ausliefern. Und beim Frikar gibt es zumindest einen Soft-Launch.
Es fehlt aber selbst im VM-Bereich an vielen Stellen Fantasie. Retro-Computing ist seit einigen Jahren voll im Trend, es sind Nachbildungen klassischer Computer und Konsolen rausgekommen, die sich stets wie geschnitten Brot verkauften und nicht selten Reseller-Rolfs auf den Plan riefen, die sich da mit Wucherei eine goldene Nase verdienen konnten. Als Träger des Namens "Sinclair" wäre ich auf diesen Zug aufgesprungen. Mir fuhr ja letztens in Dangast ein C5 über den Weg, das der Fahrer komplett um- und neu aufgebaut hatte. Die Karosse sah mir so aus, als ob man die billigst im Tiefziehverfahren / Roto-Molding-Verfahren wie diese Plaste-Kinderschlitten herstellen könnte. Und ja, so bequem und vielseitig wie ein gutes Alltags-VM ist ein C5 nicht. Aber ich wette, eine C5-Replika als Pedelec würde sich vor allem in dieser Retro-Community mehr als gut verkaufen. Je nach Preis könnte selbst ich da schwach werden. Den Milan bin ich zwar in erster Linie aufgrund seiner mangelnden Alltagstauglichkeit losgeworden, aber ein C5 mit Vollgummireifen, einer Möglichkeit, hinten eine Ortlieb-Tasche festzumachen und einer Karosse "aus einem Stück" wäre für mich das "Missing Link" für die Stadt. Wie ein E-Scooter, nur eben bequemer. Wenn der Akku dann nur 30-50km hält, weil man ständig auf Assist 5 fährt: Wayne? Damit mache ich garantiert keine ausgedehnte Radtour. Aber ein C5 würde ich in den Fahrradraum meines Wohnhauses stellen, wo die Räder manchmal wild durcheinander fliegen, weil nicht jeder so aufmerksam ist, die 6km zur Arbeit wären damit machbar, meinetwegen auch auf dem Fahrradweg, und auch wenn ich mal in der Stadt was erledigen muss, wäre das eine tolle Sache. Rüstzeiten wie bei einem Up, wenig dran, robust.