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Wir haben Mitte der 80-er Jahre als linksalternative Oberstüfler den Mitschülern, die uns mit ihren 25 - 80 ccm Zweitakthämorrhoidenschaukeln die Atemwege verstänkerten, ganz diskret abgeschnittene Familienplanerchen aus Latex oder als Sparvariante Reste von Luftballons über die Zündkerzen gezogen. Bis die Fahrer das rausgekriegt hatten, waren die Fuhren längst hoffnungslos abgesoffen.
Verkehrsverhüter der doppelsinnigen Art und vielleicht heute immer noch eine Anregung...
EDIT: Aber jetzt im Ernst. Dergleichen Phantasien mögen viel Spaß machen, aber solange nicht bei den Verantwortlichen wie auch den Konsumenten die verdammte Einsicht greift, dass es keine turmhohen Pseudogeländwagen und ähnliche völlig überdimensionierten fahrbaren Untersätze zur Erfüllung der Mobilitätsbedürfnisse (erst recht nicht für die kurze Strecke!) braucht und dass die größtmögliche Bequemlichkeit (=Passivität) nicht zugleich die größtmögliche Lebensqualität darstellt, weiß ich nicht, wie man unsere Zeitgenossen dazu bringen kann, eine intelligente Bescheidenheitskultur als erstrebenswert zu erleben.
Auch wenn jetzt Dieselfahrzeuge umgerüstet werden sollen, bleibt doch das Problem eines unverhältnismäßig aufwendigen Transportmittels (=PKW) für ausgesprochen wenig Transportgut (=Insassen), sowohl was das Gewicht wie die zum Transport notwendige Energieentfaltung angeht. Eigentlich weist diese ganze Misere nur als Teilaspekt auf eine viel umfassendere Problematik hin. Und wer nicht zur Lösung eines Problems beiträgt, wird selber Teil des Problems.
Was begehrt wird, wird produziert. Und was geschickt vermarktet wird, wird begehrt.
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