Das verpaßte Bild

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Dies soll ein Faden für alle die Fotos sein, die Ihr nicht geschossen habt.

Ich könnte mir vorstellen, daß es Euch hin und wieder genauso geht wie mir manchmal.
Weil z.B.

- die Kamera / das Schmachtphone nicht rechtzeitig zur Hand
- die Batterie/der Akku leer
- der Film alle

war.

Oder, weil die Kamera / der liegend Fahrende sich zu schnell bewegt hat, und auf dem Foto nichts zu erkennen ist, oder es unscharf ist, oder dunkel;
so etwas hochzuladen lohnt nicht.

Aber: wie "zeigt" man nun ein nicht existentes Foto?

Früher haben die Menschen Dinge beschrieben, mit Worten.
Also, bemüht die Sprache, und "zeigt" was Ihr gesehen habt.

Grüße,
Christian
 
Ich fange gleich mal damit an:

1. Auf dem Weg zum Rhein, vor etwa 2 Wochen, sah ich am Rand eines frisch abgeernteten Feldes zwischen L400 und A61, in der Nähe des Kreisels bei Zotzenheim, erst einen Fotografen mit großem "Besteck" (bestimmt ein 500er Tele, und Stativ),
dann, in der Ferne, vor dem Hintergrund der grünen Hecken an der Autobahn, bestimmt 25 Störche bei der "Nachlese".

2. Heute morgen, auf dem Weg von Armsheim, kurz vor Flonheim, auf der rechten Seite:
auf dem Feldweg zwischen Rübenacker und abgeerntetem Getreidefeld stand ein Graureiher, keine 10m von der Straße entfernt. Sein Gefieder hob sich kaum vom grauen Untergrund des Weges ab. Die große Maus aber, die er im Schnabel hielt, war gut zu sehen. Er ließ sich durch mich und das Quest nicht irritieren, und ging gemessenen Schritts seiner Wege.
Sein Kumpel, ein Storch, den ich seit ein paar Tagen an derselben Stelle sehe, stand ein paar Meter weiter, heute viel dichter an der Straße als sonst. Ihm war meine Annäherung zuviel, er flog ein paar Meter in's Feld.


Grüße,
Christian
 
ich hätte vor ein paar Tagen ein angeberisches Foto machen können: Feld, gerade fertig bearbeit und dort zummelten sich sage und schreibe 24 Störche
Fands auch seh besonders, da das Feld klein war und ich die Storchenherde damit noch auffälliger fand
 
Störche brüten hier in den Rheinauen haufenweise. Deutlich über 20 Stück im Formationsflug oder hinter einem Heuwender auf der Wiese ist nicht unbedingt ein Hingucker. Man gewöhnt sich an den Anblick.
 
Vorgestern: Ein A400 M in freier Wildbahn in schöner steiler Schräglage eine recht enge Kurve nicht allzu hoch über uns gedreht.

Kamera mit passendem Tele oben im Schrank in der Fototasche. :(

Naja, kommt mal wieder. Wir wohnen nicht so weit von seinem Nest entfernt :giggle:
 
Irgendwann im März, früh um 6Uhr über der Wörrstadter Höhe ein grandioses Morgenrot, vom restlichen Nachtblau am Rand über alle Lila- und Rottöne bis zu feurigem Orange in der Mitte, davor die fast schon unwirklich scharfgezeichneten Silhouetten einiger Gittermasten, Windmühlen und Bäume. Ich hab ein Handyfoto gemacht, auf dem Display war von der Farbenpracht nur ein grau-roter kontrastschwacher Matsch übrig. Also das Bild gelöscht und im kühlen Wind ins Morgenrot geradelt. Die besten Eindrücke kann man nicht fotografieren.
"Die Trägen die zu hause liegen, die sehen nie das Morgenrot..."
 
Nur indirekt mit Liegeradbezug, aber immerhin war ich mit dem Dino angekommen:

Etwa 1995, sommerliche Familienfreizeit in Frankreich, ein einsames Naturfreundehaus in den Hochvogesen. Vor dem Haus eine große und abends fleißig genutzte Feuerstelle, deshalb darin eigentlich immer frische Asche. Da etwas vertieft, lief sie bei Regen voll und enthielt dann eine dickflüssige, sämige schwarze "Soße". Am Nachmittag hatte es kurz gewittert.
Ich sitze nach dem Abendessen noch eine Weile mit meinem Kameraden Alfred im Gemeinschaftsraum zusammen und wir klönen, diesen Abend bringt seine Frau die Kinder ins Bett. Die Tür öffnet sich einen Spalt, kleine Füße tapsen auf dem Parkett, Alfreds etwa zweijähriger jüngster Sohn kommt herein. Blütenweißer Schlafanzug, frisch gekämmte goldene Löckchen, strahlendes, engelsgleiches Lächeln - und mit einem triumphierenden "DA!" hebt er die Hände in Alfreds Richtung.
Die sind tiefschwarz.
Sohnemann hatte vor dem Schlafengehen noch kurz die Feuerstelle besucht.
Alfreds Schrei muss man bis ins Rheintal gehört haben.
Und ich hatte keine Kamera da.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die junge Frau heute morgen, auf dem nicht frisierten Mofa zwischen Rüben- und Geistermühle,
hatte keine Chance
von mir nicht überholt zu werden.

Sie tat mir insofern etwas leid, weil sie den penetranten Verwesungsgeruch an der Wiese (tote Tiere im Unterholz ? Dort lagen in den vergangenen Jahren immer wieder tote Dachse am Straßenrand) viel länger als ich ertragen mußte.

Seien wir froh, daß es noch kein "Geruchs-Fernsehen" gibt.

Grüße,
Christian
 
[OT]
Story meines Ex-Arbeitskollegen:
Zu Hause wurde renoviert, neue Tapete usw. Just Sonntag nachmittag ist er fertig, es müssen nur noch die Gardinen am Fenster befestigt werden, das zur Straße geht. Auf dieser viel Fußgängerverkehr, Schaufensterbummel.
Er, nur mit Schlabberhose bekleidet, steht auf der Leiter, um die Gardinenstange maßnehmend hoch zu halten. Seine Frau soll mit einem Stift die Bohrlöcher anzeichnen. ....
Sie verliert das Gleichgewicht, hält sich am Mann, bzw. an seiner Schlabberhose fest, und geht nach unten ab. Er will nicht die Gardinenstange fallen lassen und steht freigelegt vor dem Fenster mit oben beschriebenem Fußgängerverkehr. [End OT]

mfG
Michael
 
Das Bild habe ich jeweils nur zur Hälfte machen können, also insgesamt gar nicht.

Die eine Hälfte stammt aus dem Haus der Geschichte Leipzig und ist gemeinfreies Bundeseigentum. Die andere Hälfte steht neben der Eisenbahnlinie Düsseldorf-Münster im nördlichen Ruhrgebiet. Anachronistisch-dümmlich ist beides: die realkapitalistische Parole genau wie das realsozialistische Planungskombinat.
IMG_4276e_klein.jpg
 
Heute morgen auf dem Heimweg in's Home-Office, etwa hier:
schauen aus der Wiese rechts unterhalb der Straße 2 Paar Ohren hervor.

Als ich näher komme überlegen sich 2 Rehe bei meinem Anblick ihr Vorhaben noch einmal (auf der anderen Seite der Straße führt eine deutlich sichtbare Spur in die Büsche und Bäume oberhalb) und drehen erstmal wieder ab, zurück in Richtung Wiese und Büsche am Wiesbach.

Grüße,
Christian
 
Heute 2 Eichhörnchen, eins an der Kläranlage Nieder-Wiesen, eins an der Brücke beim Wertstoffhof Flonheim.
Eine "Treckerparade" von etwa 10 Traktoren; gibt's heute irgendwo eine Demo ?

Grüße,
Christian
 
Na ja, morgens zw. 7-8 dachte ich nicht an Spaßfahrt.

...obwohl:
warum nicht, ich mach's ja auch :)

Mein Stinker Oldtimer heißt R25/3

Grüße,
Christian
 
Literarisch hat das Thema wohl am besten Sempé getroffen mit seiner Geschichte "Das Geheimnis des Fahrradhändlers" (Übersetzung von Patrick Süskind, Originaltitel: Raoul Taburin)
Es geht um einen Fotografen, dem bei bestimmten Ereignissen gute Fotos gelingen, aber nicht der eine wahnsinnige Schnappschuss, und um einen Fahrradhändler mit einem dunklen Geheimnis. Den Rest müsst ihr selber lesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,
ich war gestern zur Blauen Stunde unterwegs (also irgendwas zwischen 20 und 21 Uhr) und kam an einem Feld vorbei, auf dem der Maishächsler grad aktiv war. Der leuchtende Himmel, die Halogen-Beleuchtung, Staub, Lichtkegel...
Mit dem Handy war die Szene nicht einzufangen und eine ordentliche Kamera hatte ich nicht dabei. Schade.

--Rainaari
 
Howdy,

da fuhr ich so durch die Westpfalz, über einen Radweg mit grüner Mittelspur. Trotz gepoltere meines Stradas war auf dem Weg ein großer Fasan, der nicht allzu scheu war. Also wollte ich ein Foto machen und kramte vorsichtig meine Kamera raus, hatte die App schon an aber dann war der Fasan wesch o_O
 
Heute im Appelbachtal:
- Kohlweislinge, die sich an Wegwarte-Blüten laben
- die Pferde, die mich erst anstarrten, dann scheuten, dann mit mir um die Wette liefen
- ein Kleiner Fuchs, der meinen Müsliriegel inspiziert

Grüße,
Christian
 
Mann verlasst das dorf, fahrt auf einen ruhigen radweg, und sieht dann in einige entfernung ein roter schwanz einige zentimeter uber denn radweg, mit vorne ein kleines tierchen dran. Eichhornchen sind einfach viel zu schnell ! Einige tage spater noch eins der mit eine kastanie unterwegs war der fast gleich gross wie sein kopf war.

Das mit denn Greifvogel hab ich auch auf gegeben, manchmal ist mann sehr nah dran, aber wenn mann anhalt sind die immer weg.

Grusse, Jeroen
 
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