Corona-Virus

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Unabhängig davon vermisse ich hier in D substantielles über den aktuellen Anstieg, der ja perspektivisch durchaus besorgniserregend ist. Das, was da durch die Medien geistert, ist mir zu pauschal, und der Anstieg ist stark genug, genauer nach den Ursachen zu schauen und gezielter einzugreifen.
Ich befürchte, daß allein der Infektionsimport durch Urlaubsreisende (1/4 der bekannten Infektionsfälle in NRW und 28% in Ba-Wü) und die daraus resultierenden Infektionen (Infizierte Kroatien-Urlauber stecken Gäste auf Stuttgarter Feier an gleicher Link) reichen schon aus, um den Anstieg zu erklären. R liegt etwa bei eins, jeder Import erhöht die Infektionen um eins+eins -> 50 oder 58% der erkannten Fälle werden durch den Tourismus verursacht.
Aber wir können weder allen den Urlaub verbieten noch unsere EU-Urlaubsländer pleitegehen lassen.

Man muß immer noch sehen: Wir haben eine viel gründlichere Testung und somit kleinere Dunkelziffer (Edit zur besseren Verständlichkeit nach Hinweis von @Christoph S ) als im Mai (Positivenrate in Woche 19 lag bei 2,7%) und somit weniger echte Fälle als damals. Wenn ich einfach die Positivenraten ins Verhältnis setze (also x% durch 1%) und die Hälfte des Anstiegs als Dunkelzifferanpassung nehme, dann lag die Infektionsrate Anfang Mai noch um das 1,5fache höher. Aber Mitte Juni vor Tönnies halt um Faktor 5 niedriger als heute.
Dazu noch die Ansteckungsquote: Pro Tag steckt sich erkanntermaßen pro Tag nur jeder 68-tausendste an (1220/83000000).

Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurzform: United Kingdoom wird von einem Populisten geführt, Schweden besteht zu 10% aus Stockholm und Norwegen ist dünn besiedelt.
UK ist klar, da wurde einfach zu spät reagiert. Aber der Verweis auf "Stockholm" und "dünne Besiedelung" hilft nicht sonderlich weiter:
Schweden: 9% der Einwohner leben in Stockholm, der Rest ergibt 21 Leute pro km^2.
Norwegen: 13% der Einwohner leben in Oslo, der Rest ergibt 10 Leute pro km^2.
(Selbst Mecklenburg-Vorpommern hat 70 Einwohner/km^2.)
 
Von denen, die in den Genuss einer Intensivbehandlung gekommen sind, sind weniger gestorben, als ich gedacht hätte.
Diese Statistik zeigt ganz gut wer, mit welchen Vorerkrankungen, in welchem Alter und mit welchen Geschlecht gestorben ist bzw. überlebt hat:
Ja, durch die Triage in den Altersheimen wurden eher die Erkrankten mit guten Überlebenschancen überhaupt in die Krankenhäuser geschickt, ältere wurden wohl öfter als notwendig gleich palliativ behandelt. Während der schlimmsten Phase lag der Anteil alter Patienten auf den Intensivstationen landesweit niedriger als in den Vorjahren, obwohl gerade die Altersgruppe besonders betroffen war.
klick klick

Gruß,

Tim
 
Sagst Du es uns? Ich lese da "smørebrød in de gehølzelen"
Okeh, die eine Statistik behandelt das Überleben derer, die 30 Tage nach Einlieferung auf die Intensivstation überlebt haben.
Aufgedröselt nach Alter und Geschlecht:

+80 Männer: 46% von 82 patienten
+80 Frauen: 29% av 42 patienter
60-79 Männer: 71% av 1274 patienter
60-79 Frauen: 73% av 413 patienter
40-59 Männer: 87% av 931 patienter
40-59 Frauen: 90% av 316 patienter
20-39 Männer: 95% av 157 patienter
20-39 Frauen: 95% av 103 patienter
0-19 Männer: 100%av 13 patienter
0-19 Frauen: 100%av 16 patienter

Zusammen sind 1890 Männer und 700 Frauen mit Covid 19 intensiv behandelt worden.
Auffallend für mich, dass überhaupt nur so wenig Patienten über 80 Jahre eine Intensivbehandlung bekamen.

Gruß
Geli
 
Während der schlimmsten Phase lag der Anteil alter Patienten auf den Intensivstationen landesweit niedriger als in den Vorjahren, obwohl gerade die Altersgruppe besonders betroffen war.
Auf dieser Statistikseite gibts auch die Altersverteilung der Gestorbenen:

Wenn man das dann mit der Statistik für die Intensivbehandlung vergleicht, also +80-jährige 124 intensivbehandelt 3900 gestorben, kann einem schwindlig werden vor lauter Kopfschütteln.

Gruß
Geli
 
Zusammen sind 1890 Männer und 700 Frauen mit Covid 19 intensiv behandelt worden.
Also nur 46% in Bezug auf die Zahl der Gestorbenen, und auf den Stationen starben innerhalb von 30 Tagen nur 721 oder 12,7% aller offiziell an Covid19 gestorbenen Schweden., Sterberate 27,8%

Für Deutschland gibt es folgende Statistik:
16125 Intensivbehandlungen (175% aller Gestorbenen)
230 davon aktiv, 132 oder 57% davon beatmet
3905 oder 24,6% (der abgeschlossenen Behandlungen) davon verstorben

In Deutschland wurden also im Vergleich zur Todeszahl 3,8x soviel Patienten auf Intensivstation betreut wie in Schweden.
3,1% aller in Schweden bekannten Infizierten wurden auf Intensiv behandelt
7,3% aller in Deutschland bekannten Infizierten wurden auf Intensiv behandelt
- also Faktor 2,4 im Vergleich zu Schweden


Auf dieser Statistikseite gibts auch die Altersverteilung der Gestorbenen:
1597253471068.png
Und die deutsche Statistik:
1597253300489.png

Vergleich
1597254070483.png

Gruß,

Tim
 
Aber wir können weder allen den Urlaub verbieten noch unsere EU-Urlaubsländer pleitegehen lassen.
Aber unsere Kneipen, unsere Musiker, unsere Schauspieler und die dazugehörenden Spieltätten sehr wohl. Wenn das so weitergeht, sie fast alle Ende des Jahres am Ende.

Wenn das so weitergeht, muss auch ich wieder mit einem Berufsverbot rechnen. Und dann wird es knapp, die letzten 1 1/2 Jahre bis zur Rente zu überbrücken, die ich aus anderen Gründen kein Einkommen haben werde.
 
das Schweden wirtschaftlich möglicherweise verhältnismäßig gut durch die Krise steuert.
Interessant ist der Vergleich mit D, aber besonders mit FI, DK un N: Dort waren wesentlich strengere Massnahmen, aber ein ähnlicher wirtschaftlicher Einbruch. In D auch: strengere Massnahmen, kaum schlechter wirtschaftlich. Also ist der "schwedische Sonderweg" wohl kaum die Rettung für die Wirtschaft. Dafür aber auf Dauer gefährlicher, besonders für die Wirtschaft...
 
Nun stellt sich die Frage: Wie verlässlich sind die aktuell schon getroffenen Aussagen das es noch bis Herbst einen Impfstoff gibt? Traue dem BRaten noch nicht...
 
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