Letztendlich wird das zu einem neuen lockdown führen, den man durch simple Impfungen hätte verhindern können und spätestens dann laufen in den entsprechenden Ministerien die Telefonleitungen heiß und die Forderung nach einer impfplicht wird sich durchsetzten
Ein Lockdown, auch wenn er nicht mehr so unwahrscheinlich ist, wäre für die Impfbereitschaft aber strategisch sehr unklug. Ich denke, nicht wenige lassen sich vor allem impfen, um wieder mehr zu dürfen bzw. um dem "lästigen Geteste" zu entgehen. Wird nun aber wieder das gleiche gemacht wie letzten Winter, dann fragen sich die "Wozu habe ich mich dann impfen lassen?" - und werden dann den zweiten Schuss / die Auffrischung / die Impfung überhaupt verweigern. Eine allgemeine Impfpflicht hingegen sehe ich weiterhin sehr skeptisch.
Ansonsten stimme ich
@Reinhard weitestgehend zu, bei Kundenkontakt würde ich aber sogar eine tägliche Testpflicht fordern, alle zwei Tage für alle anderen, die nicht im Home Office sind. Tests als Voraussetzung zur Ausübung des Berufs weiterhin immer kostenlos, für die Freizeit aber nicht. Test für den Beruf nur bis Feierabend gültig.
Eintritt für Gastronomie- und Freizeiteinrichtungen jeglicher Art nur noch für geimpfte/Genesene, überhaupt nicht mehr für Getestete (außer bei Geschäftsessen oder so)
Da der Impfstoff nachwievor ungleich im Land verteilt ist, sollten auch Impftouren organisiert werden, und die sollte die Krankenkasse bezahlen und man sollte immer das Recht haben, von der Arbeit frei zu bekommen. Da kann man die vielen im Lockdown geschundenen Reiseunternehmen mit einbinden. Dann könnten impfwillige, bei denen im Landkreis gerade Mangel herrscht, z.B. mit Flixbus von der Krankenkasse bezahlt eine Tagestour zum Impfen nach Sachsen unternehmen, wo viele Kapazitäten ungenutzt sind.
Unter dem Strich sollte dann, wenn jeder theoretisch sofort einen Impftermin bekommen kann, "Lockdown für Ungeimpfte" gelten. Das sind dann genug Anreize für die Impfung, und die, die freiwillig auf das ganze verzichten, stellen dann auch keine Gefahr mehr dar. Eine solche Regelung halte auch ich noch für kompatibel mit unserer Demokratie.
EDIT: Selbstverständlich muss es Ausnahmen für die jenigen geben, die sich nicht impfen lassen können. Ein solches Attest sollte dann aber entsprechend fälschungssicher und nachverfolgbar sein, damit wir nicht das gleiche wie mit den Maskenattesten erleben, wodurch mittlerweile kaum noch irgendwo ein solches anerkannt wird, selbst wenn es reelle Gründe für die Maskenbefreiung gibt.