Corona-Virus

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Bei einer der letzten Impfungen hatte unser Arzt den "passenden" Impfstoff nicht vorrätig. Auch sein "Stammhändler" musste passen. Da es dringend war, (mein Sohn hatte kurzfristig einen Studienplatz im Ausland bekommen) hat meine Frau ein wenig rumtelefoniert. Dann haben wir den Impfstoff - mit Hilfe eines vom Arzt ausgestellten Rezeptes natürlich - bei einer Apotheke abgeholt, die recht gut sortiert war:

"Ja, aber wie bringen Sie den Impfstoff zum Arzt? Das sind doch mehr als 100km und der Impfstoff darf nicht wärmer als +8 Grad gelagert werden."
"In unserer an 12V anschliessbaren Kompressorkühlbox, die bis minus 18 Grad reicht".
"Ach so, na dann ist ja gut".

Klar hat nicht jeder eine professionelle Kühlbox bis minus 22 Grad Celsius im Auto (unsere älteres Modell nur bis -18Grad), aber mit ein wenig Pragmatismus wäre viel mehr möglich, als mit "typisch deutscher Verwaltungsorganisation".

Sorry. Ich glaube, man merkt, dass ich mich mehr und mehr über das Kasperletheater aufrege, welches uns hier geliefert wird.
 
Regt euch ab, Rettung naht.
Die Taskforce zur Schnelltestbeschaffung wird geleitet von Jens Spahn und Andreas Scheuer.
Ich füchte, jetzt sind wir wirklich verloren.

PS: wie will der Postillon da noch überleben??
 
Sorry. Ich glaube, man merkt, dass ich mich mehr und mehr über das Kasperletheater aufrege, welches uns hier geliefert wird.
Der Biontech/Pfizer-Impfstoff ist ein bisschen 'ne Diva, was den Transport angeht (siehe z.B. hier: https://www.hausarzt.digital/politi...toffe-gegen-covid-19-im-ueberblick-80464.html), und eine komplette Einheit von 195 Gläschen wird kein Hausarzt in einer Woche aufbrauchen. Aber wenn man will, ist das denke ich ein lösbares Problem. Es könnte z.B. jemand mit ner Spezialkühlbox 2-3x pro Woche die Ärzte im Landkreis oder in der Stadt abfahren und denen ein paar Gläschen in den Tiefkühler stellen.

Mehr Schwierigkeiten sehe ich in der Priorisierung. Wer stellt die Listen für die Hausärzte zusammen, wer prüft die und wer guckt nach, dass der Saft nachher auch in den richtigen Oberarmen gelandet ist? Und wenn nichts weggeworfen werden soll: Wie werden Nachrücklisten verwaltet, über die ein Arzt am Nachmittag weitere Impfkandidaten reinbestellt, wenn jemand nicht kommt? Das schläft glaube ich das bürokratische Monster.
Mir persönlich wär's recht, wenn als Nachrücker auch Regaleinräumer und Kassiererinnen aus den umliegenden Supermärkten drankommen, oder Leute, die mit dem ÖPNV zur Arbeit fahren, obwohl sie eigentlich noch nicht an der Reihe sind. Aber wenn man solche Möglichkeiten eröffnet, werden praktisch wohl genausoviele Spezls aus dem Golf- oder Kegelclub da reinrutschen.
 
Mehr Schwierigkeiten sehe ich in der Priorisierung. Wer stellt die Listen für die Hausärzte zusammen, wer prüft die und wer guckt nach, dass der Saft nachher auch in den richtigen Oberarmen gelandet ist?
Ich denke, dass sich das Problem ab Mai von alleine löst. Sobald genügend Impfstoff vorhanden ist, entfällt die Priorisierung.

Ich frage mcih allerdings bei der Diskussion: wie viele Impfungen können von den niedergelsasenen Ärzten und den Betriebsärzten eigentlich geleistet werden, wie groß ist dieser Beitrag gegenüber dem der Impfzentren? Also... wie relevant ist diese Diskussion überhaupt?

Gut, wenn ich die Möglichkeit habe, werde ich mich vom Betriebsarzt auf dem Rückweg von der Kantine impfen lassen, das ist für mich die aufwandsärmste Variante...

--Rainaari
 
@Rainaari
Das halte ich für deutlich zu optimistisch.
Wie viele Dosen durch die niedergelassenen Ärzte oder solche im Betrieb verimpft werden könnten, ist aber schwer einzuschätzen, weil die Bedingungen, unter denen das stattfinden sollte / könnte, noch völlig unklar sind.
Aber 31500 niedergelassene Allgemeinmediziner könnten eine Menge Impfungen unter das Volk bringen - sofern sie sie wollen würden, dann auch noch bekämen und genügend impfbereite zu ihnen kämen. Wer soll da einschätzen, wie das läuft?
Man müsste wohl vor allem die Bereitschaft bei den Ärzten, zu impfen (durch Prämien / gute Bedingungen) fördern um niedrigschwellige Angebote machen zu können. Aber das kann ich bisher nicht erkennen. Dabei käme es die Gesellschaft bestimmt billiger, ordentlich Geld in die Impflogistik zu pumpen und dadurch Beschränkungen schneller aufheben zu können und weniger Infizierte versorgen zu müssen - von der Moral mal ganz abgesehen.
 
Gut, wenn ich die Möglichkeit habe, werde ich mich vom Betriebsarzt auf dem Rückweg von der Kantine impfen lassen, das ist für mich die aufwandsärmste Variante...
Genau das ist der Punkt: sobald es mehr Impfstoff gibt, als die Zentren verimpft bekommen, sollten wir Pragmatismus walten lassen.
Die Schichtarbeiter, die bei meinem (Ex-) Arbeitsgeber in die Firma MÜSSEN, um die Maschinen zu bedienen, können kein Homeoffice machen. Meinetwegen sollen diese Mitarbeiter ratz - fatz geimpft werden, auch wenn ich dann noch etwas länger warten muss.

Wie sagte die 89 - jährige (noch zu Hause wohnende) Witwe aus der Nachbarschaft kürzlich: "Sie sind eine seltsame Generation. Sie impfen zuerst diejenigen, die wir ohnehin schon alle im Wartesaal Gottes darauf warten, dass unser Name aufgerufen wird. Wir sitzen doch nur im Heim oder zu Hause und verteilen den Keim nicht. Sie sollten lieber die jungen Leute impfen, die alles am Laufen halten und den Virus verteilen. Geschützt bekommen sie uns ja doch nicht zuverlässig."
 
Sie impfen zuerst diejenigen, die wir ohnehin schon alle im Wartesaal Gottes darauf warten, dass unser Name aufgerufen wird.
Einwand. Meine Mutter sitzt noch nicht in dem Wartesaal und wird dies auf absehbare Zeit auch nicht tun (hoffentlich) und sie möchte noch viel Zeit mit ihren Urenkeln verbringen.
 
Wie sagte die 89 - jährige (noch zu Hause wohnende) Witwe aus der Nachbarschaft kürzlich: "Sie sind eine seltsame Generation. Sie impfen zuerst diejenigen, die wir ohnehin schon alle im Wartesaal Gottes darauf warten, dass unser Name aufgerufen wird. Wir sitzen doch nur im Heim oder zu Hause und verteilen den Keim nicht. Sie sollten lieber die jungen Leute impfen, die alles am Laufen halten und den Virus verteilen. Geschützt bekommen sie uns ja doch nicht zuverlässig."
Doch, durch Impfung und nur durch Impfung.
Geimpft werden diejenigen, die am Virus sterben - das sind genau die Alten und die, die sich nicht selbst schützen können, in Heimen leben und gepflegt werden müssen.
Aber sie muß das nicht verstehen, sich nur impfen lassen.

Die Schichtarbeiter, die bei meinem (Ex-) Arbeitsgeber in die Firma MÜSSEN, um die Maschinen zu bedienen, können kein Homeoffice machen. Meinetwegen sollen diese Mitarbeiter ratz - fatz geimpft werden,
Eine Firma mit Mehrschichtbetrieb kann es sich aber leisten, ein Hygienekonzept zu erstellen - auch wenn z.B. Maschinenstillstandszeiten auftreten wegen Schichtwechsels - wie bei uns in der Firma.

Auf jeden Fall sind alle die vorzuziehen, die Kontakt mit den alten Menschen haben, aber das wird auch gemacht:


Das Problem: Seit letzter Woche dürfen sich Lehrer impfen lassen, da die Schulen ja öffnen sollen. Folge: Es gibt keine Impftermine. Und meine Eltern sind noch nichtmal an der Reihe, weil sie nicht in Pflege leben, sondern sich gegenseitig unterstützen.

Gruß,

Tim
 
Zuletzt bearbeitet:
Geimpft werden diejenigen, die am Virus sterben - das sind genau die Alten und sich nicht selbst schützen können, in Heimen leben und gepflegt werden müssen.
Absolut einverstanden. Das haben wir ja hoffentlich bald geschafft. Obwohl: meine Eltern sind beide Mitte 80, haben diverse Erkrankungen und ihren ersten Impftermin im April. Etwas müssen wir uns also noch gedulden.
Unsere Nachbarin ist wahrscheinlich schlicht verbittert, weil ihr Freundeskreis teils aus Altersgründen, aber teils auch wegen Coronainfektionen immer kleiner wird.

Darüber hinaus werde ich einfach den Eindruck nicht los, dass unsere Regierenden zwei Punkte noch nicht verstanden haben. Zumindest höre ich von keinen adäquaten Planungen:
1) Bald wird uns ein Effekt unterstützen, der bisher nur dem Virus half: wenn die Impfindustrie erstmal ans Laufen gebracht worden ist, wird die Menge verfügbarer Impfdosen zwar nicht exponentiell, aber doch sprunghaft ansteigen. Die werden und mit Impfstoff "zuwerfen" können. Würden wir gestern schon - na zumindest heute schon - Vorbereitungen treffen, um diese auch zügig verimpfen zu können, wäre das doch in unser aller Sinne. Oder "wird das zu teuer"? (Vorsicht, kann Spuren von Sarkasmus enthalten)

2) Nach dem, was man in der Presse liest, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir in den kommenden Jahren weiterhin Impfkampagnen benötigen werden, um gegen Mutationen des Virus schützen zu können. Also wären Maßnahmen, die Haus - und Werksärzte befähigen, mit anspruchsvollen Impfstoffen umzugehen, höchstwahrscheinlich gut investierter Aufwand und gut angelegtes Geld. Auch hierzu höre ich keine Konzepte - geschweigedenn von Aktionsschritten.
 
Und meine Eltern sind noch nichtmal an der Reihe, weil sie nicht in Pflege leben, sondern sich gegenseitig unterstützen.

In Sachsen wird mittlerweile die Prio Gruppe 2 (Lehrer, Erzieher, Vorerkrankte, enge Kontaktpersonen von über 80 jährigen, ....) geimpft bzw. Termine für sie vergeben.

Am Schwierigsten war es vermutlich für die 65-80 jährigen einen Termin zu bekommen, da sie kein AstraZeneca bekommen sollten Biontech aber für die ganz alten genutzt wird.

(Wie werden im Moment eigentlich Kinder und Jugendliche mit Immunsuppression o.ä. geschützt?)

Deinen Eltern sollte es auch möglich sein einen Termin zu vereinbaren.

viele Grüße

Christoph
 
Wenn ich mir den bisherigen Verlauf so anschaue, wundert mich das kaum. Die Regierung reagiert ja praktisch nur, wenn es bereits zu spät ist. Warum sollte es hier anders sein?
 
Mehr Schwierigkeiten sehe ich in der Priorisierung. Wer stellt die Listen für die Hausärzte zusammen, wer prüft die und wer guckt nach, dass der Saft nachher auch in den richtigen Oberarmen gelandet ist?

Lieber eine Spritze im "falschen Arm" als eine ungenutzte im Lager. Das Ziel muss sein, dass die Hausärzte das dezentral selbst entscheiden statt zentral erstellte Listen abzuarbeiten.

Viele Probleme (Missachtung der Reihenfolge, Probleme bei der Restenutzung) haben wir beim derzeitigen zentralen System auch.

viele Grüße

Christoph
 
Deinen Eltern sollte es auch möglich sein einen Termin zu vereinbaren.
Nur, falls mein Vater sich durchringt und seine Vorerkrankung offiziell bestätigen lässt und meine Mutter als pflegende Kontaktperson benennt. Wie Du sagst, 65-79jährig, mit leichten Vorerkrankungen, nicht in Pflege und deswegen gezwungen, sich selbst zu versorgen -> keine Impfung.
Junge, gesunde Putzkraft, beschäftigt in einer Schule? -> Ab zur Impfung.
:mad:

Astrazeneca soll jetzt für ältere freigegeben werden, damit wird sich die Impfpriorisierung hoffentlich so ändern, daß meine Eltern einen Termin bekommen können.

Lieber eine Spritze im "falschen Arm" als eine ungenutzte im Lager.
In BaWü liegen keine Impfungen ungenutzt im Lager, allerdings wird die 2. Dosis vorgehalten, da es ja immer noch Lieferschwierigkeiten gibt.

(Wie werden im Moment eigentlich Kinder und Jugendliche mit Immunsuppression o.ä. geschützt?)
Kinder und Jugendliche müssen noch warten, bis es Impfstoffe gibt, die für sie zugelassen sind. Die Zulassungsstudien für 12-15-jährige haben begonnen:


Gruß,

Tim
 
…dass unsere Regierenden zwei Punkte noch nicht verstanden haben. … Vorbereitungen treffen, um diese auch zügig verimpfen zu können, …
Man könnte leerstehende Hotels, Festhallen, Messehallen nutzen und mit Kabinen o.Ä. versehen in den dann geimpft werden kann.
Als Benennung würde sich dann "Impfzentrum" anbieten.
Schon mal was davon gehört?
 
Junge, gesunde Putzkraft, beschäftigt in einer Schule? -> Ab zur Impfung.
:mad:

Ich weiß nicht, ob es bei euch anders ist, aber in RLP träfe das so nicht zu. Dort werden z.B. im Moment nur Lehrkräfte geimpft, die an Grund- und Förderschulen eingesetzt sind. Gleiches gilt für andere Berufsgruppen an Schulen.
 
Als Benennung würde sich dann "Impfzentrum" anbieten.
Schon mal was davon gehört?

Hier in Sachsen sind die Impfzentren so ausgelegt, dass das Durchimpfen selbst bei dauerhafter vollständiger Auslastung von 13.000 Impfungen/Tag es 614 Tage bei zwei Dosen bis zum vollständigen Durchimpfen dauern würde. Wenn man Lieferschwierigkeiten und Wochenende mit einrechnet wird es entgültig zur Vollkatastrophe. Ich hoffe die Hausärzte helfen uns aus der Misere.
https://cvd.de/IJq5A?x?y

viele Grüße

Christoph
 
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