Brevet Brevet Berichte 2023, PBP-Qualifikationen

neben mir noch sage und schreibe ein weiteres Liegerad. Wer das jedoch war, habe ich leider verpasst zu erfragen.
Das war wohl ich, wir hatten vor der Einfahrt aufs Vereinsgelände und nach dem Brevet kurz gesprochen.
Es kamen dann sogar noch zwei weitere Liegeradler dazu, die du vermutlich verpasst hast, weil du in Startgruppe 1 los bist.

Mir ging es ähnlich wie dir, bis km 89 lief es recht gut, was wohl auch am eher Rückenwind lag.
Direkt danach kam wettertechnisch aber die Weltuntergangsstimmung auf, inkl. starkem Regen- gefolgt von Graupelschauer und Gegenwind. Zum Glück dauerte das Auspeitschen durch den Graupel nur geschätzte 10-15 min. An Kontrolle 2 kam dann schon wieder etwas Sonne durch und bei der Weiterfahrt zur Burg Steinsberg konnte der geschunde Randonneur und dessen Klamotten bei strahlend blauem Himmel wieder trocknen. Von da an blieb es fast durchgängig sonnig. Nun kam aber der hügeligere Rückweg, und dazu noch der permanente Gegenwind.
Ich muss zugeben, auf dem Papier sah es nicht so schlimm aus, wie es dann war. Gefühlt kam man einfach nicht vom Fleck. So kam ich dann auch nach knapp 10 Stunden relativ glücklich und platt im Ziel an.

Die ausgiebige Zielverpflegung mit Spaghetti Bolo musste ich leider aufgrund von Magenproblemchen gegen Ende des Brevets auslassen. Außerdem waretete noch die Heimfahrt von gut 30 km auf mich.
Die Organisation war wirklich super! Sowohl morgends als auch abends wurde für alles gesorgt. Auch das Vereinsheim war gemütlich und nett am Waldrand gelegen.
Mit An- und Abreise waren es bei mir immerhin auch 275 km.

Für die nächsten Brevets erhoffe ich mir weniger (unübersichtliche) Ortsdurchfahrten. Bin aber aufgrund der Zielregionen Schwarzwald und Alb recht optimistisch. :)

Matthias
 
Ha! Das freut mich, lieber Matthias, dass du hier schreibst.
Da ich mit einem ähnlichen, oder sogar heftigerem, Höhenprofil beim 300er rechne, werde ich höchstwahrscheinlich auf mein Zox wechseln. Da findet man normalerweise auch eher Leute, die ein ähnliches Geschwindigkeitsmuster fahren wie man selbst mit dem Velomobil. Dieses überholen bergab und überholt werden bergauf, fand ich irgendwie anstrengend, da ich eigentlich nie mit anderen radeln konnte um mal einen Schwatz zu halten. Und außerdem habe ich mindestens 10 kg weniger Gewicht dabei und das ist eigentlich auch das Hauptargument für meine Entscheidung.

Ich freu mich auf ein Wiedersehen

B
 
Ara Ruhrgebiet -300 km Quer durch den Teuto- am 01.04.2023

Aprilscherz? Oder einfach nur die wahre Bedeutung des Wortes "Brevet" erlebt ... ?

Drei Plattfüße, eine defekte Luftpumpe, kein Flickzeug :sleep: und ein Sau !!!! Wetter

Aber zum Anfang. Ich habe mich entschieden, die Runde mit dem Milan mit Deckel zu fahren. Anreise auf eigener Achse über 48km in der Dunkelheit im Dauerregen. Die Wetterprognose sagte keine Veränderung über den ganzen Tag. Na das ist mal eine Prüfung. Als ich in Dorsten ankam und am Start die vielen Rennradfahrer sah -einige sahen schon am Start sehr unappetitlich aus-, dachte ich so bei mir, dass es mir ja doch recht gut gehen werde.

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@I-S-MS tauchte auch noch auf mit seinem "alpha Boliden". Ein weitere LR war dabei, aber unbekannt; habe ihn später auf der Strecke gesehen.
Die Stimmung war aber unter allen Teilnehmern recht gut. Ein großer Teil lief mit dem Smartphone vor den Augen hin und her und wartete auf das 8 Uhr Signal, um endlich mit diese elektronische Karte zu starten. "... eh, wie geht das jetzt weiter? ... ich kann nicht starten ... ". Was war ich froh, zur Absicherung auch die Papierversion gebucht zu haben.
Ab in die Kiste und auf die Piste. Von Dorsten bis Haltern lief es ganz gut auf dem nassen Asphalt. Kurz vor Haltern habe ich die Führung übernommen. An der Bahnunterführung musste ich dann zwei mal aussteigen und schon war mir die RR auf den Pelz gerückt. Nun ja, ich wusste, was kommt. So ließ ich sie ziehen und fuhr mit Abstand hinterher. Bis Hiddingsel war für mich nur Folgen angesagt über die vielen Wirtschaftswege.
Kurz vor Hiddingsel habe ich mich wieder nach vorn gesetzt, denn jetzt kam bis Everswinkel Milan Revier. Besonders Spaß gemacht hat die Strecke über die neue Trasse der "Kanalpromenade" -darf übrigens nicht Radschnellweg genannt werden- von MS Ammelsbüren nach MS Hiltrup gemacht. Mit Tempo 55km ging es über die im Dauerregen völlig freie 4m breite Piste am Kanal entlang.:p
Everswinkel km 78 habe ich um 10:30 Uhr erreicht. Foto, Daten hochladen, Stempel und weiter. Bei der Ausfahrt kam mir der erste RR entgegen. Repekt, diese jungen Wilden.
Leider war jetzt der Spaß vorbei. Kleine Wirtschafts- und Radweg durch die Pampe links, rechts, links... Es lohnt sich oft gar nicht zu schalten.
Der Zustand der Wege ... grotten schlecht. Und zack, ein deutlichen Zischen von der rechten Seite. Das war es mit TL. Den Schlauch einziehen war eine Sauarbeit bei dem Dreck im Radkasten. Die ersten RR´ler waren schon vorbei.
Nächster Stopp km 114 Malepartus im Teuto 12.30 Uhr
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Hier habe ich dann einem RR´ler ein Kettenschloss geschenkt. Ich dachte, dass bringt mir Glück. Die Abfahrt nach Bad Iburg hat dann wieder ordentlich Fluggefühl gebracht. Der Rest war wieder mal so na ja. Richtung NO nach Gesmold teils auf Landstraßen und Wirtschaftswegen ging es in die Nähe von Gesmold auf einen Campingplatz zur Kontrolle bei 142km. Dem Fluss Hase folgten wir ein Stück parallel. Zwei Stunden später wäre wohl Badewannen Modus notwendig gewesen.
von Gesmold ging es nun Richtung Westen -quer durch den Teuto- auf Straßen, nein auf Wirtschaftswegen. Und "peng" ... :mad:
Wieder rechts. Alter Schlauch raus, neuer rein. Leider auch viel Dreck aus dem Radkasten im Reifen eingearbeitet. Weiter geht es. Keine 10 km weiter, "peng"... natürlich rechts. Jetzt erinnerte ich mich an einen Ersatzreifen. Also diesen au den Tiefen des Milan hervorgeholt und ... ach ja, ich muss ja Flicken. Nein ... wo ich mein Flickzeug? Fast wollte ich den Milan umdrehen und schütteln, da viel mir ein weiterer Schlauch in Hände;)
Glück gehabt. Jetzt aber schnell pumpen. Bei 6,5 bar macht es ... "peng"... und die Kunststoffhülse der Druckanzeige meiner Lezyze zeigt ein Loch.
Ok, jetzt reicht es aber. Dann muss der Druck reichen, obwohl der Reifen nicht überall richtig sitzt.
Auf dem Weg nach Recke musste dann noch eine Gravel Passage am Dortmund-Ems Kanal bestanden werden.
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Weitere Vorkommnisse bis Rheine, keine:sneaky:
Rheine, km226 habe ich um 19 Uhr erreicht. Der Nordwind -gut für die RR´ler- war doch kühl geworden. Also nicht lange Pause machen und ab auf die Piste. Es folgten dann gut 20 km Bahntrassenweg von bester Qualität. Es galt sogar eine Vorfahrtsregelung auf der Trasse. Da fühlte sich der Vogel pudelwohl. Nach 20 Km aber wieder das übliche Gegurke auf den Wirtschaftswegen.
Gegen 23 Uhr habe ich Dorsten erreicht. Es reichte, aber da war doch noch was. Der Heimweg. 48 langsame und müde Km bis in den heimischen Horst.
Brevet ist halt kein Kindergeburtstag, kein Ponyhof ... Brevet ist eine Prüfung. Ende und Aus.

Bis zum nächsten Mal :D
 
Ventoux-Brevet

Anfahrt

Am Mittwochnachmittag und Abend fahre ich nach Freiburg i.Br.

Das Tretlager knarzt komisch. Die Kurbeln haben etwas Spiel. Passendes Werkzeug, konkret 10er-Inbus, habe ich nicht dabei (den 2er Inbus für den Spannring schon). Erlenvelo in Basel nimmt den linken Kurbelarm ab und montiert ihn frisch. Danke! Nach 10km knarzts wieder. Velo und ich werdens überleben.

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Verkehrsfrei entlang vom Canal d'Alsace

Billighotel an Freiburgs Stadtrand. Eine grosse Portion Nudeln im nächsten Restaurant.

Tag 1: Strecke machen

Eine unruhige Nacht und 6km später stehe ich mit 25 anderen Randonneuren um 0600 im Bahnhofsgebäude, dem alternativen Startort für das legendäre Ventoux-Brevet, dessen offizielles Ziel sich in Nyons befindet. Eigentlich ist der um diese Jahreszeit noch gesperrte Mont Ventoux der Ort, welcher erreicht werden soll - dieses Jahr ohne mich. Das Gros der Teilnehmer ist 25h vor uns gestartet und muss auch 25h früher im Ziel in Nyons sein.

Als letzter mache ich mich auf den feuchten Weg raus aus der Stadt, vor mir eine 15-köpfige Randonneursschar. Bei der ersten Senke überhole ich, nehme den Schwung mit. Wahrscheinlich keine 10km sind zurückgelegt und ich sehe den ganzen Tag keinen Teilnehmer mehr - bin wohl doch nicht zuletzt losgefahren.

Mit der Dämnerung kommt auch der erste kleine Regenguss.

Meistens auf feuchtem Belag ohne Regen entlang vom Rhein-Rhone-Kanal. Es hat mehr Leute als gedacht:

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Danke fürs Platzmachen. Mit max 20km/h vorbeirollen ohne Bremsen bedeutet halt: Immer langsam fahren - selbst einfachste Physik ist manchmal verwirrend.

Ein paar Mal schüttet es so richtig:

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Sicht bei Regen und geschlossenem Visier. Zum Glück gibts Hightech-Scheibenwischer, sonst wäre ich während den heftigen Schauern durch die Visieröffnung schön nass geworden.

Habe ich den strammen Südwestwind schon erwähnt?

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Doubsabwärts

Über dem Schifftunnel von Thoraise verlassen wir die Eurovelo-Route. Das bedeutet: oftmals schlechterer Belag, viiiel weniger bremsen, mehr Höhenmeter. Mit dem Untergrund ändert auch das Wetter: Sonnenschein, Wind bleibt.

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Malerischer Streckenverlauf. Vor allem aber: Sonnenschein!

Die letzten Km vor Lons sind nervig. Oder positiv gesehen: Die 260km vorher waren es nicht.

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Der längste Aufstieg heute hat gerade einmal 250 Hm. Die magnetisch gehaltene Haube vorne drauf ist nützlich.

Im Dorfladen von St. Julien kann ich Flüssigkeit tanken.

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Die Fahrt in der Abendsonne ist schön.

CP 3, McDo. Für mich Burger&Pommes zum mitnehmen. Auf den 3km zum Zwischenziel, ein günstiges Hotel, stinkt es im Velo mal etwas anders. Mit dem schwindenden Tageslicht komme ich an. Burger, Dusche, Wecker in 6h.

Tag 2: Höhenmeter machen

Eine halbe Stunde nach dem Weckerklingeln fahre ich weiter.

Es ist dunkel. Ausser dem Belag im Lichtkegel bekomme ich von der Landschaft nichts mit. Ein Stück ehemalige Bahntrasse ist unasphaltiert.

Als ich zu P aufschliesse sind es 400km her, seit ich zuletzt einen anderen Teilnehmer gesehen habe. Gerade jetzt löst sich ein Teil im Velo (die Schraube auf dem Federbein spannt eine Feder und fliegt dementsprechend unkontrolliert durchs dunkle Velo) und ich halte, kurzes Intermezzo. Mich erstaunt, bei DEM Wind einen Einzelfahrer anzutreffen. Anscheinend hat die 15er Gruppe gar nicht harmoniert.

Stau auf freier Strecke in Dunkelheit ausgangs Burgoin-Jallieu am Beginn des ersten Anstiegs des Tages - offenbar ein Unfall. In meinem Kopf erwarte ich den Anblick eines verunfallten Randonneurs. Der Staugrund sind zwei angefahrene Esel (also Tiere), einer tot, einer *dasbehaltichfürmich*.

Der Belag nervt mich nur unwesentlich weniger, als andere der Gegenwind.

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Der erste Pass ist erklommen. Gleich schüttet es wieder richtig und das Asphaltband dampft.

Bei J. ist alles OK. Er pausiert nur.

St.Jean-en-Royans ist an diesem Vormittag eine Enttäuschung aus mit Autos vollgestopften engen Gassen bei tristem Wetter.

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750Hm hat der Hauptaufstieg auf ruhigem Strässchen.

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Den CP fast zuoberst erreiche ich mit J. Wir sind uns einig: Die Landschaft hier am Col de Bacchus ist grandios! J sind die Esel noch munter entgegengetrabt.

Wieder alleine geniesse ich auch die restlichen Km/Hm in schon fast provencaler Landschaft (Dauphiné, Provence ist erst morgen dran):

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Lavendelfeld. 3 Monate zu früh, um es in voller Blüte zu sehen.

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Aufstieg zum Col de Pas de Lauzun

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Vom Col de la Sausse sause ich ohne nennenswerten Kettenzug die 20 km nach Nyons. Das Velo vorne 45° hochgehoben auf dem Hinterrad rollend komme ich auch noch durch die letzte Baustelle.

Auf dem Ziel-Selfie trinke ich in der Brasserie das passende Ziel-Getränk.

Gemäss Tracker hat J das Ziel auch erreicht. Ich sehe ihn aber nicht. Sinnbildlich für das einsame Brevet.

Den zweiten Regen des Tages nehme ich zum Anlass, noch ein Getränk zu bestellen. Zum Glück, denn so...

Der Abend wird sehr gesellig mit einem Haufen Leute, die irgendwie mit Brevets zu tun haben: Finisher der beiden Ventoux-Brevets, Organisator vom morgigen 200er, Helfer am morgigen 200er, Starter am morgigen 200er. Du ahnst es: Etliche gehören zu Erst- und Letztgenannten, davon im nächsten Post mehr.

Qualifikation für die 20. Ausgabe von Paris-Brest-Paris: ⬜ ⬜ ✅ ✅
 
Le Pitchoun 200

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Entspannte Vorbereitungen. Ich freue mich, den am Superbrevet Scandinavia kennengelernten E wiederzusehen. Dass wir uns heute nur am Start sehen, ist beiden klar.

Gut 60 Wagemutige machen sich um gut 8 in zwei Gruppen auf den Weg. Der zweite Velomobilfahrer, JB, fährt in der Rennvelogruppe so ich es beurteilen kann: Die Vorteile des Gefährts nicht ausnutzen und mit wahrscheinlich 400W bergauf für ein paar Gesprächfetzen ist nichts für mich. Eigentlich habe ich mich auf eine gemeinsame Fahrt gefreut, so sehen wir uns nicht lange.

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Neben O auf seinem Trike erradle ich den ersten Pass. Ich erfahre: O wohnt im nächsten Ort (Buis-les-Baronnies) und ist Präsident des französischen Liegevelovereins, unter dessen Patronat und Organisation das Brevet stattfindet.

In den Serpentinen und innerorts ist Os Fahrweise schneller. Nicht nur, weil er nach Kurven aktiv beschleunigt.

Wir radeln übrigens ein hügeliges 200er-Brevet um den Mont Ventoux. Passend zum Anfahrts-Brevet.

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Der Ventoux hat eine Nebelkrone. Im zweiten Aufstieg erzählt mir O, was es mit dem komischen Brevetnamen auf sich hat. Kurzfassung: Pitchoun bedeutet "Kleiner/Kurzer" und war der Spitzname eines 35-40-jährig an Krebs verstorbenen Enthusiasten für Liegevelos, Velomobile und Langdistanzfahrten. Mir drückt das auf die Stimmung.

Oft in Sichtweite zu O - er ist bergauf und auf kurviger Strecke schneller - fahren wir zum Kontroll-Ort (bisher erst eine Frage). Er verplappert sich mir gegenüber und so...

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…ist die Geheimkontrolle mit Verpflegung nicht mehr unerwartet, aber nicht minder geschätzt. Das Foto aus der Gegenrichtung kann im offiziellen Brevetbericht mit Os Impressionen bestaunt werden. Link

Wenns noch nicht rübergekommen ist: Die Strecke ist knackig, aber so was von landschaftlich schön und verkehrsarm. Pitchoun wär vielleicht mit gleichem Rythmus unterwegs wie ich?

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Mein Highlight: 20 meistens sanft ansteigendes nagelneues Asphaltband ohne Verkehr durch die Gorges de Nesque. Ich überhole einen Rollskifahrer, der fast gleich schnell fährt.

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Mit O vor Montbrun, Kontrollort.

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Im Aufstieg zum Col d'Aulan bekommen die quietschenden Federbeine etwas Silikonfett und meine Beine ein paar hundert Meter Auslauf.

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Die Front zieht an uns vorbei. Später im Ziel wird es hageln, während andere noch unterwegs sind.

Os Fussohlen brennen. Trotzdem überholt er mich pedalend in den obersten Kehren der 30-km-Schlussabfahrt von Col de Peyruergue zurück nach Nyons.

Pitchoun, das war mein wahrscheinlich schönstes 200er-Brevet. Merci aussi à Nicolas et tout l'AFV!

Im Ziel Verpflegung, Fachsimpelei, erwähntes Gewitter abwarten und natürlich Neuankömmlinge begrüssen.

Die Idee, die Unterkunft schon 20km Richtung daheim zu nehmen, ist in der Theorie gut. In der tief stehenden Abendsonne auf nassem Belag nach Westen erscheint mir das plötzlich dumm und ich weiche bei jedem im Rückspiegel sichtbar werdenden Auto ins Gras neben der Fahrbahn aus. Sicht teilweise nahezu null.

Qualifikation für die 20. Ausgabe von Paris-Brest-Paris: ✅ ⬜ ✅ ✅
 
Das passt, gut einpacken und nicht bewegen. Gute Besserung an den Verunfallten.
Ich hab noch ein paar Stiffnecks rumliegen - gebraucht, falls da Bedarf besteht, meiner ist gedeckt.
 
Auch ich war letzte Woche Richtung Mt. Ventoux unterwegs, bin allerdings schon mit der Mittwochs-Gruppe gestartet.

Für mich war diese Veranstaltung allerdings zu hart. Nach 400 km überkam mich das „weiße Rauschen völliger Leere“ und der Bahnhof von Bourgoin hatte dann eine magische Anziehungskraft.

Trotzdem tolle Veranstaltung, die 150 Km am Kanal und im Doubs-Tal sind sehr beeindruckend. Ich komme vermutlich wieder :)
 
BRM400 - Zeeland - NL
Schlagende Bäume und fliegende Deckel - oder: vier Männer auf dem Deich

Zusammen mit @Ludger, @Cars10 und @jostein.
Wieder recht kurzfristige Enscheidung, eigentlich stand nur das 400er Niederrhein auf dem Programm. Aber was man hat, das hat man.
Das Brevet war mit Abendstart 21 Uhr, also gemütliche Anreise mit @jostein mit PKW (die anderen stilecht mit VM), Abendessen vor Ort und dann Fahrt in die Nacht. Ein Novum für mich, aber gute Probe für PBP - dachte ich.

Am Vorabend (Donnerstag) hatte sich noch kurzfristig @Sproessling bei mir als Übernachtungsgast angemeldet. Daher wurde es etwas später mit Essen und Schlafen (wobei ich dachte, dass lange Ausschlafen würde das kompensieren). Pustekuchen. Den Freitag war ich groggy, hatte einen Knoten im Magen, fühlte mich schlapp. (Die Fenix attestierte 50 % Sleep Score und 30 % Body Battery am Morgen, die zum Start am Abend passenderweise auf 0 gesunken ist. :rolleyes: Na toll.)

Das gemeinsame Essen beim Thailänder habe ich dann doch riskiert, aber es hat subjektiv nichts verbessert.
Am Start gegen 20:30 war es dann recht wuselig. Neben den üblichen Rennrädern waren glaube ich ein Trike, ein paar Liegen und neben unseren VM noch ein DF, ein Quest und Evas Snoek am Start. Die haben wir unterwegs dann auch zeitweise gesehen. Das DF war deutlich vor uns im Ziel. Eva hat sich irgendwie sehr viele und lange Pausen gegönnt.

Pünktlich um 21 Uhr rollte der Lindwurm los über den Deich. Die erste Zeit war es stetes Überholen von Rennrad-Gruppen auf Radwegen oder später durch Ausweichen auf die Straße, so dass wir kurz vor Antwerpen relativ vorne lagen und durch die skurril leuchtende, nach Petrochemie stinkende, fast menschenleere Hafengegend mit den breiten Straßen.
Statt das erste Nadelöhr mit dem kleinen Aufzug am Kennedytunnel als erste zu erreichen, entschied sich @Cars10 seinen vorderen Servicedeckel zu verlieren und etliche Pulks Rennradler vorzulassen.
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Dann später in den Privatanlagen des Hafens (die aber seltsamerweise auf dem Track lagen) lernte @jostein noch, woher Schlagbäume ihren Namen haben und dass eine daCannon dem nicht viel entgegenzusetzen hat. Zum Glück blieb der Kopf heile. Die Hutze hat dafür neue Verzierungen. Glück im Unglück.

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Am Tunnel-Aufzug dann kurzes Warten, 2 Fuhren mit 4 VM runter schleusen, dann noch 2 x wieder hoch und wir waren wieder "auf Strecke" durch menschenleere Städte.
Es begann das Suchspiel über teils stockdunkle, abgelegene Leinpfade, von denen jeder zweite mit Sperrungen durch Baustellen gespickt su sein schien, so dass wir immer wieder kleine Umwege und Umfahrungen über Straßen suchten, die aber dann eigentlich genau so gut oder besser liefen.

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Kurz vor Halbzeit wurden meine Augen müder und damit meine Sorge, @Cars10 bei einem Bremsmanöver einfach ins Heck zu fahren oder einen Abzweig zu verpassen - oder schlimmer. Ich setzte mich ab, ließ mich zurückfallen und hielt dann irgendwo hinter einer Kanalbrücke, um mich etwas einzumummeln und zu power-nappen. Es war kein tiefer Schlaf, aber sehr erholend - danach waren auch wieder Leistung und Speed da und ich holte Stück für Stück die Rennradgruppen auf, die mich dösend zuvor passiert hatten.

Etwa bei Halbzeit wurde es hügeliger mit der nächsten Fotokontrolle, dann kam die ein oder andere Abfahrt mit Speed und ich wartete sehnsüchtig auf Tageslicht. Bevor das passierte, lief ich auf meine Mitstreiter im VM auf, wo @Ludger gerade seinen Platten geflickt hatte. @Cars10 hatte nun irgendwo auch seinen hinteren Wartungsdeckel abgeworfen, um etwas leichter zu werden. Immerhin waren wir wieder komplett.
An der nächsten Fotokontrolle sahen wir noch einmal Eva und das Quest, danach jedoch nicht mehr.

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Der Tag brach an und die Motivation stieg. Gegessen hatte ich bisher fast nichts - nur eine Banane und immer mal wieder einen Schluck Pfirsichtee via Nordstream 2 aus dem großen Tank im Backbordbug. Statt dem Steuerbord-Tank und Nordstream 1 hatte ich nur eine kleine Trinkflasche mit Frischwasser im Gepäck.
Mit Veurne kam der erste Küstenort, es ging weiter an schönen, schnurgeraden Kanalstrecken entlang auf den Rückweg.
Bei der Schleusenkontrolle hatten dann @Cars10 und @Ludger einen Kaffee (die machten gerade auf, als wir dort standen), eine grobe Kalkulation ließ bei 70 km bis zur Fähre und nur gut 2 h Fahrt wenig Hoffnung, die um 10:18 Uhr zu bekommen.
Aber es lief ganz gut und irgendwann machte sich gruppendynamisch eine Sprint-Mentalität breit, so dass wir die letzten 30 km - den Tacho immer vor Augen - quasi durchweg mit 40 km/h fuhren und die letzten Reserven mobilisierten, um die Fähre doch noch zu bekommen. Pünktlich 2 min vor Boarding standen wir am Ticketschalter und rollten über die Rampe just in dem Moment, wo Tore geöffnet wurden. Punktlandung!
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In Vlissingen angekommen lockte nach relativ kurzer Fahrt vor der letzten Fotokontrolle am Schelde-Sperrwerk eine besondere Überraschung: Ein Bekannter von @Ludger war dort mit Familie zum Bungalowurlaub und hatte Kaffe und Apfelkuchen für uns bereit. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen und rasteten dort ein wenige, bevor es zum Endspurt ging.
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Die letzten 30 km schwanden unspektakulär auf Alleen, Deichen und mit zunehmendem Sonnenschein und einer letzten Radwegs-Sperrung, die uns einen Kilometer übelste Pflasterstrecke bei der Umfahrung bescherte.
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Kurz nach 14 Uhr - also 17 Stunden nach dem Start waren wir wieder am Ziel.
Insgesamt eine spannende, erlebnisreiche Runde durch (für mich) neue Regionen, von denen man in der Dunkelphase leider viel zu wenig gesehen hat.

Vielen Dank an die Mitstreiter, @Cars10 für die Inspiration, @Ludger Respekt für das Bestreiten und Durchhalten seines ersten Brevets - und dann noch eines der Längeren und @jostein für die Fahrdienste bei An- und Abreise, weil ich da irgendwie nicht fit genug war, um das auch noch zu bestreiten.
(y)

Track bei Strava mit ein paar mehr Bildern und Filmchen.
 
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Kurz noch der Vollständigkeit halber - relativ unspektakulär, aber erfolgreich gefinished:

BRM300 - Niederrhein - "Naar het meer"

Kurz nach 7 Ankunft auf dem schon gut gefüllten Parkplatz vor der Sportanlage.
Einige der üblichen Verdächtigen wieder mit dabei, @I-S-MS in seinem zweifarbigen Baby-Wal, @speedastir diesmal mit Bus gekommen, @jostein natürlich auf eigener Achse, aber schon vortags angereist, @tomacino die Frostbeule wie ein Michelinmännchen in ein halbes Dutzend Schichten verpackt - aber muss wohl, wenn einem das Exoskelett fehlt.
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@Zapfo und noch jemand in einem DF, dessen Namen ich aber natürlich vergessen habe, waren auch am Start.
Melden, Kaffee, Kuchen, Treppenleiter-Ansprache, Start in letzter Gruppe (Nr. 4) mit "Stempel-Tante" Moni und dann erst mal Uprights jagen durch einen Zipfel Deutschland Richtung Norden.
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Bis zur ersten Kontrolle waren es 140 recht gut rollende Kilometer mit einer Brückenöffnung, zu der wir pünktlich erschienen sind.
Die Kontrolle in Elburg war frei (also man konnte einen beliebigen Laden nehmen), die Schneiderwerkstatt an der Ecke zum Markt hatte einen schönen Stempel, aber nach ständiger Störung durch uns Randonneure war die Schneiderin leider sichtlich genervt, ständig in ihrer Arbeit unterbrochen zu werden.
Wir rollten einmal nördlich ums Veluwemeer, um am Ende pünktlich zu einer weiteren, größeren Brückenöffnung zu kommen - nur wenige Kilometer danach dann die zweite und letzte Kontrolle am McDonalds, wo etliche RRler schon ihre Stärkung beendet hatten.
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Die schnelleren davon holten wir dann auch nicht mehr ein, denn die folgenden Kilometer waren gemein und zäh für VM wie das berüchtigte Mühlen-Brevet: Pflaster, Schikanen, Radwege und ständige Verschwenkungen ließen das letzte Drittel nicht wirklich gut laufen. Irgendwann stieß der Track dann auf den des diesjährigen 200ers und das letzte Stück lief dann zum Glück wieder besser.
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Nach knapp 10 3/4 Stunden mit bisher für mich bestem 32,7 km/h Nettoschnitt waren wir dann vor Sonnenuntergang zur Gulaschsuppe und Cola wieder Ziel. Ohne Pannen diesmal - die Butter-ProOnes haben tatsächlich beide gehalten!
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Hier bei Strava noch mehr Bilder und Videos
 
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Ja, das war eine schöne Runde! Vorher nur 3h geschlafen, abends spät noch gepackt und Track geladen. Das Quest seit dem 200 nicht mehr gesehen, Urlaub und Arbeit und so. Also Training & Wartung: Fehlanzeige.
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Am Anfang hab ich mich hinter 2DFs geklemmt. Bewundernswert, wie sie immer die perfekte Mischung aus Radwegen und Straße trafen, an einem Kreisverkehr überholten wir so eine komplette Startergruppe. Und für mich vom Tempo am oberen machbaren Limit. Irgendwann hielten sie an und ich hab nichtmal gefragt, ob es ein Problem gibt (hab ich erst später geschnackelt, sorry).
Nach rund 100km wurde es mächtig hügelig für NL, und es kam wie es kommen musste: die Beine waren leer. Bei einer Pinkelpause fiel mir allerdings auf, dass ich nichts getrunken hatte, mit Schaumdeckel geht das nicht.
Also Apfelschorle getankt und weiter.

In Elburg war Markt, richtig voll und mit einem Poffertjes-Stand für mich.20230415_135455.jpg

Danach (und nach einem Kettenabwurf der Umlenkrolle) ging es über lange Deiche zur zweiten Kontrolle. Und weil Dronten nur 10km weg ist, fühlte sich #263 pudelwohl.

Bei McDoof kurz was gegessen (als 2.Kontrolle) und weiter. In den blöden Ortsdurchfahrten dümpel ich mit 25kmh rum, das dauernde Beschleunigen an den endlosen Ampeln nervt. Aber dafür bin ich mit ner ganz netten Truppe unterwegs, zumindest bis zur nächsten Steigung.

Auf der Maasbrücke denke ich: "jetzt ne Cola!" und keine 5min später steht ein Colaautomat in der Landschaft und der Besitzer kommt und schaltet ihn ein: wie geil!!
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Der Rest verläuft im Dunkeln mit noch nem Kettenabwurf, nem Reh 5m vor mir und nem Wildschwein 15m, zum Glück eher unspektakulär.

14 Stunden, keine Defekte, keine Schmerzen, was will man mehr. Suppe bei der "Stempeltante", Auto, Bett. Zufrieden.
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Heute folgt zuhause Kindergeburtstag, dagegen sind 300km easy...
 
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Den ganzen Bericht inkl. Vor- und Nachgeplänkel gibt es hier: Link

BODENSEE+
Für mich soll es heute das verhältnissmässig einfache Brevet um den Bodensee sein. In der kurzen Ansprache fällt die Passage „heute ist es drei Grad kälter als beim ersten Brevet am 6. JANUAR“ und ich bin froh um den Deckel über dem Kopf.

In der dritten von vier Gruppen und eine halbe Stunde nach @Daniel fahre ich um 8 auch los, obwohl das mit dem „Gruppenstart“ nicht klappt. Bis Ramsen fahre ich hinter zwei sich unterhaltenden Frauen, wobei die das Gespräch begleitenden Gesten durchaus Elemente der „Velofahrer-Zeichengebung“ beinhalten, irgendwie witzig.

Ich freue mich über die für mich neue Streckenführung von Moos nach Böhringen und drücke anschliessend etwas stärker auf die Pedale. In der kurzen Abfahrt vor Stahringen macht das Velo in Linkskurven dieses ganz spezielle Geräusch, welches auf eine lose Achse hindeutet. Bis nach dem Ort, wo es wieder leicht bergauf geht, wird das schon noch halten. Doch so weit komme ich nicht: Bahnschranke unten. Das ist heute noch ein paar Mal passiert; Wo ich heute an geschlossenen Bahnschranken die Zeit anderweitig genutzt habe:
  1. Stahringen. Radachse links anziehen und Federbeine schmieren.
  2. Lindau. Landjäger anknabbern.
  3. Eingangs Romanshorn. Fragen beantworten.
  4. Romanshorn. Sitzen bleiben.
  5. Uttwil. Kritisch von Entgegenkommenden gemustert werden.


Am Überlingersee


Bei Uhldingen treffe ich gaanz zufällig @Paff, der ebenfalls mit einem Velomobil im Uhrzeigersinn um den Bodensee fahren möchte. Die Brevetregeln erlauben es, dass @Paff sich mir anschliessen kann, solange mir dadurch kein Vorteil entsteht – so machen wir’s! Wir heben noch kurz gegenseitig das Velo und stellen fest: Ja, meins ist deutlich leichter; @Paff ist ja auch grösser. Wieder einmal bin ich froh, dass die Haube meines Velos auch in dieses passt, und so können wir unterwegs wenigstens ein bisschen kommunizieren.

Als wir uns kurzzeitig aus den Augen verlieren (@Paff folgt der Radroute, ich dem Track), wechsle ich ein paar Worte mit einem im Audax-Suisse-Shirt, der heute um den Bodensee rollt, aber nicht etwa mit einem „Gefährt“, sondern mit einer „Gehilfe“ (nicht despektierlich gemeint!), siehe Foto unter „Ausklang“ im vollständigen Bericht. Bevor Fragen kommen: Nein, die Brevet-Regeln lassen eine Teilnahme damit nicht zu und er hat auch den zweiten Checkpoint ausgelassen und sich somit die zwei Abfahrten erspart. Im Brevet-Dunstkreis gibt es schon echt verrückte Leute.

Mit 8 km/h gemütlich und laut holpernd durch das samstagmorgendliche Treiben in Friedrichshafen. Zuvor passieren wir noch eine der heute wieder zahlreichen Baustellen, wo @Paff sich einen Kratzer in den schönen, grünen Lack fährt.

Der Parkplatz neben der historischen Kabelbrücke wird kurzzeitig zu einem Rastplatz für uns.


Das Selfie beim Hafen Lindau für den Nachweis ist rasch erledigt.

Ein paar Radwegkilometer später stehen wir schon auf der hübschen Brücke über der Bregenzer Ach, die zwar massiv aussieht, aber schon bei darüber gehenden Fussgängern zu wippen beginnt.

30-35 km/h ist @Paff s Tempo in der Fläche. Genau dieses schlage ich auf dem Delta zwischen Rhein und Altem Rhein an und merke erst spät, dass das bei Gegenwind vielleicht zu flott hätte gewesen sein können. Hätte, hätte, … Nicht so schlimm, denn es geht ja nun den einzigen Aufstieg des Tages hinauf und da ist @Paff mit seinem Velo eh flotter unterwegs als ich. Das Checkpoint-Selfie mache ich ohne auszusteigen, was ich wenige Pedalumdrehungen später nachhole für eine kurze Schiebepassage.


Immer wieder schön: Die Aussicht vom höchsten Punkt hinunter nach Rorschach.

Die Gruppe, die mich während meiner Schiebeeinlage überholt hat, steht eingangs Arbon auf dem Veloweg und schaut sich irgendetwas an einem Velo an (Schutzblech? Gepäckträger?). Im Ziel erfahre ich: Bei der Auffahrt zum Veloweg ist ein Randonneur gestürzt wegen Unachtsamkeit. Er hat sich ein blutiges Knie geholt und ist das Brevet fertiggefahren.

Genussradeln auf einem der schönsten Stücke des Bodenseeradwegs auf Schweizer Seite, zwischen Arbon und Egnach. Wegen Baustelle in Uttwil befahren wir nicht einmal das einzige Stückchen Bodenseeradweg auf Schweizer Seite, welches asphaltiert am Ufer ohne Autoverkehr nebenan verläuft.

Von Münsterligen bis Mannenbach folgt der Track dem Prinzip „geradeaus ab durch die Mitte“, was mir heute ganz recht ist.

Bis Mannenbach werden wir aber nicht kommen: Kurz nach Tägerwilen verlässt mich @Paff, um erst ein Stück retour und danach über den Bodanrück zurück nach Uhldingen zu fahren, oder auch mit der Fähre via Meersburg… Etwas später erfahre ich: Alles mit dem Velo gefahren und so perfekt getimed, dass das Gewitter fünf Minuten nach seiner Ankunft losging. DANKE für die Begleitung!


Am Untersee

Bald ist es wieder vorbei mit flott zu fahrenden Wegen, denn wir folgen wieder der Veloroute. Während einem kurzen, knackigen Anstieg wechsle ich ein paar Worte mit einem Kind auf mit Sacchochen bepacktem Velo. Ohne dieses hätte ich die vorangehende Kurve am Limit gefahren und der Anstieg wäre weniger anstrengend gewesen. So war es besser.

Bei Eschenz biegen gleich hinter mir vier Töfflibuebe (oder so, unter den Helmen nicht gut erkennbar) auf die Veloroute ein. Im Gestank deren Abgase will ich keinesfalls fahren und habe auch keinen Bock auf nervige Fragen bei einer „Pause zum Vorbeilassen, bis die Luft wieder rein ist“: Ich drücke abermals aufs Pedal und lasse das Velo mit bis 50km/h über den Radweg durch den Gegenwind pflügen – zu meinem Glück läuft mindestens eines der Töffli nicht über 40 und bei der Querung der Hauptstrasse westlich von Wagenhausen habe ich mehr Verkehrsglück. Im Rückspiegel sehe ich sie diskutieren, mir aber nicht mehr folgen – trotzdem gebe ich weiterhin Gas, bis ich hinter der Kuppe verschwinde. Die Aktion hätte es nicht gebraucht. Auf der gleich anschliessenden Rheinbrücke macht es mir auch nichts aus, mit 12 km/h hinter einem Rentner herzufahren. Da weiss ich noch nicht, dass seit der Renovation des Radwegs die Spitzkehre nicht mehr so eng ist, dass ich wie bisher aussteigen muss.

Mit nochmal Vollgas auf den letzten 5-6km würde ich das Ziel in unter neun Stunden erreichen. Die Körner spare ich mir lieber für die Rückfahrt morgen ;)

PBP-Qualifikation: Unverändert, 200er hatte ich vorher schon.
 
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I think I met (in passing) @Zapfo and the red/white DF on the hill between 's Heerenberg and Beek, around 9:55? I was coming the other way, on an upright with randonneur/frame/saddle bags for a weekend of tile hunting.
 
@DutchMountains : yes, that is possible, at that time I passed this area. But sorry, I did not recognize you between all the roadbike-teams.

Und während alle in meiner Umgebung sich ungefähr so äussern: " Na, jetzt bist du aber mal genug Rad gefahren...?" könnte ich schon wieder los, meditativ am Deich lang...*träum*
 
Komm du mal in mein Alter, dann hast du es auch gerne warm 'untenrum' bei kaltem Nordwind, außerdem waren es nur vier Hosen, nicht sechs :ROFLMAO:
a) wenn ich Dich richtig einschätze, bist Du womöglich jünger als ich (JG 73) - b) ich weiß, ich habe mal beim "Längste Nacht des Jahres" Brevet von Wuppertal nach Venlos fies mit dem Python gefroren. Hatte aber auch nur 1 (Thermo-)Hose an - da warst Du schon cleverer... c) ich sprach ja von "Schichten" - oder bist Du oben ohne gefahren? Da waren doch mindestens noch 3 Jacken im Spiel, oder? ;)
 
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