Brevet Brevet Berichte 2023, PBP-Qualifikationen

Nachtrag zum 300er letzte Woche:
Heute das Quest kurz durchgesehen, irgendwas rappelte und beim rückwärts schieben blockierte die Kette.

Und die Wasserpumpenzange, die 300km vor der Schaltung lag hat mittlerweile auch genug Schleifspuren von der Kette...
20230423_101946.jpg
Das Glück ist mit den Dummen.
 
Unfallopfer nach der OP:
"Herr Doktor, immer wenn ich mich bücke rappelt es im Rücken."
Arzt *grübelnd*: "Versteh ich nicht...wir haben extra Igus-Gelenke und die gute Gingko-Rolle eingebaut...ein Meisterwerk"

Warum Velomobilfahrer in einigen Berufen nicht rumpfuschen sollten...
 
300km-Brevet von ARA Nordbayern mit dem Milan SL

Eigentlich wollte ich auch von meinem 200km-Brevet bei ARA Sachsen am 1.4. einen kurzen Bericht schreiben. Der gehört immerhin auch zu meiner PBP-Qualifikationsserie. Und es war mit 9h38 mein bisher schnellster 200er, trotz viel Regen und Gegenwind. Aber diese Runde bin ich mit dem Rennrad gefahren (wie bisher alle meine 200er), das gehört also gar nicht hierher.

Den 300er von Karl Weimann von Treuchtlingen nach Kloster Andechs und zurück dagegen bin ich gestern mit dem Milan gefahren (im Vorjahr mit der Windcheetah -- Bericht). Erfolgreich. Aber im Nachhinein betrachtet nur dank guter Vorbereitung am Vortag.

Weil das Brevet mein erste Milan-Ausfahrt von mehr als 180km sein würde und nicht schiefgehen durfte (mein eigentlich geplanter Termin eine Woche vorher bei ARA Ostfalen war leider einer Terminkollision zum Opfer gefallen), war am Freitag eine ausführliche Inspektion angesagt. Überraschung: der Hinterreifen war an der Flanke rissig, nach nicht einmal 18 Monaten und nur 2500 km! Ich wollte hinten auf keinen Fall einen Platzer riskieren (wir wissen, dass das bei einer schnellen Abfahrt nicht gesund ist), also Wechsel. Mein erster Reifenwechsel hinten, hat eine Weile gedauert… Der alte GP5000 TL wollte nicht runter, und der neue GP5000 tube type (nicht vorgedehnt) wollte einfach nicht auf die Felge.

Die Schaltung war auch etwas unpässlich, wollte mir auf dem kleinen Blatt nur einen einzigen Gang geben (nein, nicht den kürzesten). Nach Herumstellen an der B-Schraube waren es drei Gänge, aber jetzt ging es auf dem großen Kettenblatt schlechter. Na gut, die Kette war nach Tretlageranpassung eh etwas zu lang. @TimonG s Empfehlung von „halb fünf“ bei groß/groß war hier nicht zu sehen.

Nur 2 Glieder raus, der Übung halber nur mit dem Bordwerkzeug (hat auch eine Weile gedauert), und die Schaltung benahm sich ganz anders. Jetzt 4 Gänge auf dem kleinen Blatt, aber auf dem großen konnte ich nicht mehr auf das ganz große Ritzel schalten. Es sei den auf dem Umweg klein/groß -> groß/groß. Das ging sogar zackig. Aber unpraktisch, wenn man nur mal eben einen Hügel wegdrücken will… Ich hab´s erst einmal so gelassen, muss mich da mal besser reinlesen. Die Schaltung hat auch sehr sensibel auf die B-Schraube reagiert. Mal ging es auf dem kleinen Blatt besser, mal auf dem großen.

Hätte ich den ganzen Aufwand nicht getrieben, wäre ich beim Brevet wohl mit Krämpfen eingegangen. Diese Anstiege, die Karl einbaut… ich habe die 4 Gänge auf dem kleinen Blatt unzählige Male gebraucht. Vor allem den kleinsten. Und der war eigentlich noch zu lang.

Ach ja, Anstiege. Wie ich gestern eindrücklich gelernt habe, gibt es für Brevet-Fahrer mit Velomobil zwei Arten davon: diejenigen, die man mit viel Schwung nehmen kann, und die anderen. An denen mit Schwung lässt man jeden Rennradfahrer alt aussehen. Richtig alt. An den anderen ist es umgekehrt. Da fragt man sich, wie die anderen eigentlich so schnell sein können und warum sie so schnell wieder außer Sicht geraten. Bloß wegen der lumpigen 20kg extra, die das eigene Rad wiegt? Geduld, Geduld. Nur nicht überziehen. Manchmal sammelt man sie auch wieder ein. Kommt ganz auf die Streckenführung an. Dann tauchen sie weit, weit voraus irgendwo hinten auf der Straße auf, und kurz darauf brettert man vorbei. Und fühlt sich total gut dabei :)

Die Liegerad- und Trike-Fahrer liegen irgendwo dazwischen. Von denen waren übrigens auch ein paar dabei. Ein M5 CHR, das Pelso Brevet von @Kühlkette, 2 weitere (glaube ich) und ein ICE Vortex Trike. Allesamt starke Fahrer, wie ich im Laufe des Tages noch feststellen sollte. Am meisten habe ich über die Leistung des Trike-Fahrers gestaunt. Mit meiner Windcheetah war ich voriges Jahr viel langsamer. Am Ende wäre er fast noch vor mir gewesen, aber meinen Schlussspurt im Altmühltal konnte keiner in meine Nähe mehr mitgehen.

Brevet-300-2023 - 2.jpg
Viele Rennräder, ein paar Liegeräder, und ein einsames Velomobil kurz vor dem Start der ersten Gruppe.

Ein zweites VM war auch da, das DF von @tonio , mit Hosen. Wir haben uns aber am Start verpasst, ich habe ihn nur an der ersten Kontrolle und dann im Ziel getroffen. Er wunderte sich, dass er vor mir da war. Ich hätte die erste Kontrolle doch vor ihm verlassen, und er hatte unterwegs stattliche 6 Kettenabwürfe. Machen DFs das öfter? Ich hatte mit meinem Milan noch keinen einzigen (toi, toi, toi).

Die Erklärung war ganz einfach: ich war nicht langsam, aber ich hatte eine Extra-Pause in Seefeld bei einem Freund gemacht, den ich noch nie besucht hatte. Die Gelegenheit war zu günstig. Der Track musste nur ganz leicht mit ein paar Extra-Metern und Extra-Höhenmetern ausgebeult werden, und es gab einen wunderbar entspannten Plausch auf seiner sonnigen Terrasse, ein echtes Sahnehäubchen für die Tour. Ich wusste, ich konnte den Stopp in Andechs kürzer halten und auf eine schnellere Rückfahrt zählen, um noch vor Dunkelheit (gegen 20:00) in Neuburg anzukommen. Also ließen wir uns Zeit.

Das Wetter war übrigens fantastisch. Bis in den Nachmittag sonnig, nicht zu kalt, nicht zu warm, nicht viel Wind. Gut, als ich dann in Neuburg in die Dunkelheit startete, fing es leicht an zu regnen, aber es musste noch nicht einmal der Schaumdeckel drauf. Schwierig war nur die geringe Traktion an den Anstiegen. Und die schlechte Sicht auf den Abfahrten, die hohe Geschwindigkeiten zu riskant machten. Mit der Helmlampe war das letztes Jahr besser. Ich glaube, ich habe meine Bremsen ordentlich durchgeheizt in der Nacht… Zeit für einen Umbau auf die neuen Laufräder mit Kühltürmchen von @Lutz/Co.

Übrigens hätte das Brevet für mich auch nach der ersten Kurve schon zu Ende sein können. Beim Rechtsabbiegen auf der linken Außenseite des Pulks der ersten Startgruppe geriet ich mit dem linken Vorderreifen in eine ausgefräste Asphaltrinne, und der Milan steuerte unbeirrbar auf eine Baustellenabsperrung zu. Glücklicherweise half beherztes Übersteuern, den Reifen mit lautem Schaben über die Fräskante zu hieven. Puh…

Die Zurückhaltung nach diesem Schreck war vor Treuchtlingen dann aber schon wieder vorbei. Ich gab Gas, übernahm für 10km die einsame Führung. Ich dachte, ich schaffe den ersten großen Anstieg zur Hälfte, bevor mich die starken Randonneure wieder einsammeln. Weit gefehlt. Sie hatten mich schon kurz nach dem ersten flacheren Teilstück. Die müssen in der Ebene echt gedrückt haben. Gleich am Anfang der Tour. Die meisten habe ich nicht wiedergesehen. Nur den M5 CHR am Ende der Gruppe. Unser Tempo war ähnlich. Er bergauf etwas schneller, ich bergab.

Ich staune übrigens immer wieder über die Kunstfertigkeit, mit einspurigen Liegerädern solche Anstiege zu fahren, wie Karl sie einbaut. Ich würde garantiert umfallen bei dem Tempo, das ich da noch schaffe. Vor allem am Ende der Tour.

Ziemlich am Anfang gab es noch eine neue Erfahrung für mich: man kann mit dem Milan SL einfach überall aufsetzen. Sogar an einer normalen Einmündung, wenn die einmündende Straße nur steil genug ist. So wie in Wittesheim. Es hat doch ein bisschen laut geschrammt. Zum Glück habe ich KeelEazy Tape unter den Fußhubbeln.

In Andechs, bei samstagnachmittäglichem Hochbetrieb, war der Milan ziemlich umlagert. Von Kindern vor allem, aber es gab auch viele interessierte Erwachsene. In Altomünster dagegen von einem mittelalten Herrn kurz nach den ersten neugierigen Fragen: „Ach so, ein Velomobil. Das hat sich ja auch nicht durchgesetzt“. Ich vermute, der Herr hielt sich sogar für sachkundig.

Gefreut habe ich mich über eine Rennradfahrerin, die mehrfach unterwegs und auch kurz vor meiner Heimfahrt anerkennende Bemerkungen über meine „Rakete“ machte. Überhaupt waren die Damen deutlich gesprächiger als die Herren. Ja, ich weiß, das VM-Tempo ist nicht immer rennradkompatibel. Aber manchmal eben doch. Man könnte doch mal den Mund aufmachen und einen sonst einsam daherfahrenden Velomobilisten ein wenig das Gefühl geben, dass Radfahrer auch was zu erzählen haben :)

Gut, auf der Rückfahrt wäre Unterhaltung nicht so einfach gewesen. Da konnte ich den Vogel über lange Strecken so richtig fliegen lassen, was einen Mordsspaß gemacht hat. Ein paar Gegenhänge, die einfach mit Schwung weggebügelt wurden, waren auch dabei. Und eine nächtliche Hatz ganz am Schluss durch das Altmühltal. Alles aufsammeln, was kein VM fährt und sich nicht wehren kann :)

Karl hatte die Strecke vom letzten Jahr an ein paar Stellen etwas verändert. Die Streckenführung durch Altomünster fand ich gar nicht gut (Kopfsteinpflaster, holprige enge Gassen). Da hätte ich vom Edeka aus einfach abkürzen sollen, was ich auch bei einigen gesehen habe. Aber die Veränderung nach Neuburg an der Donau war interessant. Der erste Anstieg auf einem kleinen Sträßchen einsam durch den dunklen Wald statt über die Staatsstraße, das war viel besser. Weil es auch kürzer war und Ausgang Mörnsheim nach 300 km kommen musste, nicht vorher, und weil Karl eben ein „Steigungsmagnet“ ist, hat er zwischen dem zweiten und dem dritten großen Anstieg noch eine kleine Umleitung eingebaut mit noch einem (kleinen) Anstieg. Den hatte ich gar nicht auf der Rechnung. Statt der erwarteten Abfahrt ging es noch mal hoch. Noch mal das kleine Blatt. Gemein.

Im Ziel, nach gut 15h, trotz der längeren Pausen deutlich schneller als mit dem Trike im vorigen Jahr, gab es noch ein nettes Beisammensein der Randonneure mit warmer Brühe (sehr angenehm, danke, Heidi Weimann!) und Bier. Eigentlich wollte ich vor Ort übernachten, aber da ich mich noch recht frisch fühlte und am nächsten Morgen noch mit meiner Tochter frühstücken wollte, lud ich den Milan doch in den T5 (ja, es ist Millimeterarbeit, aber er passt rein) und war um halb zwei Uhr nachts wieder daheim. Duschen und ins Bett. Heute tut irgendwie alles weh, was gefordert wird, aber das geht vorbei. Die Erinnerung an ein schönes Brevet bleibt.

Brevet-300-2023 - 1.jpg
Ja, ein Milan SL passt in einen VW T5 California. Sogar, wenn die Rückbank noch drin ist. Ich hatte schon darüber berichtet.
 

Anhänge

  • Brevet-300-2023 - 1.jpg
    Brevet-300-2023 - 1.jpg
    612,3 KB · Aufrufe: 15
  • Brevet-300-2023 - 2.jpg
    Brevet-300-2023 - 2.jpg
    493,9 KB · Aufrufe: 14
sehr gut Connection zum Wetterfrosch
Einfach nur Glück. Beim 200er war es umgekehrt. Den von Karl habe ich auch wegen einer Terminkollision verpasst, das Wetter war aber ganz ok, und der Ausweichtermin, an dem ich gefahren bin, war verregnet.
Also wenn, dann hat eher Karl die Connection. Willst Du Dich mal von ihm beraten lassen? ;)
 
300er Essen „Trassen & Fachwerk“

Der 300er von Essen aus war meine Premiere beim ARA-Ruhrgebiet. Bei der kollektiven Randonneurserfahrung im Veranstalterteam und der perfekten Website, Orga und Informationen zum Brevet waren meine Erwartungen schon hoch und ich sehr gespannt. Auch, weil es dies Jahr mein erster Brevet mit nennenswerten Hügeln sein sollte.

Dafür habe ich dann mein schwerstes Velomobil startklar gemacht ;) , das aber mit dem hier zu schätzenden Vorteil eines Umwerfers vorne ;-).

Essen liegt zwar mit gut 50 km in Schlagdistanz von zu Hause, wegen der Städte dazwischen aber doch nicht so richtig in meinem Revier und so bin ich schon Freitag angerollt, ziemlich nervig auf direkter Strecke mit viel Berufsverkehr, hügel- und ampelig.
Dafür dann in der Nähe vom Start eine klasse Pizzeria „Liano“ gefunden, kann ich nur empfehlen.

Ausgeschlafen morgens also nur einmal angeschoben und den Hügel runter zum Start gerollt, ChristianW aus Solingen, den ich mit einer unbedachten Äußerung wohl angefixt hatte, die Runde JustForFun zu fahren, war auch schon da und einige bekannte Gesichter freuten sich ob des warmen und sonnigen Frühlingsmorgens.
Dann ging’s auch schon los – und Roger und ich waren noch im falschen Menu der eBrevetkarte, auch für mich Premiere. Aber mit Starthilfe von Felix ging's dann auf Strecke, erstmal wieder rauf und nach ein paar abschüssigen Kurven wurde es schon 2-stellig, zum vorne Runterschalten noch mal beschleunigen und auch das hat funktioniert und wir waren nach Beschreibung in der „Elfringhausener Schweiz“ – wirklich traumhaft in der Morgensonne.
16B58A15-C9AD-47F2-AF41-0118B0A2B59E.jpeg3CA32C4E-CC31-4A41-AD25-6E29A48B434A.jpeg
Irgendwann ChristianW aufgegabelt, der schon ein paar Takte vorgelegt hatte und in Wuppertal in bekanntes Terrain von Andreas seinen Bergischen Brevets gestoßen. Hier hat’s ChristianW in einem Schlagloch seine experimentelle Stoßdämpferbefestigung zerrissen und er hat die Runde dann hier schon Richtung Heimathafen verlassen.

Also dann solo liegend weiter der Sonne entgegen durch bekanntes Revier um Wipperfürth und Marienheide.
446D2E4A-DD9D-4636-8FA4-B69985B46DD0.jpeg
Der PBP-Wegweiser bei km 70 in der Pampa bei Siemerkusen war auch ein motivierendes Highlight – und dann ein Kuchenbuffet bei einer Geheimkontrolle auf freiem Feld :D.
Und nach etwas Gewühle im Gummersbach und leerem Trassenabschnitten nach Bergneustadt hinter einem RR-Trio gings zur ersten Kontrolle hinauf zur Panoramahütte im „Skigebiet“ Blockhaus mit wunderschöner Aussicht beim Verschnaufen nach einem Schotterabschnitt.
9E659870-F931-41AA-B64E-33809D13767F.jpeg
Im zweiten Anlauf nach einem Abstecher auf einen MTB Trail finde ich die Trasse mit Tunnel nach Freudenberg und nehme Fachwerkhäuser und gepflasterten Straßen in der Innenstadt mit gemischten Gefühlen war.
5DE2BD2B-5037-42AB-AE1C-1974B60C36AD.jpeg Mein Navi zeigt mir hier, dass ich auf dem HBK-Track bin und prompt folge ich ihm in die leicht falsche Richtung. Dass diese leicht abwärts anstelle korrekterweise aufwärts geht, mag als Freudsche Fehlorientierung durchgehen. Vor Eslohe und auch durch den Fledermaustunnel sind noch ein paar Stücke auf dem HBK-Track, der noch auf meinem Navi ist.
B301B4FB-6D39-470A-AE33-73E1EE5B2DE1.jpeg

Das nächste Schotterstück umfahre ich meiner Bandscheibe zuliebe auf der parallel laufenden Landstraße, die wie auch die Trassenradwege bei dem schönen Wetter ungewöhnlich leer sind. 41C72326-3C57-4761-A573-8CF157AEB5AF.jpegEntweder ist das hier in den Outbacks so oder die haben alle genauer den Wetterbericht studiert.
Nachmittags zieht es sich langsam zu und nach einer schönen Sause Richtung Sundern fängt es gegen 5 etwas an zu tröpfeln. Vor mir taucht immer wieder eine Gruppe Randonneure auf, die ich schließlich im regnerischen Schwerte an Kontrolle 4 einhole.
C01A2184-2B02-40C1-8157-BDFA740884DF.jpeg
Entlang der Ruhr hatte mich Roger noch auf eine Engstelle hingewiesen, die ich mit meiner "Schüssel" wohl besser umfahren müsse. Also als die wieder erreichte Truppe auf den Radweg direkt am Wasser entschwand, folge ich der Straße und schwupps hänge an einer Wand, - zumindest fühlt sie sich nach 250 km so an und wird nach ein paar hundert Metern auch nicht leichter. Die dichte Höhenlinienschraffur auf meinem Navi lässt mich dann doch wenden und den Radweg zu versuchen. Die schmale Brückenpassage passt und ich habe dieses Highlight im abendlichen Nieseldämmerlicht nicht verpasst.
43021E6D-5BD6-411F-A930-9E24E2C442FC.jpegD2F09C33-7CF6-4DAF-A241-B14F83890776.jpeg

Gerne verpasst hätte ich nach einer verpassten Abzweigung auf den Radweg, Teile von Bochum im Regen auf der Straße zu queren, wurde aber durch einen begeisterten älteren Herren auf einem Roller begleitet, der alles über mein Velomobil wissen wollte und mich bis zum nächsten Einstieg auf den Radweg wortgewaltig begleitet hat.

Kurz vorm Ziel noch mal knapp die Richtung verfehlt und auf einem rumpeligen Weg mir in einem Schlagloch einen Schlangenbiss im Hinterrad geholt. Wenigstens war es noch hell und der Regen warm und ich habe die seltene Übung, beim Milan das Hinterrad wieder reinzubugsieren gemeistert. Andere Randonneure kamen nicht vorbei, aber ein älterer Radfahrer, der mich und mein gelbes VM von YouTube meinte zu kennen. Naja, es gibt wohl mehr als ein gelbes Velomobil ... Wenn ich klar käme(y), wollte er dann auch im Regen weiter.
Nach ner halben Stunde konnte ich dann auch weiter und die dampfende Abendstimmung am leeren Ufer des Baldeney Sees genießen, fast schöner als das von Felix empfohlene Timing zum Sonnenuntergang.

An der Zieltankstelle um kurz vor 9 entschied ich mich, dann nicht mehr zur angesagten Vinothek zu fahren, sondern die Regenpause und etwas Restlicht für die Rückfahrt zu nutzen.
Da gab’s dann noch ein paar heftige Duschen und dann mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren, fiel nicht mehr schwer.
Resumee: Super Runde, vielen Dank, und wie man bei uns geflügelt sagt, „Wer nicht dabei war, hat wirklich was verpasst.“

Bis denne - Hajo
 
Hier hat’s ChristianW in einem Schlagloch seine experimentelle Stoßdämpferbefestigung zerrissen und er hat die Runde dann hier schon Richtung Heimathafen verlassen.
Das war quasi mein Joker... :rolleyes: Und ich bin irgendwie froh, dass das passiert ist und ich bei An- und Abreise "nur" 1000 hm und nicht die vollen 4000 gefahren bin - das wäre sehr lang und sehr schmerzhaft gewesen.
So hatte ich noch einen sonnigen Vormittag im Garten und einen trockenen Nachmittag im Haus... Blöde Idee von mir, das überhaupt zu erwägen... :X3: Und keine Ahnung, wie Du das wieder geschafft hast. (y)
 
Im Ziel, nach gut 15h, trotz der längeren Pausen deutlich schneller als mit dem Trike im vorigen Jahr,
Es hat mich doch gereizt, für den 300er von Karl die Daten aus dem Navi etwas genauer auszuwerten. Die Streckenführung war ja 2022 und 2023 fast gleich, das Wetter ähnlich (letztes Jahr ein bisschen wärmer, passend zum offenen Trike) und meine Fitness vergleichbar. Powermeter an beiden Rädern (nicht das gleiche Modell allerdings). Die Zusammenfassung über die gesamte Tour von 323 km:

Trike 2022: brutto 16,5h Schnitt 19,6 km/h, netto 14,3h Schnitt 22,5 km/h (K3-K4 25,5 km/h, K4-Ziel 18,5 km/h netto)
Milan 2023: brutto 15,25h Schnitt 21,2 km/h, netto 12,25h Schnitt 26,4 km/h (K3-K4 31,0 km/h, K4-Ziel 21,7 km/h netto)

Über die ganze Strecke hatte ich mit dem Milan eine Durchschnittsleistung von 120W. Im ersten Viertel eher 140W (Jagdfieber oder schlechtes Pacing, wie Ihr wollt), danach eher 114W (mit Null). Auf dem Trike war es bis K4 bei km 270 ein bisschen mehr, dann bin ich eingebrochen (99W).

Also schaffe ich bei gleicher Leistung mit dem Trike etwa 85% der Nettogeschwindigkeit des Milan, wenn die Strecke so hügelig ist (hier 0,9%). Bei VM-freundlicheren Abschnitten geht die Schere natürlich weiter auseinander. Hatte ich schon erwähnt, wieviel Spaß es macht, den Milan dann fliegen zu lassen? :D

Mit den Daten sollte es mir gelingen, auf den kommenden längeren Strecken ab 400 km nicht zu überziehen. Ich will mich ja auch im Ziel noch freuen können. :cool:

Interessant auch der Vergleich mit meiner Milan-Trainingsfahrt ein paar Tage vorher (55km, 580Hm, 133W, Schnitt 25,3). Das ist eine hügelige und ziemlich VM-feindliche Strecke, bei der man viel wegbremsen muss. Zum "Kalibrieren" der Fitness offenbar auch nicht schlecht.
 
Ein schönes Video über den Brevet im Nachbarforum

 
Ein Bekannter von @Ludger war dort mit Familie zum Bungalowurlaub und hatte Kaffe und Apfelkuchen für uns bereit. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen und rasteten dort ein wenige, bevor es zum Endspurt ging.
Der "Bekannte" wäre auch gern mitgefahren, aber der soziale Druck aus der Familie war stärker als der im Forum. Außerdem macht der Hund immer so ein Theater, wenn er im DF hinten sitzt... ;)
 
der soziale Druck aus der Familie war stärker als der im Forum
Hättest Du mal was gesagt. Ich meine, das wäre doch easy gewesen, hier mehr Druck als Deine Familie zu machen.
Und mal ehrlich: Was wäre denen entgangen? Du hättest Dich am Vorabend abgesetzt zum Start, hättest Die Nacht durchgestrampelt - wärst Mittag kurz zum Kaffe + Kuchen vorbeigeschneit (mit uns im Schlepptau) - eben zum Ziel gerollt - und gleich wieder zurück.
Hätten sie Dich einen Abend und einen Morgen halt weniger gesehen - den Rest des Tages hättest Du ja eh auf dem Liegestuhl gedöst - so oder so... :rolleyes:
Hätte - hätte - 12fach-Kette...
 
Bölchen-Brevet I


Vor dem Start. Die erste Welle ist schon weg. Neben dem Alpha7 sind das abgebildete Tandem und ca. 100 Rennvelos am Start für die zwei sich überschneidenden 300-km-Brevets.


Der erste Hubbel ist erklommen. Die Randonneurin im Bild werde ich von ihr unbemerkt überholen dank Radweg-Ignoranz.


Von da unten komme ich her. Bis ganz hinauf zum "Haldenhof" zwischen Münstertal und Neuenweg ist es immer noch ein ganzes Stück Arbeit. Das "Berg"kettenblatt ist zu gross.

Schön rollen oder rollen lassen mit nur wenig bremsen ist drin zwischen Bürchau und Schopfheim.


Kleines Strässchen zwischen Wiechs und Dossenbach.

Wie vor sechs Jahren ist Mittelalterveranstaltung in Bad Säckingen und/oder Stein. Aussteigen und schieben ja, aber nur ja nicht stehen bleiben (das Kontroll-Selfie mache ich als Smombie) oder ansprechbar sein, sonst komme ich da nicht so schnell wieder weg. Sorry für mein unsoziales Gebaren.

Auf für meinen Geschmack zu grossen Strassen für die Höhenmeter durchfahren wir den Aargauer Jura.

Die längste Steigung der Runde, hoch zum Chilchzimmersattel, wird unterbrochen durch die Kontrollstelle beim Bergrestaurant mit für uns organisierter Pastaparty. Zuvor gibt es für mich eine ca. 2km-Schiebeeinlage, was die brennenden Fussohlen etwas entlastet.

Der Pass selbst ist für Motorfahrzeuge gesperrt, weil ein Stück der Strasse abgerutscht ist. Mir solls recht sein!

Ein Gümmeler schafft es gerade so, mich (schiebend) ganz zuoberst einzuholen und meint, das sei sicher anstrengend, damit hier hoch zu fahren. Mein Gegenüber muss auch lachen ab meiner Antwort "Wer von uns zwei schnauft denn gerade heftig?". Mein Angstgegner der Runde, die Abfahrt nach Langenbruck, überstehen Bremsen, Velo und ich unbeschadet und die zwei Randonneure im Audax-Suisse-Kit dürfen sich freuen, in einer Abfahrt ein Velomobil überholt und regelrecht stehengelassen zu haben. In Aeroposition stürzen sie sich da runter, wo ich versuche, möglichst mit Langsamfahrpassagen die Bremsen zu schonen. Die folgende, deutlich flachere Abfahrt nach Balsthal fahre ich deutlich schneller.


Auf der Hauptstrasse durchs Thal. Unweit von hier bin ich heute Morgen früh gestartet


Velo-Cap als Sonnenschutz einmal anders eingesetzt. Den Sonnenbrand habe ich trotzdem nicht vermieden wegen eigener Dummheit.


Aufstieg durch die Gorges de Perrefitte. Mir gefällt, dass ich fast immer überholt werde oder selbst überhole, also immer mal wieder ein paar Worte wechseln kann.

Es freut mich sehr, A kennenzulernen und am Strassenrand einen längeren Schwatz zu halten. Alles Gute für dein sechstes(!) PBP mit allem, was es dazu so braucht!

Hätte ich vor dem Brevet den eingangs verlinkten Bericht von vor sechs Jahren selbst gelesen, hätte ich am Brunnen möglicherweise nicht warten müssen und somit den kurzen Smalltalk mit einer Randonneurin verpasst.

Zwischen Bassecourt und Develier werden wir auf ein kleines Strässchen geführt, was völlig unnötige Höhenmeter mit viel Verkehr auf dem Schleichweg bedeuten. Später im Ziel werde ich mitbekommen, wie das dem Streckenplaner mitgeteilt wird: Sachlich und deutlich.


Abendstimmung an der Hauptstrasse von Develier nach Lucelle, auf der ich gleich nach der Aufnahme das Velo ca. einen Km ohne Schuhe in Socken stosse - den Füssen tut gut und das vorgeschriebene Leuchtgilet kann ich auch noch verwenden.

Die Abfahrt von Lucelle ist herrlich schön zu rollen und endlich, eeeendlich, EEEENDLICH einmal kann der Schwung in den Gegenhang mitgenommen werden. Zwar nur 50km/h (also 10 der 4650 aufgezeichneten Hm), aber immerhin!


Flach oder gar ganz leicht bergab mit 50km/h nach Oltingue cruisen im Abendlicht macht richtig Laune. Mir gefällts im Sundgau.

Rückfahrt-Plan A: direkt nach dem Brevet zurückfahren. Dafür fühle ich mich zu müde und mache mich an Rückfahrt-Plan B: Trotz fehlender(=150g gespart) Velo-Tarnkappe in Freiburg eine Unterkunft nehmen, möglichst in Gehdistanz zum Ziel (Bier). In Freiburg scheint es nichts, also gar nichts mehr zu geben (oder 20 Uhr ist schon zu spät zum buchen), was auch nach Mitternacht einchecken erlaubt. Ich stelle mich mental auf Rückfahrt-Plan C ein: Im Ziel etwas schlafen, dann zurückfahren.

Zuoberst vom letzten Hügel machen vier Randonneure Rast und bereiten sich auf die Dunkelheit vor. Ich geselle mich kurz dazu.

Zu Beginn einer schmalen Rumpelstrecke ziehe ich mal wieder die linke Achse nach und bin froh, da nicht bei Dunkelheit durchzufahren.

Im Kebab von Blotzheim gibt es Pommes und dazu vom "Stammgast" Beleidigungen für alles und jeden.

Noch 4km geradeaus schön langsam fahren (Wild!), danach lasse ich es bis Fessenheim velomobilgerecht laufen. Guter Belag und die potentielle Energie der Brücke über den Wasserstrasse-Abzweiger vom Rhein zur Rhone lassen die Geschwindigkeit kurzzeitig steigen; Sorry an den genau da im Gegenwind überholten Randonneur, an dem ich mit wahrscheinlich dreifacher Geschwindigkeit vorbeiziehe. 35-45km/h sind es bei den paar anderen Überholten, teilweise wahrscheinlich vom Bölchen-Brevet II, dessen Strecke ab hier identisch ist.


Oh, was erschrecke ich, als links von mir völlig unvermittelt ein sich parallel bewegendes Licht auftaucht. Achso, das bin ich selbst, gespiegelt in einer Glasscheibe - hinter dem Geländer ist irgendwo unten der Rhein, der dort auf dem Foto sichtbare Fahrbahnbelag und das Licht sind eine optische Täuschung für tiefsitzende.

Auf den letzten Kilometern teilweise an Partygängern vorbei werde ich richtig langsam. Der Augustiner als Ziel ist schon gut mit Randonneuren gefüllt.

Qualifiziert für die 20. Ausgabe von Paris-Brest-Paris, HELL YEAH!

Bericht inkl. An- und Heimreise, wobei ich für letztere einen Plan D brauchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Martin, für den tollen Bericht!
Du hast an der Spezi eindeutig gefehlt; was in deinem Bericht hier aber fehlt, ist dein SBB-Bild. So eines hätte ich auch schiessen sollen, als ich mein Strada zur Reparatur nach Rapperswil gebracht habe. Dort war die SBB ebenfalls die Rettung, weil mein Schlüsselbein das Aussteigen aus dem VM noch nicht erlaubt hat und ich damit auch noch nicht autofahren durfte.
 
Ob es für einen Spezi-Besuch reicht, habe ich mir vorgenommen, in letzter Sekunde zu entscheiden, ob es für einen ausgedehnten Besuch, ein sonntägliches Zmorge oder wie geschehen gar nicht reicht. Nächstes Jahr ist kein PBP, aber hoffentlich wieder Spezi fast daheim!
Das SBB-Bild hat mit dem eigentlichen Brevet nichts zu tun und ist oben verlinkten Bericht inkl. Heimfahrt.
 

Damit wir diesen Bericht auch finden...
 
Erstbefahrung: 400km-Brevet von ARA Schönbuch mit dem Milan SL

Etappe 3 meiner PBP-Qualifikation: auf 200 km ab Bennewitz und 300 km ab Treuchtlingen sollten 400 km ab Stuttgart-Rohr folgen. Mit dem Milan, trotz der reichlich vorhandenen, auch mal längeren Anstiege auf einem Kurs, der auf dem Papier so aussah, als müsse man die wertvolle kinetische Energie ziemlich oft wegbremsen. 402km, etwa 3600 Hm. Start am Morgen.

Die Strecke war ganz neu, noch nie für ein Brevet genutzt. Ich war der einzige Velomobil-Fahrer. Was geradezu dazu verpflichtet, hier davon zu berichten! Der einzige Liegeradfahrer war ich aber nicht, auch @Streamer mit seinem Wolf&Wolf war da, und Bernd mit seinem Zox (er kennt jetzt meinen Forumsnamen, aber ich habe mir seinen leider nicht merken können). Wir waren ordentlich auf die drei Startgruppen verteilt, im Abstand von je 10 Minuten: Bernd zuerst, dann ich, dann @Streamer.

Die Organisatoren bemühten sich herzlich um die ca. 90 Teilnehmer. Frühstück stand bereit, es gab ein ausführliches Briefing zur Strecke, und dies war mein erstes Brevet mit bebilderten Hinweisen zu jeder Kontrollstelle. Insgesamt 8 Kontrollen neben Start und Ziel, viele an Sehenswürdigkeiten. Sehr liebevoll gemacht. Außerdem wurden eBrevet und Papierkontrolle parallel angeboten. Ich habe dann beides genutzt. Wenn man die digitale Brevet-Karte das erste Mal verwendet, kann man ja dumme Fehler machen, oder die Technik kann streiken (was sie unterwegs auch mehrfach tat...).

Mein erstes 400km-Brevet war es auch noch. Da weiß man nicht so recht, was auf einen zukommt. Wie viele Stunden Nachtfahrt? Wird die Technik durchhalten? Was machen die Beine, wenn der lange Schlussanstieg auf den letzten 30km ansteht? Ich hatte schon ordentlich Respekt vor der „Prüfung“, und versuchte das im Vorfeld durch penible Vorbereitung auszugleichen. Track-Anpassungen (bergab keine Radwege), detaillierte Auflistung der Anstiege, Zeitplanung für die Kontrollpunkte, Hervorhebungen und Anmerkungen im Roadbook — was man halt so tun kann, um seine Erfolgschancen zu verbessern.

Ermutigenderweise war mein Garmin auf der kurzen Anfahrt vom Parkplatz zum Start (etwa 4km, man konnte nicht am Start parken) der Meinung, meine Form sei grottenschlecht. So negative Werte hatte ich noch nie auf der Anzeige gesehen… Obendrein rächte sich die Lücke in der Vorbereitung, dass ich keinen Track vom Parkplatz zum Start hatte. Verfahren, beim Wenden auf der schmalen, abschüssigen Straße nicht gleich ausgestiegen, Kettensalat produziert, naja. Das fing ja gut an. Es war aber nichts kaputt. Noch nicht.

Die ersten 25 km bis Nürtingen waren für mich im Velomobil ein absolutes Sahnestück. Im frühen Morgenlicht bei Sonne auf der ehemaligen Bahntrasse das Siebenmühlental hinunterflitzen, dann die Nürtinger Straße herunterfliegen (ohne Nutzung der Radwege), das war ein großer Spaß. 40 km/h Schnitt bis Nürtingen. Eigentlich begann die Prüfung erst hier.

Anstieg Richtung Owen (auf dem Radweg :)), ganz oben mit Blick auf die Burg Teck. Die Rennradfahrer, die ich eingesammelt hatte, zogen wieder vorbei. Runter nach Owen, auf ruhigen Wirtschaftwegen um die Burg herum und hinauf nach Hepsisau zur ersten Kontrolle. Sehr schön zu fahren.
20230506_092311.jpg
Blick auf Burg Teck (ganz klein im Bild auf dem gegenüberliegenden Hügel)

20230506_094454.jpg
20230506_094728.jpgAuf dem Weg nach Hepsisau

Mit der Hepsisauer Steige folgte der längste Anstieg der Tour. Moderat steil (meist 6-7%), 360 Hm am Stück. Geduld. Zeit, mit jedem, der vorbeizog, kurz zu quatschen. Das waren einige, bis ich nach 45 Minuten endlich oben war.

20230506_101300.jpg
Blick zurück auf Hepsisau von der Steige

Wellige Strecke bis zum 2. Kontrollpunkt, dem „Alten Lager“ in Münsingen. Manchmal konnte ich den Milan sehr gut laufen lassen, manchmal war der Verkehr ungünstig oder die Strecke zu winklig oder eine Querung lag genau unten in der Senke. Gemein war eine steile Abfahrt, die man fast im Schritttempo beenden musste, gefolgt von einer längeren 13% Betonrampe, an der mir fast die Traktion fehlte. Aber danach eine herrlich langgezogene, leicht abfallende Passage, die das wieder vergessen ließ.

Im „Alten Lager“ bei Km 77 waren wir drei Liegeradfahrer gleichzeitig. Ich hatte es schon geahnt, @Streamer war in seinem Heimatrevier richtig schnell. Nun folgte allerdings ein langes, fast nur abfallendes Stück bis zur nächsten Sehenswürdigkeit zum „Blautopf“ in Blaubeuren. Auf dem ersten, recht geraden Steilstück habe ich unabsichtlich meinen Geschwindigkeitsrekord geknackt. Und war echt froh, die folgende Rechtskurve vorausschauend angebremst zu haben. Die 70mm-Trommeln mussten hart arbeiten.

Der Blautopf ist wirklich sehenswert. Leider war sehr viel Betrieb, und ich wollte mich nicht lange aufhalten, um so viel wie möglich noch bei Tageslicht zu schaffen. Der nächste lange Anstieg folgte sofort, kurze Zeit später noch einmal eine rasante, aber kurvige Abfahrt, leider mit einer recht scharfen Kurve am Ende. Also noch einen Anstieg langsam hochkurbeln. Und dann fast 70km überwiegend leicht abwärts durch das Donautal „fliegen“. Hat jemand behauptet, diese Strecke sei nichts für Velomobile?

20230506_130400.jpg
Oberhalb des Wehrs der Blautopf. Die Wasserfärbung sieht man nur, wenn man herumgeht und von oben hineinblickt.

Eine Stelle war wirklich nichts für Velomobile: kurz vor Gundelfingen eine Fußgängerbrücke mit sehr enger Anfahrt und einem Böschungswinkel, der nur zu bewältigen war, indem ich den Milan rückwärts auf dem Hinterrad auf die Brücke schob, den Bug angehoben. Das und später die enge Einfahrt zur Wallfahrtsbasilika Wemding waren aber die einzigen Stellen, wo eine Durchfahrt ohne Aussteigen nicht möglich war.

20230506_151147.jpg
Blick zurück auf die Fußgängerbrücke. "Radfahrer absteigen" mal ernst zu nehmen. Für den Milan jedenfalls.

20230506_151220.jpg
Dieselbe Stelle, Blick nach links. Doch Pause machen?

An der 180km-Marke, 4. Kontrolle auf der Strecke, wurde mir klar, dass auch viele Kilometer hohes Tempo mit dem Velomobil nicht viel schneller machen, wenn man längere Pausen macht (am Blautopf), mal eine Weile rangieren muss (Fußgängerbrücke), oder eine Weile an Kreuzungen und Ampeln verhungert (ab Gundelfingen). @Streamer war schon da, wie der sprichwörtliche Igel, der schneller ist als der Hase. Wie es ihm danach ergangen ist, weiß ich nicht. Meine Pause war länger als seine, und wir haben uns nicht wieder getroffen. Aber ich habe die 360-Grad-Kamera an seinem Lenker gesehen. Vielleicht gibt es da ein paar kurze Szenen von der Strecke?

Am Wendepunkt in Wemding (Km 223) schien immer noch die Sonne. Mittlerweile war es gegen 18 Uhr. Leider kein Bäcker mehr offen. Aber noch genug Cracker und Riegel und Nüsse im Vorrat. Was man so alles mitschleppt in seiner rollenden Schüssel… am Ende der Tour war wieder einiges übrig, ich kann die richtige Menge immer noch nicht gut einschätzen.

20230506_182014.jpg
Marktplatz Wemding

Wemding-Nördlingen war überwiegend „Flugstrecke“. Wenn man einen Milan hat. Kein Problem, die 50 km/h zu halten.

Es ging in den Abend. Der nächste Kontrollpunkt nach einem knackigen Anstieg war wieder eine Sehenswürdigkeit, das Freilichtmuseum „Keltenwelt“ am Ipf. Leider schon geschlossen. Kontrollfrage, kurz verschnaufen, die Aussicht genießen, dann vorsichtig die steile Abfahrt herunter. Erwähnte ich schon, dass man manchmal sehr viel bremsen musste?

20230506_195558.jpg
Freilichtmuseum "Keltenwelt" kurz vor Sonnenuntergang

20230506_195546.jpg
Blick zurück Richtung Wemding. Auf Aufstieg folgt Aussicht!

Die folgenden 150 km waren wieder deutlich hügeliger. Es wurde dunkel. Ich hatte den Fehler gemacht, auf der Strecke, die im Dunkeln liegen würde, die Radwege an Gefällestrecken im Track zu lassen. Auf der Abfahrt hinter Nattheim, die bei Tageslicht auf dem Radweg bestimmt sehenswert ist, habe ich das bitter bereut. Auch mit guter Beleuchtung sehr unübersichtlich und winklig. Na gut, immerhin die B466 vermieden dabei. Das wusste ich vorher nicht einzuschätzen. Später Richtung Schwäbisch Gmünd ignorierte ich spontan den Radweg auf meinem Track, musste nur aufpassen, dass mir die Route nicht seitlich „auswandert“. Wobei der Garmin nicht gerade hilfreich war mit seinen eigenwilligen Reaktionen auf „Streckenabweichung“… Der war überhaupt in der 2. Hälfte eher unpässlich. Mal vergaß er, dass die Navigation eigentlich lief und verlor sich in langen Neuberechnungen, mal wollte er die Hintergrundbeleuchtung nicht einschalten, mal wollte ein Anstiegs-Profil (ClimbPro), das mal wieder genau im falschen Moment vor einer Abbiegung auftauchte, sich nicht durch Wischen verscheuchen lassen (Blindflug-Navigation macht es wohl interessanter). Das Gerät hielt mich jedenfalls wach.

Die Dunkel-Strecke dehnte sich letztendlich über etwa 7 Stunden, bis 4 Uhr morgens. Etwas länger, als ich kalkuliert hatte. Aber im Dunkeln kann man die VM-typischen Vorteile nur noch selten ausspielen, weil man für schnelles Fahren einfach nicht weit genug sieht; die schönen, aber engen Passagen wie der 22 km lange Bahntrassen-Radweg von Schwäbisch Gmünd nach Faurndau zwangen zu moderatem Tempo, und der Schlussanstieg am Stuttgarter Flughafen vorbei über Wirtschaftswege mit schlecht rollendem Belag war auch sehr zäh.

Bei km 401 ging dann schlagartig mein Licht aus. Die XT Powerbank hatte präzise bei 0% abgeschaltet. Jetzt weiß ich genau, dass mir das nie auf einer Abfahrt passieren sollte. Vorausschauend Akku wechseln. Den letzten Kilometer also mit dem Reserveakku gefahren. Der Garmin war auch müde, zeigte die Position nur noch verzögert an, so dass ich den letzten Linksabbieger noch verpasste. Mal wieder rückwärts rollen, nicht zum ersten Mal an diesem langen Tag.

Im Ziel nach etwas über 20h brutto war ich anfangs etwas wacklig auf den Beinen. Dank herzlicher Betreuung mit nächtlicher Verpflegung (Radler, Bier, Brötchen, leckere Kartoffelsuppe, es hätte auch Spaghetti gegeben) legte sich das aber bald und es gab reichlich Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Als ich wieder an meinem Camper ankam (und mich auf 3km dreimal verfahren hatte und einmal sogar schieben musste), war es längst hell. Egal, nach so einer Tour schläft man auch bei Licht und Verkehrsrauschen der nahen Autobahn mindestens ein paar Stunden.

Erster 400er geschafft! Dieses Brevet kann ich empfehlen. Auch für Velomobil-Fahrer! Eine sorgfältig ausgesuchte, abwechslungsreiche Strecke, überwiegend verkehrsarm, schöne Landschaft, viele Sehenswürdigkeiten, schnelle Passagen, meist moderat steile Anstiege, nette Organisatoren und Teilnehmer. Es hat mir sehr gut gefallen.

Nur eine Warnung für Milan-Fahrer: es gibt wirklich viele Gelegenheiten, aufzusetzen. Tankstelleneinfahren, Supermarkt-Einfahrten, Bodenwellen. Schützt eure Fußhubbel!

Ach ja, nach der Tour war doch was kaputt. Sitz angebrochen. Sieht so aus, als hätte er da ab Werk eine Schwachstelle gehabt. Das muss jetzt schnell repariert werden, ich will auch den 400er von Karl in knapp 2 Wochen noch fahren. Der hat nämlich einen Abendstart. Wie die 90h-Gruppe bei PBP.
 
Jaja, der Liegeradler mit dem Zox kann nur ich (Barney) gewesen sein. Respekt vor deiner und auch Streamers Leistung. Ihr scheint da wohl in einer anderen Liga zu spielen als ich selbst.
Obwohl ich mit einer Viruserkrankung in den Tagen zuvor zu kämpfen hatte, habe ich mich dazu entschieden den 400er mitzufahren. Ich wollte ja nach meinem technischen Desaster beim 300er, zwei Wochen zuvor, nicht die Quali für PBP vermasseln.
Auf jeden Fall war ich nicht in guter Verfassung und habe mich in 25 Stunden da durchgequält.
Und das Wort quälen trifft es leider recht gut: Beim McDoof in Heidenheim habe ich mich dazu hinreißen lassen einen Burger mit Pommes zu essen. Dirk, einer der Randonneure, der in den Pausen meist eine geraucht hat, fragte mich noch ob das mit dem Burger so eine gute Idee sei. Bei meinem Hungerast, habe ich seinen Einwand geflissentlich ignoriert und musste Lehrgeld bezahlen.
Keine 40 km später (bei insgesamt km 331) kam als nächster CP eine 24- Stunden- Tankstelle und ich musste richtig aufs Klo.
Jemand vor mir hatte anscheinend den Kloschlüssel geklaut und somit war sie „gesperrt“. Naja, was ich dann wohl im Gebüsch gemacht habe, kann sich wohl jeder denken.
Auf jeden Fall kam ich erst gegen 9 Uhr auf letzter Rille wieder in Stuttgart an. Ich bin die letzten 100 km wie Trance gefahren und musste mir die Strecke nochmals auf der Karte anschauen, weil ich mich überhaupt nicht mehr daran erinnern konnte wo ich da langgefahren war.
Mein nächstes Abenteuer wartet jedenfalls in 14 Tagen in Eindhoven auf mich. Bin jedenfalls sehr gespannt darauf was mich dort erwartet und finde es sehr erfreulich, dass es dort eigentlich überhaupt keine Höhenmeter gibt. Klingt ganz nach dem Mutterland der Velomobile, wohin ich meines auch mitzunehmen gedenke, sofern es in meinen Kombi passt.

So long
Barney
 
Moin moin,

bin ich schon breit für einen Bericht vom 400er Mittelhessen? Aber wann, wenn nicht jetzt.

Ich hab momentan beruflich und privat viel um die Ohren, dann ist immer eins von den Velombobilen bei @P. de Rond oder @henningt zur Reparatur oder zum Tuning, die dauernde Umzieherei von zu Hause zur Zweitwohnung, da bleiben viele Sachen auf der Strecke und sie nie da, wo ich sie grad brauche.
Was ich auch nicht brauche, ist dss die Pollen mir dies Jahr auch mal wieder Asthma mache, da hatte ich zum Glück lange Pause von. Und die letzte richtige Bronchitis ist schon vier Wochen her und es gab letztens Tage, da bi ich freiwillig in die Eifel gefahren, weils es so schön bergauf geht.

Karfreitag stand der 400er Zeeland in meinem Kalender, bis ihn mir meine Liebsta da wieder rausgestrichen hatte. War ich froh, in Mittelhessen Freitags mit Abendstart noch untergekommen zu sein, auch wenn ein profiliertes brevet zu erwarten stand. Neue Strecke, Route wird in der Woche vor dem Start bekannt gegeben. als PDF für die Lenkertasche, schön old school ohne gpd-Track.#

War dann ein Abend mit bRouter und ein grßer und 7 klein Tracks waren auf dem Wahoo.

Freitag Anreise nach Heubach (südwestlich von Fulda), vorher noch etwas Wohnung richten, paar Sachen besorgen warder Plan.
Der erste Panikpunkt gleich morgens nach dem Brötchenholen (für die 200m mal nicht die Türe abschließen, wie sonst immer): der Schlüsselbund in der Hosentasche ist für die andere Wohnung. wtf. Mitbewohner alle ausgeflogen. Aber eier arbeitet in der Nähe. Immerhin im Haus. Und dann mit ner alten Bahncard mal probiert: der Kartntrick hat tasächlich funtioniert und ist eigentlich auch überhaupt nicht schwierig :eek:. Also schön weiter immer die Tür abschließen, wenn ich die Wohnung verlasse, schon um auch den passenden Schlüssel in der HAnd zu haben, wenn die Tür ins Schloss fällt...

Meine Erledigungen dann noh geschafft. War ich fit? So mittel, Bronchien eher eng. Nochmal gesprüht und gechlafen. Dann aber los! War ja alles geplant und gepackt. der rote Korb mit den Klamotten für die Tour und fürs Umziehen danach, MIT Handtuch und Seife! Verpflegung: Käsebrote, Rosinenbrötchen, paar Riegel und Gels. Der Trinksack und ein l Apfelsaft. Werkzeug. Kenterklamotten. Das schwere Schloss aus dem Milan entfernt!

zweischen 18h und 19h wollte ich am Start sein, 19:15 ist es dann geworden, lauter für mich neue Gesichter. und dann fährt noch jemand mit nem GT auf dem Hänger auf den Hof. rote special edietion, schickes Teil. Jürgen(?), Forumsname ???. Brauchst Du Hilfe beim Abladen? Danke geht schon. Dann hab ich erstmal mein Brevetkarte geholt und n Kaffee getrunken, da schmeckte der noch. Dann Umziehen. Der nächste Panikmoment: der rote Korb mit den beiden Sätzen Klamotten ist nicht an Bord. Ist das jetzt das Zeichen, dass ich nicht starten soll? Echt jetzt?
In der Tasche fürs Studio am Montag abend und im Beutel mit Kenterklamotten finden sich Merinohose lang, Merinotrikot lang und noch ein Sportunterhemd; wer sagts denn. nicht bunt, nicht schick aber keine Baumwolle.
Aber bin ich fit? Nicht wirklich. und wenn man in Ruhe 75% fühlt sind es in echt nur 50? OK, versuchen was passiert, wenn es meinem body nicht so gut geht und ich auf ner weitern Reise irgendwie weiter muss.

also startaufstellung. die E-Brevetkarte ging auch keine Sekunde früher scharf zu schalten. Und dann mit/kurz nach der zweiten Gruppelosgerollt. Erst mal 45km das Sinntal runter bis Gemünden hatte ich mir auf der Karte so angesehen und mich gefreut: 2020 auf dem Rückweg aus Südtirol bin ich dort mit Bluebird raufgefahren und letztes Jahr hinter Holger auf der Rekordfahrt raufgeheizt. Nur ist Heubach nicht im Sinntal, sonder jenseits der Wasserscheide. Zweimal kleines Kettenblatt bitte. Und einmal beimWieder Hohschalten vorn abgeworfen. Muss das denn sein?! Aber dann lief es. Der Radweg nach Gmünden rein war 2020 so schwierig zu finden und fahren, dass ich auf der Straß bleiben wollte, und der kleine Gegenanstieg auf dessen Kuppe wir bei der Rekordfahrt ne Biopause gemacht hatten in dieser Richtung so steil, dass der erste Gang zum Einsatz kam. Und die Stelle für die Biopause kannte ich ja schon. Es war jetzt dunkel, der Regen hatte praktisch aufgehört, die Straßen waren noch nass und mit Schaumdeckel und den Merinosachen wurde es ordentlich schwül in der Kiste. Also das Trikot erst mal an die Seite gelegt. Den Main runter bis zur Kontrolle in Wertheim, unterwegs ne Stulle gegessen, dort einen Espresso (Quittung statt Stempel in die Bervetkarte) aber alleine war ich nicht, die Rennradler könne bergab auch schnell fahren. Bald weiter, schon nach 40km die nächste Kontrolle als Fotokontrolle vorm Schloss in Bd Mergentheim. Da ne Banane gegessen und dan kamen die erste Hügel. wieder nur 40kkm bis zur nächsten Kontrolle im Autohof in Gollhofen, aber wi gesagt mit Hügeln und gegen Ende einem deutliche Hüngerchen. Kaffe, Schokomilch, Spritzkuche und Schokocroissant. Aber es geht nicht gut runter. Der Kaffee lässt sich mit dem Schokotrunk strecken aber dann ein Anflug von Übelkeit?! nicht gut.
Weitere 55km durch die Nacht, nicht schlecht zu fahren, aber in Werneck (wieder gute Infrastruktur mit dem Autohof neben der Autobahnabfahrt Werneck) kein Appetit, keine Lust auf Kaffee und das um kurz vo 6? Sch... .Erst mal n Tee genommen und versucht zu dösen. Das gelang gegen des Allgemeinbildungsanspruch des Großversehers und -Lautsprechers auch mir nur sehr bedingt. Nach ner Stunde immer noch nur Appetit auf Tee, aber Frühstück ging und es damit für mich weiter. Zurückzufahren wäre jetzt sowieso weiter gewesen, als durchzuziehen (OK, es hätte ne Abkürzung gegeben, aber auch dann wäre es das Sinntal wieder hochgegngen. Einer von den Randonneuren murmelte was von Pasta in Bischofsheim, wenn denn so früh schon jemand auf hätte, eine Ide für den Hinterkopf. Jetzt kam die Etappe mit der großen Kletterei. Zwischen Bag Kissingen und Bad Boklet mfahrung einer Brückensperrung, Sichtung eine alteingesessenen Bäckerei für Kaffee und Mohnkuchen- schmeckt wieder. Dann eine Stunde rauf und fast wieder runter nach Bischofsheim. Ich mag an den durchgefahrenen Nächten dieses verschwommen Gefühl, es sei morgens, wenn noch niemand auf ist, wenn die Autos zum Bäcker rollen, wenn normale Leute auf einmal normale Sachen machen und wenn es sich bei mir immer noch nach "Guten Morgen!" anfühlt, wenn die Wlt sich schon im Nachmittagsmodus befindet. Bischofheim gegen 11 Uhr, der Dönerladen hatte auf und macht mir ne Bolo. Und dann ging es noch ne Stunde rauf auf die Rhön zum schwarzen Moor. Ließ sich gut machen. Oben ein dooppelter Espresso, bisschen Ranonneursfachsimpeln und lautes Gelächtes als der Typ mit dem Bart im Gesicht so rot wurde, wie seine Daunenweste, asl er beim Begrabbeln die Alarmanlage ausgelöst hatte. Nun noch 54 km nach Schlitz - trotz der paar Gegenanstiege eine Sche von 90min, dort nochmal Stärkung: Eis, Kaffee Mandarinenschnitte und Apfelsaft nachtanken- denn nach Heubach musste man jetzt noch in drei größeren und vielen kleineren, teils noch richtig steilen Stichen wieder hinauf. Darauf hätte ich gern verzichten können, aber wat mutt, dat mutt. Nach gut 19 1/2 h wieder im Ziel. Ein ganz schön dickes Brett.

Schöne Tour! Die Rhön ist schon toll!

Und im Ziel präsentiert mir einer der Randonneure ein Foto, dass er bei LEL gemacht hatte, nachdem ich ihn irgendwo überhlt hatte. Ach ja, gegen die twin peaks of horror am Yad Moss war das schwarze Moor gnz gut zu haben.

Jürgen (?), ich hatte erwartet, Du würdest längst weg sein, wenn ich im Ziel bin, aber Dein Auto mit dem leeren Hänger stand da noch. Hast die Anstiege mit deiner Übersetzung gepackt? Wenn ich Deinen Namen jetzt noch falsch erinnere- in Paris sollte mir das nicht mehr passieren ;-)))

Und was hab ich gelernt?

1. Packen allein ist noch nicht mitgenommen
2. Das Mundstück am Trinksack gehört vor dem Einpacke ausprobiert, dies ließ sich nur angehalten mit zwei Händen benutzbar öffnen- und kommt deshalb NIE WIEDER mit auf Tour.
3. Mit rechtzeitiger Rücksichtnahme kann ich meinen Körper besser dazu beommen durchzuhalten als mit patzigem" mach jetzt gefälligst"

Und dann? Bin ich abends nch in Hamburg eingetroffen und habe am Sonntag vormittag das Konzert wirklich genossen!
Bin ich Montags fast normal müde ins Auo nach Düsseldorf gestiegen und habe meinen Arbeitstag ganz anständig absolviert.

PBP Quali: 200, 300, 400 check!
600er, Du kannst kommen!

Bilder später vielleicht vom Handy, das muss aber noch nachladen ;-)
 
Zurück
Oben Unten