Brevet-Berichte 2010

Brevet 300km Weserbergand 01.05.2010

Dieses Mal stand der 300er bei Uwe an.
Die grobe Route war Süntel, Wesergebierge Lipper Bergland, Teutoburger Wald (Hermannsdenkmal), Oberwälder Land, Weser, Solling, Weser, Vogler, entlang es Ith und Süntel zurück zu Startort.
Ich fuhr schon Freitag Abend nach Großenwieden, übernachtete in Auto, so das ich ausgeschlafen am um 6:30 Uhr Startort erschien. Nachdem mein Rad ausgeladen und vorbereitet war, holte ich noch die Startunterlagen, die von Uwe sehr gut vorbereitet waren. Etwas Kaffee und Kuchen ein paar Brote geschmiert, den es war ein Feiertag und normale Geschäfte hatten nicht auf, um sich kostengünstig zu versorgen.
Kurz vor halb Acht kam noch ein Nachzügler in Shorts und Moutainbike, gerade als Uwe seine Ansprache hielt. Dieser wurde noch versorgt, so das es um 7:35 Uhr los ging in Richtung Nord-Ost auf das den Süntel/Wesergebirgszug zu. Zwischen Barksen und Langenfeld waren auch gleich 250 hm zu überwinden und nach 20 km dann auch gleich die ersten Kontrollfrage. Ich glaube Uwe hat es mit den Wartehäuschen :), hier wechselte ich auch gleich die Kleidung von Lang auf Kurz, denn auch die Außentemperaturen stiegen.
Entlang des Bückeberg, durch Kathrinhagen hoch zur „Süße Mutter“, dem Ende des Bückeberg. Das Schöne an Steigungen, ist die Abfahrt, wenn diese nicht durch endlose Kehren verschandelt wurde. Der Weg führte nördlich des Wesergebirges bis nach Kleinenbremen. Nun nach Süden über das Wesergebirge an die Weser nach Eisbergen. Nach ca. einem Kilometer sah ich ein halb abgerissenen gelbe plakatierten Aufsteller, !! Geheimkontrolle !!. Lars stand mit seiner Freundin/Frau am Straßenrand um uns zu kontrollieren.
Jetzt übers Gebirge und die Abfahrt genießen, nach Eisbergen über die Weserbrücke und rein in das Lipper Bergland. Die erste reguläre Kontrolle in Silixen war aufgrund des Feiertages geschlossen und man musste sich keinen Stemple besorgen.
Die Weiterfahrt über Kalletal, Tale, Kirchheide nach Retzen war, wie auch das vorherige Teilstück, immer garniert mit wechselnden Auf und Ab. Der Streckenplan buxierte uns zwischen Lage und Detmold durch, man konnte schon in der Ferne das Hermannsdenkmal sehen und hier fand wohl gerade eine RTF statt, zumindest kamen mir gehäuft Rennradfahrer entgegen. Den Anstieg zum Denkmal hatte ich mir irgendwie schwerer vorgestellt, aber der Puls kam nur mäßig über 160. Oben angekommen umrundete ich das Denkmal, holte mir den Stempel und ließ es bei der Abfahrt Rollen :)
Weiter an den Exersteinen vorbei, durch Horn durch bis zur B239, eine leicht hügelige Strecke, aber mehr Gefälle als Steigungen. Auf der Bundesstraße sollten es jetzt ca. 26 km bis nach Höxter gehen, aber mit einer „Abkürzung“ Eilversen und Bremerberg. Zwischen diesen Orten war eine kleine Senke mit 20 % Steigung auf beiden Seiten, runter ging es mit 75 km, die sich auf dem Anstieg aber schlagartig wieder auflösten, aber der schnelle Wechsel auf die kleinste Übersetzung funktionierte, um Rampe zu überwinden. Nach ziemlich schnellen, aber doch zu kurzen Abfahrt nach Höxter musste ich so langsam etwas zum Auffüllen finden, denn der Wasservorrat neigte sich dem Ende. Hinter der Weserbrücke konnte ich eine Tankstelle aufsuchen und meine Vorräte auffüllen. Die Hälfte der Strecke war geschafft, nur der Sonnenbrand auf den Handgelenken und Beinen brannte etwas unangenehm. Nun die letzten 10 km bis zur Kontrollfrage die Weser entlang und dann rein (oder hoch) in den Solling.
An dem Wartehäuschen traf ich noch einen Randonneur, der mich wohl in Höxter überholte, wir fuhren anfangs zusammen den Anstieg hoch, aber jeder hatte sein eigenes Tempo, so das er langsam aber sicher davon fuhr. Die Strecke bis Neuhaus i.S. war richtig schön, erst knackig(>10%), dann moderat (4-7%) und auf der Abfahrt eine 40km/h Begrenzung, die man nicht wirklich einhalten wollte. Nach 16 km in Neuhaus traf ich den Rennradfahrer wieder, machte an der Kontrolle eine Kurze Pause und wie fuhren wieder zusammen los, aber dieses Mal ging es bergab nach Holzminden.
Auf der kurvenreichen Strecke hatten die Dosentreiber echt das nachsehen, denn aufgrund meiner Geschwindigkeit(>60km/h) war es ihnen nicht vergönnt mich zu überholen. Nach Holzminden fuhr ich über die Bundesstraße(auf dem Radweg) nach Bodenwerder, landschaftlich schön, entlang er Steilwände, die die Weser hier in die Landschaft fressen hat.Es wurde aber auch wieder kühler, es zogen Wolken auf als ich in Bodenwerder ankam war der Boden hier auch schon feucht.
Nach einer kleinen Pause für einen Apfel und eine Banane, fuhr ich weiter die Weser auf der anderen Seite wieder hoch um nach ca. 5 km in den Vogler abzubiegen. Auf dem höchsten Punkt der Straße angekommen, hatte ich eine tolle Aussicht, aber keine Lust auf ein Panoramafoto, denn ich wollte noch zur Kontrolle in Escherhausen um dann noch die letzten 55 Km zum Ziel anzutreten.
Die abfahrt war wiedermal rasant, da ohne allzu enge Kehren, bei den man heftig abbremsen müsste. So langsam kam die Dämmerung und vor bei am Ilh ohne nennenswerte Höhenmeter kam ich nach 2 ½ Stunden um 22:30 Uhr in Großenwieden an.
Nach einer heißen Brühe etwas Kaffee und Kuchen, legte ich mich in meine n Wagen um um 6 Uhr morgen ausgeschlafen nach Hause zu fahren.

Landschaftlich war die Strecke ein echter Genuss, das Wetter gerade zu ideal.

Strecke 302 km
Fahrzeit 13:00 Std.
Gesamtzeit 15:00 Std.
Höhenmeter: 3245 m

Track auf GPSies.com
Die Bilder Dazu
 
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AW: Brevet-Berichte 2010

Brevet Brühl, 01.05.2010, 300km, 7Uhr - 19:40 Uhr

Hi,
nach dem ich den Bericht vom 400er in Wankum geschlabbert habe(lief alles Prima und ohne Probleme, bin mit FrankT praktisch alles gefahren), hier mal mein Bericht von letztem Samstag:

Ich hatte mal vor etwas knapper aufzustehen und prompt war ich dann in Zeitnot. Eine Baustelle in Brühl tat ihr übriges und so war ich erst um 7Uhr am Start. Alle waren schon abfahrbereit.
Rad auspacken und fertig machen ging schnell. Aber ich musste unbedingt noch Kaffee wegbringen und dann hatte ich meine Brille im Auto vergessen.
Da dort auch meine Rückspiegel dran ist holte ich sie dann noch.
5Minuten zu spät gings dann auf die Strecke.
Ich beeilte mich etwas. Die Ersten Nachzügler holte ich nach 10km vor der Brücke ein. Nach 30km erreichte ich in Refrath die erste Große Gruppe in der auch Reimar fuhr. Eine Weitere und Hajo waren noch vorraus.

Mit üblichem Jagdinstinkt führ ich direkt vorne weg und Reimar hinterher.
Wegen den Ampeln konnten wir aber die RRler erst in Bergisch Gladbach hinter uns lassen. An der Ersten Abfahrt in Voiswinkel zeigt sich dann ein Dilemma zwischen mir und Reimar: Er rollte mir bergab einfach davon.:(
Mehre Kilometerspäter vor Dabringhausen wusste ich auch warum: Berghoch holte ich ihn bis auf 20m wieder und dann rollte er wieder weg...
Augenscheinlich hatte er wohl ein paar Kilos(Es sind 10-15) mehr als ich zu schleppen.

Bei der ersten Kontrolle bei km 57 hatte ich ihn dann eingeholt und die RRler waren auch wieder da. Reimar fuhr direkt weiter, ich ne Minute später hinterher. Ab jetzt wurde die Strecke deutlich hügeliger.
Einige Teile kannte ich noch von meinen früheren Trainingsrunden als ich noch in Köln wohnte. Vor Lüdenscheid traf ich dann wieder auf Reimar, der sich jetzt den Berg hoch quälte. Er musst schon das kleine Kettenblatt benutzen.
Oben angekommen war KM100 und K2 erreicht.
Erstmal Wasser nachtanken. Reimar kam an und ne ganze Zeit später auch die RRler. Von Hajo mit Schwerem Quest und der Ersten RR-Gruppe keine Spur. Die werden wir wohl heute nicht mehr sehen...
Ich versuchte es mal Hajo nach zu machen und zog blank:eek:, äh ich meine ich wechselte auf Kurze Hose und Trikot:p.
Reimar nutze die Gelegenheit und entwischte wieder mit den Worten: 'Gleich kommt der höchste Punkt, da holst du mich ja wieder ein!'
Kurz darauf nahm ich auch das 2te Drittel in Angriff.
Die Abfahrt war doch was Kühl Brrr... Das Trikot trocknete aber irgendwie besser wurde es nicht, trotz fortwährendem Sonnenschein.
Das Gelände wurde langsam steiler und auch verkehrsärmer.
Landschaftlich reizvoll. Mehrere Grüppchen mit Bollerwagen und Bier waren hier unterwegs....
Nach einer Abfahrt sah ich dann in einem Falchstück einen Triathleten auf meine Strecke einbiegen. Ganz schön flott der Kerl. Ich musste deutlich über 40 fahren um näher zu kommen. OK es lief hier gaaanz leicht bergab aber Trotzdem Gute Leistung. Mit 43kmh erreichte ich den Triathleten dann. Eigentlich komisch! Mit solchen etwas schabbeligen Beinen so schnell zu sein. Nun denn, ich fuhr dann mal nebenher um mal Hallo zusagen.
Und na ja wie soll ichs sagen der Triathlet mit dem perversen Tempo war eine Frau:eek:. Meine Fresse, daher auch die nicht ganz durchtrainierten Beine. Nach ihrer Auskunft befand sie sich auf Vorbereitung für einen Wettkampf und schien auch etwas erfolgreicher zu sein.

Naja ich musste dann jedenfalls nach ein paar km rechts abbiegen und verabschiedete mich.
Nun hatte mich die Einsamkeit wieder. Mit dem 30er Blatt kraxelte ich eine Straße mit schlechtem Asphalt hoch. Einmal musste ich auch das Jester umsetzen, weil ich bei 8km/h und Kette am Vorderrad nicht mehr um die Kurve kam. Danach kam wieder eine Abfahrt.Brrr immer noch kalt. und im nächsten Flachstück kam Reimar wieder in Sichtweite.
Hehe, hat das Lutschen bei der Radlerin doch geholfen.:D

Am nächsten Hügel war ich dann dran. Mit Stehversuch-artiger-Geschwindigkeit kurbelten wie den Anstieg auf dem Schwächlingsblatt hoch. Reimar beschloss aber dann mal anzuhalten um ein Brot zu Essen.
Na ok ich fuhr weiter. Gegessen wird doch auf dem Rad;)

Kurze Zeit später war in Drolshagen K3 bei km133 erreicht. Stempeln, Cola kaufen und wieder langes Trikot anziehn. Zur nächsten Kontrolle waren es auch nur etwas mehr als 20Km. Na was soll ich sagen es ging rauf und runter und rauf und runter... Landschaftlich wirklich schön, aber bevor man diese geniessen konnte wurde man mit der Benutzung des 30er Blattes bestraft.
Irgendwo fuhr ich dann noch an einem Stausee vorbei, wo ein paar RRler gerade auf meine Strecke einbogen. Also hintendran und mitrollen.
Das dauerte max 2km dann kam ein Anstieg. Ich hatte es ja eilig, da noch soviel Kilometer anstanden. Ich beschloss verobeizufahren, was mit einem verwundertem 'Och' von einem RRler kommentiert wurde....
In Wiehl erreichte ich dann die Abzweigung zu K4. Eine Straße die man gleich wieder zurückfahren musste. Hmm, der Weg ist aber lang... Bis zu K4 waren es mindestens 2Km. Sah auf dem Plan nach viel weniger aus.
Dort wieder einen Stempel holen und mein liebstes Aufputschmittel Cola ziehen. Jetzt stand die Letzte Hügeletappe von 45km bis Betzdorf an der Sieg an. Auf der Rückfahrt zur Abzweigung kam mit Reimar entgegen und die RRler traf ich genau an der Abzweigung, wo sie sich beinah verfahren hätten. So langsam wurden auch die Beine schlapp. Immer wieder rauf und runter. Alle 10km ein kräftiger Hügel mit meistens einer anschliessenden gut rollenden Abfahrt. Kurz vor km190 hatte ich dann vergessen eine neue Route im GPS einzulegen und stand unschlüssig an einer Kreuzung wo es lang geht.
Die Rechenzeit des Gerätes nutzte ich dann um die Trinkblase mit dem Wasser aus der Flasche nachzufüllen. OK Gps war fertig, links rum weiter.
Der Straße war auf leicht rauhem Asphalt ansteigend und endete mal wieder in einem Steilstück. Nach hinten, den Berg runter schauend, entdeckte ich keine Verfolger. OK, dann brauchen die noch was...
Nun gings wieder runter nach Wallmenroth an die Sieg, endlich Berge vorbei. Dort die Abzweigung nach Betzdorf zu K5 nehmend.
Das konnte nach der Erfahrung von K4 auch was länger dauern.
In Betzdorf durfte ich mich dann erstmal in die Lange Schlange der Kunden einreichen und Minuten später war ich wieder draussen.
Mit Brot zwischen den Kiemen gings zurück nach Wallmenroth und dann Richtung Siegburg immer an der Sieg entlang.
Dort kamen mir auch die RRler wieder entgegen, denen Reimar mit 1km Abstand folgte.
Eigentlich dachte ich ja ich könnte die Strecke geniessen aber irgendwie hatte ich immer Gegenwind. Von leichtem Bergab war praktisch nie was zu spüren. Der Speed lag so bei 30-32. Bei km 220 war dann auch ganz unerwartet wieder eine Dicker Knubbell von 2km Länge im Weg:mad:.
Wieder mit 15km/h hoch kraxeln. Die Kilometer zogen sich zäh wie Kaugummi...
Auch lag an der Sieg immer ein Benzingestank in der Luft, vielleicht kann die Luft aus dem Siegtal nicht gut abziehen. Die paar 2Takter, dich mich überholen, tragen auch nicht gerade zur Verbesserung der Luft bei.
Ab Eitorf lag meine Geschwindigkeit nun mehr so bei 28-30.
Irgendwo dort überholte mich auch ein RRlermit einem Kurzen Hallo.
Ich sprang in seinen Windschatten bei 34km/h. Naja wie dem auch sei eine Positive Bemerkung meinerseits zu dem Windschtten schien ihn wohl zustören und er beschleunigte auf 38km/h. Ok kann ich halt schneller mitrollen:rolleyes:.
Komischer Kauz. Es waren ca 18Grad und der fährt mit komplett langen Klamotten und Handschuhen rum. Naja sein Problem, villeicht versucht er ja durch Schwitzen sein Gewicht zu reduzieren. 2km später biegt er links ab und ist weg. Ich falle schnell wieder auf meine 28km/h zurück. Bei km260h muss ich die Batterien im Gps wechseln. Kurze Pause, die aber keine Erholung bringt. Bei km264 zeigt mein Radcomputer(VDO A8) plötzlich wieder als Trip 0Km an:mad:. Wie sich später herausstellt hat dieser nur einen maximale Fahrzeit von 10h und stellt dann alles wieder auf Null. Sch****Teil!

Die Wolken hängen mitlerweile tiefer. In Hennef muss ich wieder einen kleinen Hügel mit dem 30er bezwingen. Die Beine sind alle und ein paar Regentropfen fallen und benetzen die Straße geringfügig. 2 Minuten später ist alles wieder trocken. Relativ erschöpft erreiche ich dann die Letzte Kontrolle in Siegburg. Wasser ist leer, naja bei 34km kaufe lieber doch nach 0,5l Wasser nach.
Dann die übliche Cola zur Belebung. Diese trinke ich dann doch schluckweise an der Tanke und nutze die Zeit um wieder Kräfte zu sammeln. Meine Verfolger tauchen aber nicht auf.
Nach einer Pause fahre ich dann weiter. Das Zuckerwasser hat auch seine Schuldigkeit getan und die Beine wieder mit Energie versorgt.
In Siegburg werde ich dann auch von der Polizei überholt, die sich nicht daran stört, dass ich nicht den Radweg benutze. 500m weiter werde ich dagegen Massiv von einem Schwarzen Alfa-Fahrer deswegen angehupt.
Hurra! Das Großstadtleben hat einen wieder...
Von Siegburg gehts dann über die Bonner Autobahnbrücke, 20km gen Norden nach Wesseling und durchs verampelte Brühl zurück zum Startort.
Nach ca 12:40h bin ich wieder da.
Die RRler und Reimar erreichen ca 2min nach mir die Grabenstr.
Tja, die Strecke hätte ich mir auch deutlich einfacher machen können.:eek:
Wenn ich mit den RRlern gefahren wäre, wäre die Tour deutlich angenehmer gewesen. Hajo, der Meister des Understatements, war unglaubliche 2h schneller.

Tschö
René
 
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Ich bin lediglich der Meinung, das man sich auch vernünftig ausdrücken kann. Das geht wirklich; man muss sich nur etwas bemühen ... ;)
 
AW: Brevet-Berichte 2010

Ich finde, Reinhard, dass sowas eine Geschmacksfrage ist. Schau dir die Schriften Martin Luthers an, würde die hier jemand im Forum zitieren, kämste ausm *Sternchen-setzen gar nicht mehr raus.
Solche Ausdrücke gehören nunmal zur Umgangssprache. Ich find User authentischer die sich umgangsprachlich ausdrücken, wo man merkt dass sie schreiben wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.
[Diskussion abtrennen als neuen Fred im Feedback- oder Plauder-Unterforum?]
 
AW: Brevet-Berichte 2010

Mit 43kmh erreichte ich den Triathleten dann. Eigentlich komisch! Mit solchen etwas schabbeligen Beinen so schnell zu sein. Nun denn, ich fuhr dann mal nebenher um mal Hallo zusagen.
Und na ja wie soll ichs sagen der Triathlet mit dem perversen Tempo war eine Frau:eek:. Meine Fresse, daher auch die nicht ganz durchtrainierten Beine. Nach ihrer Auskunft befand sie sich auf Vorbereitung für einen Wettkampf und schien auch etwas erfolgreicher zu sein.

Ich kenn auch Männer mit "schabbeligen" Beinen... :D Dass Frauen nicht ganz durchtrainierte Beine haben, kann man aber glaube ich nicht generalisieren. Wann fahren wir denn mal zusammen? ;) Meine Beine sind auch versteckt....
Nina
 
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Wann fahren wir denn mal zusammen? ;) Meine Beine sind auch versteckt....

Na dann hoffe ich dass du eine hübschen Blonden Zopf hast, wenn man sich dir von hinten näh... :eek:ähh ich meine wenn man dich einholt, und bis dahin deine formvollendeten Beine nicht sehen kann.;)
Und wenn du mal eine Ausfahrt mit mir machen möchtest:
Als nächster Termin steht am 21.5. 21h der 600er Brevet in Wankum auf dem Plan.

Tschö
René
 
AW: Brevet-Berichte 2010

Brevet Wankum, Fr. 21.05.2010, 600km, 21Uhr - ???

Nein, leider nicht, hier folgt kein Bericht von mir!

Ich hatte den Brevet leider kurzfirstig absagen müssen, weil mich ne leichte Erkältung heimgesucht hat. :-(

In Wankum sind dann auch 41 Starter losgefahren um die Strecke in Angriff zu nehmen. Unter Ihnen 3 Velomobilisten und wenn ich es richtig verstanden habe auch 3 Liegeradler.

Ich persönlich bin dann mal am So.23.5 morgens nach Wankum gefahren um einige der Fahrer zu begrüssen. Dort erfuhr ich das die ersten Ankömmlinge die 5500hm unter 24Stunden erledigt hatten unter ihnen unser Mr.Understatement Hajo E.
PERVERS sage ich nur. ;-)

Einer darunter, Jan 59Jahre, wollte noch das Championsleague Finale sehen und hat wohl auf die Tube gedrückt.
Die Velomobilisten hatten alle aufgegeben. In Echternach hatte Hanns wohl ne kaputte Umlenkrolle. Warum die Anderen nicht weiterfuhren weiss ich nicht. Aber die Strecke schien wohl schon mental zugeschlagen zu haben.
Die anderen Liegeradler haben auch meines Wissens aufgehört.

Im Übrigen haben wohl mehr als ein Drittel diesmal die Strecke nicht in den vorgegebenen 40 Stunden geschafft.
Wer also es dieses Jahre in der Zeit geschafft hat, kann sich denke ich etwas auf sich einbilden.

Das Wetter war zwar optimal.
Ich vermute aber dieses Jahr war es extrem schwer weil 90% der Fahrer komplett in die 2te Nacht rein kamen und vermehrt entweder Pausen machen mussten und dann Probleme mit der Zeit hatten oder ohne Pausen gegen den Schlafentzug ankämpfen mussten.

Da ich ja noch einen 600er dieses Jahr fahren möchte, werde ich wohl bei Rainer in Brühl an den Start gehen, dieser wird aber wohl nicht weniger einfach werden, auch 5500hm durchs Bergische und das Wesebergland...

Es wäre schon wenn Frank, Peter oder Hanns etwas zu ihren Erfahrungen schreiben könnten. Gerade auch mal auf der Basis das in der Plauderecke ja schon Einige Leute mal gross Getönt habe jede Strecke könnte man einfach ohne viel Training fahren wenn man sich nur die Zeit nimmt.

Tschö
René
 
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Hallo René,

warum nicht Brevets je nach Strecke auch mal mit dem Rennrad fahren?

Gruß
Andreas
 
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warum nicht Brevets je nach Strecke auch mal mit dem Rennrad fahren?
Boooah. Welch perverse Idee. ;)

600 km sind liegend ja schon eine ziemliche Strapaze, aber um das auf 'nem Rennsattel durchzustehen, muss man ziemliche Sattelhärte aufbringen, oder? Und wenn man hauptsächlich Liege fährt, befürchte ich, dass eben diese nur bei sehr wenigen Fahrern/Fahrerinnen entsprechend ausgeprägt sein dürfte.

-Andreas,
fährt liegend, um genau "sowas" nicht durchstehen ähhhm durchsitzen zu müssen bzw. es überhaupt irgendwann mal schaffen zu können
 
AW: Brevet-Berichte 2010

Hallo Andreas,

Boooah. Welch perverse Idee. ;)

600 km sind liegend ja schon eine ziemliche Strapaze, aber um das auf 'nem Rennsattel durchzustehen, muss man ziemliche Sattelhärte aufbringen, oder?

Ja, 600 ist ziemlich lang für so ein unbequemes Rad. Ich gebe aber zu, dass ich Hügelstrecken bis 200 km gerne mit dem Rennrad fahre. Das direkte Beschleunigen und das geringe Gewicht des Fahrrads haben durchaus Vorteile.

Mehrere Tage hintereinander aber nur liegend.

Gruß
Andreas
 
AW: Brevet-Berichte 2010

Da ich ja noch einen 600er dieses Jahr fahren möchte, werde ich wohl bei Rainer in Brühl an den Start gehen, dieser wird aber wohl nicht weniger einfach werden, auch 5500hm durchs Bergische und das Wesebergland...
Oh, schön, dann fahren wir mal ein Brevet zusammen, wenn auch gegenläufig, wie letztes Jahr mit Hajo. Zudem zählte mein GPSe 6500hm :eek:, aber wir sind ja auch nach Siegburg gefahren.

Gruß Joachim

PS: Hajo war letztes Jahr auch in den vorderen Gruppen.
 
Brevet Wankum, Fr. 21.05.2010, 600km, 21Uhr

Ich hatte den Brevet leider kurzfirstig absagen müssen, weil mich ne leichte Erkältung heimgesucht hat. :-(

René

Hallo René,
Du hattest mich ja auf den Brevet gebracht, die Startzeit war für eine Anreise per Rad aus Köln gut, die Strecke durch Gegenden, in der ich schon schöne Touren gemacht habe aber auch noch unbekannte Ecken und das Wetter ideal. Insofern hatte ich mich darauf gefreut, die Tour mit Dir auf Baron & Jester in den von Dir angepeilten 30h zu fahren. Und dann sowas! Aber scheinst ja vernünftiger zu sein als gedacht ;-)

Auf der Hinfahrt nach Wankum habe ich schon den angesagten Wind aus Norden gut gemerkt, also Rückenwind für den Anfang. In Wankum hab ich mich dann noch 2 Stunden auf eine Wiese gelegt und bin dann ne Stunde vorm Start zum Sportplatz, wo schon einiges los war. Rolf war auch da und hat sich den Start angeschaut.
Zwei 26“ Lieger waren auch schon da und Hanns rollte im Quest an, später FrankT und PeterW mit ihren VMs. Meine Taschen hinten am Baron waren prall gefüllt – viel zu viel wie ich nachher gemerkt habe – aber die Vliesdecke lasse ich mit dem Duschzeug in Wankum. Die erste Nacht ist bei einem Abendstart sicherlich einfacher zu bewältigen als wenn man schon einen Tag unterwegs ist. Auf Frank folgt Kapt'ns Hanns Anweisung und gibt auch seinen Schlafsack bei Moni ab.

Punkt 21h geht der mit Warnwesten ausstaffierte Pulk bei schöner Abendsonne vor mir und den 3 VMs auf die Piste. Vorne sausen einige gleich los. Ich schaue noch, wo Roger steckt, mit dem ich letztes Jahr in Köln meinen 1. 600er gefahren bin. Er steckt ganz vorne, wo die 4 mit Rückenwind Tempo 40-45 vorgeben – aber das gibt sich auch bald.
Nach einem kurzen Verfahrer sind wir dann nach 2:20h an Kontrolle1 in Aldenhoven. Wasser und Stempel gibt’s nur noch über den Nachtschalter. 3 von den Ups haben nur eine Mini-Satteltäschchen, einer, Andreas, ist wie ich mit 2 Packtaschen unterwegs. Jan verzichtet sogar aufs Nachtanken – obwohl wir durch Eifel&Ardennen die nächsten 150 km keine Möglichkeiten mehr haben werden.

Kaum haben wir unsere Stempel, rauscht schon ein größerer Pulk heran und die 4 sind schon weg – eh ich meine Sachen weggepackt habe. Aber ein paar 100 m weiter wird zur PP ausgetreten und Andreas beschließt wohl, mit dem Pulk zu fahren. Jetzt bin ich mit den 3 Minimalisten alleine, Robert hat noch nicht Mal Knielinge – und langsam wird’s frisch. Ich hab mir eingedenk mancher Warnungen zu Knieproblemen eine 3/4-Laufhose mit Knieschutz drübergezogen. Ich signalisiere Roger, dass ich mich auch nach hinten verabschieden werde, wenn es ab Schevenhütte aufwärts in die Eifel geht.

Nachdem ich sie dann in Schevenhütte auf den richtigen Pfad gelotst habe, gibt Robert richtig Gas und ist bald weg, Roger & Jan ziehen langsam voraus. Die Rücklichter bleiben aber in Sichtweite. Wenn sie anfangen zu tanzen, ist wieder Wiegetritt angesagt.
Ich hab mir die Strecke in 3 Routen + MoselMaareRadweg-Track aufs GPS60 geladen, funzt prima auch im Dunkeln, wenn nur bei Abbiegungen die Anzeigebeleuchtung angeht.
Oben erkenne ich noch, dass Robert auf die anderen beiden gewartet hat und es geht in die Abfahrt. Für mich ist es auch die erste Nachtfahrt mit der Cyo-Lampe und Nabendynamo – echt Klasse und wesentlich weniger anstrengend als das Navigieren mit BilligBatterieFunzel. Da ich die Abfahrt zu meinen Aachener Zeiten sehr oft gefahren bin, komme ich schnell wieder an die 3 ran.

Auf dem nächsten langen Anstieg nach Lammersdorf verschwinden die 3 aus meinem Sichtfeld. Es ist schon steil und ich hänge schnell im kleinsten Gang (38/27). Eigentlich wollte ich vorher noch von 56/39 vorne und 12-27 hinten auf kompakt 52/34 und 11-28 umrüsten, hab die Kassette aber erst spät gekriegt und das 52er Blatt noch nicht.
In Lammersdorf diskutieren die Jungs über die Strecke. Als ich kurz anhalte und mit klammen Fingern Mühe mühsam mein langärmliges Trikot überstreife, sind sie auch schon wieder weg als Kopf und Helm wieder aus dem Trikot sind ;-) aber ich bin ja auch eher für kurze Pausen.
An einer der nächsten Kreuzungen stehen sie wieder. Jan hat den Track auf einem etrex, ist aber nicht so leicht zu erkennen. Die anderen fahren nach Gedächtnis. Ich weise nach rechts, rausche da rechts runter und höre noch Rogers Kommando „Rechts Jungs!“ und dann bin ich im Dustern.

An der nächsten Abzweigung nach dem nächsten Anstieg halte ich und esse etwas aber niemand kommt. Nun dann erst Mal alleine weiter nach Monschau runter, wo ich den Winkel meines Scheinwerfers Richtung Fernlicht einstelle und dann tauchen doch die anderen 3 Scheinwerfer im Rückspiegel auf, prima.
Jetzt geht’s über Kalterherberg nach Belgien und es wird kalt. Das Thermometer zeigt 6°C. Wir fahren in Bütgenbach an einem Dorf Worriken vorbei, wo ich meiner Tochter an einem trüben 3. Oktober per Rad schon Mal Turnschuhe in eine Sportfreizeit nachbringen durfte, die sie zu Gunsten von Süßigkeiten wieder aus ihrem Rucksack gepackt hatte …

Es ist 2:40h – in 2 h wird’s langsam hell …
Es sind kalte 2 h, in den Flußtälern 4°C und Nebelschwaden, und jetzt schwarze Nacht da der Mond auch untergegangen ist. Als es dann endlich dämmert, erkennen wir die malerischen Dunstschwaden in den Tälern und erreichen 5:20h Bastogne, freie Kontrolle – aber alles dicht so dass wir ein Foto am Ortsschild machen und die nächste Tankstelle anpeilen – 6 Stück an der Grenze zu Luxembourg – aber alle zu. Jetzt nach 8h suchen wir etwas zur Verpflegung aber in den Dörfern ist alles zu. Wir müssen uns mit einem schönen Sonnenaufgang begnügen. Endlich finden wir in dem etwas größeren Ettelbruck ein Cafe und machen ½h Kaffeepause.

In Luxembourg sind die Straßen in sehr gutem Zustand und lange Abfahrten machen bei steigenden Temperaturen Spaß. An der Kontrolle in Echternach werden lange Hose und Trikot weggepackt, die Anstiege werden schon sehr warm. Ab Wittlich wird’s heiß. Dort kippe ich nen ganzen Liter Cola und es geht bis Daun über 35 km MoselMaareRadweg auf einer ehemaligen Bahnstrecke: glatter Asphalt und moderate Steigung und trotzdem kaum Radfahrer dafür wunderschöne Gegend durch hohe Buchenwälder und 4 Tunnel.

Nach kurzem Stopp an Kontrolltanke in Daum geht’s über viel befahrene Bundesstraßen durch die Eifel zum Nürburgring, 26 °C. Mein rechtes Knie macht sich bemerkbar – ich versuche mehr mit links und mehr zu ziehen – Hauptsache wird nicht deutlicher.
Vor Bad Münstereifel ist lt. Roger jetzt die letzte Steigung zu überwinden. Robert & Jan fahren vor, Roger und ich schließen dann auf er Abfahrt wieder auf.

In der letzten Kontrolle holen wir uns an der Tanke den Stempel und machen noch eine Rast in der gegenüber liegenden Bäckerei. Jetzt sind es noch rund 110 km nach Wankum – aber bei Gegenwind. Wir realisieren, dass wir doch noch gegen 21h Wankum und für Jan und Roger das Fussballspiel erreichen können, Roger hatte schon Überlegt, es in Euskirchen zu gucken.

Um 19:00 sinds noch 55 km. Ich rufe Moni kurz an und bestätige unsere Prognose. Sie lässt an Jan ausrichten, dass Fernseher, Grill und Suppe parat sein werden. Die anderen sind schon weitergefahren und ich muss jetzt noch Mal richtig Gas geben, ging auch, da ich mich wegen dem Knie die letzten Stunden etwas zurückgehalten habe – nun geht's mit dem Knie auch besser und ich kann die letzten 1,5 h vorne noch Mal Tempo machen. Roger meint, es würde immerhin 10% + Motivation bringen, Jan und Roger wechseln sich hinter mir ab und Robert muss nun auch sein Knie schonen. So rollen wir 20:56 h in der Abendsonne unter den Aufmunterungen der grillenden Fußballer am Sportplatz ein.

Fazit:
24h zeigen wie Christian hier schon Mal geschrieben hat, das wir nahezu ideale Wetterbedingungen hatten.
Der Abendstart war doch nicht so abwegig wie befürchtet. Die Nacht lässt sich frisch gut wegstecken. Gegen Morgen hatten ich ein paar Mal gähnen und am Riemen reißen müssen.
Ich hatte wie Rene eher 3:00h angepeilt und wollte dann da erst Mal ne Mütze Schlaf tanken und im Hellen nach Hause radeln. So haben wir uns erst Mal an der köstlichen Gulaschsuppe gestärkt, die 1. Halbzeit zu Ende gesehen und dann bin ich gegen 21:45h nach Köln aufgebrochen. Ich war noch aufgedreht, es war noch etwas hell und ein schöner lauer Abend mit jetzt Rückenwind zurück. Um 1:30h konnte ich dann unter die Dusche und ins Bett.

Proviant habe ich viel zu viel mitgenommen – und auch Kniewärmer, zusätzliche Bein- und Armlinge und Schuhüberzieher sowie Regen/Windjacke habe ich nicht gebraucht oder keine Zeit gehabt anzuziehen.
Auch wenn ich den Ersatzmantel nicht gebraucht habe, wars mir doch lieber mit als irgendwo in der Pampa Nachts zustranden.

Das ist auch für mich ein Argument für Liegerad und gegen VM. Bei Problemen kann man mit der Bahn&Bahn nach Hause fahren oder zu Not auch mit dem Taxi.
Ich hoffe, Hanns, Peter und Frank sind nicht zu frustriert, nach so ner durchgemachten Nacht abbrechen zu müssen und dann noch den Rücktransport der VMs zu organisieren ...

Ob ich kommenden Samstag in Brühl fahre, mache ich vom Knie abhängig und ob unsere Hockeymannschaft noch in Aufstellungsnöte für Sonntag kommt ;-)

Gute Nacht - Hajo
 

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AW: Brevet Wankum, Fr. 21.05.2010, 600km, 21Uhr

So, dann mal ein Bericht aus VM-Sicht. Das war definitiv keine VM-Strecke und definitiv keine Strecke für Neulinge. Ich hatte mir nochmal den Bericht von Rene vom letzten Jahr durchgelesen und hatte eine ungefähre Ahnung, was kommen würde, wusste allerdings nicht, dass Rene eine echte Bergziege ist, beim 400er konnte ich locker mit ihm mithalten.
Wir hatten das ganze als Gruppenveranstaltung geplant, und da wir keine Erfahrung mit dieser Streckenlänge hatten, haben wir es ganz locker angehen lassen. Ich kannte die Gegend überhaupt nicht, und hatte die Gegend um Aachen gar nicht so hügelig in Erinnerung :rolleyes: Als wir um 4.30h gerade mal 170km runter hatten, begann ich zu ahnen, dass das noch eine echt harte Sache werden würde...
Mir hat der Nachtstart nicht gut getan, gegen 5.00h bin ich dauernd kurz eingeschlafen - kein Sekundenschlaf, sondern eher so ein langsames Wegdämmern, ohen das Treten aufzuhören. Vorteil einer Gruppe ist, dass andere auf einen aufpassen, und mit ein bisschen Gequatsche kam ich da auch wieder raus, hatte das aber immer wieder bis 7.00h.
Der Morgen war schon beeindruckend, vor allem die Temperaturen und der Nebel - ich habe auf den Abfahrten entsetzlich gefroren. Ich bin eigentlich ziemlich kälteunempfindlich (was zu dauernden Diskussionen über Raumptemperaturen mit meiner Frau geführt hat), aber es ist für mich unbegrieflich, wie man das in dem Sommerfummel durchstehen kann, mit denen die RRler da teilweise unterwegs waren. Wir haben an der Grenze zu Luxemburg an der ersten offenen Tankstelle erst einmal ausgiebig Kaffee getrunken und versucht, wieder Gefühl in unsere Füsse zu bekommen, als wir da ankamen, standen da zwei fröhliche RRler mit fast nichts an...
Wir gondelten stetig und stoisch weiter die endlosen Steigungen rauf (und hatten auch nichts von den Hammerabfahrten, da die Bremsen das gar nicht lustig fanden. Zum Stausee runter mussten wir schieben, und das war eine der spektakulärsten Abfahrten auf der ganzen Strecke.
Neben den Beinen begann auch langsam, die Moral nachzulassen, da die Steigungen teilweise echt deprimierend waren (und die Questler auch schon mal schieben mussten). Wir wurden immer langsamer und schließlich auch von Michael Koth und zwei weiteren nicht so sehr fröhlich dreinblickenden RRlern eingeholt, und die hatten definitiv die rote Laterne. Die Anstiege blieben, und wir wurden immer langsamer. Die Vorstellung, noch 300km so weiter fahren zu müssen, wurde mir immer unbehaglicher. So gegen 14.30h habe ich dann schon mall meine Notfallnummer angerufen, um zu schauen, ob das mit dem Abholen ernst gemeint war. Mein Freund Christian war zwar eigentlich zum Grillen eingeladen, versicherte mir aber, dass er im Falle eines Falles sofort in den Transporter steigen würde. Diese Rückversicherung liess mich das Ganze dann wieder etwas entspannter sehen, und als dann kurz vor Echternach die Umlenkrolle am Quest von Hanns auseinanderflog, habe ich die Option dann acuh gezogen. Ich habe das Ganze dann provisorisch repariert, wir haben uns nach Echternach durchgeschlagen und dann auf die Abholung gewartet. Hanns hat dann noch seine Frau alarmiert und die Quests bei einer sehr netten Anwohnerin in der Garage untergestellt, wenig später kam dann auch schon mein Taxi.
Fazit: So ein Ding kann man mit dem VM nur machen, wenn man Personen in der Hinterhand hat, die auch bei tollem Wetter keine Probleme haben, mal eben 500km abzureissen, um einen zu retten. Ich wäre die Strecke alleine anders angegangen und hatte auch ein anderes Tempo am Berg als Peter und Hanns, von daher wäre es nicht unmöglich gewesen, die Strecke durchzuziehen, aber wenn man als Gruppe startet, dann lässt man niemanden im Stich und beendet die Geschichte auch gemeinsam.
PBP 2011 haben wir abgehakt. Ich bin dieses Jahr zum ersten mal Brevets gefahren, und meine mickrige Jahresfahrleistung von knapp 9000km reicht wohl nicht, um sich so etwas anzutun. Ich werde weiter Brevets fahren, aber den 600er wohl erst einmal woanders :D. War auf jeden Fall eine interessante Erfahrung, und Luxemburg ist echt schön!
Jeder, der das durchgezogen hat, kann sich meiner uneingeschränkten Bewunderung sicher sein, und wenn ich mir überlege, dass Rene dies Strecke in gut 30 Stunden geschafft hat, fällt mir nichts mehr ein...
Für Neulinge war das Streckenprofil zu heftig und der Sprung vom Flachland-400er zu groß. Naja, mal ein paar flachere 600er fahren und dann mal gucken. Brevets fahren macht mir schon irgendwie Spaß.Auf so eine Einzelkämpfernummer habe ich eigentlich keine Lust, aber zum Ausloten der eigenen Möglichkeiten bleibt einem wohl über kurz oder lang nichts anderes über.
Gruß
Frank
 
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AW: Brevet-Berichte 2010

warum nicht Brevets je nach Strecke auch mal mit dem Rennrad fahren?

Damit hätte ich zuviele Probleme, weil bei mir persönlich das Abstützen des Oberkörpers zuviele Körner kostet. Ich bin ja aufm Crosser im Winter gefahren und nach 3h bin ich da definitv am Ende.
Auch fehlt in dieser Position mitlerweile der Druck.
Ist also keine Alternative

Tschö
René
 
AW: Brevet Wankum, Fr. 21.05.2010, 600km, 21Uhr

Servus Frank,
So, dann mal ein Bericht aus VM-Sicht. Das war definitiv keine VM-Strecke und definitiv keine Strecke für Neulinge. [...]
Mir hat der Nachtstart nicht gut getan, gegen 5.00h bin ich dauernd kurz eingeschlafen - kein Sekundenschlaf, sondern eher so ein langsames Wegdämmern, ohen das Treten aufzuhören. [...]
Fazit: So ein Ding kann man mit dem VM nur machen, wenn man Personen in der Hinterhand hat, die auch bei tollem Wetter keine Probleme haben, mal eben 500km abzureissen, um einen zu retten. Ich wäre die Strecke alleine anders angegangen und hatte auch ein anderes Tempo am Berg als Peter und Hanns, von daher wäre es nicht unmöglich gewesen, die Strecke durchzuziehen, aber wenn man als Gruppe startet, dann lässt man niemanden im Stich und beendet die Geschichte auch gemeinsam.
PBP 2011 haben wir abgehakt. ...

es kann sein, daß solche hügeligen 600er nichts für VMs sind, aber das Hauptproblem ist wohl die fehlende Erfahrung.
Ich weiß nicht, ob ich mit einem VM durchkommen würde, aber mit Liegerädern habe ich in Osterdorf schon viele gut in der Zeit durchkommen sehen. Hat wohl auch etwas mit der Planung zu tun. Ein eher gemütlicher Fluxfahrer schaut immer drauf in 6h 100km zurückzulegen und entsprechend kurze Pausen zu machen, daß hat bisher geklappt.
Fatal ist natürlich auch, daß ihr bergrunter geschoben habt. Hattet ihr die Bremsfallschirme zuhause gelassen? :eek:

Bei Müdigkeit mache ich keine Kompromisse mehr, nachdem ich schon einige Erfahrungen mit "fast vom Rad fallen" hatte und auch mal direkt aus der ersten Reihe eine folgenlose Fahrt in den Straßengraben gesehen habe. Da hilft nur eine kurze Schlafpause mit Handy-Wecker, meistens kann ich danach auch wieder richtig Leistung bringen.

Eine Abhol-Option kann beruhigen, ist aber genau so gefährlich wie eine Brevet-Route, die knapp an zuhause vorbeiführt. :eek: Bisher konnte ich, allerdings an einem einfachen Liegerad, alle Pannen beheben; und der Rahmen ist mir glücklicherweise noch nicht zerbröselt.

P-B-P würde ich mir nochmal überlegen.
Ob das wirklich als Team mit (sehr) unterschiedlich starken Fahrern machbar ist bezweifel ich. Deine 9000km/a sollten aber ausreichen. Notfalls kannst Du immer noch, wie ein anderer VM-Fahrer hier, abbrechen und wieder gemütlich sich als Erster auf der Rücktour bejubeln lassen. :D

Gruß
Felix
 
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