Zum Thema Zielgruppe bzw. Auto/Fahrradperspektive:
Meine Perspektive entspricht der inzwischen auch bei den Verbänden weit verbreiteten, dass es nicht um die jetzt bereits regelmäßig Radfahrenden gehen sollte, sondern um die grob 50% der Bevölkerung, die dies zwar gerne tun würden, aber aus verschiedenen Gründen (v.a. Sicherheit/fehlende Radwege) nicht (im Alltag) tun.
Ich sehe klassische VCs (mein persönlicher Fokus) hier als durchaus realistischen Erstwagenersatz für einen gewissen Anteil der Bevölkerung, die zB schlechten Zugang zu Sharingangeboten, Kinder, ältere Angehörige oder sonstwelche Gründe haben. Diese haben heute gerne einen PKW rumstehen, der vor allem für die Kurzstrecke und Transportaufgaben in diesem Bereich genutzt wird - und die diesen u.U. eigentlich gerne loswerden würden, aber keine (in ihre aktuellen, auch von einer gewissen Bequemlichkeit geprägten Mobilitätsroutinen passende) Alternative sehen.
Und wenn hier nun VCs - ähnlich Lastenrädern in einem etwas anderen Segment - auf deutlich weniger Fläche und mit einem am Ende vermutlich deutlich positiven gesellschaftlichen Nutzwert de facto einen gewissen Anteil PKW ersetzen können - warum nicht? Es wird nicht die allein seeligmachende Lösung sein, hat auch niemand behauptet. Aber es kann eine Perspektive bzw. ein Angebot für Menschen sein, die sonst bei jedem Radweg ausrufen "OMG, ihr nehmt mir mein Auto weg!" Von autofreien Innenstädten mal ganz zu schweigen.
Wenn es nun auch noch darum geht, dem klassichen Fahrrad (inkl. VM, Lastis usw.) nicht 'ihren' Markt streitig zu machen, so ist die Konsequenz meines Erachtens, eher im 'car'-Segment zu wildern, statt beim 'bike'. Allerdings können damit wieder neue Problem (zB Gefahr einer Regulierung, weil "Das sind ja 'cars'!") entstehen - daher der Faden hier.
Zu meiner persönlichen Situation in B:
Die Infrastruktur für entspanntes Radfahren mit Normalrädern wird noch einige Jahre auf sich warten lassen (wenn überhaupt), ich hatte gestern eine Videokonferenz (Verbände, Senat, Bezirke) zum Radnetzplan in Berlin, die das nochmal deutlich gemacht hat. Ich persönlich will darauf nicht warten - und wenn das aktuell ebend bedeutet, überzudimensionieren - dann ist das ebend so.
(Der Flächenverbrauch auch ggü. entsprechenden Lastenrädern (dh, Mehrspurern bzw. Rikschas) oder VMs ist nicht soo viel größer, 3mx1,5m (Standfläche) halte ich für realistisch.)
Wenn es stimmt, das ein Mochet Velocar nur um die 30 kg gewogen haben soll
afaik 60 kg (ohne Motor). Um die 70-80 kg für ein kompaktes Paralleltandem a la Mochet inkl. Motor sind realistisch. Meine alte Chinarikscha wog mit Motor über 90 kg und kam auch gut vom Pfleck.