DYNAMIK hat sich heute tapfer geschlagen. Motzt zwar immer wegen meinem Gewicht und dem Uebersetzungsverhältnis. Ich glaube, für die nächste Tour wird er vorne kleinere Kettenblätter einbauen. Bergauf sei das Problem, meint er, nicht bergab. Stimmt auch, denn bergauf muss er arbeiten, bergab hingegen ich.
St.Moritz, 28.5.18
Sargans - St.Moritz
Ein traumhaft schöner Tag war's heute. Aber was macht einen Tag zu einem ganz besonderen Tag. Die stotzigen Berge im Prättigau sind sicher prachtvoll. Auch das Engadin ist immer wieder ein Genuss, besonders jetzt im Frühsommer, wenn alles grünt und blüht.
Aber all das reicht nicht ganz. Ich glaube es gehört auch etwas "Leiden" dazu. Sofern man weiss, dass am Schluss die "Erlösung" wartet. Denn sowohl das Prättigau als auch das Engadin erwartet den Radler mit einer zwar nicht übermässigen dafür aber stetigen Steigung. Man beginnt bei 500 m und endet auf 1800 m, schön verteilt auf 90 km.
Zum Glück muss man heute, nachdem der Vereina-Tunnel gebaut ist, sich nicht mehr über den 2'300 m hohen Flüelapass plagen. Von Klosters gehts nun unter dem Berg durch nach Susch im Engadin. Vor 40 Jahren hatte ich als Diplomarbeit die Planung dieses Vereinatunnels gewählt. Und nun konnte ich selbst das fertigerstellte Werk geniessen. Besonders gefreut hat mich natürlich, dass sie meine damals vorgeschlagene Linienführung - die etwas länger ist, dafür ein Naturschutzgebiet umfährt - gewählt haben.
Und eben wegen diesem "Leiden" erlebt man am Ende des Tages einen Teller Spaghetti Carbonara mit einem Glas Wein oder zwei (oder drei) wie ein Göttergeschenk. Als besondere Zugabe gab's heute noch Sauna und anschliessend ein Ruhestündchen mit Blick von der Hotelterasse auf den abendlichen St.Moritzer-See. Der Himmel war noch etwas hell aber der See lag da, ruhig und schwarz und war eingerahmt von hunderten von orangen Lämpchen (die der Verschönerungsverein zur Beleuchtung der Spazierwege hingestellt hatte).
Durch die imposante Schlucht der Landquart kurz vor Grüsch. Hier ist es noch recht flach und gemütlich.
Kurz vor Küblis: hier war Schieben angesagt
Durchs Engadin gehts dann schön gleichmässig steigend bis nach St.Moritz