Anforderungen an Velomobile, Erhöhung ihrer Marktakzeptanz

Für 2-Personen-VMs sehe ich einen klaren Bedarf, um gemeinsam mit einer Nicht-Velomobilistin unterwegs zu sein, jemanden zu einem Bahnhof/Kindergarten/... zu bringen oder abzuholen, meine Gitarre im VM zu transportieren etc.
Wie weit willdst du denn fahren mit über 100kg Ballast (Velomobil und Passagier)? Da hätte ich nach 2km keine Lust mehr. Für die Strecke wird kaum jemand ein teures Velomobil wollen.
 
Moin!

Jahrelang schleppte sich der Alltagsvelomobil-Thread dahin, es gab sogar einen jährlichen Preis für das beste Alltagsmobil.

[...]

Mein Fazit: es gibt einfach keinen Bedarf, und daher auch keinen großen Markt.

Naja, ich wollte nicht unbedingt auf ein Alltagsvelomobil hinaus, auch wenn das ein offensichtlicher Weg zu höherer Marktakzeptanz scheint.

Ein alltagstaugliches Sportvelomobil, das die Rennradlermassen begeistert kaufen, wäre hier auch OK :)

Ich glaube, Threads ähnlich diesem zeigen schon, daß es bei Radfahrern noch unerfüllte Bedürfnisse gibt, und der Bedarf entsteht aus der Kombination von Bedürfnis mit Kaufkraft. Solange es kein passendes Angebot gibt, ist das zwangsläufig mehr oder weniger hypothetisch.

(Henry Ford hat ja den Durchbruch auf dem Massenmarkt mit dem Alltagsauto geschafft. Aber für demn Velomobilmarkt mag das anders aussehen, gerade weil das Alltagsauto heute als Konkurrenz besteht...)
 
Mein Fazit: es gibt einfach keinen Bedarf, und daher auch keinen großen Markt.
Keinen "großen" Markt, OK...aber durchaus einen Markt. Hein hat übrigens nicht gefragt wie man die Autos durch Velomobile ersetzt sondern nur wie man deren Akzeptanz steigert..und da hat er quantitativ keine Vorgaben gemacht.
Wenn es wirklich einen Bedarf gäbe, wären schon in den 80ern alle mit einer Leitra rumgefahren.
.
Und was ist mit den Alleweders? :)...Aber heute gibt es es diverse Alleweders, Immernoch-Leitras, Quests, Milan, Leibas, Mangos, Evos, K, DF, el locos und und und..
Und alle mit höheren Stückzahlen als Damals. Das ist eine enorme vervielfachung des Marktes...man vergist gerne wie lange die Autos gebraucht haben bis zu der Marktdominanz die sie heute haben. Es könnte sein das die Velomobile sogar schneller mit der Markteroberung sind.

Ein Velomobil ist auch für Radfahrer nicht unbedingt das Nonplusultra, mir sind mindestens drei Liegeradfahrer mit Fahrtstrecken jenseits der 10.000km/anno, deren Velomobile seit langem ein Schattendasein führen und die sich lieber einspurig bewegen.
Hier Halloohoo ..jetzt kennst du 4. Aber bei nassen glitschigen Laub hole ich das Dreirad dann schon gerne aus dem Schatten. Als ich noch Motorrad und Auto hatte fuhr ich auch viel lieber Motorrad.

Ich bin einer von denen. Nach gut 7 Jahren VM (Mango und Milan) fahre ich lieber mit dem M5CHR zur Arbeit. Die Nicht vorhandenen Winter der letzten Jahre ........haben das ihrige dazu beigetragen.
Die momentane Wetterlage erlaubt es auch...aber die ist ja nicht zuverlässig

und der deutliche Fortschritt bei der Winterbekleidung haben das ihrige dazu beigetragen.
Nee jetzt echt? Du schmeist dich in Polarfummel und setzt dich auf ein Minimal-Carbon-Renner?
 
Das geht nicht ohne (welchen auch immer) Motor. Jedenfalls nicht so, dass man noch mit mehr als Joggergeschwindigkeit vorwärts kommt.

Na und? Dann hat das Ding halt einen Motor. Wenn ich mich auf meinem täglichen Weg zur Arbeit umschaue, dann fahren sowieso nur noch Schüler und Sportler ohne Motor. Warum soll ein Alltags-Velomobil nicht von vornherein als Pedelec/E-Bike konzipiert sein? Der Sportler darf gerne bei den bisherigen Lösungen bleiben und muss ja kein Alltags-Velomobil nehmen.
 
Weil das doch gerade der Witz an einem Fahrrad ist, dass man mit Muskelkraft vorran kommt. Ich hab schon ein Alltagsfahrzeug mit Regenschutz, Platz für 4 Leute und Gepäck, perfekter Belüftung und Motor. Supergünstig aus Massenproduktion, nennt sich Auto
 
...in das man bequem von der Seite einsteigen kann, das keine laute Rappelkiste ist, in dem im Winter nicht die Scheiben beschlagen, in dem man in Augenhöhe mit den Autofahrern sitzt, Wetterschutz bietet und in dem auch noch bequem ein mindestens ein Kind plus Einkauf mittransportiert werden kann...
meinst du sowas:
640px-Smart_car.jpg

Ach nee, warte, das ist auch eine Rappelkiste, und Kind+Einkauf wird auch knapp...

Damit will ich nur all jenen beipflichten, die oben schon geschrieben haben, dass Fahrraeder nie die eierlegende Wollmilchsau sind sondern immer auf den spezifischen Einsatzbereich zugeschnitten. Denn wenn man alles fuer alle Einsatzbereiche immer dabei hat ist es... ein Auto. Und es ist so schwer, dass man es nicht mehr mit Muskelkraft bewegen kann.

Hier werden immer wieder 3 Punkte als Anforderungen fuer die "Alltagstauglichkeit" erwaehnt:
1. Guetertransport
2. Wetterschutz
3. Personenbefoerderung
4. Preis
Dabei faellt auf, dass der eigentliche Vorteil des VMs - die Geschwindigkeit in der Ebene und bergab - nicht vorkommt.

zu 1.: Anhaenger sind guenstig, in grosser Auswahl am Markt zu haben und funktionieren. Lastenraeder auch. Hier ist sehe ich keine Luecke im Angebot. Und mit 30+x kg Gepaeck wird die Geschwindigkeit eher nicht mehr von der Aerodynamik abhaengen.

zu 2.: Moderne Funktionsbekleidung ist super! Windwrap, Nose, etc. sind kommerziell erhaeltliche Produkte die funktionieren. Dann gibt es immernoch die aktuellen oder aelteren VMs. Da sehe ich auch keine Marktluecke.

zu 3.: Hier wird es finde ich interessanter. Fuer die Befoerderung erwachsener Personen ist mir ausser Fahrradrikscha und Tandem keine sinnvolle Loesung bekannt. Hier waere finde ich noch Raum fuer Innovation. Leider ist das in Deutschland nur eingeschraenkt moeglich, da der Transport von erwachsenen Personen im Anhaenger grundsaetzlich verboten ist. Da waere es interessant, wenn sich der Gesetzgeber bewegen wuerde und es unter Auflagen zulassen, z.B. mit Auflaufbremse am Anhaenger und 25km/h Hoechstgeschwindigkeit. Eine Beiwagenloesung waere vielleicht auch interessant.
Aber ich finde Personentransport mit nur einer Menschenstaerke sowieso grenzwertig. Die Person muss entweder mittreten oder man braucht Motorunterstuetzung. Im ersten Fall koennte man auch einfach ein zusaetzliches Fahrrad mitnehmen, im zweiten Fall kommt man schon wieder sehr nah ans Automobil.

zu 4.: Der Preis ist _der_ Knackpunkt. Egal ob man alle oben beschriebenen Eigenschaften in einem oder in mehreren Fahrzeugen hat, teuer ist es in beiden Faellen. Wenn es ein VM fuer 1000EUR gaebe, koennte man es sich halt fuer die 20 Tage im Jahr hinstellen an denen es regnet. Und das Lastenrad fuer die zweimal die man in den Baumarkt faehrt.

TL;DR:
Spezialraeder muessen billiger werden, dann werden sie fuer die breite Masse interessant und man braucht auch keine eierlegende Wollmilchsau.
 
Rennradlermassen sehe ich keine, und selbst in diesem Mikrokosmos gibt es nur wenige, die sich für ein VM interessieren würden. Ihr könnt es drehen und wenden wie ihr wollt: LR und VM sind Nischenprodukte und werden es immer bleiben, da helfen weder Beschwörungen Wunschträume, Werbeoffensiven, günstige Preise oder was auch immer.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Rennradlermassen sehe ich keine, und selbst in diesem Mikrokosmos gibt es nur wenige, die sich für ein VM interessieren würden. Ihr könnt es drehen un wenden wie ihr wollt: LR und VM sind Nischenprodukte und werden es immer bleiben.

Sehe ich auch so. Immer wenn ich von den Vorzügen eines VMs spreche, bekommen die Leute diesen bestimmten Blick. Sie sehen einen an, wie die Männer mit der weißen Jacke. Die mit den vielen Riemen und Schnallen. Eingefleischte Nur-Moutainbiker zum RR-Training zu verführen war dagegen einfach.
 
LR und VM sind Nischenprodukte und werden es immer bleiben.
Ich behaupte immer noch das Trikes den Markt der Tourenräder massiv verändern werden...von dort aus ist der Schritt zur Verkleidung nicht mehr weit.
Hieraus definiere ich mal einen Punkt, der meiner Ansicht nach, die Akzeptanz eines Velomobiles massiv steigern könnte:
Die reversible Aufrüstmöglichkeit vom Trike zum Velomobil...gibt es, ist aber noch zu teuer und unflexibel.
 
2 Fahrräder? So wird es normalerweise gemacht und ich sehe keinen gewichtigen Grund das zu ändern.

Ein vierrädriges Back to Back VM könnte ich mir sehr wohl vorstellen. Das wäre gewichtsmäßig, aerodynamisch und von den Ausmaßen (Radstand) durchaus im praktikablen Rahmen. Außerdem wäre es konkurrenzlos schnell. Daß die Leute dann doch lieber 5 m Tandem-Tadpoles bauen, ist mir zu hoch.
 
Hallo Felix,

Wie weit willdst du denn fahren mit über 100kg Ballast (Velomobil und Passagier)? Da hätte ich nach 2km keine Lust mehr. Für die Strecke wird kaum jemand ein teures Velomobil wollen.

da hast Du recht - teuer sollte es nicht sein.

Mit dem Rest habe ich kein Problem da keine Berge in der Nähe. Mit Personentransport auf Fahrrädern kenne ich mich aus; bis zu Gewichten von 300 kg geht das. Es ist ja kein Geheimnis das die Fahrtstrecken für die allgemein im velomobilforum bevorzugten velomobile gut ausgewählt sein müssen: glatte Oberfläche, große Kurvenradien usw..

Für meine Velomobilalltagsanwendung spielt es fast keine Rolle ob meine Leitra 100kg schwerer wäre dafür aber riesig Platz für Gepäck oder weitere Person hätte. Dafür dürfte der Kaufpreis/Unterhalt dann gerne halb so hoch sein. Für schwere aber günstige Velomobile sind andere Einsatzbedingungen auszuwählen.

Meine Reisezeit beträgt mit der 34kg Leitra (geschätzt) 12 Minuten. Davon sind 2 Minuten reine Wartezeiten die auch mit einem 150kg schweren Fahrzeug nicht länger dauern. Für die Strecke würde ich voraussichtlich 8 Minuten länger brauchen. Das natürlich nur dann wenn wirklich die zweite Person oder entsprechende Ladung mitfährt. In 90% der Anwendungsfälle hätte ich nur geschätzte 30kg mehr Fahrzeuggewicht. Das würde mich vielleicht 3 zusätzliche Minuten kosten.

Gruß Heiko
 
@rikschaprofi

Das geht aber nur wenn man bereit ist, langsam zu fahren. Würde bei mir schon mal nicht funktionieren. Ein zweiter Mann/Frau käme bei mir nur an Bord, wenn er ordentlich zum Vortrieb beiträgt. Radfahren soll ja auch Spaß machen.
 
Ein vierrädriges Back to Back VM könnte ich mir sehr wohl vorstellen. Das wäre gewichtsmäßig, aerodynamisch und von den Ausmaßen (Radstand) durchaus im praktikablen Rahmen.
Man müsste aber immer zusammen fahren. Ich denke 2 Velomobile sind flexibler. Wenn auch nicht so lustig :)

Meine Reisezeit beträgt mit der 34kg Leitra (geschätzt) 12 Minuten.
Dafür würde ich kein Velomobil kaufen. Die Frage ist auch wo du da hin fährst und wie oft jemand anderes die selbe Strecke mitfahren könnte. Und warum derjenige nicht mit dem eigenen Fahrrad fährt.

Du bist doch Rikschaprofi, warum fährst du nicht damit statt mit der Leitra?
 
2 Fahrräder? So wird es normalerweise gemacht und ich sehe keinen gewichtigen Grund das zu ändern.
Im ersten Fall koennte man auch einfach ein zusaetzliches Fahrrad mitnehmen
sag ich doch. Interessant ist eher der one-way Transport, z.B. jemanden zum/vom Bahnhof/Flughafen/Bus bringen/abholen. Da reduziert sich das Problem aber eigentlich auf den Transport des 2. Fahrrades auf der allein gefahrenen Strecke. Und das ist mit Anheanger oder Lastenrad machbar.
Der andere Anwendungsfall waere der Transport von sportlich wenig leistungsfaehigen Personen (Kinder, Senioren, faule Saecke...). Da waere der Transport in einem gemeinsamen Fahrzeug praktisch weil der Staerkere nicht auf den Schwaecheren warten muss.
 
Zurück
Oben Unten