Anforderungen an Velomobile, Erhöhung ihrer Marktakzeptanz

Hier mal eine Negativliste, was man vermeiden sollte, um die Marktakzeptanz zu erhöhen:
...die Lautstärke unter der Haube, die Allergie gegen lose Gegenstände, die Sorge um die Karosserie, das Fluchen über beschlagene Visierscheiben, Rangieren ohne Rückwärtsgang, toter Winkel, A-Säule, Wendekreis, Schaltung einstellen ohne Wartungsdeckel, Lampenmontage in der Nase, ...
Herzlichen Dank!
 
Sorry das war jetzt ein bisschen negativ.
Fahren im Winter/ bei Regen und zwar in Büroklamotten, keine Handschuhe, keine kalten Ohren, keine kalten Füsse, keine nassen Schuhe, keine zermatschten Schnecken in der Frisur, kein Helm, Stauraum ohne Packtaschengeraffel, Innenraum immer sauber, Regenjacke (nur für den Fall einer Panne), Werkzeug, Schläuche, Mäntel immer dabei ohne, dass das auffällt, entspanntes Fahren mit einer 4 am Tacho (als vordere Ziffer), innerorts Mitte der Fahrspur fahren, immer reichlich Respekt im Verkehr, kein knappes Überholen, kein Verweis auf den Radweg, Haube schliessen und alles drin liegen lassen, vernünftige Scheinwerfer, Handyhalterung ohne Regenschutzhülle...
 
Dieser Threat ist ja geradezu Nessi-verdächtig: Alle Jahr wieder im Sommerloch taucht das Thema wieder auf :D.
Jahrelang schleppte sich der Alltagsvelomobil-Thread dahin, es gab sogar einen jährlichen Preis für das beste Alltagsmobil. Irgendwann siechte das Thema dahin und verschied. Zig Sachen wurden entworfen, verworfen, starben im Planungs- oder Prototypenstadium, nachdem Unmengen an materiellen und ideellen Ressourcen darin verschwunden waren. Übrig blieb die Leiba Cargo, wahrscheinlich mit Verkauszahlen im unteren einstelligen Bereich.
Mein Fazit: es gibt einfach keinen Bedarf, und daher auch keinen großen Markt. Man mag das Beweinen oder sich wünschen, in Umerziehungslagern aus einer Autofahrernation eine Velomobilistennation zu machen: es wird alles nichts nützen.
Wenn es wirklich einen Bedarf gäbe, wären schon in den 80ern alle mit einer Leitra rumgefahren.
Ein Velomobil ist auch für Radfahrer nicht unbedingt das Nonplusultra, mir sind mindestens drei Liegeradfahrer mit Fahrtstrecken jenseits der 10.000km/anno, deren Velomobile seit langem ein Schattendasein führen und die sich lieber einspurig bewegen.
Ich bin einer von denen. Nach gut 7 Jahren VM (Mango und Milan) fahre ich lieber mit dem M5CHR zur Arbeit. Die Nicht vorhandenen Winter der letzten Jahre und der deutliche Fortschritt bei der Winterbekleidung haben das ihrige dazu beigetragen.
Mal sehen, wann dieser Threat in die ewigen Jagdgründe geht :LOL:.
Gruß
Frank
 
Mein Fazit: es gibt einfach keinen Bedarf, und daher auch keinen großen Markt.
Doch, den gibt es, aber die doofe Physik spielt da einfach nicht mit. Ein VM, in das man bequem von der Seite einsteigen kann, das keine laute Rappelkiste ist, in dem im Winter nicht die Scheiben beschlagen, in dem man in Augenhöhe mit den Autofahrern sitzt, Wetterschutz bietet und in dem auch noch bequem ein mindestens ein Kind plus Einkauf mittransportiert werden kann, lässt sich zwar bauen, wird dann aber zu schwer, um noch mit der gleichen Leichtig- und Geschwindigkeit ohne Motor bewegt zu werden, wie ein normales Zweirad.

Schade eigentlich

Gruß
Geli
 
...Ein VM, in das man bequem von der Seite einsteigen kann, das keine laute Rappelkiste ist, in dem im Winter nicht die Scheiben beschlagen, in dem man in Augenhöhe mit den Autofahrern sitzt, Wetterschutz bietet und in dem auch noch bequem ein mindestens ein Kind plus Einkauf mittransportiert werden kann...
Ich finde, die Fragestellung ist jedesmal wenn das Thema wieder auftaucht erstaunlich ähnlich.
Ich glaube an ein Interesse für ein solches Fahrzeug, wenn auch vielleicht nicht von Frank...
 
War das nicht umgekehrt? Es gibt Schläge für jeden der was anderes behaubtet? Haha, Brüller! :p
 
? Kennt ihr schon die neue Df Haube? Ein Antibschlagvisier gibt es zusätzlich?
Warten wir es ab, ich wäre da mal nicht so vorlaut
 
Ich glaube an ein Interesse für ein solches Fahrzeug, ......
Der Punkt ist doch, dass es ein solches Fahrzeug nicht geben kann, weil der evtl. durch die Verkleidung geschaffene aerodynamische Vorteil vom zusätzlichem Gewicht wieder aufgefressen wird.
Das geht nicht ohne (welchen auch immer) Motor. Jedenfalls nicht so, dass man noch mit mehr als Joggergeschwindigkeit vorwärts kommt.

Gruß
Geli
 
Ich finde, die Fragestellung ist jedesmal wenn das Thema wieder auftaucht erstaunlich ähnlich.
Ich glaube an ein Interesse für ein solches Fahrzeug, wenn auch vielleicht nicht von Frank...

Soso. Man möge mir dann doch einmal erklären, warum es keine Fahrzeuge gibt, die dieses Interesse befriedigen könnten ? Ansonsten kann ich meiner Vorschreiberin nur zustimmen.
 
Die Entwicklung geht weiter, und zumindest das Thema der Personenmitnahme ist ja bei etablierten Velomobilherstellern ja in Arbeit.
Die "Sportwagenhersteller" haben mit Ihrem Enthusiasmus einen anderen Fokus und ansonsten gilt nach wie vor, das mit solchen Fahrzeugen kaum Geld zu verdienen ist.
Ist ja auch kein Zufall, das Autos nicht kleiner und sparsamer, sondern größer und teurer werden, oder?
Der Marktanteil der Lastenräder steigt derzeit, was zumindest ein Indiz ist, das Menschen auf dem Fahrrad mehr mitnehmen wollen.
Vielleicht kommt eines Tages ja ein Prinz, der Dornröschen wachküsst?
 
Die Entwicklung geht weiter, und zumindest das Thema der Personenmitnahme ist ja bei etablierten Velomobilherstellern ja in Arbeit.
Ja? Wenn Du bspw. den Milan meinst, das ist eher eine "Technikstudie" als ein erstzunehmendes Gefährt für Personenmitnahme. Das Problem ist doch ganz simpel, u.a. wie Geli das schon schreibt: die Teile werden zu schwer, zu groß, brauchen einen Motor und ein PKW ist billiger und kann schlicht alles besser.

M.E. wird sich in der Richtung beim VM in Zukunft nicht viel tun, weil sonst ein VM schlicht zum (Klein-)PKW mutiert.
 
Ein Fahrrad ist nun mal immer ein Spezialrad. Zugeschnitten auf eine ganz spezielle Aufgabe.
Ein Auto hingegen ist mehr ein Multifunktionsfahrzeug. Das wird aber mit extremen Kosten, Aufwand und Energieverbrauch erkauft.
Die meisten fahren halt 1200l Kofferraum durch die Gegend um 2 mal im Jahr dort die Reisetaschen reinzupacken oder "brauchen" 150PS, weil man auf der AB auch mal 3km 220 farhen will.

Somit ist ein Mehrsitzer-Velo kein großes Problem. Nur kann man das wirklich nur mit mehreren Leuten sinnvoll fahren. Wenn man allein fährt, braucht es wieder einen Einsitzer.

Gruß,
Patrick
 
Hallo Reinhard,
Ja? Wenn Du bspw. den Milan meinst, das ist eher eine "Technikstudie" als ein erstzunehmendes Gefährt für Personenmitnahme. Das Problem ist doch ganz simpel, u.a. wie Geli das schon schreibt: die Teile werden zu schwer, zu groß, brauchen einen Motor und ein PKW ist billiger und kann schlicht alles besser.

Sind das Erkenntnisse aus kürzeren oder längeren Probefahrten?

Gruß Heiko
 
Für 2-Personen-VMs sehe ich einen klaren Bedarf, um gemeinsam mit einer Nicht-Velomobilistin unterwegs zu sein, jemanden zu einem Bahnhof/Kindergarten/... zu bringen oder abzuholen, meine Gitarre im VM zu transportieren etc.
Dass es etwas nicht gibt, weil angeblich kein Bedarf dafür besteht, widerlegt sich doch anhand all der vielen Dinge, die niemand wirklich benötigt.
Davon leben ganze Branchen (Werbung) und in jeder einzelnen Branche leben davon viele. "Bedarfsweckung" wenn "Bedarfsdeckung" bereits übererfüllt ist.
VMs sind nicht wirklich bekannt, werden nicht ernsthaft beworben, werden meist unprofessionell verkauft, sind nicht leicht verfügbar, nicht selbstverständlich im Benutzungsdesign, werden "von den Nachbarn/Bekannten/Verwandten/Kollegen" üblicherweise nicht gefahren...
Vieles eine Sache der Bewusstseinsbildung...
Steigen erst einmal professionelle agierende Unternehmen in den Markt ein, werben massenwirksam, ziehen die Verkäufe steil an, verlagern Produktionen nach weiter östlich, organisieren einfache Finanzierungen, vervielfachen Servicestationen, lassen die Preise etwas fallen und machen mit der Vertriebspower den bisherigen Herstellern den Markt kaputt (möglicherweise).
 
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