Ich glaube, ich habe hier den richtigen Faden gefunden, auch wenn es sich nicht um ein Alpha 7 handelt, sondern einen Milan GT...
Ich wollte heute "kurz mal" in der Mittagspause eine neue Kassette verbauen. Also vorher noch mal das Youtube-Filmchen von velomobileworld geschaut und los gings.
1. Katastrophe: Keine Chance, mit dem langen Inbus die Achsschraube loszubekommen (ja, ich habe richtig rum gedreht). Mehr Hebel genommen, keine Chance. Schraube mit dem Föhn erhitzt, keine Chance. Nach dem dritten Erhitzen und gewaltigen Kräften hat es dann einen Knall getan und ich dachte, ich hätte jetzt das Abziehtool geschrottet. Aber nein, Erfolg! Ich konnte das Abziehwerkzeug eindrehen und die Achsschraube der anderen Seite lag vor mir im Gras. Diese war über und über voller Loctide. Wie kann man nur! Und es ist doch nicht so, dass das noch nie bemängelt worden wäre. Wann lernt velomobileworld endlich, dass ein Tropfen davon völlig ausreichend ist?
2. Katastrophe: Jetzt muss ich ja nur noch die Achse abziehen. Allerdings gestaltete sich das nicht so einfach wie gedacht. Wie ich auch am Abzieher zerrte, die Achse bewegte sich kein Stück. Ich habe dann hier den Tip mit der 10er-Gewindestange gefunden. Dummerweise habe ich keine im Haus. Dafür aber jede Menge Holzabfälle. Also schnell mal was gebastelt, um mit dem Hammer ein wenig nachhelfen zu können. "Ois isi" wie man hierzulande sagt.
Allerdings gilt auch hier, dass man auch in Zeiten der Beschränkung auf seine Kernkompetenzen das Nachdenken nicht auslagern sollte:
Also nochmal umbauen. Hätte man sich ja mal vorher überlegen können...
So lässt sich die Hammerhilfe auch ansetzen und ich bin nur noch einige vorsichtige Hammerschläge von meinem Achsausbau entfernt. Dachte ich zumindest. Auch mit Hammerhilfe rührte sich die Achse keinen Millimeter. Was kann denn da los sein? Haben die die Achse mit Salzwasser statt Fett behandelt? Ich bin ratlos und frustriert. Also bau ich den Mist halt wieder zusammen.
3. Katastrophe: Um besser an die Achse des Hinterrads ranzukommen habe ich kurzerhand in alter Questmanier die Dämpferschraube gelöst, musste dann aber feststellen, dass das beim Milan grad gar keinen Unterschied macht. Hätte ich mir den Radkasten vorher angeschaut, hätte ich das eigentlich sehen können. Das Rad kann gar nicht abgesenkt werden. Also dann halt wieder rein mit der Schraube. Allein, sie will nicht. Der Dämpfer drunter fluchtete nicht mehr und so hing ich mit einer Hand über den Innenraum an der Schraube, mit der anderen Hand am Dämpfer und versuchte irgendwie das Loch wieder zu treffen, was mir dann nach einer Viertelstunde und einigen Rückenschmerzen auch schließlich gelang. Vorher allerdings hatte ich noch den Versuch gemacht, den Dämpfer auch unten zu lösen, um oben mehr Freiheiten zu haben. Allerdings endete ich auch hier nach dem Lösen der Mitter in einer Sachgasse. Ich konnte beim besten Willen das Auge nicht von der Schraube lösen. Was ist eigentlich das Aluteil davor? Einfach eine Distanzhülse? Die hatte sich jedenfalls auch nicht bewegt. Ist das alles einfach nur festgegammelt? Wir sprechen hier übrigens von einem fast fabrikneuen Fahrzeug.
4. Katastrophe. Na dann, muss die Achsschraube halt im Radkasten eingefädelt werden. Dummerweise bekomme ich schon meine Hände kaum an die richtige Position, geschweige denn mit einer Schraube in den Fingern. Habt ihr alle zu hause 10-jährige Kinder, die das für euch machen? Auch hier habe ich sicher zehn Minuten gefummelt, bis ich die Schraube an Ort und Stelle und im Gewinde angesetzt hatte. Auch wenn mein altes Quest vielleicht eine Schüssel gewesen sein mag, so frustriert hat mich dort die Arbeit selten.