Vor lauter Faszination von der "nicht perfekten Haube" für das Alpla7, habe ich den nachfolgenden Bericht versehentlich bei dem Forum "Das Alpha Seven für den Pfälzer" hinterlegt, obwohl er doch eigentlich in dieses Forum gehört. - Sorry
Am letzten Wochenende habe ich mich ganz spontan zu einer Probefahrt mit dem Alpha7 entschieden, vor allem um die Seitenempfindlichkeit bei stürmischem Wetter zu testen. Der Wind blies mit ca. 30 km/h und es regnete auch ganz ordentlich. Also bin ich kurzerhand mit meinem WAW, wahrscheinlich dem einzigen mit Tillerlenkung (made by Jack-Lee), nach Weil gefahren, nachdem ich mich kurzfristig angekündigt hatte. Daniel war mir bei der Einstellung des Tretlagers am grün-schwarzen Vorführer behilflich. Der Sitz passte. Für das schlechte Wetter habe ich auf Nachfrage noch seine Haube vom After7 bekommen und schon ging es los.
Das erste was auf mir auffiel, war die Beschleunigung. Auch wenn mein WAW nur ca. 6 kg schwerer ist, macht sich der Unterschied deutlich bemerkbar. Nachdem ich Fahrt aufgenommen hatte, war es an der Zeit die Lage zu sondieren. Bei dem minimalistischen Zefal-Spiegel war ich im Vorfeld äußerst skeptisch. Ich selber habe am WAW zwei BuschMüller Spiegel montiert und war überrascht, wie gut man den rückwärtigen Verkehr mit dem kleinen Spiegel sehen kann. Auch bei der Haube hatte ich so meine Zweifel, was die Löcher an den Seitenwänden angeht, aber es war überhaupt kein Problem den Überblick zu behalten. Das gilt auch für das Visier. Da es regnete und ich den Schalter für die Scheibenwischer nicht finden konnte
, habe ich das Visier öffnen müssen. Während ich in meinem WAW bei Regen leicht geduscht werde, blieb ich im Alpha7 erstaunlich trocken, wenn das Visier nur auf Stufe 1 geöffnet wird. Der Regen schien über das Fahrzeug hinwegzuziehen. Die Sicht ist zwar etwas eingeschränkt, aber wenn es verkehrstechnisch erforderlich wird, habe ich das Visier einfach weiter geöffnet und danach wieder auf Stufe 1 verschlossen.
Über die Innenraumbeleuchtung mittels transparenten Carbons kann man sicherlich geteilter Meinung sein. Ich habe sie jedenfalls als angenehm empfunden. Zum einen hatte ich die Technik im Blick und zum anderen hat es etwas meditatives seine Füße pedalieren zu sehen. Was natürlich auch recht schnell auffällt, ist der 50mm Mast, welcher freien Blick auf den Untergrund gewährt. Wie schon oft hier im Forum zu lesen, kam auch bei mir der Luftstrom genau dort an, wo er Sinn macht. Während der ganze Runde hatte ich auch nie das Gefühl gehabt, es bräuchte eine Regulierung der Luftzufuhr. Ich muss aber auch dazu sagen, dass trotz des Sauwetters die Temperatur im zweistelligen positiven Bereich lag.
Bei all den Vorzügen, die das Alpha7 besitzt, habe ich tatsächlich etwas vermisst. Ich konnte meine Ellbogen nirgendwo abstützen. Das gibt es beim WAW frei Haus, aber selbst, wenn es unmöglich wäre Ellbogenstützen anzubringen, könnte ich damit leben. Den Wendekreis habe ich leider vergessen zu testen, aber er dürfte größer sein als bei meinem WAW. Darauf lässt der Raum zwischen Unterschenkel und Radkasten beim Alpha7 schließen. Beim WAW scheuert mein Unterschenkel entweder am Kettenrohr oder am Radkasten entlang und im Sommer ist das nicht nur nervig, sondern kann auch schmerzhaft sein, weil aufgescheuert. Dieses Problem hat sogar dazu geführt, dass ich das große Kettenblatt einschließlich eines einfachen Kettenfangs nach innengelegt habe und die Kette von Hand umlege.
Was das Fahrverhalten betrifft, habe ich nur den Vergleich zum meinem WAW, aber das sind Welten. Während ich bei meinem WAW, speziell wenn der Wind seitlich von vorne kommt, massive von der Geschwindigkeit einbreche, habe ich beim Alpha7 das Gefühl, dass es den Wind an sich abperlen lässt, wie eine Haifischhaute das Wasser. Es ging jedenfalls zügig mit 40 km/h dahin, wo ich mit meinem WAW, wenn man, auf 35 km/h kommen würde. Entgegen dem WAW hat es der Wind natürlich auch nicht geschafft die Hülle vorne einzudrücken. Ich denke WAW Fahrer wissen wovon ich rede. Das Alpha7 einmal auf Spur gebracht, behielt jedenfalls seine Richtung bei, unbeirrt von Wind oder entgegenkommenden Autos. Bei meinem WAW hingegen ruckt das ganz ordentlich bei Gegenverkehr und erfordert entsprechende Konzentration.
Das erstaunlichste war für mich, dass ich mich bei meiner ersten Fahrt mit dem Alpha7 rund um wohl und sicher gefühlt habe und dass trotz widrigster Verhältnisse. Ich bin jedenfalls begeistert, wie komfortabel und effizient sich Muskelkraft in Vortrieb umsetzen lässt.