Treffen Staffelfahrt Velomobile 12.-14.03. oder 19.-21.03

Wann kannst du? Du kannst beides angeben.


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N'Abend zusammen,

eine Dusche, reichlich zu Essen und eine Mütze voll Schlaf später habe ich mit Freude die vielen seit meinem Aufbruch heute früh hinzugekommenen Seiten voll geschilderter Eindrücke und Erlebnisse durchgelesen. Schön fand ich dabei, wieviel Anteilnahme auch durch die Forumsgemeinschaft zum Ausdruck gekommen ist. Das macht für mich die vielen Mühen mehr als wett.

Normalerweise kommen bei Reden die Danksagungen immer zum Schluß. Ich möchte mit dieser Tradition brechen u. folgenden Leuten meinen persönlichen Dank aussprechen:
- @Fritz , der die Idee zu dieser genialen Veranstaltung mit Beharrlichkeit, ansteckendem Enthusiasmus, viel Engagement und Kreativität bei der Lösung unvorhergesehener Probleme in die Tat umgesetzt hat.
-den Fahrerinnen u. Fahrern beider Teams, die sich, allen Widrigkeiten zum trotz, den zahlreichen Herausforderung dieser Staffelfahrt gestellt haben und durch Ihren Einsatz die jeweiligen Teilabschnitte erfolgreich zu einem grossen Ganzen gefügt haben.
- @Gugla , ohne dessen grossartige Hilfe die Behebung der vielen Baustellen bei der Organisation der Gruppe Süd von Team Gelb, trotz einiger Mißhelligkeiten, nicht machbar gewesen wäre.
- @Olo97 u. @Woife für Ihre spontane Unterstützung bei der Aufrechterhaltung der Kommunikation. Ihre akkuraten, informativen und lustigen Beiträge haben dazu beigetragen, daß auch bei uns die Spannung bis zum Ende erhalten blieb u. noch viel mehr Leute bei dieser Staffelfahrt mitfiebern konnten
- @eichenwind u. @24kmh_sammler für den technischen Support, sprich die tolle Visualisierung des Tracker-Fortschritts.
- @Benny z für's aushelfen als Fahrer sowohl bei Team Blau als auch bei Team Gelb.
- @MeikeK, dafür daß mir wieder in Erinnerung gerufen wurde, wie gut ein Bier nach so einer Leistung schmeckt;).

Die Anreise nach Bergen war garniert mit stürmischem Wetter u. häufigem Sprühregen. Die unvorhergesehene Baustelle hinter Stelle war zum Glück bisher nur ausgeschildert, aber noch nicht begonnen worden u. daher passierbar.
Dank grosszügiger Zeitplanung konnte ich an den Steigungen gemütlich hochritzeln u. kam entspannt gegen 06:50 Uhr an der Kontrollstelle am Friedensplatz an. Es blieb sogar noch Zeit, das Tauschobjekt für den Tracker zu organisieren, welches ich dummerweise beim Aufbruch vergessen hatte. Die restliche Wartezeit verbrachte ich im abgedeckten VM mit frühstücken. Kaum war ich damit fertig, rauschte auch schon @MeikeK mit Ihrem VM von hinten auf den Platz u. innerhalb von gut 10 Minuten war ich zum erneuten Aufbruch bereit. Über die Begleitung von @BorisD habe ich mich sehr gefreut, der sich sehr zurückgehalten hat u. mich einfach meinen Stiefel fahren ließ. Danke auch für das Foto, als sich unsere Wege bei Hörpel wieder trennten.
Die Abfahrt bei Garlstorf brachte Beulchen u. mich auf fast 60 Sachen u. ab Garstedt konnte ich im zunehmend flacheren Terrain ordentlich Tempo machen. Die kurze Zwangspause an der Baustellenampel am in Entstehung befindlichen Kreisel auf Höhe Wulfsen fiel dadurch kaum ins Gewicht. Der Stadtverkehr in Winsen/Luhe am Sonntagvormittag war erstaunlich ruhig, sodaß ich zügig in die Marsch gelangte. Je näher ich "meiner" Kontroll-/Übergabestelle an der Brücke in Geesthacht kam, desto motivierter wurde ich, auch die letzten Kohlen auf's Feuer zu schmeissen. So kam es, dass, als ich auf dem Parkplatz unter der Elbbrücke ankam, noch keine Spur von @Benny z zu sehen war. Allerdings blieb das nicht lange so, denn nur 5 Minuten später traf auch er ein. Kurz geschnackt, den Tracker samt Zubehör übergeben, zwei Fotos geschossen und schon machte er sich auf den weiteren Weg Richtung Norden. Ich rollte derweil gaaanz langsam gen Heimat, merkte ich doch, das der Sprint am Ende meine Kraftreserven ziemlich erschöpft hatte. So kam es, daß ich erst gegen halb Eins wieder an der Garage in Willyburg eintraf. Ich war müde, aber glücklich, meinen Teil zu dieser hammergeilen Veranstaltung beigetragen zu haben.

Ich denke, daß wir bei einer Neuauflage mit einem Start nur einen Monat später deutlich mehr Fahrer-/innen zur Teilnahme motivieren könnten.
Falls wir zusätzlich, ausser den dafür prädestinierten Medien wie z.B. das Infobull od. die Ligfiets&, noch andere Zeitschriften an dieser Form von Veranstaltung interessieren wollen, sollten wir viell. weniger den sportlichen Ansatz in den Vordergrund stellen, sondern mehr die Einbindung aller Arten von Beteiligten u. die Vorzüge einer umweltfreundlichen Mobilität betonen.

Auf jeden Fall kann ich mir gut vorstellen, beim nächsten Mal wieder mit dabei zu sein.

Viele Grüße,
Morten
 
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Das sind ja richtige Abenteuergeschichten, die hier zusammenkommen. Ich lese sie mit Begeisterung, also immer her mit Euren Erlebnissen, wenn wir sie noch nicht gehört haben.

Selbst kann ich keine mitreißenden Ereignisse berichten, auch wenn ich 212 km im Sinn unserer Sache eingefahren habe. Doch das Wetter war gut, mit fies kaltem Wind aus Nordost zwar, aber trocken. Die Strecke war mir bestens bekannt und auch die eine überraschende Durchfahrtssperre in Rhens konnte durch einfaches Klettern über den Hügel umgangen werden (bei der Rückfahrt bin ich dann durch den Ort gefahren und fand die Sperrung mit dem VM im Schritttempo gerade noch fahrbar.

Ich musste nicht weit zum Start, denn er lag bei mir zuhause in Bonn um die Ecke. Da es auf dem letzten Stück der Route meines Vorfahrers @Schneelche eine Straßensperrung gab, bin ich ihm die 3 km entgegen gefahren und wir haben die Übergabe dort gemacht (auch nicht wirklich nötig, denn er hatte seine Strecke vorher abgefahren und wusste deshalb von der Sperrung — toll, wie andere sich vorbereitet haben!).
Meine Route war nur 103 kommanochwas km lang, wofür ich 3:07 gebraucht habe, brutto inklusive aller Stops an Ampeln, Kreuzungen und für Pausen. Die Zeit in Bewegung war allerdings nur 5 Minuten niedriger. Ich hatte vorher 4 Stunden Fahrzeit angegeben, so dass unser blaues Team ohne weiteres Zutun meinerseits 53 Minuten Planunterschreitung geschenkt bekam.

Ich bekenne freimütig, auch schneller hätte fahren zu können. Aber es ist am Rhein so schön, weil man die Dinge dort etwas gelassener sieht als anderswo. Hier vor Remagen:

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Krampfgeschichten und andere Zeichen der Überlastung kann ich nicht bieten, keine mitleiderregenden Berichte über die Schmerzen der Rückfahrt, auch keine Beschwerden oder Muskelkater am heutigen Tag danach. Denn ich fahre nie am Anschlag, sondern stets so, dass ich den ganzen Tag so fahren könnte, verdiene also kein Lob. Eher müsste man mich tadeln, denn ich hätte uns noch mehr Zeit rausholen können ...

Dabei hat das Mittelrheintal zum Teil fantastische Radstrecken zu bieten, wie das Stück zwischen Spay und Boppard hier:

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Und wer nicht auf der letzten Rille fährt, hat immer Zeit zum Bilder machen, so wie bei der Annäherung an den Komtrollpunkt Loreley, hier links im Bild:

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Nachdem ich an der Loreley an @mbonsai übergeben und ihn auf die Reise nach Süden geschickt hatte, habe ich mir ein Tässchen Kaffee mit einem Schinkenbrötchen gegönnt, trockene Wäsche angezogen, und noch ein halbes Stündchen gegenüber des legendären Felsens vergammelt, in der Hoffnung, um die nächste Biegung das blaue Alpha7 von @24kmh_sammler heran zischen zu sehen. Doch es zischte nicht, dafür zog es ziemlich, und mir wurde trotz trockener Wäsche allmählich kalt.

Gut, dachte ich mir, du postest mal dass du jetzt schon mal gemütlich losfährst und dich von Jockel einsammeln lässt, das wird es dann mitkriegen, so oder so. Also zurück Richtung Norden, nun gegen diesen fiesen Wind. Hatte noch nicht erwähnt, dass ich überzeugter Offenfahrer bin. Im VM ist das nicht so gravierend und der Rhein windet sich in den Bergen hin und her, so dass die Richtung oft wechselt. Wichtiger ist, dass es runter geht, wenn auch nur ganz leicht, aber genug um es relevant zu machen. Meine entspanntere Rückfahrt war ein paar km länger (ich bin die Dörferroute zwischen Koblenz und Weißenthurm gefahren, weil ich wusste dass Jockel sie fahren würde). Doch die Fahrzeit lag nur 20 Minuten über der Hinfahrt. Brutto lag sie bei 3:35 weil ich neben dem etwas langsamer fahren auch noch 13 Minuten Pause gemacht habe an einem Punkt wo ich viel Strecke nach hinten überblicken konnte. Doch Jockel sah ich nicht.

In Koblenz beschloss ich dann, Jockels Route zu nehmen, aber keine Pausen mehr zu machen, denn ich hatte mitbekommen, dass @jostein früher in Bad Breisig sein würde als nötig. Und wenn ich dort wäre könnten wir zusammen warten, denn zusammen wartet es sich besser wie das Bild belegt:

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Also durch bis Bad Breisig und etwa 40 Minütchen mit Hajo verplaudert, meinen restlichen Kaffee getrunken, noch ein Schinkenbrötchen gegessen, und mit Hajo gemeinsam immer wieder den Blick fest nach Süden gerichtet, gegen die Sonne blinzelnd, denn aus dieser Sonne musste @24kmh_sammler ja kommen. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass dieser mit allen Wassern gewaschene Fuchs den Hügel von Brohl herab kommend in Schussfahrt weiter auf einer Nebenstraße in den Ort hineinbrausen würde, statt wie unsereiner im Wissen um die maximale Kurvengeschwindigkeit unseres jeweiligen VM die doppelte S-Kurve mitsamt Eisenbahnunterführung zu nehmen und mit genau kalkuliertem Restschwung an der Einmündung zur B9 zum Stehen zu kommen.

Dieser Jockel also wusste um eine zweite Unterführung weiter hinten im Ort, dort wo die Hangabtriebskraft verbraucht sein würde, und traf infolgedessen pünktlich auf die Minute um 14:30 aus der anderen Richtung kommend vor dem Alten Rathaus ein. Da haben wir gestaunt. Dem Alpha entstieg ein äußerlich völlig unversehrter Pilot, die Frisur saß, und auf den ersten Blick war kein Schweißperlchen zu entdecken. Zwar hielt er sich die Knie und sprach von muskulären Beschwerden, doch verstand es dabei gelassen aufzutreten. Jetzt noch den Tracker, der noch immer kein Signal von sich gab, überprüfen und Hajo auf den Weg schicken, in dessen Verlauf sich dann der Jockelsche Denkfehler herausstellt, über den er hier schon berichtet hat.

Bis ans Ende der Marterstrecke, welche die Stadt Bad Breisig jedem durchfahrenden Radreisenden seit Jahrzehnten zumutet und die der einzig legale befestigte Weg bis nach Kripp ist, bis dahin hatte @jostein meine Mitfahrt gestattet (ich hätte auch nicht mehr gewollt, wohlwissend um seine Tempohärte), denn sein Milan kommt ohne Heckfederung aus. Diese arge Rumpelei haben wir dann gemeinsam absolviert bevor er nach Sinzig und ins Ahrtal abbog:

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Mir blieben dann nur die restlichen gut 25 km bis nach Bonn, dort schnell geduscht und ein Bier gegriffen, um die Trackerseiten und diesen Forumsfaden aufzusaugen um mitzubekommen was alles passiert war, während ich auf einer ziemlich unspektakulären Radfahrt gewesen war.

Die wichtigen Bilder von meiner Stage habt ihr schon vorher gesehen. Nun staune ich selbst, wie ich geschafft habe, aus Nichts eine längere Geschichte zu saugen ...
 
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Filamente (oder wie heißt das) habe auch ich meine Restfotos gesichtet. Viel nachzutragen gibt es nicht.
Dieser Jockel also wusste um eine zweite Unterführung weiter hinten im Ort, dort wo die Hangabtriebskraft verbraucht sein würde, und traf infolgedessen pünktlich auf die Minute um 14:30 aus der anderen Richtung kommend vor dem Alten Rathaus ein.
...und dabei hatte ich doch meinen Track veröffentlicht. Aber es geht doch nichts über die richtige Planung: alle Widrigkeiten und persönliche Unzulänglichkeiten waren vorausgesehen und die Route vorab danach angepasst. Das einzige Stück, wo ich davon abgewichen bin, war in Sankt Sebastian, wo ich direkt vor der abknickenden Hauptstraße auf einen stinkenden Schrottsammellaster aufgelaufen bin, der Kunden werbend seine Glocke aus dem Fenster schwenkte. Meinen Schwung konnte ich noch in die Nebenstraße geradeaus retten. Dass dort unangenehme Schwellen sind, wusste ich. Sie gehen aber nicht ganz zum Rand, und mit einer geschickt angefahrenen Kurve kann man das Innenrad so entlasten, dass der Bumms nicht mehr weh tut.

Allerdings ist im Sack der Sackgasse keinerlei Chance, über einen abgesenkten Bordstein wieder auf die Hauptstraße zu gelangen (Es gibt dort sogar ein Drängelgitter :eek: ), so dass ich wenden und die nächste Querstraße zurück nehmen musste - ich fädelte mich exakt wieder hinter dem Stinkelaster ein :sick:
äußerlich völlig unversehrter Pilot
Die Krämpfe waren ja auch innerlich.
4 h Kaltluftfön, das hilft! Cabrio fahren ist was feines, die Zeit, die ich mir morgens im Bad zum Richten der Haare spare kann kein Sahnehäubchen der Welt auf dem Weg zur Arbeit wieder raus holen.
und auf den ersten Blick war kein Schweißperlchen zu entdecken
Die hingen alle an der Hutze
Marterstrecke, welche die Stadt Bad Breisig jedem durchfahrenden Radreisenden seit Jahrzehnten zumutet
Zwischen Weißenthurm und Kripp ist Radfahren noch nicht angekommen, Bad Breisig ist in der Strecke der Mittel- und Höhepunkt. Und das, obwohl nördlich von Namedy einer der absoluten Höhepunkte der Strecke liegt!
Aber noch ein paar Bilder:
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Anfahrt von Frankfurt nach Mainz - diese Brücke muss immer dokumentiert werden!
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Die Delphining-Passage in Bingen. Wer dort lieber im KFZ-Verkehr an roten Ampeln steht, ist selbst dran Schuld (ok - er verpasst auch ein paar romantische Kopfsteinpflaster-Schwellen, aber danach ist man wenigsten wach)


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3 VMs bei der Übergabe. Der gelbe Tracker wechselte schrittweise wieder zur richtigen Farbe.
Ich glaube, ich sollte mein VM mal wieder sauber machen...
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Jupp war kalt. Seine Gymnastik zum Warmhalten sehenswert. Erinnerte mich an Ski-Gymnastik aus den 70ern und Yoga-Kranich. Gekonnt!IMG_8453_kl.JPG
...und da fahren sie. Das rechts war mal ein Radweg, irgendwer muss das Blauschild weg geklagt haben. Aber nett, dass sie die grauen Poller wenigsten vor Amok-Radlern geschützt haben.

Auf der Heimfahrt dann in Heidenfahrt immer wieder schön:
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Wie gut, dass ich mir dort als Radfahrer keine Gedanken darüber zu machen brauche, ob ich denn die 5.000 kg überschritten hätte.

Die letzten Fotos der Heimfahrt gibt es in einem anderen Faden.
 
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