Ein Wolf, ein Jahr, Teil 5:
Während meiner Frankreichtour hatte ich das Gefühl, das der Wolf immer schwergängiger auf Lenkbewegungen reagierte. Irgendetwas stimmte mit dem Steuersatz nicht. An meine Rädern habe ich schon so einiges gebastelt, einen Ahead Steuersatz hatte ich jedoch noch nie in den Fingern, deshalb hab ich die Wölfe dann gleich auch gebeten sich das Corpus Delicti mal anzuschauen.
Beim öffnen der Verschraubungen kam ein ordentlicher Schwung Wasser aus dem Steuerrohr - kein Wunder daß der Wolf gefühlt so schwer war.
Damit war dann eigentlich auch schon klar wo die Ursache der Schwergängigkeit zu suchen war - das Wasser hatte sämtliches Fett ausgespült, eine hübsche braune Rostschicht machte sich nun dort breit, wo eigentlich Metall glänzen sollte.
Der Steuersatz mußte raus, war nur noch als Altmetall zu gebrauchen. Mit dem austreiben der Lagerschalen war es aber nicht getan, auch am Rahmen zeigte sich schon leichter Rostansatz. Florian (oder Gabriel?
) kümmerte sich so liebevoll (und durchaus einige Zeit) um diesen unerwünschten Gast, so das bald wieder ein neuer Steuersatz ein neues Zuhause gefunden hatte.
Die Wölfe meinten meiner sei der erste Wolf der solcherart verwundet worden sei, der verwendete Acros sei eigentlich hervorragend gedichtet; ob ich das Rad mit dem Hochdruckreiniger behandelt hätte? Doch solch Verhalten gehört zu den sieben Radfahrer Todsünden und zumindestens dieser ward ich nicht schuldig geworden. So blieb die Ursache zunächst im dunkeln.
Mit dem neuen Steuersatz war es dann wieder ein Hochgenuß rasant in Kurven einzubiegen. Erst danach wurde mir richtig bewußt, daß das schwergängige und ruckartige Lenkverhalten durchaus nicht ungefährlich war ... Leider blieb die Freude am lenken nur einige Wochen erhalten, dann stellte sich wieder eine (leichte) Schwergängigkeit ein.
Diesesmal habe ich schneller reagiert, die Gabel vom Rahmen getrennt und ... da war schon wieder Wasser drin. Großzügiges Nachfetten war dank des halbwegs rechtzeitigen Reagierens aber ausreichend das Problem zu beheben. Den Steuersatz habe ich mir dann mal genauer angesehen - von oben ist ein eindringen von Wasser wirklich fast ausgeschlossen, nicht so jedoch von unten.
Irgendein ganz intelligenter Mensch hatte beim Saubermachen des Wolfes diesen immer auf den Kopf gestellt und den Dreck mit reichlich Wasser abgespült - das war wohl nicht ganz sooo clever.
Teilweise hatte ich auch während der Tour den Wolf über Nacht auf Lenker und Sitz umgedreht stehen, wenn keine gute Gelegenheit zu Anlehnen vorhanden war - auch das wohl nicht die allerbeste Idee, denn geregnet hat es reichlich.
Mittlerweile habe ich beide schlechte Angewehnheiten abgelegt und damit auch die Steuerungsprobleme ad acta.
Den Spiegel fand ich am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig, der beim Flux lieferte doch ein deutlich größeres Abbild der rückwärtigen Wirklichkeit. Mittlerweile bin ich mit ihm jedoch ziemlich zufrieden, der Überblick nach hinten ist auch mit nur linksseitigem Spiegel gut. Lediglich bei (relativ) kleinen, unbeleuchteten, schnellen Objekten (=manche Rennradfahrer) bin ich nicht ganz glücklich.
Die Klingel tut nach wie vor ihren Dienst, da gibt es keinerlei Anlaß zur Klage.
Etwa anders sieht es da beim Ständer aus. Schon auf den ersten Kilometern viel mir auf, das der bei rauerem Terrain gelegentlich vor sich hin klappert, das ist mit der Zeit nicht besser geworden; inzwischen ist es auf nervenden Niveau. Da muß Ersatz her. Einen hochwertigen, leichten, aber dennoch stabilen Ständer zu finden scheint jedoch nicht leicht bzw. fast unmöglich. Falls jemand eine Idee dazu haben sollte - immer her damit. Bin ich mit viel Gepäck unterwegs, lehne ich das Rad wenn irgendmöglich lieber an, als auf den Ständer zu vertrauen. Die Aufstandsfläche des Ständers ist klein, gerade bei weichem Untergrund bohrt er sich gerne in den Boden. Sorgen (möglicherweise unbegründete) bereitet mir die Befestigung direkt am Rahmen. Das ist zwar eine einfache, solide Lösung, allerdings können die eingbrachten Kräfte doch sehr bträchtlich werden. Am Flux wird der Ständer über eine Adapterplatte mit dem Rahmen verbunden. Bei der Venedig Tour mit dem Flux hat sich die Adapterplatte geopfert um den Rahmen zu schützen, so eine ähnliche Lösung würde ich mir auch für den Wolf wünschen.
Die Position der Trinkflaschen finde ich nach wie vom Handling her super. Vorne gehen auch 1 Liter Flaschen rein, hinten ist bei ~ 750 ml Schluß. Das Problem mit dem herausrutschen, speziell der hinteren Flasche, konnte ich mit ein paar Lagen Gewebeklebeband beheben. Die vordere Flasche wird dreckig, wen das stört sollte sich eine Trinkflasche mit Deckel besorgen.
Das Navigationsystem habe ich gewechselt, statt des Garmin 750 weist mir nun ein Edge 1030 den Weg. Hauptgründe für den Wechsel waren die erheblich längere Laufzeit, und das der 750 immer wieder die Verbindung zu Geschwindigkeitssensor verloren hat - nervig. Der 750er passte perfekt auf den Vorbau, der 1030 ist dafür etwas zu lang, deshalb ist die Befestigungsplatte nun auf der Verbindungsstelle Lenker/Vorbau. Funktioniert, sitzt aber etwas schepps und sieht somit ein bisserl komisch aus. Ablesbar ist er an der Stelle sehr gut und kommt auch in keiner Weise mit den Beinen in Konflikt. Ich spiele dennoch mit dem Gedanken mir diesen Adapter zu besorgen:
https://www.bike24.de/1.php?content=8;product=77853;menu=1000,5,230,231;pgc[18624]=18631;page=2