Nachdem ich mit meinem brandneuen TGV (Trike à grande vitesse) aus dem Wartezimmer rausgeflogen bin, möchte ich Euch an dieser Stelle an meinen Erfahrungen mit dem velomo HiTrike GTI teilhaben lassen.
Man muß kein Anhänger der Reinkarnationslehre sein, um bereits am Motiv meiner Radkappen zu erkennen, wo ich herkomme:
Seit 6 Jahren fahre ich einen vollgefederten HP Scorpion fs "26 mit Rohloff Speedhub 14-Gang Nabenschaltung, Streamer, Untenlenker, Nabendynamo, Schutzblechen, Rückspiegeln, Drucklufthupe, Pannenschutzreifen, Gepäckträger, Ortlieb-Packtaschen, und hin und wieder mit Fahne.
Und um es gleich vorwegzunehmen: ja, ich liebe diese sackschwere, rollende Sänfte, die mit ihrer stromlinienförmigen Frontverkleidung und ihrem durch die Packtaschen verdeckten Hinterrad ein wenig an die legendäre, hydropneumatisch gefederte Citroën DS erinnert, die Ende der 60iger Jahre die stilistische und konstruktive Avantgarde des Automobilbaus repräsentierte.
Aber so wie die technische Entwicklung irgendwann über Citroëns DS (sprich: Déesse = Göttin) hinweggegangen ist, so hat sich auch in der Trikeentwicklung Bahnbrechendes getan und eine Reihe junger, smarter Entwickler hat ultraleichte, schnelle Tadpoles auf die Räder gestellt, die erst mein Interesse und schließlich mein Verlangen geweckt haben.
Das TGV ist also in Vielem der radikale Gegenentwurf zu meiner HP-Göttin:
Ein gewichtsoptimierter, auf das Nötigste reduzierter Rennschlitten. Das TGV hat weder Lichtanlage noch Schutzbleche oder Rückspiegel, von einem Gepäckträger ganz zu schweigen. Und auch die ganze Geometrie (tiefer Schwerpunkt, verkürzte Spurbreite, Tretlagerüberhöhung) ist kompromisslos auf effizienten Vortrieb ausgelegt.
All dies solltet Ihr im Hinterkopf behalten, wenn ich nachstehend in loser Folge von meinen Erfahrungen mit dem TGV von velomo berichte und dabei unweigerlich Vergleiche zwischen 2 Trikekonzepten anstelle, die eigentlich nicht vergleichbar sind.