Hilfreich wäre eine Angabe, wann du dein Schreiben aufgesetzt hast, über die Diktion wage ich nicht nachzudenken.
ich habe über meine Diktion sehr genau nachgedacht, schließlich wollte ich etwas von denen.
Konkret habe ich am 16.06.17, um 13:17Uhr an HP geschrieben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
bei einer gewöhnlichen Bergauffahrt im ersten Gang ist gestern eine in den Rahmen integrierte Halterung meines Fahrrades gerissen, im Ergebnis ist das Rad unbrauchbar.
Ich interessiere mich nicht für Fahrtechnik; bei Betrachtung des Schadens musste ich aber feststellen, dass hier ein hochbelastetes Halteelement lediglich eine Wandstärke von zweieinhalb Millimetern Aluminium hat. Die entsprechenden Aufnahmen füge ich bei.
Wegen einer hochgradigen Gehbehinderung bin ich auf ein verlässliches Fahrrad absolut angewiesen und habe dafür in Erwartung entsprechender Wertarbeit 6000€ ausgegeben. Diese Fehlkonstruktion ist absolut nicht hinnehmbar.
Der von Ihnen verschuldete Ausfall des Fahrrades hat für mich weitreichende und sehr unschöne private und berufliche Folgen.
Ich bitte um dringende Auskunft, wie sie den Schaden beseitigen, eine Wiederholung konstruktiv verhindern sowie die Folgen für mich abmildern wollen.
Minimalerweise erwarte ich die Bereitstellung eines Leihfahrrades für den zu erwartenden Zeitraum der Arbeiten.
Mit freundlichen Grüßen
Diese Mail wurde von HP am 16.06.17 um 16:15 gelesen. Eine Antwort habe ich zunächst nicht erhalten. Am Dienstag (ich weiß nicht mehr genau wann) teilte mir mein Fahrradhändler mit, daß der Hinterbau ersetzt werde und dieses etwa 1 1/2 Wochen dauern werde. Ich konnte davon ausgehen, daß ich zumindest zwei Wochen bewegungslos festgenagelt bleibe und habe meinen Beitrag für dieses Forum verfasst.
Erst einen Tag danach, am Mittwoch den 21. Juni 2017 um 16:15 erhielt ich eine erste Nachricht von HP, im wesentlichen mit der Aussage:
„entschuldigen sie bitte die Unannehmlichkeiten durch ihren defekten Hinterbau. Ein Austauschrahmenteil wird direkt zu ihrem Vertragspartner geschickt. Ihr Fachhändler kann zeitnah den Austausch vornehmen.“
Zu meinen übrigen Fragen kein Wort. Am gleichen Tag rief mich mein Händler an, um mir mitzuteilen, daß HP ihn benachrichtigt habe, der Hinterbau werde zeitnah abgesandt und komme voraussichtlich bis Freitag bei ihm an, er werde sich melden.
Dies geschah allerdings nicht.
Eine Meinung mag sich jeder selbst bilden.
Ich bin nicht so ein Industrieversteher und war über manche harmoniefreudige Antworten auf meinen Beitrag etwas erstaunt. Für die Fahrradindustrie ist es aber schön, daß es noch so leidenswillige Kunden gibt.
Persönlich bin ich anderer Meinung:
Es ist ein Unding, daß auf eine als dringend markierte Email erst nach 5 Tagen reagiert wird. Ich habe in meinem Job Emails (ca 8.000 pro Jahr) stets innerhalb 24 Stunden beantwortet und allemal, wenn es (selten) um einen Vorwurf ging. So schwer ist das nicht.
Es ist trivial, daß es Fehler geben kann. Bei einer Firma, die im Höchstpreisniveau arbeitet, erwarte ich aber, daß im Falle eines offensichtlichen Fehlers (welcher Genese auch immer) die Bereitschaft zur Schadensminderungebenfalls ebenfalls hoch ist. Das ist hier nicht der Fall.
Ein Forumsmitglied hat einen Vergleich zu seinem defekten Auto gezogen. Auch wenn ich das für wenig vergleichbar halte: unser gebrauchter Opel Corsa hat weniger gekostet als das HP-Fahrrad. Als er einen (nicht-Garantie-) Schaden hatte, bekamen wir selbstverständlich kostenfrei ein Ersatzfahrzeug. Aber hier handelt es sich ja nur um ein Fahrrad, oder?
Das Rad ist bis heute nicht fahrbar und ich bin festgenagelt.
Ich bin kein Schlachtlamm, das sich so etwas klaglos bieten lässt.
Daneben interessieren mich auch noch die in meinem Schreiben an die Firma aufgeworfenen
technischen Fragen.
An Heiko für HP Velotechnik: Vielen Dank für Ihre Hilfsbereitschaft. Mit meinen Angaben sollten Sie den Vorgang zuordnen können, sei denn, Rahmenbrüche wären bei Ihnen Alltagsgeschäft.
Eine private Mail ist somit nicht erforderlich , die Angelegenheit interessiert ja potentiell auch andere Forumsmitglieder. Wenn dieser total überflüssige Ärger nicht wäre: ein schönes Fahrrad.
Aber ich habe konkrete Fragen:
Warum bauen Sie ein maximal belastetes Rahmenelement aus nur 2 mm starkem Aluminium?
Warum stellen Sie sich wegen eines Ersatzrades derartig an, wenn das schiefgeht?
(Sie hätten mir wirklich sehr geholfen)
Was ist, wenn ich Ihren Rahmen noch einmal zertrete? Wie viele Jahre kommen Sie solche Ereignisse auf?