Massenvelomobilisierung!

Es hat auch mal einen Boom mit Velotaxis gegeben. Die sind in Vöcklabruck in OÖ gefahren, auch in Bratislava konnte ich sie sehen - das war im August 2007. Irgendwie sind die zumindest hierzulande dann aber ganz rasch von der Bildfläche verschwunden.
Weiß nicht, liegt das an der Gewichtsentwicklung der Bevölkerung :D oder einfach am mangelnden Umsatz pro Stunde, um die Fahrer ausreichend zahlen zu können (und das FZ abzahlen zu können):unsure:.
...oder weil sie zu wenige Leute sie nutzten, weil "man" es eben immer eilig hat und keine Zeit hat ...und dafür wohl auch oft zum VM greift und nicht zum Fahrrad.

Aber rechnen wird es sich bei den Taxis wohl kaum, selbst wenn man beim Stundensatz nur mit 40€ ansetzt (was schon seeeeehr wenig sein dürfte anhand der Auslastung, etc.), dann kostet bei 10km/h Schnitt der Kilometer immer noch das doppelte wie sonst bei den Taxis... und eine Dauerlaufmaschine ist der Velomobilist dann auch nicht.

Drum glaub ich auch nicht, dass es sich bei den Paketdiensten durchsetzt - dafür müssten die Paketkosten weit höher sein, außer man versklavt die Transporteure noch mehr (hoffentlich nicht:mad:).


Beste Grüße
Franz
 
Gibt es doch schon längst, in Fussgängerzonen und auf Trottoirs. Auf-Absteigen ohne Höhenunterschied, weder Ständer noch Parkbremse nötig. Die Pöstler sind affenschnell damit und komplett lautlos.
Wüsste nicht welches Konzept da mithalten könnte.
Die zweite "Zeile" muss aber (mit eHilfe) geschoben werden ... die anderen dürfen sitzen ... die sind somit eher für BRIEFträger mit einigen Päckchen geeignet, denn wo bekommen denn soviele Haushalte in so kleiner Umgebung genügend Päckchen/Pakete, dass dies als Pakettransporter genutzt werden kann???

Minikettwiesel
 
Ja die Post hat immer noch die meisten Stops pro Quadratkilometer.
Die Pöstler fahren hier mit ihren E-Dreirädern wie die Radlrambos auch linksseitig auf dem Gehweg wenn es schneller geht und grad frei ist. Wird goutiert, findet niemand was dabei.

Die Paketdienste hingegen müssen viel weitere Strecken fahren um ihre Tagestour auszuliefern. Das geht nur mit Sprintern, behaupt ich jetzt mal.
 
Macht euch Mal keine Gedanken über Post und Paketdienst die brauchen die Straßen und Wege nicht mehr lange die haben sich quasi den unteren Luftraum reserviert.
 
Macht euch Mal keine Gedanken über Post und Paketdienst die brauchen die Straßen und Wege nicht mehr lange die haben sich quasi den unteren Luftraum reserviert.
...hoffentlich nicht - dann werden wohl viele Vögel dran glaueben müssen :eek:.
Aber vielleicht haben dann die Vogelfänger was anderes runterzuholen:ROFLMAO:.

Beste Grüße
Franz
 
Wenn man über die Verbreitung von Velomobilen nachdenkt, geht es ja um Personentransport, da scheidet die Fliegerei zumindest im städtischen Raum sicher aus. Als regelmäßiges Fahrzeug finde ich heutigen Velotaxis auch nur als Randerscheinung, da lahm und durch hohen Personalaufwand (auf 1-2 Passagiere kommt 1 Fahrer) teuer. Unverkleideten Fahrrädern/Einspurern fehlen Wetterschutz und Wintertauglichkeit.

Was der massenhaften Verbreitung des VM im Weg steht, ist die fehlende breitenwirksame Bewerbung.
Was der Mensch nicht kennt, was nicht im TV läuft, in der Nachbarschaft nicht regelmäßig und anerkanntermaßen konsumiert wird, ist fremd, unheimlich, Abwehr hervorrufend. So sind wir nunmal programmiert.

Ob man viele Autofahrten vermeiden kann (wir leben ohne eigenes Auto in Kiel), ob auch der altbekannte (Liege-)Drahtesel reichen kann, ob Spezialanwendungen andere Fahrzeuge bevorzugen könnten, war ja nicht das Thema der Thread-Eröffnung. Ob man Autofahrer von der 1.000-2.000 kg Ressourcenverschwendung +Energie- und Platzverbrauch sowie Umweltverpestung wegbekommen kann, hat auf jeden Fall mit Bequemlichkeit, Geschwindigkeit, Universalität und Coolness zu tun, weniger mit Anschaffungspreis oder Vernunft.

Einige verlockende Eigenschaften davon hat das VM zum großen Teil auf seiner Positivliste. Nur dass es (fast) niemand weiß.
 
Hätte es die Expo 2000 nicht gegeben, wäre es für so viele Velotaxi-Modelle wahrscheinlich gar keinen Anlass gewesen, sie zu bauen. Aber da waren eben Merketingstrategen am Werk, die etwas mit den zunächst ausgedienten Fahrzeugen anzufangen wussten. Dabei sind der Leiba Cargo gewichtsmäßig haushoch unterlegen und werden wohl nur für sehr kurze Strecken gebraucht.
 
Es hat auch mal einen Boom mit Velotaxis gegeben. Die sind in Vöcklabruck in OÖ gefahren, auch in Bratislava konnte ich sie sehen - das war im August 2007. Irgendwie sind die zumindest hierzulande dann aber ganz rasch von der Bildfläche verschwunden.

Beste Grüße
Franz

Ich selbst bin im Jahre 2008 in Hamburg zusammen mit meiner Frau in einem Velotaxi gefahren. Das Taxi fuhr teils auf der Straße, teils auf Bürgersteigen. Mir ist dabei unangenehm aufgefallen, daß das Fahrzeug nicht gefedert war. Es gab jedesmal einen heftigen Schlag an Bordsteinkanten oder sonstigen Straßenunebenheiten.

In Frankfurt am Main fahren in der Fußgängerzone "Zeil" mehrere Velotaxis mit der Aufschrift "Mainvelo" http://mainvelo.de/
 
Was der massenhaften Verbreitung des VM im Weg steht, ist die fehlende breitenwirksame Bewerbung.

Ich glaube nicht, dass das die Lösung ist. :eek:
Ich glaube vielmehr, dass für VMs nur erfolgreich unter den eher enthusiastischen RadfahrerInnen begeistert werden kann. Vom Auto steigt niemand auf's VM um, weil es gesünder und umweltfreundlicher ist und auch noch mehr Spaß macht. Die denken eher übers klassische Radfahren (gerne mit Kinderanhänger) nach. Vom reinen Preis-/Leistungsverhältnis sehe ich ein VM auch eher nachteilig an. Klar, ich spare damit ein Auto ein, aber wenn ich nicht bereits angefeixt gewesen wäre durch Up-Fahren, Faltrad-Fahren, Trike-Fahren, hätte ich nie über ein VM nachgedacht. Und für einige ist es ja auch kein VM, das ich fahre, sondern 'ne Rumpelkiste :whistle:
Ich habe mir auch so manches Mal gedacht, wenn sich die Leute mit gezücktem Handy nach mir umdrehen: Mit 8.000 Neuronen im Fahrradbereich ist man investitionsmäßig bei den Blechdosenpiloten auch nicht weit vom Cayenne weg o_O
Wer nicht schon radbegeistert ist und einfach vom Auto auf umweltfreundlichere, gesündere und weniger staugefährdete Alternativen im urbanen Umfeld wechseln möchte, für den ist sowas a la Schaufler wahrscheinlich die bessere Alternative.
Für mich wär's nix, aber meinen Bafang möchte ich auch nicht missen;)
Außerdem möchte ich mich freuen, wenn ich mal einem VM, Trike oder Liegerad begegnen und mich nicht im Nerv-Faden wiederfinden, weil ich schon wieder im VM-Stau stand oder vor dem Kino wieder keinen Abstellplatz mehr gefunden habe :ROFLMAO:
 
Vom Auto steigt niemand auf's VM um, weil es gesünder und umweltfreundlicher ist und auch noch mehr Spaß macht.
Doch. Das passiert. Bei mir und meiner Partnerin war es exakt so.
Ich wundere mich immer wieder, dass diese einfache Möglichkeit ausgeschlossen sein soll.
 
Ausgeschlossen ist das ja nicht. Finde ich persönlich sehr viel leichter, vom Auto auf's VM umzusteigen, als auf ein gewöhnliches Upright.
Bei uns hatte ich immer Köln und Düsseldorf bei den Schlusslichtern im Kopf. Aber das war glaube ich eine Studie, in der auch die ÖPNV-Geschwindigkeiten ausgewertet wurden.
Stauhauptstädte sind wahrscheinlich immer noch Stuttgart und Köln. Auf Kfz-Beschränkungen kann man hier wohl lange warten. Da müssten aber mehrere VM gemeinsam nebeneinander fahren, um einen alternativen Effekt deutlich zu machen.
 
Vom reinen Preis-/Leistungsverhältnis sehe ich ein VM auch eher nachteilig an. Klar, ich spare damit ein Auto ein
Und das gilt halt auch nur für eine begrenzte Gruppe. Wer tatsächlich mit Hilfe eines VMs ein Auto einsparen kann, für den kann sich das auch finanziell rechnen - und wie schon früher jemand hier im Thread schrieb dürfte es bei (wahrscheinlich) der Mehrheit der Fälle um Zweitwagen gehen. Ein VM ersetzt nunmal kein Familienauto.

Für alle anderen (die also kein Auto ganz ersetzen können) ist es ein mehr oder weniger teures "Hobby", abhängig davon ob sie evtl. zumindest ein paar Autofahrten einsparen können oder nicht. In die Gruppe zähle ich mich auch, und das, obwohl ich das VM fast ausschliesslich für Alltagsfahrten verwende - aber die habe ich vorher auch schon mit dem Rad gemacht (erst Up, später Lieger). Mit dem VM macht es einfach mehr Spaß und nervt mich das Wetter weniger.

Cheerio,
Thomas
 
Vom Auto steigt niemand auf's VM um, weil es gesünder und umweltfreundlicher ist und auch noch mehr Spaß macht
Ich seh das grade andersrum. Wenn jemand tatsächlich vom Auto auf's VM umsteigt, dann weil das gesünder und umweltfreundlicher ist und ihm/ihr (vieleicht auch gerade deshalb) mehr Spaß macht. Warum auch sonst sollte jemand das tun? VM fahren ist definitiv nichts, was in unserer heutigen westlichen Zivilisation aus rein rationalen Gründe gemacht wird. Oder kennt Ihr hier jemanden, der sich täglich mit dem VM zur Arbeit quält und das nur macht, weil der Sprit so teuer ist?
 
Auch Autos werden selten aus "rein rationalen Gründen" gekauft. Sonst gäbe es andere.
 
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