Liegeräder sind so tief ... die sieht man nicht ...

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AW: Liegeräder sind so tief..die sieht man nicht..

Hallo,

Die Fahrerin hat mich beim Einparken tatsächlich nicht gesehen obwohl sie wusste, dass ich hinter ihr sein könnte.

Ist das die, die vor einigen Monaten ihr Kleinkind totgefahren hat beim rückwärts einparken?

Im Münster wurde ja mit viel Brimborium verkündet, man teste jetzt Spiegel an Ampeln, mit denen der tote Winkel einzusehen ist, um die Zahl der von Rechtabbiegern überfahrenen Radler zu vermindern. Hier gibt es einen ähnlichen Spiegel schon deutlich länger, und er funktioniert im Prinzip, nämlich nur, wenn die Autofahrer rechtsabbiegende Radfahrer nicht absichtlich schneiden. Anders kann ich mir zumindest einen Unfall dort nicht erklären, bei dem ein Pkw-Fahrer einen 11jährigen schnitt, hinter/neben dem er auf grün gewartet hat. Aus Überlebensinstinkt hielt der Junge an und wurde vom Anhänger nur leicht verletzt. Und der Junge hatte weder ein Liegerad noch gab es dort einen toten Winkel.

Gruß, Klaus
 
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Gestern Münster Landhaus Eggert. Es gibt einen Schotterweg runter an die Werse, in dessen Verlauf man über den Hof Eggert muss. Da gestern Sonntag und das Wetter gut war, war der Hof gut besucht. Ich mit dem Jüngsten und meinee Frau unterwegs, in der Hofeinfahrt zögerte jemand mit so einem Opelding rum und konnte sich nicht entscheiden ob vor oder zurück. Ich rief meinem Sohn zu, dass er stehe bleiben möge was er auch mit Abstand zwischen 5 und 10 Metern tat, ich stand mit der Liege zwei Meter hinter ihm. Der Opel stand auf der Bremse und fuhr dann nicht unflott zurück. Ich brüllte den Opel an, einmal zweimal, dann wurde auf die Bremse gehackt. Es steigt ein Muttchen aus, fragt ob der Junge verletzt sei, weil ich ja so gebrüllte hätte. Ich erstmal sprachlos. Sie dozierte im Muttiton weiter, dass er (mein Sohn) besser aufpassen müsse weil Radfahren ja so gefährlich sei.

Es sind nicht vermeintlich niedrige Fahrzeuge, es sind die hohlen Birnen, die keine Umsicht besitzten.
 
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Ja, Kinder zu überfahren geht wirklich zu weit.


Gruß, Klaus
 
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Eine kleine Geschichte - oder der Abschluss meiner Urlaubsreise.

Zwei Autos standen nebeneinander am Ende einer gesperrten Straße. Die Absperrung war ca. 20 Meter weiter. Das Ganze in einer größeren Stadt am Rande der Fußgängerzone mit viel Fußgängerverkehr. Wenden war für die Autofahrer nicht möglich. Ich näherte mich mit meinem beladenen Reiserad von hinten und musste mich aufgrund der Baustelle selber orientieren. Dazu hielt ich hinter dem rechten Wagen an mit einem Abstand von ca. 7 Metern. Im Liegen konnte ich den Fahrer im Innenspiegel sehen.
Der Linke Wagen setzte zurück. Vorsorglich stand ich auf. Fahrad mittig zwischen den Beinen. Einige Sekunden später Rückwärtsgang des vor mir stehenden Fahrzeugs eingelegt. Denke: "Der wird mich schon sehen". Fahrzeug fährt langsam rückwärts. Ich schaue in Bewegunsstarre den Fahrer durch den Spiegel an und zähle gedanklich die Sekunden bis zum Einschlag. Höre einen lauten Knall und merke wie mein Rad unter mir leicht nach hinten geschoben wird. Das Fahrzeug bleibt stehen. Bewundere den Abdruck meiner Käfigpedalen in der lackierten Stossstage des Fahrzeugs. *Türklacken* Fahrer und Beifahrerin steigen aus. Wappne mich gedanklich. Fahrer erkundigt sich nach meinem Befinden. Sage: "Alles ok. Fahrrad scheint auch heile zu sein." Er begutachtet das Heck seines Fahrzeugs. Brummelt etwas. Klingt nach: "Bin ja selber schuld. Sieht ja nicht so schlimm aus." Wir wünschen uns einen schönen Tag und gehen beide unsrer Wege. Auf den letzten 40 Kilometern nach Hause, denke ich darüber nach, was ich hätte anders machen können.
 
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Klingt fast so, wie das mir neulich auch passiert ist. Ich fahre mit dem Quest vom Europcar (wollte mich erkundigen, was ein Transporter oneway, zum Quest-Transport, kosten würde?) weg, wo auch gerade ein junges Päarchen in ihren Wagen einsteigt, sie lacht mich noch an, und beide schauen nach dem seltsamen gelben Teil, in das ich reinklettere. Unten an der Strasse muss ich auf den Verkehr warten, bis ich über die Strasse fahren kann. Im Rückspiegel sehe ich, wie der Wagen langsam rückwärts fährt und denke noch "Na, die wissen ja, dass ich da stehe, die haben mich ja bewusst gesehen." Und der Wagen kommt näher, und näher und näher und BUMMS! Nichts passtiert, weder bei denen noch bei mir - ein Glück.
 
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Hallo,

Auf den letzten 40 Kilometern nach Hause, denke ich darüber nach, was ich hätte anders machen können.

Vor dem Unfall: Lautes Rufen hätte den Fahrer möglicherweise aus dem Tiefschlaf geweckt.
Nach dem Unfall: Personalien tauschen, so haben sowohl Dein Unfallgegner als auch Du Unfallflucht begangen. Und er hat die Beifahrerin als Zeugin ...

Gruß, Klaus
 
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Zwei Autos standen nebeneinander am Ende einer gesperrten Straße. Die Absperrung war ca. 20 Meter weiter. Das Ganze in einer größeren Stadt am Rande der Fußgängerzone mit viel Fußgängerverkehr. Wenden war für die Autofahrer nicht möglich. Ich näherte mich mit meinem beladenen Reiserad von hinten und musste mich aufgrund der Baustelle selber orientieren. Dazu hielt ich hinter dem rechten Wagen an mit einem Abstand von ca. 7 Metern. Im Liegen konnte ich den Fahrer im Innenspiegel sehen.
Der Linke Wagen setzte zurück. Vorsorglich stand ich auf. Fahrad mittig zwischen den Beinen. Einige Sekunden später Rückwärtsgang des vor mir stehenden Fahrzeugs eingelegt. Denke: "Der wird mich schon sehen". Fahrzeug fährt langsam rückwärts. Ich schaue in Bewegunsstarre den Fahrer durch den Spiegel an und zähle gedanklich die Sekunden bis zum Einschlag. Höre einen lauten Knall und merke wie mein Rad unter mir leicht nach hinten geschoben wird.
[...]
Auf den letzten 40 Kilometern nach Hause, denke ich darüber nach, was ich hätte anders machen können.

Laut "Vorsicht!" oder "Seht ihr mich?" rufen, um die Schockstarre zu durchbrechen.

Der Fahrer hat vielleicht nur dich und nicht das Rad gesehen und denkt sich "Wieso macht der nicht einfach einen Schritt zur Seite - soll ich ich jetzt um ein Männeken herum Schlangenlinien fahren?", Du siehst neben Dir jede Menge Platz und denkst dir "Wieso fährt der nicht einfach einen Bogen - soll ich jetzt meinen Kram in die Taschen zurücksortieren, komplett runtersteigen und das Rad um ihn herumschieben?"
Jedem ist völlig klar, dass es einen Knall gibt, wenn beide einfach weitermachen, aber keiner kann sich vorstellen, wieso der andere nichts tut. Also macht man selber vorsichtig weiter und hofft, dass der andere sich doch noch bewegt...


Viele Grüße,
Stefan
 
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Mit der Hand ordentlich auf den Kofferraum hauen, dann halten die meisten sofort an, hätte vieleicht ein paar Kratzer gespart.
 
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Mein Trike ist jetzt seit einigen Wochen in der Werkstatt und deshalb bin ich jetzt immer mit dem MTB unterwegs. Da spricht mich doch neulich die Kollegin an, die mir seit je her Wimpel, Warnweste, Positionslichter oder ähnliches aufschwatzen wollte, weil man mich eben nicht sehen würde.
Kollegin Hedwig: “Fährst Du gar nicht mehr mit deinem Liegerad zur Arbeit? Man sieht dich gar nicht mehr.“
Angstbremser: “Doch doch, ich fahr schon noch Liegerad. Es ist halt so, wie du immer sagst: man sieht mich eben nicht. Guck heute nach Feierabend mal genauer hin!“
Kollegin: „Ach Mensch, du weißt doch, wie ich das meine!“
:confused:
 
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Mir ist gestern von 3 Polizisten versichert worden, dass man mich auf der Straße nicht sehen könne weil ich so niedrig sei. Leider haben sie mich mit ihrem technischen Spezialgerät - trotz meiner quasi Unsichtbarkeit - vorher schon auf der Fahrbahn entdeckt, so dass sie mir 20€ wegen Nichtbenutzung des Radweges abknöpfen konnten. Zum Glück bekam ich für die 20€ aber kompetente Sicherheitstipps wie, "ein Fähnchen wär gut" oder "der Radweg ist sicherer" (der Radweg, um den es ging, ist ein Kombi-Rad-Fußweg für beide Richtungen, innerorts, linksseitig zu meiner Fahrtrichtung und ist mit diversen Einfahrten und Stichstraßen "gewürzt".)
 
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Hallo,

Leider haben sie mich mit ihrem technischen Spezialgerät - trotz meiner quasi Unsichtbarkeit - vorher schon auf der Fahrbahn entdeckt, so dass sie mir 20€ wegen Nichtbenutzung des Radweges abknöpfen konnten.

Da hast Du Glück gehabt, denn da ein unsichtbares Teil auf der Fahrbahn eine erhebliche Gefährdung darstellt, hätten sie gleich 30 € kassieren müssen. :p

der Radweg, um den es ging, ist ein Kombi-Rad-Fußweg für beide Richtungen, innerorts, linksseitig zu meiner Fahrtrichtung und ist mit diversen Einfahrten und Stichstraßen "gewürzt".

Es gibt ein Urteil, das einem Autofahrer das Recht gab, ein Ortseingangsschild zu "übersehen" und das Bußgeld wegen zu schnellen Fahrens nicht zu bezahlen. Als erstmalig Erwischter hätte ich versucht, die Polizisten davon zu überzeugen, dass ich das Schild / die Schilder (wohlmöglich auch noch so ein kleineres?) nicht gesehen hätte, weil meine Augen nicht ständig dien linken Straßenrand nach Schildern absuchen, sondern auf den Verkehr achten. Außerdem würde hätte ich anschließend die Demontage bei der Verkehrsbehörde verlangt, denn das Schild wäre ja zu diesem Zeitpunkt neu für mich gewesen. Oder entspricht der Radweg der ERA 2010?

Gruß, Klaus
 
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Das Schild hatte bestimmt kein Fähnchen dran...
 
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Ich vermute, dass er mich wirklich nicht gesehen hat. Er wird mit dem linken Außenspiegel rückwärts gefahren sein. Im Mittelspiegel war ich deutlichst zu sehen. Die Fußgängertheorie glaube ich nicht. Er fuhr seine Linie strikt durch, wäre das Rad nicht gewesen, hätte er mich als Fußgänger maximal eine Sekunde später erwischt.
In den paar Sekunden als mir klar wurde, dass er mich nicht gesehen hat, war es auch schon zu spät. Leider ist man in der Situation nicht so gedankenschnell. Das mit der Unfallflucht... joa... Er war eindeutig schuld, hat es sofort eingesehen, ich hatte keinen Schaden. Leben und Leben lassen.
 
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