Dooring - (Fahrrad fährt gegen öffnende Autotür)

Falcon Wing Doors

Schicke Türen!
Leider haben sie mit den Flügeltüren des alten Mercedes eines gemeinsam:
Sie fahren eine häßlich scharfe Kante durch den Brust und Kopfbereich des Radfahrers. (OK, Liegeradfahrern ist dieser Bereich dann oft egal.)
Oh, ich war zu langsam....

Apropos "langsam":
Die Teslatüren haben aber wenigstens den Vorteil, daß sie langsam öffnen. So bleibt einem Radfahrer noch Zeit, irgendwie zu reagieren.
Vielleicht sollte man einfach Autotüren so bauen, daß sie nur langsam öffnen können.
Würde auch so manchen Kratzer in der Autotüre des Parknachbarn verhindern.

Wenn Türen nicht schneller, als 30 Sekunden zu öffnen gehen, sollte das schon was bringen.
 
Die Gesellschaftliche Aktzeptanz dürfte gut sein. Wenn ich sehe wieviele automatische Heckklappen mittlerweile an Autos verbaut sind..
Ich würde das Teil wohl rausreissen, wenn ich zum 10. mal der Klappe zuschauen darf wie sie in gefühlt 2h öffnet...
 
Teil wohl rausreissen

Welches Teil? Die Bremse der Tür oder die ganze Tür?

Das wäre eigentlich die einfachste Idee: Gar keine Türen mehr! Spart Klimaanlage und frische Luft würde den meisten Autofahrern auch nicht schaden! :ROFLMAO:
Und wer dann aussteigt, ohne auf Radler zu achten, bekommt die Folgen gleich direkt am eigenen Körper zu spüren. Und Schmerz ist ein ausgesprochen effektiver Weg, zu lernen! ;)

Autsch, ich habe mir gerade vorgestellt, wie sich das anfühlen mag, wenn dann so ein 150 Kilo (Rad plus Fahrer) Lastenrad mit 30 daherkommt und mir in die Beine kracht.
 
gilt fuer Radfahrer ein Rechtsfahrgebot
das bedeutet aber nicht, dass du im Rinnstein fahren musst. Vielmehr muss auch der Radfahrer einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum Fahrbahnrand einhalten. Die StVO ist in diesen Punkten immer etwas schwammig und spricht nur von ausreichend, Gerichte legen dann die realen Maße fest. Daher 50cm Abstand zu einem normalen Fahrbahnrand (mehr bei unbefestigtem Rand), 1m bei parkenden Autos...
 
Hallo,

Dann muss man die Schienen überqueren oder warten. Man kann auch zwischen den Schienen fahren. Die Straßenbahn muß dann warten.

Muss sie sowieso, denn selbst wenn Du auf dem zu schmalen Streifen zwischen Gleis und Parkenden fährst, kommt sie ja nicht vorbei (oder darf sie zumindest nicht überholen).

Die liegeradlerfreundliche Autotür

Beim Öffnen mit Schwung voll aufs Ohr.

Dann hätte der Radfahrer zwar einen geringeren Primärschaden durch den Kontakt mit der flachen Seite der Tür, aber genau denselben Sekundärschaden, weil er nach links in den fließenden (Kraft)Verkehr fällt.

In der Regel gibt es keinen fließenden Kraftverkehr, denn dann hätte der Autofahrer ja die Türe nicht geöffnet. Obwohl ... http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43777/3664628

Daher 50cm Abstand zu einem normalen Fahrbahnrand

Es gibt Urteile, die 80 cm vorsehen, und zwar ab äußerstem Punkt des Fahrrades gerechnet.

Gar keine Türen mehr!

Renault Twizzi! Der passt zum Parken wenigstens auch komplett auf den Radweg.

Gruß, Klaus
 
Die Situation ist schon komisch. Eigentlich gilt fuer Radfahrer ein Rechtsfahrgebot und Autofahrer haben sich beim aussteigen so zu verhalten dass sie den fliessenden Verkehr nicht gefaehrden.
Trotzdem hat irgend ein Richter diese 50/50 Schuld bei unter 1m mal gerichtet und jetzt ist die Standard.

Warum konnte sich die Minderheit der Richter in der Meinung der Radfahrer als Standard durchsetzen? Meine Vermutung: weil sich mit der falschen Argumentation der Anspruch auf den 1,5 m Abstand besser durchsetzen lässt. Das dies gefährliches Verhalten von Kfz-Insassen legetimiert wird vermutlich billigend in Kauf genommen.
 
Was mir gerade nach dem Durchlesen so auffällt - es fehlt noch ein Aspekt. Ich habe diese Diskussionen über "immer so viel Abstand zu parkenden Autos, dass eine Tür dazwischen passt" im Laufe der Jahre schon mit verschiedenen Leuten geführt. Überraschenderweise (für mich) gab es dabei einen signifikanten Anteil Leute, die fest davon überzeugt waren, dass sie ja problemlos sehen könnten, ob da gerade jemand in einem parkenden Auto säße und eine Tür öffnen können wollte. Geht das anderen auch so?

Cheerio,
Thomas
 
Geht das anderen auch so?
Bis mal jemand tatsächlich die Tür vor mir aufgemacht hat, dachte ich zumindest, ich könnte noch ausweichen. Das war aber eine Illusion. Zum Glück hatte ich in der Sekunde gerade mehr Abstand als sonst... Dieser Autofahrer war im Dunkeln aus einen dort schon länger unbeleuchtet stehenden Auto ausgestiegen, das hätte kein Mensch sehen können.
 
die fest davon überzeugt waren, dass sie ja problemlos sehen könnten, ob da gerade jemand in einem parkenden Auto säße und eine Tür öffnen können wollte.
Das halte ich ebenfalls für eine gefährliche Selbstüberschätzung. Klingt für mich nach einer Rechtfertigung für ihr unterwürfiges Entlangschrammen am rechten Fahrbahnrand. Außerdem: Wenn man ständig ins Innere von parkenden KFZ späht, dann steht weniger Aufmerksamkeit für den fließenden Verkehr zur Verfügung.
 
Sieht jemand eine Möglichkeit, wirksamen Einfluss auf eine Verbesserung der Situation zu nehmen, z.B. Forderungen an Verkehrsgerichte zu 100% Doorerschuld plus Führerscheinentzug, Schmerzensgeld und Bußgeld?
Wie startet man wirksame Petitionen, wie erreicht man die richtigen Leute dafür?
Der Zeitpunkt wäre vll noch ausreichend früh, um wegen der zunehmenden Einrichtung von Türschlagschutzzonen Vorsorge zu treffen. Andere Richter als der oben genannte sind vll nicht RammSau.er infiltriert und erkennen in Radfahrern die Vorbilder dieser Tage: Ökologisch, gesund, aktiv.
Es dauert mich zunehmend, über viel und heiße Luft nicht hinaus zu kommen in solchen -berechtigten!- Diskussionen.
Gruß Krischan
 
Dieser Autofahrer war im Dunkeln aus einen dort schon länger unbeleuchtet stehenden Auto ausgestiegen, das hätte kein Mensch sehen können.
Das ist in der Tat eines meiner Gegenargumente, ebenso wie spiegelnde oder getönte Scheiben, ganz zu schweigen von Lieferwagen oder anderen geschlossenen Fahrzeugen.

Das halte ich ebenfalls für eine gefährliche Selbstüberschätzung. Klingt für mich nach einer Rechtfertigung für ihr unterwürfiges Entlangschrammen am rechten Fahrbahnrand.
Genau das habe ich mich auch schon gefragt - ob das nicht einfach eine Erscheinungsform des Radfahrerminderwertigkeitskomplexes ist. Es hat mich halt erstaunt wie (relativ) oft ich auf solche Aussagen gestossen bin.

Außerdem: Wenn man ständig ins Innere von parkenden KFZ späht, dann steht weniger Aufmerksamkeit für den fließenden Verkehr zur Verfügung.

Keine Frage.

Cheerio,
Thomas
 
Überraschenderweise (für mich) gab es dabei einen signifikanten Anteil Leute, die fest davon überzeugt waren, dass sie ja problemlos sehen könnten, ob da gerade jemand in einem parkenden Auto säße und eine Tür öffnen können wollte.

Daran glaube ich schon lange nicht mehr. Nämlich genau seit Tag, an dem ich 1990 einem parkenden Auto die hintere Türe mit einem Transporter abgefahren hatte. Ich musste wegen Gegenverkehr weit rechts bleiben und im Außenspiegel des Fahrzeuges sah ich genau, daß auf dem fahrersitz keiner saß.
Aber hinten links ging unvermittelt die Türe auf. Zum Glück fuhr ich Transporter und kein Rad. So zog der Pkw den Kürzeren. Beide linken Türen gestaucht und der B-Holm dazu. Die Türe hatte exakt die Ecke des Transporters getroffen, so daß die auch wirklich nicht hatte abrutschen können, sondern den Schub voll mitnehmen durfte.
Ja, da klingt tatsächlich eine gewisse Hähme mit. ;)

Als Radler hat man KEINE Chance ZUVERLÄSSIG zu sehen, ob jemand im Auto ist, der eine Türe öffnen könnte.
Außer vielleicht bei Cabrios mit offenem Dach.
 
Komischerweise ist mir diese Argumentation auch schon begegnet. Hätte nicht gedacht, dass sie so weit verbreitet ist, da ich sie für absoluten Schwachsinn halte. Natürlich kann ich bei einem Auto, das vor mir eingeparkt hat Abstand halten. Wenn es aber bereits steht, habe ich keine Chance zuverlässig zu erkennen, ob noch jemand darin ist. (zumindest solange die Röntgenblickbrille noch nicht erfunden wurde)
 
Außer vielleicht bei Cabrios mit offenem Dach.
Und selbst da bückt sich vielleicht gerade der Fahrer in den Fußraum, um den runtergefallenen Schlüssel oder das Handy aufzuheben, hat während dessen aber schon den Türgriff in der Hand um gleich als nächstes zu öffnen, noch ehe sein Kopf wieder nach oben kommt.
 
Hi emgaron,
...Leute, die fest davon überzeugt waren, dass sie ja problemlos sehen könnten, ob da gerade jemand in einem parkenden Auto säße und eine Tür öffnen können wollte. Geht das anderen auch so?
mir nicht. Nicht jede Autoheckscheibe ist von außen durchschaubar, außerdem bin ich ausreichend damit beschäftigt den fließenden Verkehr zu beobachten und einzuschätzen, weshalb ich pauschal immer ausreichend Abstand zu parkenden Autos halte.

Gruß
Felix
 
Was man ja auch bedenken sollte: Sehen reicht nicht.

Man muss auch ausweichen oder anhalten. Wenn man sich an die Fahrschule erinnert hat man bei 30km/h (wofür einen auf offener Strasse nun wirklich keiner einen der Raserei bezichtigen kann) einen Reaktionsweg von 9 Metern gem. Fahrschulformel. Heisst wenn beim übernächsten Auto einer die Tür aufreisst wird das schon recht eng. Wenn man bremsen müsste wäre man bei 18 Metern.

Ich denke man überschätzt generell sehr leicht wie gut man wirklich auf plötzlich auftauchende Gefahren reagieren kann.
 
Zurück
Oben Unten