Dennoch lässt sich damit ein linear von der Geschwindigkeit abhängiger Fahrwiderstand Cv nicht hinreichend genau bestimmen.
Dieser ist jedoch wichtig, denn je höher dieser ist, desto weniger entfällt auf die beiden Koeffizienten Cr und CwA.
Liegt es an der "Zitterlinie" der gemessenen Geschwindigkeiten auf Grund der Fahrbahnunebenheiten?
Liegt es an unzureichenden numerischen Auswertemethoden?
Lässt sich diese Größe mit dieser "Versuchsanordnung" nicht bestimmen, weil sie im Rauschen untergeht?
Ist die Frage prinzipiell falsch gestellt?
Auf welche Weise, mit welcher Versuchsanordnung könnte man zuverlässigere Werte für Cv gewinnen?
Eine Messung auf einem Rollenprüfstand liefert ja bestenfalls die geschwindigkeitsabhängige Rollwiderstandskraft und nicht die linear abhängige Gesamtkraft.
Das der Rollwiderstand zu dem festen Anteil genau linear mit der Geschwindigkeit ansteigt, ist nur eine Vermutung. Kreuzotter hat diesen Ansatz nur deshalb gewählt, weil er es auch nicht besser wusste.
Ich glaube nicht, das es genau linear mit der Geschwindigkeit steigt, der Zusammenhang wäre zu einfach. Vermutlich steigt dieser nicht linear an und je nach Reifen unterschiedlich stark, hier gegen Rolle:
http://www.velomobil.ch/ch/sites/de...ges/reifenpruefstand/diagramm_cr_v_150309.jpg
Da man aber immer den Luft- und Rollwiderstand gleichzeitig misst und auch der Luftwiderstandskoeffizient CwA geschwindigkeitsabhängig ist (auch immer ganz unterschiedlich) kann man unmöglich mit den Ergebnissen aus einer Messung sagen, wie groß genau der Rollwiderstand ist, denn auch der Luftwiderstand trägt dazu bei und ist ebendso nicht genau von der Geschwindigkeitsabhängigkeit bekannt.
Auch wenn keine Zitterlinie, bessere numerische Auswertung etc. kann unmöglich eine Verbesserung bringen.
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Das gleiche Problem: Ich habe in einer Tüte schwarze Kugeln a 1Kg und rote Kugeln a 0,5 Kg. Insgesamt wiege ich die Tüte mit 13,0 Kg. Frage: wieviel schwarze und rote Kugeln sind drin.
Diese Frage kann man unmöglich beantworten, egal ob man das Rauschen von der Waage weg bekommt, numerisch auf 100 Stellen nach dem Komma rechnet usw.
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Es würde war bringen, wenn wir im Vakuum ausrollen. Geht aber nicht, haben wird nicht.
Die andere Möglichkeit, wäre, das man mit ganz unterschiedlichen Auflasten ausrollt. Man kann jeweils die Leistungen in Abhängkeit der Geschwindigkeit ermitteln (wie gerade gemacht) und die Leistungsdifferenzkurve(v) durch die Geschwindigkeiten dividieren. Dann hat man die Rollwiderstandskraft (v) Kurve.
Der Rollwiderstand nimmt sehr sehr genau proportional mit der Auflast zu, das konnte ich gegen die Rolle messen. Ich habe doch 1Kg, 5Kg und 10 Kg Gramm genaue Gewichte, welche ich aufgelegt habe, immer für 5, 10, 20, 30, 40, 50 km/h usw.
Später sah ich, das die Oldenburger Physiker ca. 1990 auch mit dieser Annahme die Rollwiderstände mit dem dreirädrigen Rollwagen in der Ebene gemessen hatten. Das ist der sinnvollste Weg den Rollwiderstand zu ermitteln. Sobald man diesen hat, ist es leicht den aerodynamischen Widerstand (v) auszurechnen.
Deshalb muss man mit einem sep. Wagen messen wo man <=2Kg und 10,20,30,40,50 Kg Auflast nur auf das Messrad auflegen kann.
Gruß Leonardi