Aerodynamik/Rolltest

Habe eine eigene Funktion im Editor-Fenster stehen und will diese im Kommandofenster
Sie muss im Pfad sein (also am einfachsten im aktuellen Ordner)

Ansonsten: welches Betriebssystem? Welches octave(es gibt dieses gnuoctave welches fast wie Matlab aussieht mit GUI und das spartanische wo man nur die Commandozeile hat.)
Ein Screenshot könnte beim letzteren hilfreich sein.

Viele Grüße,
Nepomuk
 
Sie muss im Pfad sein (also am einfachsten im aktuellen Ordner)
Ansonsten: welches Betriebssystem? Welches octave(es gibt dieses gnuoctave welches fast wie Matlab aussieht mit GUI und das spartanische wo man nur die Commandozeile hat.)
Ein Screenshot könnte beim letzteren hilfreich sein.
Betriebssystem Windows 7
upload_2017-1-29_12-33-5.png upload_2017-1-29_12-34-31.png
Seltsam ist auch, dass nach einem cd auf ein Verzeichnis einer anderen hd der Befehl pwd nichts mehr ausgibt.
 
probiere mal bitte a=fun1(3) aus
Deine Datei heißt fun1.m und evtl kann er dann Fun1.m nicht finden (wobei ich dachte, dass Windows bei Dateinamen nicht so sehr unter Groß und Kleinschreibung unterscheidet.)
Funktionsname und Dateiname sollten jedenfalls übereinstimmen. Da man aber eh nur eine aufrufbare Funktion pro Datei anlegen kann, ruft man eigentlich eher die Datei und nicht die Funtkion auf.

pwd sollte allerdings im Pfad sein und immer etwas ausgeben, dass ist schon etwas eigenartig.
 
Meine Unix-Welt ist ziemlich verblasst und ich habe extreme Schwierigkeiten mit der Eingabe von Zeichenketten - auch weil ich auf Windows-Ebene Verzeichnisse mit Leerzeichen verwende; %20 und (32) klappen nicht.

Inzwischen wird immerhin ein Achsenkreuz von 0-1 ausgegeben :)
Code:
>> [v,tv] = reedMIC("evos.wav","csv",1,1500,50)
warning: wavread is obsolete and will be removed from a future version of Octave, please use audioread instead
warning: called from
    wavread at line 62 column 5
    reedMIC at line 15 column 9
v = [](0x1)
tv = [](0x1)
>>
>>
Wie bricht man das Programm möglichst schnell ab? Strg-c reagiert so gut wie nicht.
 
Ich kann dir gerade nicht ganz folgen. Strg+C sollte das Programm abbrechen und Zeichenketten kannst du mit hochkomma oder Anführungszeichen übergeben. Die dürfen auch Leerzeichen enthalten, wenn die Ausgabe leer ist, ist der Schwellwert zu groß. Ich kann die Funktion ja mal etwas interaktiver gestalten.

Der zweite Parameter ist bei dir "csv" es würde dann eine Datei mit dem Namen "csv" erstellt werden, ohne dateiendung. Da stellt sich Windows immer etwas an "Output.csv" oder wäre also praktischer

Bei deiner Beispiel.wav Samsung ohne prallen hatte ich 0.015 oder 0.15 als Schwellwert

Den Umfang erwartet die Funktion in Metern

Wenn eine wav nicht funktioniert stell die mal hierhin, dann kann ich versuchen die Funktion robuster zu machen.

Viele Grüße,
Nepomuk
 
Bei deiner Beispiel.wav Samsung ohne prallen hatte ich 0.015 oder 0.15 als Schwellwert
Ich müsste fast am Ziel sein:
Code:
>> [v,tv] = reedMIC("ohne_Prellen.wav","Output.csv",0.015,1.448,200)
error: 'tv' undefined near line 68 column 6
error: called from
    reedMIC at line 68 column 1
>>
Jetzt wird das erste Diagramm auch mit roten *-en gekennzeichnet:
upload_2017-1-29_18-50-39.png

Dass ich keinen Bandpass aufrufe hat doch hoffentlich keinen Einfluss?
 
Code:
>> [v,tv] = reedMIC("ohne_Prellen.wav","Output.csv",0.015,1.448,200)
error: 'tv' undefined near line 68 column 6
error: called from
reedMIC at line 68 column 1
>>
Ok das bedeutet,
dass nicht die gleiche Anzahl an oberen und unteren Peaks erkannt wurden
Code:
if length(tvup)==length(tvdown)
  tv = mean([tvup,tvdown],2);
  v = mean([vup,vdown],2);
end
die Bedingung für diese if Abfrage ist nicht erfüllt
nimm mal bitte 0.02 als Schwellwert.

Mit der GUI kannst du glaube ich relativ komfortabel Breakpoints zum debuggen setzen. (Allerdings habe ich Octave noch nie mit der GUI benutzt und nehme einfach mal an, dass es analog zu MATLAB funktioniert) Wenn du die reedMIC.m öffnest und links neben die Zeilennummer klickst an der du die Funktion unterbrechen möchtest, müsste eine Markierung erscheinen. Wenn die Funktion das nächste mal ausgeführt wird, wird sie nur bis dorthin ausgfführt und du siehst den Workspace (alle Variablen) der Funktion und kannst dir dann zwischen ergebnisse ansehen und weiter verarbeiten. Dann kannst Du schrittweise weiter machen (Zeile für Zeile) oder den restlichen Code normal ausführen lassen.


Viele Grüße,
Nepomuk

Ps.: Die ganze Filter geschichte war bereits in der Funktion (und wurde auch benötigt) aber das Signal ist ja jetzt so sauber, dass man nicht filtern braucht. Also alles gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
die Bedingung für diese if Abfrage ist nicht erfüllt
nimm mal bitte 0.02 als Schwellwert.
Bin ich zwischenzeitlich ohne deine Rückmeldung auch draufgekommen. Dass es so empfindlich auf den Schwellenwert reagiert ?!
Code:
>> reedMIC("ohne_Prellen.wav","Output.csv",0.02,1.500,200)
liefert wie bei dir
upload_2017-1-29_19-49-59.png
Dann kannst Du schrittweise weiter machen (Zeile für Zeile) oder den restlichen Code normal ausführen lassen.
Da habe ich mich verzweifelt auch schon versucht - aber immer wenn ich ins Fenster
'Einsehen der Variablen der aktiven Arbeitsumgebung' klicken will verschwindet dieses blitzschnell :(

Jetzt bin ich gespannt, wie lange die Auswertung meiner Fahraufzeichnung von neulich dauert.
Danke Dir schon mal für die selbstlose Unterstützung.
 
ok die Ereignis erkennung muss ich nochmal anpassen, die aufgezeichneten Signale sind nicht ähnlich genug. Ich hatte erwartet, dass die Peaks immer sehr vergleichbar sind im Pegel, aber so ist es nicht. Ich habe mal zwei Zeilen hinzugefügt, damit wenigstens etwas angezeigt wird. Aber für eine stabile erkennung muss ich mir nochmal etwas ausdenken (aber nicht mehr heute)
Code:
function [v,tv] = reedMIC(wavfile,csvfile,s,U,vmax,varargin)
% [v,tv] = reed(wavfile,csvfile,s,U,vmax) gibt den Geschwindigkeitsvektor v und
% den dazugehörigen Zeitvektor tv zurück. wavfile ist der Pfad zur
% .wav-Datei; csvfile ist der Pfad zur Ausgabedatei; s ist der
% Schwellenwert ab dem ein Peak erkannt werden soll; U ist der
% Radumfang; vmax ist die theoretisch maximale erkennbare Geschwindigkeit
% Es findet keine Filterung der Daten statt.
%
% [v,tv] = reed(...,dofilter) ist dofilter > 0 wird ein
% Bandpass mit den Grenzfrequenzen 3.2kHz und 3.5kHz angewendet.
%
% [v,tv] = reed(...,F3dB1,F3dB2) die Variablen F3dB1 und
% F3dB2 sind die untere bzw. die obere Grenzfrequenz für den Bandpass.

[data,fs]=wavread(wavfile);


dataUF = data;
if length(varargin)>0 && varargin{1}>0
    F3dB1 = 3.2e3;
    F3dB2 = 3.5e3;
    if length(varargin)==2
        F3dB1 = varargin{1};
        F3dB2 = varargin{2};
    end
    D = fdesign.bandpass('N,F3dB1,F3dB2',2,F3dB1,F3dB2,fs);
    Hd= design(D);
    [B,A] = sos2tf(Hd.sosMatrix);
    data = filtfilt(B,A,data).*Hd.ScaleValues(1);
end

eventlength=U*fs/vmax*3.6;
ww = eventlength/2;
if mod(ww,2) ~= 0
   ww = ww -1;
end
diffdata=diff(data);
t=[1:length(diffdata)]./fs;
tevtup=t(diffdata >s);
tevtdown=t(diffdata <-s);
tevtup([0 diff(tevtup)<ww/fs]>0)=[];
tevtdown([0 diff(tevtdown)<ww/fs]>0)=[];




figure();hold on;
plot(t,diffdata,'b-')
plot(tevtup,0,'r*')
plot(tevtdown,0,'cs')

figure();hold on;
vup=[U./diff(tevtup)*3.6]';
vdown=[U./diff(tevtdown)*3.6]';
tvup=zeros(length(vup),1);
tvdown=zeros(length(vdown),1);
for i=1:length(tevtup)-1
  tvup(i) = mean(tevtup(i:i+1));
end
for i=1:length(tevtdown)-1
  tvdown(i) = mean(tevtdown(i:i+1));
end
plot(tvup,vup,'r-');
plot(tvdown,vdown,'c-');
if length(tvup)==length(tvdown)
  tv = mean([tvup,tvdown],2);
  v = mean([vup,vdown],2);
else
  tv=unique([tvup;tvdown]);
  v=mean([interp1(tvup,vup,tv),interp1(tvdown,vdown,tv)],2);
end
plot(tv,v,'b-');
 xlabel('Zeit [s]');ylabel('Geschwindigkeit [km/h]');
 export=[tv,v];
 if ~isempty(csvfile)
    save(csvfile,'export','-ascii','-double','-tabs');
 end

Code:
 reedMIC('evos.wav','evos.csv',0.02,1.5,200);
liefert bei mir einen erkennbaren verlauf, wo nur am Anfang falsch erkannte Events drin sind (zu hohe Geschwindigkeiten)

Viele Grüße,
Nepomuk
 
Ich hatte erwartet, dass die Peaks immer sehr vergleichbar sind im Pegel, aber so ist es nicht. Ich habe mal zwei Zeilen hinzugefügt, damit wenigstens etwas angezeigt wird.
Ich denke, dass das Smartphone die Aussteuerung automatisch zurücknimmt. Der bzw. die ersten Impulse haben immer einen hohen Pegel.

Es wird langsam:
upload_2017-1-31_1-5-3.png

Hierfür nudelt aber meine Kiste entsetzlich und überproportional lange :(
 
Mit "tic" und "toc" kann man die Zeit ermitteln, die für die Befehle zwischen diesen Befehlen benötigt wird ermitteln.
evos.wav braucht zwar länger als Samsung ohne prellen, aber noch deutlich unter einer Minute (vllt. so 10s) kann sein, dass das plotten bei dem octave mit GUI erheblich länger braucht. Einfach mal mit % auskommemtieren


Hast du nur den Schwellwert angepasst oder auch die Funktion geändert, um obiges Ergebnis zu erzielen?

Viele Grüße,
Nepomuk
 
kann sein, dass das plotten bei dem octave mit GUI erheblich länger braucht. Einfach mal mit % auskommemtieren
Werde ich untersuchen. Es ist jedenfalls nicht linear: während ich bei 5-Sekunden-Abschnitten locker auf das Ergebnis in weniger als einer Minute warten kann, hat es für obige 60s mehr als eine Stunde gedauert und ich war schon am Abbrechen als er dann doch noch fertig wurde. Darf gar nicht an die Messstrecke bei Elfershausen denken, dort sind es jeweils ca. 10 Minuten mit ca. 1000 Radumdrehungen - aber wir müssen diese ja nicht unbedingt von Gnu-Plot zeichnen lassen.

Der Graph ist etwas zittrig - aber die hohe Geschwindigkeit ist in einer engen Kurve und der Asphalt hat schon die eine oder andere Rumpelstelle.
Auch scheint die ausgewertete Maximalgeschwindigkeit von 38,92059 km/h gegenüber den 36,5 des Rad-Computers deutlich höher zu sein. Aber was diese errechnen wird mir zunehmend suspekt, da sie auch bei höheren Geschwindigkeiten nur bis auf 0,4km/h auflösen.
Hast du nur den Schwellwert angepasst oder auch die Funktion geändert, um obiges Ergebnis zu erzielen?
Weder - noch, lediglich etliche Anfangswerte weggelassen, bei welchen der Tic auf Grund des Schwellwerts zusätzlich als Toc erkannt wurde. Dort ist der Algorithmus noch ungeeignet.
 
Auch deshalb liegt die Annahme nahe, das es in unserem geschwindigkeitsrelevanten VM-Bereich keinen festen Cw-Wert wie allgemein angenommen gibt.

Heute hatte ich ganz unverhofft die Gelegenheit mit einem sehr erfahrenen Aerodynamiker aus dem Automobilbereich persönlich zu sprechen und habe ihm genau diese Frage gestellt: Ist der cw-Wert eines Körpers entgegen unserer bisherigen Annahme gar nicht konstant, sondern von der Geschwindigkeit abhängig? Ganz klare Antwort: Ja, der cw-Wert ist nicht konstant, er ist geschwindigkeitsabhängig und bei höherer Geschwindigkeit ist der cw-Wert niedriger als bei geringerer Geschwindigkeit.
Leider gibt es aber keine allgemeingültige Regel nach der man sagen könnte: wenn bei 40 km/h ein bestimmter cw-Wert x vorliegt, dann wird bei 60 oder 80 km/h der cw-Wert sich auf den Wert x1 bzw. x2 ändern. Das Verhalten des cw-Werts bei Geschwindigkeitsänderung ist vollkommen abhängig von den Eigenschaften der konkret vorliegenden Form. Also: wo und wie lange liegt die Strömung überhaupt laminar an, wo sind Ablösungspunkte und wie sehen diese aus (rein von der Form her, Lage am Objekt, Größe, Winkel von Kanten ... ), wie sind die Einflüsse an diesen Punkten durch Strömungen, die ihren Ursprung an anderen Stellen des Körpers haben usw usf.
Er hat mir in groben Zügen in einer Schnellbleiche erklärt, warum das so ist und welche Kräfte in dem Zusammenhang wirken und sich bei Geschwindigkeitsänderung wie verändern können. Das kann ich aber jetzt, 8 Stunden nach der Bleiche, beim besten Willen nicht mehr wiedergeben. Mitgenommen habe ich, dass das ganze Thema extrem komplex ist. Und dass aus seiner Erfahrung heraus Ausrollmessungen in freier Landschaft nur dann überhaupt zu belastbaren Ergebnissen führen können, wenn pro Setup 20 Durchgänge bei identischen, windstillen Bedingungen gemessen werden und daraus ein Mittelwert gebildet wird. Alles andere ist zu sehr von individuellen Störfaktoren beeinflusst, wie z.B. kleinsten Lenkbewegungen, nicht ideale Fahrlinie auf der Straße, Unebenheiten im Straßenbelag und dergleichen. Es können demnach aus einer oder wenigen Fahrten im Freien auf realer Straße unter gleichen Bedingungen noch keine wirklich belastbaren Schlüsse gezogen werden.

Für diesen Faden bedeutet das: @Leonardi - Deine Annahme ist richtig. Und die ganze Sache wird nicht einfacher. Jetzt haben wir zwei geschwindigkeitsabhängige "Konstanten", nämlich den Rollwiderstandsbeiwert und den Luftwiderstandsbeiwert. Am besten wäre wahrscheinlich eine Messung der diversen Velomobile bei verschiedenen Geschwindigkeiten im Windkanal, also bei 30, 50 und 70 km/h zum Beispiel. Dann hätten wir zwar wieder das Problem der nicht rotierenden Räder und der fehlenden Relativbewegung zwischen Unterboden und Straße, so dass das Messergebnis auch nur die Laborsituation wiedergeben könnte und nicht eins zu eins in den realen Fahrbetrieb übertragbar wäre, aber wenigstens wären die Messungen der verschiednen VMs vergleichbar und wir hätten zumindest etwas konkretes an der Hand, um aus den vorliegenden Gesamtwiderständen den Luftwiderstand herauszurechnen, so dass eine Aussage zum Rollwiderstand bestimmter Reifen mit einiger Zuverlässigkeit möglich wäre - darum ging es ja ursprünglich einmal in diesem Faden. Wird wohl ein Traum bleiben, bei den Stundenpreisen, die für die Benutzung eines gescheiten Windkanals aufgerufen werden.

Viele Grüße und trotzdem viel Erfolg weiterhin bei den mathematischen Exkursionen (da habt ihr mich schon längst abgehängt :( )
Arnold
 
Leider gibt es aber keine allgemeingültige Regel nach der man sagen könnte: wenn bei 40 km/h ein bestimmter cw-Wert x vorliegt, dann wird bei 60 oder 80 km/h der cw-Wert sich auf den Wert x1 bzw. x2 ändern. Das Verhalten des cw-Werts bei Geschwindigkeitsänderung ist vollkommen abhängig von den Eigenschaften der konkret vorliegenden Form.

Das habe ich auch so angenommen.

Und dass aus seiner Erfahrung heraus Ausrollmessungen in freier Landschaft nur dann überhaupt zu belastbaren Ergebnissen führen können, wenn pro Setup 20 Durchgänge bei identischen, windstillen Bedingungen gemessen werden und daraus ein Mittelwert gebildet wird. Alles andere ist zu sehr von individuellen Störfaktoren beeinflusst, wie z.B. kleinsten Lenkbewegungen, nicht ideale Fahrlinie auf der Straße, Unebenheiten im Straßenbelag und dergleichen. Es können demnach aus einer oder wenigen Fahrten im Freien auf realer Straße unter gleichen Bedingungen noch keine wirklich belastbaren Schlüsse gezogen werden.

Ich bin mir ganz sicher, das es auch mit nur einer Ausroll (und meinetwegen 2 weiteren Kontroll Ausroll) möglich ist, bei einigermaßen Windstille das genaue [F_Luft + F_roll] (v) zu messen und daraus Cr(v) + Cw(v) auszurechnen. Man sieht ja Elfershausen 2014 bei starken Wind, das jostein z.B. mit Spur 0 fast genau die gleichen die gleiche Rollweiten, v(t) und v(s) erziehlte. Je drei Mal ausrollen. Solche genauen Höhenmessungen und weiterführende Überlegungen hat der Aerodynamiker mit Sicherheit nicht gemacht. Meiner Ansicht nach, hat nur die Vorstellung von Ausrollversuchen aber er verfügt in diesem Bereich sicher nicht über die Erfahrung, welche Genauigkeit sich damit erreichen lässt.

Wir rechnen ja: 0= F_roll+ F_luft+ F_steig + F_beschleun.
Umgestellt: [F_luft+F_Roll] (v) = - dh/ds *m*g - (m+J/r^2)*dv/dt wobei es sich ja bei der Ausroll vom Speichenlaufrad gezeigt hat, welche Genauigkeit durch den Geschwindigkeitssensor von gyps sich bei der Berechnung von dv/dt erzielen lässt. Derzeit warte ich noch auf elektr. Bauteile um das noch genauer erfassen zu können. Alle anderen Werte dh, ds, m, g, inzwischen auch J sind in der erforderlichen Genauigkeit vorhanden. Wollen wir mal sehen, was sich bei besseren Wetter mit dem Geschwindigkeitssensor bei einer richtigen Ausroll berechnen lässt.

Die Trennung von F_luft und F_roll kann am Besten mit einem 3 rädrigen Wagen mit z.B. 50Kg und 2 Kg (wie Oldenburger Rollwiderstands Messgerät) erfolgen. Konnte ich mich doch bei Messungen gegen eine Rolle davon Überzeugen, das die F_roll = Cr(v)*m*g sehr genau mit der Massenzunahme proportional ist.

Der Nutzten in meiner Vorstellung am Ende sind nicht Ausroll events wo vielleicht das Schleifen von schlecht eingestellten Bremsen oder individueller Quatsch herausgemessen werden soll. Meine Vorstellung ist, das man lieber weniger und genauer misst, um Grundlegende Dinge bei der Aerodynamik verbessern zu können, z.B. welche VM Formen sind bei Cw (v) weniger minus Temperatur und Feuchtigkeitsanfällig oder lässt sich ähnlich dem Golfball dimples ein Vorteil erreichen, bringt elektrostatische Aufladung eine veränderte Cw(v) Kurve (auch wenn die Luft keine Dipole bildet) usw. Mal im neuen Kreuzotter rechnen: Selbst wenn der Rollwiderstand durch beste Radialreifen fast oder ganz weg fallen würde, Cr=0 eingeben also über dem Boden schweben, das würde bei guten VM z.B. nur um max. 7 km/h schneller machen. http://infotom.de/kreuzotter/ Mal abgesehen davon, das der Kreuzotter bei unserem heutigen Wissen überfällig ist.

Gruß Leonardi
 
... nur die Vorstellung von Ausrollversuchen aber er verfügt in diesem Bereich sicher nicht über die Erfahrung, welche Genauigkeit sich damit erreichen lässt.
Mag sein, das kann ich nicht wirklich beurteilen.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht mit Deinen Messungen.
Falls sich bei mir nochmal die Chance auf ein Gespräch ergibt und ich Interessantes erfahre, werde ich versuchen zu berichten. Vielleicht hilft es ja insgesamt weiter indem das Gesamtverständnis der Zusammenhänge bei uns besser wird. Mit Mathematik kann ich allerdings nicht dienen.

Grüße
Arnold
 
Ja, der cw-Wert ist nicht konstant, er ist geschwindigkeitsabhängig und bei höherer Geschwindigkeit ist der cw-Wert niedriger als bei geringerer Geschwindigkeit.
Im Grunde hätten wir das damals schon schlussfolgern können:
Bei höherer Geschwindigkeit würde diese ominöse bremsende Kraft also abnehmen :sick:
Beim Milan Mk2 ist es noch extremer.
Wir (und andere Hersteller ;)) waren aber von der Konstanz des Cw-Werts überzeugt.
Auch ein Physiklehrer in meinem Bekanntenkreis hat letzte Woche die Vermutung bestätigt, dass der Cw-Wert bei steigender Geschwindigkeit abnimmt.

Was bedeutet das alles nun?
Neben der geschwindigkeitsabhängigen Zunahme des Rollwiderstandskraft haben wir eine weniger starke Zunahme des Luftwiderstandskraft gegenüber der "reinen" Lehre. Welche Rolle spielt der Kraftanteil durch laminare Strömung? Dieser sollte ja sehr gering sein - ist der wenigstens linear mit der Geschwindigkeit?
So ganz verstehe ich es noch nicht, wieso der Luftwiderstandsanteil bei geringen Geschwindigkeiten bereits quadratisch wächst, wo doch hierbei noch ein viel größerer Anteil laminare Strömung sein müsste :confused:

Wie können wir andere Kennzahlen für Reifen und Karosserien finden?
 
In guten Büchern über Segelflugzeugkonstruktion und Flügelprofile gibt es einige Aufklärung zu den o.g. Missverständnissen zur Aerodynamik.
Langsame VM-Geschwindigkeit bedeutet nicht automatisch laminare Strömung. Bei zu niedrigem Tempo gibt es gar keine gleichmäßig gerichtete Strömung. Allgemein ist die Reynolds-Zahl bei langsamen Geschwindigkeiten klein und damit die Leistungsfähigkeit einer Form eher schlecht. Bei zu hoher Geschwindigkeit wirds auch wieder schlechter, ganz allgemein gesprochen.

Laminare Strömung produziert ebenfalls einen erheblich bremsenden Kraftanteil, nur ist er üblicherweise deutlich geringer als die bremsende Kraft von teil- oder vollturbulenter Strömung. Dabei ist am realen Fahrzeug und unter realen Anströmbedingungen immer nur ein recht kleiner Teil des VM laminar umströmt. Interessant für den Luftwiderstand sind daher die Übergangsbereiche zur turbulent anliegenden, turbulent abgelösten oder glatt abgelösten Strömung. Dies ist so fahrsituations- und formabhängig, dass eine rechnerische Simulation nur für wenige Augenblicke während der Fahrt zutrifft. Für alle anderen trifft sie nicht zu.

Daher geht in unseren Bereichen (VM und Hobby-Finanzen) nichts Aussagekräftiges ohne penibel vorbereitete Fahrvergleiche bzw. -messungen, auch wenn diese sehr aufwendig sind. Oder man hat jemand wirklich langjährig Erfahrenes wie den Milan-Entwickler. Aber auch dann wird probiert und gemessen, geändert und wieder gemessen bis zum geht-nicht-mehr...
 
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