Wozu überhaupt Velocars?

Wie willst da zwischen Ampelmasten, Verkehrsschildern, Pollern, Umlaufsperren und hohen Bordsteinen durchmaneuvrieren.
Diese Frage kann man theoretisch stellen. Und so gefragt, wird dir jeder bestätigen: auf der Radwegeinfrastruktur dieses Landes fährst du verallgemeinert, nur weil du es musst und am besten mit Mountainbike. Ist etwas ironisch, aber nur ein bisschen.

Und man kann die Frage praktisch stellen. Wenn jeder seine Alltagswege mal durchschaut und durchdenkt, vermute ich - jedenfalls auf dem Land und in Kleinstädten, dass sich mit 85 cm Spurweite fast überall eine praktikable Durchfahrt findet, gewisse Wendigkeit vorausgesetzt.
 
Die meisten Lastenfahrräder, die ich kenne, sind so gestaltet, dass zwar die Ware oder die Kinder nicht, der Fahrer oder die Fahrerin aber nass wird. Und das in Deutschland, wo es trotz Klimaänderung noch immer oft regnet. Der Vorteil gegenüber dem normalen Rad und dem Lastenrad ist das Dach.
Der Nachteil ist mehr Platzbedarf und schlechtere Übersicht.

Der Vorteil gegenüber dem 45er ist, dass man Radwege, abends Fußgängerzonen und auch Feldwege, die (bei mir im Rheinland oft asphaltiert sind) nutzen kann. Keine gefährlichen Überholmanöver genervter Vier-/Fünfsitzer mit einer Person drin. Und in der Regel kürzere Wege, kein Stau, schöne Landschaft und viel Ruhe (noch)
Der Nachteil ist der geringere Aktionsradius und wenn es keine Rad- oder Feldwege zum Ziel gibt ist es richtig unangenehm!

Der Vorteil gegenüber einem 25er reinen ElektroAuto wäre, dass man treten darf: Gesünder. Aber das ist relativ, das stimmt.
Der Nachteil ist mehr Beinraum, höhere Komplexität und damit auch ein höherer Preis.

Der Vorteil gegenüber einen 180er Fünfsitzer ist, dass diese Masse in der Regel totale Verschwendung ist. Weil meist sitzt einer drin. Ansonsten bleiben die oben genannten Vorteile, nur dass man im Vollauto wahlweise selbst der genervte Überholer ist.
Der Nachteil ist weniger Platz, kein mitschwimmen im motorisieren Verkehr auf teilweise deutlich besseren Fahrbahnen, keine Heizung, Klimaanlage usw.

Der Vorteil gegenüber den mir bekannten Rennsemmeln ist die höhere Wendigkeit und realistischere Radwegebenutzung, für ältere/dickere auch komfortablere Sitzposition.
Der Nachteil ist ein kleinerer Aktionsradius und mehr Teile die kaputt gehen können.

Der Anwendungsbereich ist also begrenzt. Die potentielle Nutzergruppe wird noch kleiner durch Überlappungen der einzelnen Verkehrsmittel, wer schon ein Auto und ein Fahrrad hat braucht kaum noch ein Velocar. In die Stadt kommt man mit dem Fahrrad, bei Regen vielleicht mit dem Bus, wohin der Bus nicht fährt kommt man mit dem Auto.
Oder anders: Das Auto was sich durch ein Velocar ersetzen lässt war von vorneherein nicht nötig. Wer ein Auto nicht unbedingt braucht oder will hat es sowieso oft durch Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel ersetzt.
Übrig bleiben ein paar Menschen für die Velocars keine Alternative sondern ein Wunsch sind wie Stan, die trifft man dann hier. Das könnten noch mehr werden und die antworten dann auf die Frage "Wozu überhaupt Velocars?" mit "Weil ich Bock drauf hab!". Vielleicht färbt das dann auch auf andere ab es wird aber die Ausnahme bleiben!
 
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Wer ein Auto nicht unbedingt braucht oder will hat es sowieso längst durch Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel ersetzt.
Meine Kinder würden aktuell nie ein Auto kaufen, schon wegen der Emissionen…

…und wenn wir als Gesellschaft mittelfristig überleben wollen, können wir uns ein „einfach weiter so“ im Individualverkehr definitiv nicht mehr leisten.
Der Verkehr ist eine der Sparten, in der trotz div. „Maßnahmen“ real keinerlei Emissionseinsparung realisiert wurde.
(Natürlich ist da auch der LKW-Verkehr nicht unwesentlich beteiligt)

Im Übrigen nutzt uns die Automobilindustrie auch nichts, wenn wir unsere Lebensgrundlagen zerstört haben.

Wir brauchen jede mögliche Reduktion der Emissionen von Verkehrsmitteln, sowohl bei der Herstellung als auch im Betrieb.
Dazu könnten auch Velocars einen Beitrag leisten.
 
Das Auto was sich durch ein Velocar ersetzen lässt war von vorneherein nicht nötig.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass 'Notwendigkeit' in den seltensten Fällen der reale Grund für Autonutzung/-besitz ist. Insofern gibt es viele Millionen potentielle VCs allein in DE.

Unabhängig davon: Sofern sich an der Rechtslage bzgl. Pedelecs/Mehrspurer nicht grundlegend etwas ändert, ist ein VC (hoffentlich) die deutlich zukunftssichere Alternative zu Verbrennern.
 
Wenn ich das so lesen, dann braucht niemand braucht ein Velocar. Wir haben ja schließlich Autos. Moment, das gilt ja auch fürs Velomobil. Ach und Liegerräder braucht bestimmt auch niemand. Können ja auch alle nichts besser als ein Auto.

In welchem Forum war ich hier nochmal?

(wer Sarkasmus findet, darf ihn gerne behalten)
 
Meine Kinder würden aktuell nie ein Auto kaufen, schon wegen der Emissionen…
Und wie sind die mobil?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass 'Notwendigkeit' in den seltensten Fällen der reale Grund für Autonutzung/-besitz ist. Insofern gibt es viele Millionen potentielle VCs allein in DE.
Auch ein Auto was unnötig, aber gewollt, ist lässt sich nicht durch ein Velocar ersetzen.

Können ja auch alle nichts besser als ein Auto.
Die können einiges besser, die Frage ist immer ob einem die Vorteile nützen (und die Nachteile schaden).
 
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Auch ein Auto was unnötig, aber gewollt, ist lässt sich nicht durch ein Velocar ersetzen.
Wir werden uns, ob gewollt oder nicht, in naher Zukunft mit dem Ersatz von Autofahrten beschäftigen müssen.
Das muss natürlich nicht durch Velocars sein, aber die Emissionen müssen runter, und zwar schneller als bei vollem Komforterhalt möglich wäre.

Klimawandel ist ein weltweites gesellschaftliches Problem, auch wenn das noch nicht alle verstehen wollen…
…was ich hier übrigens keinem unterstellen will.
 
Eventuell könnte es fein sein, ein neues Forum "Velocars" zu eröffnen. So nach dem Lastenrad und e-Bike Forum wäre das u.U. zielführend.
 
@energiesparer , warum also brauche ich ein VC, (für mich zum VM dadurch abgegrenzt, das es wesentliche Energie aus dem Akku zieht) und kein VM, oder Lastenrad, die STM (schön weich gefedert) oder Brommi? ? Warum ggf.. ein VC zusätzlich?

Und wenn ich nicht mehr so mobil bin, körperlich, warum dann kein „dänisches „ Mikrocar oder den Vorschlag von @Reinhard ? (letzteres kostet vermutlich ähnlich viel) Ist der Sellingpoint für die zusätzlichen Komponenten wirklich, durch pedalieren friere ich im Winter nicht? (Also ich würde mich ja einfach anmummeln, treten muss ich ja nicht.)

Wenn ich über die Ratio argumentiere, (und so erscheinen mir die meisten VC, Ausnahme Frikar) muss es auch rational Sinn geben. Derzeit sehe ich den nicht.Und wenn das Auto so teuer wird, das man Alternativen braucht, vermute ich wieder eher Leichtfahrzeuge, und wir haben ganz andere Probleme, aber keinen Massenmarkt für VC,

Ich hoffe, ich irre mich, und ich freue mich sehr, über jeden, der es versucht, Vielleicht zündet die Idee ja doch?
 
warum also brauche ich ein VC
Ich hatte 5km Arbeitsweg, Stadt und Wald, viele Höhenmeter, parken bei der Arbeit nicht möglich. Ich wäre so gerne mit einem Velocar gefahren.

In die Stadt rein war oft Stau und Parkplätze gab es auch nicht. Auch da hätte ich nichts gegen ein Velocar gehabt.

Wenn ich über die Ratio argumentiere, (und so erscheinen mir die meisten VC, Ausnahme Frikar) muss es auch rational Sinn geben.
Das ist das Problem, zur Arbeit bin ich mit Velomobil und Vespa auch gekommen und in die Stadt konnte ich mit dem Upright fahren. Das ging gut genug dass ich die Anschaffung nicht rechtfertigen konnte. Und Autofahrten hätte es auch nicht ersetzt, ich hätte es ja genau da genutzt wo das Auto sinnlos war.

Also Velocars sind cool, aber Spassgefährte für diejenigen denen ein einfaches Pedelec zu unbequem ist, wie mich z.B.

Über den Spaß können sie dann auch Autofahrten ersetzen, aber erst wenn man es schon besitzt.
 
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Puhh ... die gleiche Diskusion, mit den gleichen Leuten, nur in einem anderen Faden.
Ich könnte jetzt wieder schreiben, das in einem Liter Benzin etwas mehr als 7500Wh stecken und es besser ist, wenn ein Fz, das nur eine Person >20km transportiert, wenn dieses Fz nur 2500Wh auf 100km verbraucht, anstatt 39.000Wh oder das Energie viel zu billig ist ... usw usw usw.

Aber ehrlich ... hab ich keinen Bock mehr drauf.
Können wir uns darauf einigen, dass die Befürworter von Velocars eure persönlichen Gründe, warum für euch ein Velocar auf keinen Fall in Frage kommt, verstanden haben und ihr geht woanders spielen?

Gruß Jörg
 
Können wir uns darauf einigen, dass die Befürworter von Velocars eure persönlichen Gründe, warum für euch ein Velocar auf keinen Fall in Frage kommt, verstanden haben und ihr geht woanders spielen?
Naja, der Threadtitel ist schon eine ziemlich eindeutige Frage die Antworten verdient hat! Gerade weil einem selber auch vieles klarer wird wenn man es hinterfragt.
 
@runwithdog

Dieser Faden dient IMHO nicht der Erklärung, warum Du ein Velocar brauchst. Es geht in diesem Faden auch nicht um die Frage warum das Velocar das bessere Velomobil ist, sondern darum welche Gründe es für ein Velocar geben kann, die insbesondere durch das Velomobil nicht abgedeckt werden.

Niemand will Euch überzeugen ein Velocar zu kaufen oder Euch Eure leichten und effizienten Velomobile wegnehmen.

Es gibt jedoch auch Bedarfe die von den schnellen und effizienten Velomobilen nicht abgedeckt werden und die Leute trotzdem gerne ein Fahrrad nutzen möchten. Es wäre nett, wenn das einfach mal akzeptiert würde.
 
@energiesparer , warum also brauche ich ein VC, (für mich zum VM dadurch abgegrenzt, das es wesentliche Energie aus dem Akku zieht) und kein VM, oder Lastenrad, die STM (schön weich gefedert) oder Brommi? ? Warum ggf.. ein VC zusätzlich?

Und wenn ich nicht mehr so mobil bin, körperlich, warum dann kein „dänisches „ Mikrocar oder den Vorschlag von @Reinhard ? (letzteres kostet vermutlich ähnlich viel) Ist der Sellingpoint für die zusätzlichen Komponenten wirklich, durch pedalieren friere ich im Winter nicht? (Also ich würde mich ja einfach anmummeln, treten muss ich ja nicht.)

Wenn ich über die Ratio argumentiere, (und so erscheinen mir die meisten VC, Ausnahme Frikar) muss es auch rational Sinn geben. Derzeit sehe ich den nicht.Und wenn das Auto so teuer wird, das man Alternativen braucht, vermute ich wieder eher Leichtfahrzeuge, und wir haben ganz andere Probleme, aber keinen Massenmarkt für VC,

Ich hoffe, ich irre mich, und ich freue mich sehr, über jeden, der es versucht, Vielleicht zündet die Idee ja doch?
Gute Ansätze gab es bereits, z.B. das ELF aus USA:
In D gab es dafür keine Zulassung, weil der Antrieb zu stark unterstützte. Man hätte es als Leichtelektromobil zulassen können, das wurde nicht gewollt.
Mir ist das unerklärlich, verm. keine Lobby dafür. Inzwischen ist der Hersteller pleite. Die Autoindustrie hat sich durchgesetzt.
 
Naja, der Threadtitel ist schon eine ziemlich eindeutige Frage die Antworten verdient hat!
die Frage ist:

Wozu überhaupt Velocars?​


und nicht: Warum keine Velocars?

Die Frage: "Warum ihr das nicht braucht" habt ihr mMn ausreichend beleuchtet.

Ich z.B. fahre seit 8 Jahren und jetzt über 100.000km ein Velocar und noch dazu ein 45er (mit dem man ja nach eurer Beschreibung nirgentwo fahren darf).
Ich habe z.B. die Erfahrung gemacht, das <100km ein 45er Velocar jedem VM (ob mit oder ohne Motor) gnadenlos überlegen ist und dabei nur einen Bruchteil der Energie eines PKWs braucht.
Ich könnte ein HPV-VM vielleicht noch auf 15-20km/h beschleunigen.

Das sind 3 meiner Gründe warum ich ein Velocar fahre.

Gruß Jörg
 
mehr Platzbedarf und schlechtere Übersicht
Darf sich bei Regen und im Winter mit Wind und Wetter messen also. Also drei Schichten und lange Unterhosen können sicher auch als Vorteil beschrieben werden

Der Nachteil ist weniger Platz
Ich bestreite nicht, dass perfekter Luxus das Optimum ist. Noch perfekter wären Rotoren. Ok. Braucht noch mehr Energie. Aber was soll’s?
 
Wozu überhaupt Velocars?
Zum Beispiel um den Fachkräfte-Mangel bei den ambulanten Pflegediensten entgegen zu wirken…
…denn Velocars können auch von Mitarbeitenden ohne Führerschein gefahren werden!

Die von ambulanten Pflegekräften tagtäglich in rund 150.000 Dienst-KFZ zurückgelegten Strecken sind in den ländlichen Regionen mit 5,9 km durchschnittlich nur ca. 1 km länger als in urbanen Regionen mit 4,8 km Quelle
Allerdings müssen individuell zum Teil natürlich erheblich längere Strecken und Fahrzeiten zu den potenziellen Kunden zurückgelegt werden - also sollten wir mit Velocars für Pflegedienste nicht unbedingt starten in den Kreisen:
  • Leer, Gifhorn, Lüchow-Dannenberg und Borkum in Niedersachsen;
  • Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen;
  • Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz;
  • Göppingen, Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg;
  • Oberallgäu, Bad Tölz-Wolfratshausen in Bayern;
  • Prignitz in Brandenburg;
  • Stendal, Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt;
Nichtsdestotrotz können 94% der Bürger bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 25 km/h innerhalb längstens 20 Minuten Fahrzeit durch einen ambulanten Pflegedienst erreicht werden. Quelle

Wenn nur jedes fünfzigste Pflegedienst-KFZ durch ein Velocar ersetzt würde wären das bereits 3.000 Velocars…
…die dürfen dann auch ruhig vorwiegend in urbanen Regionen unterwegs sein
(@XELO + @Frischluft: Wieviele davon wollt Ihr bauen? ;-)
 
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