Wozu überhaupt Velocars?

@AntoineH , ja warum haben Lastenräder, gerade beim Kindertransport, doch relativ mehr Erfolg als VC?

Da ich selbst ein LR angeschafft habe (und kein VC):

Weniger Platzbedarf, das Rad steht bei mir im Büro, passt durch die Tür
Es gibt Händler in der Nähe (in dem Fall Kiel), das Rad ist verfügbar. Das Rad ist im Radhandel vor Ort Reparierbar.
Standardtechnik, Grundwartung wird von mir selbst durchgeführt
billiger, ich fahre aber auch Bio (keine Kinder, ich bin die E Variante auf meinen Wegen ein WE Probe gefahren, )

@Gerhard Naujok , ja die Dinger meine ich, ich radel ja viel im Grenzland. Diese sehe ich als unmittelbaren Wettbewerb für das VC und steckt den Preisrahmen ab. Die (25er)fahren auch auf dem Radweg,

Das VC muss irgendwie einen Vorteil haben…
 
ja warum haben Lastenräder, gerade beim Kindertransport, doch relativ mehr Erfolg als VC?
weil die leute es nicht kennen, weil es nirgends ausgestellt ist, weil keinen werbung dazu aufpopt, weil es keinen nahmhaften influenzer gibt.
ich werde hier in zürich, so alle 2 monate, darauf angesprochen, ob es so was auch gedeckt mit kindersitz gibt.
selbst fahre ich ein trike.
vorwiegend sind es junge väter (wenn fremde) die zwei frauen waren jeweils bekannte. hatte aber auch schon handwerker mit platz für kiste.

die leute kennen die schlagwörter nicht im internet lässt sich zwar alles finden aber ohne die richtige suche hörst du doch nach einigen std. auf
bei der suche kommen dann wiederum diejenigen die mit der grossen werbetromell anrühren toll aussehen aber nicht zu kaufen sind.
hilft dann ja nicht weiter.

ich verweisse jeweils auf die spezi und deren HP dann haben die schon mal einige hersteller links und auf das forum hier für die informationen rund herum.

edit die fragenden warem immer mit lastenfahrräder keines mit normalem velo und /oder hänger.
die sehen/merken ja auch, das nächst upgrade währe wetterfest und nicht imer die balanche / ständer zu benutzen. = + komfort.
 
Das VC muss irgendwie einen Vorteil haben…
Die meisten Lastenfahrräder, die ich kenne, sind so gestaltet, dass zwar die Ware oder die Kinder nicht, der Fahrer oder die Fahrerin aber nass wird. Und das in Deutschland, wo es trotz Klimaänderung noch immer oft regnet. Der Vorteil gegenüber dem normalen Rad und dem Lastenrad ist das Dach.

Der Vorteil gegenüber dem 45er ist, dass man Radwege, abends Fußgängerzonen und auch Feldwege, die (bei mir im Rheinland oft asphaltiert sind) nutzen kann. Keine gefährlichen Überholmanöver genervter Vier-/Fünfsitzer mit einer Person drin. Und in der Regel kürzere Wege, kein Stau, schöne Landschaft und viel Ruhe (noch)

Der Vorteil gegenüber einem 25er reinen ElektroAuto wäre, dass man treten darf: Gesünder. Aber das ist relativ, das stimmt.

Der Vorteil gegenüber einen 180er Fünfsitzer ist, dass diese Masse in der Regel totale Verschwendung ist. Weil meist sitzt einer drin. Ansonsten bleiben die oben genannten Vorteile, nur dass man im Vollauto wahlweise selbst der genervte Überholer ist.

Der Vorteil gegenüber den mir bekannten Rennsemmeln ist die höhere Wendigkeit und realistischere Radwegebenutzung, für ältere/dickere auch komfortablere Sitzposition. Aber hier gibt es natürlich Modelle, die einen Übergang darstellen.


Mich erinnert die aktuelle Situation ein wenig an die Zeit vor dem ersten iPod. MP3 gab es schon, aber keine Player. Was hab ich die Dinger gesucht. Nach längerer Zeit kam ein Kasten ähnlich einer damaligen Festplatte raus. Unförmig und teuer. Aber die Hersteller der CD-Player etc waren ganz offensichtlich nicht an einen Produkt interessiert, dass ihre alten Produkte überflüssig macht. Wer sich mit dem Thema beschäftigte konnte denken: das kann und wird so nicht bleiben. Aber ich bin daran damals fast verzweifelt. Dann kam Apple und rollte den Markt mit dem ersten iPod auf.

Das empfinde ich als Parallel. In Sachen Mobilität haben viele mittlerweile ein Bewusstsein dafür, dass diese Verschwendung, die riesigen bei 95 % der Fahrten fast leer bewegten Karossen nicht die Lösung sondern das Problem sind. Sonntagsreden verweisen auf Fahrrad. Und es fahren auch mehr Leute Fahrrad. Die das tun, merken meist: Es dauert gar nicht länger (staun). Aber sie merken auch. Es regnet oft … und steigen wieder um. Das Wetter ist hier zu Lande einfach nicht zuverlässig genug. Die Lösung wäre einfach: ein Fahrrad mit Dach. Die gibt es jetzt, aber noch kaum.

Die Hersteller der großen Karossen werden es genauso machen wie seinerzeit Panasonic und Co. Hoffen, dass der Fluch an ihnen vorbei geht. Die meisten möglichen Nutzer werden es genauso machen, wie damals auch: aber eine CD ist doch so viel hochwertiger. MP3: das hat doch nicht die selbe Qualität. Und das stimmt ja sogar. Trotzdem hat es den Markt aufgerollt, weil es am Ende eben doch viel einfacher und bequemer war. Ein CD-Spieler steht jetzt noch im Wohnzimmer.

Ein oder Zweisitzer Velocars wären für 95 % aller Fahrten für die allermeisten Menschen genauso bequem oder bequemer als ein großes Auto. Egal, ob mit Pedale betreten oder rein elektrisch. Auf der Kurzstrecke ist der einzige Vorteil des großen Autos, dass man theoretisch mehr als eine Person mitnehmen kann. Dafür muss man dann Parkplätze suchen, und steht auf jeden Fall deutlich mehr im Stau.

Kurz: Ich wundere mich schon, dass selbst hier in einem Forum für Fahrräder mit Dach (auch Velomobile sind das ja zumindest teilweise), so viele Leute danach fragen, was denn der Vorteil des Velocars / Velomobils gegenüber 45er oder Autos ist.
 
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Doof : meine Frau fährt lieber im Regen mit dem Up als das Quadvelo zu nehmen. Warum? Weil letzteres so auffällt... Und das mag sie gar nicht. Und so wird vielen gehen. Hauptsache nicht "unangenehm" auffallen.
 
Für mich ist ein weiterer sehr großer Vorteil eines Velocars: Man braucht keinen Führerschein.

Es gibt eine Menge Behinderungen und andere Einschränkungen, die den Führerscheinerwerb bzw. das Bewegen eines scheinpflichtigen Fahrzeugs im Straßenverkehr massiv erschweren oder unmöglich machen. Beispiele sind Down-Syndrom, bestimmte Ausprägungen des Autismusspektrums oder generell, wenn man mit "Kapazität im Oberstübchen" nicht gerade großzügig gesegnet ist.
Viele betroffene sind trotzdem in der Lage, ein weitestgehend oder gar vollständig selbstständiges Leben zu führen, und ich finde, dass diese genau die gleichen Rechte auf selbstbestimmte Mobilität haben, wie alle anderen. Leider kommt man mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht überall hin, und die Zuverlässigkeit ist auch in den letzten Jahren nicht gerade besser geworden. Und vor allem bei spontanen Kurzstrecken bis 20, 30km im Stadtbereich zahlt sich der Vorteil, der bei einem Auto oft angebracht wird, direkt aus: Ohne auf den Fahrplan schauen zu müssen einfach reinsetzen und losfahren. Hat man eine weite Reise vor sich, macht +- 1 Stunde nicht so viel Unterschied. Aber wenn man "mal eben in die Stadt" möchte, schon eher.
Da die Durchschnittsgeschwindigkeit im Stadtgebiet mit Fahrrad oder Auto keinen großen Unterschied macht, erhält man mit einem Velocar in diesem Szenario die gleichen Vorteile eines Autos, und hat die bereits besprochene theoretische Möglichkeit, Fahrradinfrastruktur zu nutzen. Theoretisch allerdings deswegen, weil der Großteil dieser Infrastruktur zumindest in Deutschland für Velocars schlicht untauglich ist. Insbesondere, wenn wir von Schlachtschiffen á la VM25 reden.
 
Silence S04 Microcar (so eine Art Mini Smart) scheint mir insgesamt attraktiver als ein VeloCar:


Bei beiden bzw. auch den VMs kommt es wohl immer darauf an, wo man damit rumfahren will. Hier in der Gegend würde ich mit keinem der Fahrzeuge ein Problem haben. Ein paar km weiter im Stadtgebiet von Münster würde es schon ganz aussehen.
 
Dann kam Apple und rollte den Markt mit dem ersten iPod auf.
der vergleich ist denkbar schlecht weil gerade DIE firma 20 millonen in die entwiklung steckt + 20 milliarden in die werbung über drei jahre.
deshalb gilt appel bis heute als "erster" der es bringt was ja weder beim MP3 player, noch beim smartphone, der fall war.
beides gab es auf dem markt schon zu haben.

aber durch milliarden werbung, verblenden sie sogar geschichtsschreiber.
 
der vergleich ist denkbar schlecht
Nein. Der Vergleich ist denkbar gut. Weil die Präsenz in der Werbung den Unterschied machte.

Ich habe ja erzählt, dass ich vor dem iPod schon einen MP3-Player hatte. Natürlich gab es die schon. Apple war nicht der Erfinder. Was Apple aber geschafft hat, war sie durch Präsenz in den Köpfen gegen die alten Standards durchzusetzen.

Nun schau die Velomobile und Velocars an. Es gibt sie ja schon. Aber dann hör dich um. Niemand kennt sie. Finde den Fehler. Der Fehler ist nicht, dass die keinen Vorteil gegenüber dem vorherrschenden Konzepten hätten. Der Fehler ist, dass die herrschenden Industrien kein Interesse daran haben und bislang kein "Apple" den Markt aufrollt.
 
Der Fehler ist, dass die herrschenden Industrien kein Interesse daran haben und bislang kein "Apple" den Markt aufrollt.
Dann wäre Du aber eher am Anfang von Apple anzusetzen, als sie noch in der Garage saßen und kein Geld hatten:
Damals haben sie ein nicht zu Ende entwickeltes Produkt an einen Kunden/Händler in größeren Mengen günstig verkauft, um so an Geld für die weitere Entwicklung zu kommen…

…wie sähe das für Velocars aus?
Z. B. mit einem funktionierenden Prototypen eine Ankaufsvereinbarung mit einem bundesweit in der mobilen Pflege tätigen Konzern über 1.000 Stück in zwei Jahren vereinbaren. Als Flottenfahrzeug eines Pflegedienstes muss es solide funktionieren, braucht aber keine Top-Ausstattung.
Dabei sollte die Roh-Rendite jedes Fahrzeugs möglichst im mittleren zweistelligen Prozentbereich liegen…
(…das wäre zumindest ein Anfang ;-)
 
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und bislang kein "Apple" den Markt aufrollt.
weil eben das
durch Präsenz in den Köpfen gegen die alten Standards durchzusetzen
jede Menge Geld kostet, die sich Apple durch eine saftige Marge von allen Kunden wiederholt,
nur dass der VC/VM-Bereich durch die Idustriepreise der KFZ nach oben hin begrenzt ist,
und in der Ausstattung durch die Industriepreise der Rennräder und (S-)Pedelecs nach unten hin begrenzt ist.

Es kann halt keiner ein vergleichbar ausgestattetes VC oder VM herstellen,
und in entsprechenden Stückzahlen verkaufen, dass eine solche Marge bleibt,
ob jetzt oder später, um diese Werbeblase zu (re)finanzieren* - also wird das auch nicht passieren.
It's a material world - kaum einer macht (s)eine Kaufentscheidung am gesamten energetischen oder Umwelteinfluss fest, oder wenigstens den eigenen Gesamtfolgekosten...

*Das aktuelle Elend, was mir von diesem Verein zwischen den Konzerten von YT vorgeführt wird, strotzt nur so von Inhaltsleere und falschen Zuweisungen...
aber gut das trifft auf über 80% aller Werbung zu....
 
Wieviel Öffentlichkeitsarbeit mit einem bekannten Unternehmen im Rücken ausmacht kann man ja in Sachen Velocar sehen am Beispiel des
Canyon Future Mobility Concept:
IMG_5091.jpeg
 
Also die gängigen Velomobile sind mit Spurweiten von 55 bis 65cm schon nur mit äusserster Vorsicht und gedrosseltem Tempo auf städtischen Radwegen benutzbar, und auch nur für Ortskundige die wissen dass da nicht irgendwo unterwegs eine für VM unpassierbare Stelle kommt.

Aber wie breit sind dann erst Velocars mit dem hohen Schwerpunkt? Wie willst da zwischen Ampelmasten, Verkehrsschildern, Pollern, Umlaufsperren und hohen Bordsteinen durchmaneuvrieren. Und das als Liesschen Müller das vielleicht auch noch eine unterdurchschnittliche Fahrzeugbeherrschung hat. Du bist zu breit, du verstopfst alles für andere Radfahrer, du bist zu schwer und zu unverwundbar als dass man dich auf Flächen mit Fussgängern haben will. Und zum Abstellen brauchst eigentlich einen Autoparkplatz, weil viel zu sperrig.

Den "Vorteil" Radinfrastruktur nutzen zu "dürfen" sehe ich nicht. Dann lieber ein Ultraleichtauto wie @Reinhard 's 85km/h L7E. Damit darfst mit den Grossen mitspielen.
 
Ein Quadvelo ist schmaler als ein richtiges MTB und passt absolut problemlos durch ne Standard Tür. Das Ding wirkt nur breiter, was sehr gut ist. Auf dem Rennrad werde ich gern mit 1m Abstand überholt. Zur Mitte meines Reifens. Mit dem Velomobil werde ich mit 1,5m Abstand überholt. Zur Außenseite meines fahrzeugs. Auch bekommst auf einen KFZ Stellplatz 4-5 Quadvelos. Die breite ist nicht das Problem...

PS. 450kg+Akku sehe ich sicher nicht als "ultraleicht Auto" an. Leider wird's nicht leichter. Dafür verbrauchen die Kisten gern trotzdem so viel wie doppelt oder drei mal so schwere Fahrzeuge.
 
Nö, der S04 braucht die Hälfte vom i3. Das ist schon irgendwo in der Mitte zwischen Auto und Velocar.

Und steht über der 25/45km/h Diskussion drüber, souverän...
 
Mit ein recht breites Socialble bei denen nebeneinander gesessen wird sind normale Radinfrastrukturen natürlich selten nutzbar.
Nein - sie ist sogar in 90% der Fälle (hier in B/BB) nutzbar (mit einem untenrum 1m, obenrum knapp 1,2m breiten Kommißbrot) - nur ist die Nutzung selten attraktiv für die Beteiligten. Das ist sie aber auch im Mischverkehr mit KFZ nicht. In der Praxis kennt man irgendwann 'seine' Routen bzw. weiss, was man wann wie möchte (v.a.: nette Routen und langsam vs. Hauptverkehrsstraßen runterbrettern). De facto fährt man im Alltag halt doch immer wieder die gleichen Strecken.

Aus dem Stegreif fallen mir in B drei relevante (also, routenmäßig für meinen persönlichen Radverkehr) Stellen ein, bei denen ich mit der Fuhre nicht durchkomme - beides enge Brückenpoller bzw. Drängelgitter und beides ohne großen Umweg umfahrbar.
Das ist i.Ü. für mich ein entscheidender Unterschied zum ländlichen Raum - dort habe ich ggf. nur 1-2 ernsthafte Alternativrouten und kann zwischen Deibel und Belzebub wählen. Im städtischen Raum kann ein VC (oder langsames VM) nach meiner Erfahrung aber seine Vorteile voll ausspielen.

Letztlich hat sich ein flexibles Wechseln zwischen Mischverkehr und Radinfra als extrem effektiv erwiesen, ähnlich wie mit VM oder Antro. Wobei mit der großen Fuhre Fahrbahn/Mischverkehr (meist glatter Asphalt, wenig plötzlich auftauchende Hindernisse, gute Überholmöglichkeiten, kaum langsamere Radfahrer/Fußgänger etc. pp) deutlich attraktiver ist, man kann aber zugleich einfach mal quer durch Wald, Park oder das Tempelhofer Feld fahren (heute wieder mit der Kleinen hinten drin durchn Forst, selig schlafend - also sie, nicht ich). Da kommt kein Kfz gegen an.
Und nicht zuletzt steht man verdammt selten im Stau (kann aber, bei unkluger Routenwahl und gar nicht vorhandenere Radinfrastruktur, durchaus vorkommen...).

PS: Der von @Jack-Lee beschriebene Effekt 'Von außen breiter als von innen' hat sich als sehr nützlich erwiesen.
 
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@Gear7Lover ich war beim velocar, nicht bei den 500kg e Autos.

Da selbst neu gebaute Fernradwege hier maximal 2m habe, inkl Seitenstreifen, ist das selbst mit nem schmalen VM eklig, spätestens wenn n Rad entgegen kommt. Fahre zu 99% Fahrbahn...
 
@Jack-Lee , ist keine Standardtür, und es geht auch nicht ganz gerade aus, wie ja wohl in vielen Häusern.
Den Lightskinlenker habe ich gekürzt. Für die kurzen Strecken, die ich mit dem Rad fahre (Einkaufen) ist ein VC einfach für mich überdimensioniert und zu teuer. Wenn, würde ich derzeit wohl auf so ein dänisches Minimobil ausweichen, und es in der Garage parken (dann müssten aber erst andere Räder oder Boote raus)
 
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