Wolf & Wolf Nachbau

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Dieser Thread scheint ja, von Reiseberichten bis technische Veränderungen, so ziemlich alles zu behandeln was mit einem W&W Liegerad möglich ist. Wenn ich das richtig verfolge gibt es von dem Rad grundsätzlich drei unterschiedliche "Versionen". Einmal das Selbstbau Schülerprojekt FOSVelos, den AT1 und den AT2. Was ich ein bisschen vermisse sind die Bastler, die sich ihre eigenen Liegeräder bauen und ein W&W als Vorbild genommen habe. Ich halte das W&W für eine geniale Konstruktion welche es durchaus wert ist, von findigen Bastler auch mal nachgebaut zu werden. Hat sich hier schon mal jemand sein "eigenes" W&W gebaut (natürlich nur für eigene Zwecke oder aus Spaß am selber bauen). Gibt es hier im Forum überhaupt so verrückte die sich an so eine Aufgabe trauen bzw. wurde hier so etwas schon vorgestellt?

Ich baue mir gerade ein neues Liegerad und orientiere mich dabei an dieser genialen W&W Konstruktion. Ich muss zugeben, wenn man so ein Fahrrad das erst mal aus dem "Nichts" baut, ist das schon eine ganz schöne Herausforderung. Ich glaube kaum, das mein Eigenbau so gut wird wie ein originales und mein Anliegen ist auch nicht, irgend etwas zu verbessern, ich habe einfach nur Freude am selber bauen. Die W&W Jungs wissen schon was sie tun und beschäftigen sich seit Jahren mit diesem Projekt, da werde ich mit meine unfachmännischen gebastel wohl kaum mithalten können. Ich bin schon froh, wenn mein Eigenbau einigermaßen funktioniert. Detaillösungen wie beim AT2 (innenverlegte Züge usw.) sind eigentlich von Anfang an ausgeschieden.
Vielleicht gibt es ja Mitstreiter, die sich selber schon mal an so eine Konstruktion gewagt haben und haben Lust, diese hier (oder in einem extra Beitrag) zu zeigen? Ich treibe mich eher im Cargobike-Forum rum und dort sind Eigenbauten immer ein willkommenes Thema, gibt es hier auch Leute die an Eigenbauten interessiert sind? Vielleicht habe ich hier im Forum ja auch den den passenden Beitrag übersehen?
LG bollerbirne
 
Ich hab Deine Frage aus dem W&W Thread in diese Rubrik verschoben, da für solche Diskussionen vorgesehen.
 
gibt es von dem Rad grundsätzlich drei unterschiedliche "Versionen". Einmal das Selbstbau Schülerprojekt FOSVelos
"Früher" war das ein reines Schulprojekt. Später benutzten die Gebrüder Wolf die Konstruktion des (damaligen) FOS für den Bau für einen kommerziellen Lieger (wenn ich das richtig sehe). Der Unterschied FOS/AT1 von 2019 beispielsweise: der Rahmen wurde nicht von Schülern zusammen gebrozelt, ditto er Einbau der Kompontenen, evtl. auch das Nähen der Sitze .... Wie weit die verbauten Komponenten unterschiedlich sind, ist mir nicht bekannt. Ebenso wenig, ob das derzeitige 2023 FOS dem AT1 oder AT2 entspricht. Zu den Unterschieden zwischen den verschiedenen Jahrgängen (vor der Markteinführung des AT1): ca. 2010 war beispielsweise hinten noch eine v-brake verbaut, das HR hatte (nicht allzu breite) 622 und es gab noch keine Mono-fork. Die Gebrüder Wolf entwickeln kontinuierlich weiter, eines der Alleinstellungsmerkmale ihrer Lieger.
Das Gitterrohrbaukonzept erfordert grosses Können und entsprechende Gerätschaften beim Zuschneiden und Schweissen. Die werden ja nicht einfach "gerade" abgeschnitten und auch das Biegen der (relativ dünnwandigen) Rohre (unteres Rohr vom Sitz zur Hinterachse beispielsweise) ist nicht trivial. Zu beachten sind auch die möglichen Kombinationen beim Original: 3 Rahmengrössen kombiniert mit 3 Sitzgrössen...
Viel Erfolg beim Eigenbau wünsche ich Dir, Bollerbirne!
 
Bevor es die W&W-Räder kommerziell zu kaufen gab, war ich mit meinem Vater auf die FOS-Velos aufmerksam geworden. Wir hatten damals auch die Idee, ein Rad orientiert am FOS-Velo zu bauen und waren mit den Wölfen in Kontakt, um herauszufinden, ob es dazu möglicherweise einen Bauplan gibt, den sie auch herausgeben würden. Wenn ich mich recht entsinne, hatten wir damals tatsächlich einen Plan einer älteren Generation des FOS-Velos bekommen (es wurde halt ständig weiterentwickelt) und haben damit einen noch besseren Einblick in die Vielfalt von Rohren und Zuschnitten bekommen, die nötig sind, um speziell so ein Rad zu bauen. Es ist letztlich sicher auch wegen der Komplexität bei uns nicht mehr dazu gekommen, stattdessen ist dann der Flevo Racer mit 20"-Rädern entstanden. Auch wenn die FOS-Velos/Alpentourer verlockend sind, im Selbstbau würde ich - je nach handwerklicher Erfahrung natürlich - zum Anfang vielleicht einen einfacheren Rahmen (Einrohrrahmen) anpeilen, wenngleich man sich hinsichtlich der Geometrie ja an bestehenden Rädern orientieren kann.

Gruß,
Martin
 
Genau, der Nachbau ist kompliziert und es ist nicht gesagt, das der erste Versuch direkt zu einem guten Ergebnis führt. Auch die Erfahrungen beim ermitteln der Rahmen/Sitzgröße fehlen mir natürlich. Zudem bin ich noch nie auf einem W&W gefahren, könnte am Ende also noch nicht einmal den Unterschied beurteilen. Was sicher ist, mein Eigenbau wird schwerer da ich für den ersten Versuch erst einmal Rohre nehmen die leicht verfügbar und nicht zu teuer sind. Austauschbare Ausfallenden verwende ich auch nicht.
@Racertje ich habe mich bisher nur grob an Fotos entlang gehangelt. Am schwierigsten war wirklich die Sitzgröße zu ermitteln. Ich bin mir ziemlich sicher, das ich nicht das Optimum getroffen habe aber irgendwo muss man ja anfangen.
Das ist vielleicht der einzige Nachteil der Konstruktion. Wenn es nicht passt muss man die Flex ansetzen und, zumindest zum Teil, von vorne anfangen. Einschließlich Sitz nähen usw.. Ich schaue mal ob ich am WE Fotos vom aktuellen Stand machen kann.
 
Beim abschauen hilft es wenn man die Radgrosse in cm umrechnet. Eine 559, 26 zoll Felge ist 55,9cm gross, vorn 40,6cm. Ohne Reifen! Das hilft sachen wenigstens grob nach zu messen. Das hier hilft wahrscheinlich auch. ( oder war die schon bekannt?) https://www.wolfundwolf.ch/ch/liegerad/der-alpentourer/technik-details/

Da findet man schon sehr viel. Wenn schon ein Liegerad vorhanden ist, dann hilft es auch dort die knick positionen ab zu schauen.

Denn Sitz anschraubbar, statt angeschweist konsturieren geht vermutlich auch.
 
Muss man eigentlich immer alles nachbauen? Hast du keine eigene Ideen, um ein Eigenbau-Projekt zu starten?
 
Beim abschauen hilft es wenn man die Radgrosse in cm umrechnet. Eine 559, 26 zoll Felge ist 55,9cm gross, vorn 40,6cm. Ohne Reifen! Das hilft sachen wenigstens grob nach zu messen. Das hier hilft wahrscheinlich auch. ( oder war die schon bekannt?) https://www.wolfundwolf.ch/ch/liegerad/der-alpentourer/technik-details/
Quark, Angaben in technischen Zeichnungen erfolgen immer in mm. Und die Zeichnungen auf der w&w-Seite sind falsch. die 559 bzw. 406 beziehen sich auf den Sitz des Reifenwulstes auf der Felge, nicht den Aussen- oder Innendurchmesser.
 
Eigentlich geht es nicht um den mm genauen Nachbau eines w&w. Klar, vorne verwende ich ein 20" und hinten ein 26" Laufrad. Steuerrohrwinkel ist relativ steil (müsste ich gleich noch mal messen) . Gabelvorbiegung liegt bei ca 10mm. Diese Maße ähnelt zumindest einem w&w. Wenn man dann noch ein dickes Zentralrohr und einen hinteren Gitterrahmen mit integriertem Sitz baut, sieht das einem w&w schon sehr ähnlich . Aber grundsätzlich würde ich mich freuen, wenn es Leute gibt die sich auch schon mal an so eine Konstruktion gewagt haben. Zudem finde ich es immer gut, Leuten ein wenig Mut zu machen die sich bisher noch nicht an so eine Konstruktion getraut haben. Vielleicht traut sich @Racertje ja doch noch so ein Teil zusammen zu bruzeln wenn er erst einmal meins gesehen hat :)
 
Das haben sich damals die Asiaten in der Automobilbranche auch gedacht. Abschauen und versuchen besser zu machen.
Für den privaten Nachbau ist es doch OK, wenn man sich an funktionierenden Vorbildern orientiert statt erstmal zig Varianten selber zu probieren, um letztlich vielleicht doch bei einer ähnlichen Lösung herauszukommen. Es gibt ja viele Gründe, warum man so ein Projekt angehen könnte statt sich ein fertiges Produkt zu kaufen. Anders sieht es bei kommerziellen Nachbauten/Kopien aus.
Jedem das Seine....
:sick:
Vielleicht traut sich @Racertje ja doch noch so ein Teil zusammen zu bruzeln wenn er erst einmal meins gesehen hat :)
Eher nicht. Die Motivation zu einem Rad in der Art kam damals Mitte der 2000er Jahre daher, dass ich mit dem Flevobike in Skandinavien unterwegs gewesen war und Vorderradabtrieb und Knicklenkung bei den mitunter dort anzutreffenden Schotterstraßen nicht so dolle waren. Als Lösung schwebten mir damals Heckantrieb, UDK-Lenker und dicke Reifen vor. Aufs FOS-Velo war ich vorher schon aufmerksam geworden, aber die fuhren damals auf Dackelschneidern durch die Gegend. Das wäre also auf jeden Fall etwas gewesen, was ich am damaligen Konzept geändert hätte. Das haben die Wölfe ja aber inzwischen selber gemacht. Inzwischen bekomme ich auch annähernd das, was ich verdiene, dafür fehlt mir jetzt die Zeit für lange Touren in Skandinavien und generell das +1 Fahrrad - sowohl für den Bau als auch das Fahren. Wenn sich das mal ändert, weiß ich aber, was ich tun muss...

Gruß,
Martin
 
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was ist genau der Vorteil von dem ganzen Röhrchen Konstrukt im Hinterbau?
Netzsitz mögen auch nicht alle...
Ein ergonomisch gut ausgewogenes Liegerad lässt sich doch auch viel einfacher bauen, arg viel schwerer (Gewicht) wäre es
dann auch nicht... und bei der überwuchtigen Mono-Gabel dachte ich mir immer, hätten sie das Rad nur ein bischen höhergelegt wäre eine
einfache Kettenführung ohne Monogabel möglich gewesen... vielleicht auch nicht, hab mir einen doppelwolf neuerer Bauart noch nicht aus der Nähe live angeschaut, kenne es nur von Fotos...
 
Als inspration reicht es wahrscheinlich. Weiter ist es gut zu wissen was geht, und was nicht. Wolf und Wolf und Flevo Basic sind auch vergleichbar, aber nicht gleich. Millimeter genau muss es oft nicht sein, so gibt es zb drei Rahmenlängen beim Wolf und die sind alle Fahrbar. Irgendeinen Wert da zwischen wird wahrscheinlich auch gehen. Wenn man kurz ist wahlt man naturlich nicht die Längste version oder anders rum.

Weiter hilft es noch nen quadratraster uber so ne Zeichnung zu legen. Das ergibt noch mal nen neuen dimension um Punkte zu definieren.

Weil jetzt noch alles offen ist, wurde ich raten hinten uber 27,5/650B nach zu denken. Das ist nur ein wenig grosser und da gibt es viel mehr Reifen auswahl. Steckachse hinten wurde ich auch uberwiegen, wenn die Fahigkeiten das moglich machen.

Von Bitex gibt es einseitige Scheibenbremsnaben. https://shop.ginkgo-veloteile.de/Laufradzubehoer/Naben/Bitex-Naben/

Hab drei Rahmen gebaut, alle aus Carbon, kein Gitterrahmen. Sitzwinkel und position fixiert wahren nr 2 und 3. Da war ich aber schon uber 10 jahre mit diverse Tieflieger unterwegs, und wusste ich was ich haben wollte. Beinlange einstellung ist gut um zu haben.

Vorteil vom Dreieckssitzrahmen ist das es in die dritte Dimension geht, und ein Rohr fur zwei Zwecke genutzt wird. Das ist immer gut. Das Basic ist auch sehr Steif, hab schon Herrn Vrielink seine Freundin auf den gepacktrager transportieren sehen. Nachteil ist aber das es fix ist. Denn Sitzwinkel etwas anpassen geht da nicht mehr.
 
Von Bitex gibt es einseitige Scheibenbremsnaben.
Habe ich auch schon gesehen. Ich habe mich aber doch für eine Zweischenkelige (eigentlich sogar vierschenkelig) Gabel mit normaler 100mm QR Achse entschieden. Ebenso habe ich hinten QR Achse mit 135mm verwendet. Ich habe einfach noch einige Räder, auch vom Lastenrad, hier die ich somit verwenden und testen kann. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich Front., Heck. oder gar keinen Motor verwenden werden und mit QR hat man einfach viele Möglichkeiten.
Ich habe mal ein paar Bilder vom aktuellen Projektstand gemacht. Ich habe versucht, die Gabel so schmal wie möglich zu bauen. Auf den Bildern ist ein 47mm Reifen zu sehen, ein 55er sollte aber auch noch passen. Momentan bin ich gerade mit der Kettenführung beschäftigt. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich sie über ein oder zwei Rollen umlenke?
@Krischan hier siehst du auch die Bilder die ich nicht im Cargobike Forum veröffentlichen wollte ;)

IMG_20231021_124059285.jpg IMG_20231021_124139924.jpg IMG_20231021_124204432.jpg

Gepäckträger kommt natürlich auch noch. Es fehlen auch noch sämtlichen Anlötpunkte für Züge und Kabel. Einen dickeren Mast für das Tretlagerrohr kommt auch noch, ich hatte gerade nichts anderes. Lenker und Vorbau ist auch nur ein Teil der Findungsphase.
 
Habe ich auch schon gesehen. Ich habe mich aber doch für eine Zweischenkelige (eigentlich sogar vierschenkelig) Gabel mit normaler 100mm QR Achse
Die Gabel wird dir wegbrechen, 4 dünne Rohre haben nicht die gleiche Biegesteifigkeit wie ein oder zwei Rohre mit großem Durchmesser (Stichwort Flächenträgheitsmoment). Die Abstützung am unteren Sitz ist auch problematisch. Das wird an der Schweissstelle der dünnen Rohre auf dem Hauptrahmen brechen. Schau dir im Vergleich mal das W&W an wie das konstruiert ist.
 
4 dünne Rohre haben nicht die gleiche Biegesteifigkeit wie ein oder zwei Rohre mit großem Durchmesser
Deswegen baut man die Geometrie dann auch so, dass sie mehr auf Zug/Druck belastet wird... :)

Man kann nicht eine Gabel zu einem Ding gleichsetzen, dass mehr Ähnlichkeiten zu einem Fachwerk als zum Kragträger hat.

@bollerbirne : Schaut fesch aus!
 
Die Gabel wird dir wegbrechen, 4 dünne Rohre haben nicht die gleiche Biegesteifigkeit wie ein oder zwei Rohre mit großem Durchmesser (Stichwort Flächenträgheitsmoment). Die Abstützung am unteren Sitz ist auch problematisch. Das wird an der Schweissstelle der dünnen Rohre auf dem Hauptrahmen brechen. Schau dir im Vergleich mal das W&W an wie das konstruiert ist.
Ich gucke mal wie es sich beim fahren verhält. Bei der Gabel bin ich mir auch noch nicht sicher wie stabil die ist, da hatte ich gerade einen kreativen Anfall :ROFLMAO: . Wenn sie bricht werde ich mich nicht scheuen dies hier mitzuteilen, nicht das noch jemand auf die Idee kommt so etwas nachzubauen.
Am Rahmen könnte ich ja noch Verstärkungen anbringen. Das gute an diesem x-fach Geröhr ist ja, das selbst wenn es irgendwo knackt, man normalerweise nicht sofort auf der Straße sitzt.
 
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