Wie persönlich umgehen mit erfahrener Aggressivität im Straßenverkehr?

Entweder winke ich freundlich zurück (Auto fährt vorbei) oder wenn mich jemand ausbremst und stellt, steige ich ab, gehe in Boxgrundstellung, weise den Wüterich darauf hin, das ich aktiver Boxsportler bin, gehe im Geiste die Trainingseinheit „Schmutziger Straßenkampf“ durch und warte ab. Diskussion gibt es nicht, stört meine Konzentration. Wenn mich jemand anfasst oder eine Armlänge Abstand unterschreitet wird die Einheit abgespult.

Bis jetzt haben sich die Kontrahenten immer beruhigt und nichts ist passiert.

Ist ja leider nicht nur im Staßenverkehr schlimmer geworden, sondern auch in Bussen, U-Bahnen usw…
 
Wenn man die Beratung einer Opferhilfestelle in Anspruch nehmen will, bietet sich beispielsweise der "Weißer Ring e.V." an. Die haben dort professionelle Leute, die definitiv auch zu "angedrohter" Gewalt und den Folgen davon Hilfestellungen geben können. Die werden vermutlich auch nähere Informationen geben können ob Anzeige erstattet werden sollte, oder nicht und den ganzen Vorfall mit dir mal professionell aufarbeiten.

Alles Gute @wolf71 !
 
Entweder:
Anzeige bei der Polizei + Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft via Polizei. Kein finanzielles Risiko (Prozesskosten) eingehen wenn Du weder Zeugen noch Video vom Tathergang hast.

Oder:
Mail an Arbeitgeber mit der Bitte um Stellungnahme, falls dann nix passiert: Video auf Youtube freischalten mit Firmenname, Autonummer, Datum, Uhrzeit, Ort in der Beschreibung und Hergang (sachlich un-emotional). Mit erneuter Mail und Link an Arbeitgeber.
 
Video auf Youtube freischalten mit Firmenname, Autonummer, Datum, Uhrzeit, Ort in der Beschreibung und Hergang (sachlich un-emotional).
Das hat schon dem einen oder anderen Dashcam-YouTuber viel Ärger eingebracht. Man weiß nicht, wie der Arbeitgeber dazu steht, manchmal stehen die auch auf der Seite ihrer Mitarbeiter.

Ich würde auch zur Anzeige raten, kann man sowas nicht auch anonym? Ansonsten vielleicht an die lokale Presse wenden. Es gab doch unlängst diesen Vorfall mit dem Typen, der die beiden Rennradfahrer "abschießen" wollte, der muss seinen Lappen ja auch für eine gewisse Zeit abgeben, und soweit ich weiß, dürfte das auch eine MPU nach sich ziehen...
 
Öffentliche Pranger sind auch nicht das was ich unter modern verstehe.
Wenn die Polizei mangels Beweisen tatenlos bleibt ist das das einzige was Du machen kannst um zukünftige Übergriffe in der Art zu vermeiden. Damit hilfst du anderen in Zukunft von solchen Erlebnissen verschont zu bleiben. Erst wenn der Typ merkt dass das Konsequenzen hat was er tut wird er (hoffentlich) damit aufhören. Ansonsten fühlt er sich bestätigt und agiert das nächste Mal noch aggressiver.

Er ist mit Autonummer und Arbeitgeber im Google zu finden. Name wäre natürlich noch besser. Dann kann man auch noch sein Social Media Umfeld informieren. Solche Typen brauchen Konsequenzen.

Und ja. Leute montiert Dashcams. Z.B die
 
Das hat schon dem einen oder anderen Dashcam-YouTuber viel Ärger eingebracht. Man weiß nicht, wie der Arbeitgeber dazu steht, manchmal stehen die auch auf der Seite ihrer Mitarbeiter.

Ich würde auch zur Anzeige raten, kann man sowas nicht auch anonym? Ansonsten vielleicht an die lokale Presse wenden. Es gab doch unlängst diesen Vorfall mit dem Typen, der die beiden Rennradfahrer "abschießen" wollte, der muss seinen Lappen ja auch für eine gewisse Zeit abgeben, und soweit ich weiß, dürfte das auch eine MPU nach sich ziehen...
Danke für alle euere überlegenswerten Antworten. Habe mit dem Pranger-Gedanken (sosehr es auch in mir brodelt, da irgendwie gegen zu schießen) auch so Bedenken. Und der Typ arbeitet offensichtlich bei einer stulligen Baufirma, wo die Befürchtung naheliegt, dass die einen der ihren nicht so leicht ans Messer liefern. Anzeige geht leider nicht anonym - laut Aussage Polizei. Erstattest du die und nimmt der sich einen Anwalt, geht auch deine Adresse über den Tisch. Und die Abwägung zwischen Anzeige und für ihn erkennbar sein - und dafür aber vielleicht einen ähnlichen Fall bei einem anderen Radler (oder -in) zu verhindern, fällt mir nicht leicht. Für die Berliner Presse ist das vermutlich zu klein - es ist ja de facto nix passiert - außer dem emotionalen Schaden. Einen Meter weniger und ich wäre natürlich heute oder morgen überall in den Zeitungen gelandet (vorher aber im Krankenhaus).
 
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denke, der Hinweis auf den Weissen Ring ist ganz hilfreich. Es gibt ja nicht nur die Anzeige oder als höchste Eskalationsstufe den I-net Pranger (ich liebe diese Art von preussischem Vorgehen, anderen Leuten die "Wahrheit" klar zu machen bzw. wo's lang geht...), ein Hinweis, wie gefährlich das ist, kann sicher nichts schaden (und hilft Dir emotional).
 
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Nach meiner Kenntnis werden Anzeigende dem (Anwalt des) Angezeigten erst zwei Jahre nach der Anzeige bekannt gegeben, hat sich das geändert?
 
Hallo @wolf71

ich habe eine ähnliche Erfahrung gemacht wie du.

Allerdings habe ich den Kollegen dabei an 3 verschiedenen Tagen über mehrere Wochen gefilmt, wie er mich immer weiter Richtung Graben gedrängt, später stehen geblieben ist um mich akut zu bedrohen, z.B. "Beim nächsten Mal mache ich dich platt!".

Bei den Unternehmungen davor - und da gab es schon einige Bekanntschaften mit dem Typen - hatte ich leider nichts zur Hand, konnte mir aber den Typen mit seinem Auto dann im Rückspiegel merken, um dann besser agieren zu können.

Eines Morgens dann wieder da selbe Spiel mit den oben genannten Drohungen.
Sein Problem war, dass er dieses mal aber zu meinem Lieblingsbäcker auf einen Parkplatz abgebogen ist, um sich genau vor eine Wand aus Beton zu stellen. Ich also die Polizei gerufen und mich hinter ihn gestellt. Ja, Nötigung, ich weiss!

Als er aus dem Bäckerladen kam, wurde er ganz bleich und hat mich wieder bedroht.
2 mal wurde er von mir angesprochen und gewarnt, dass er nicht auf mich zukommen soll und mich erst gar nicht anfässt und das die Polizei informiert ist und wir auf diese warten. Hat alles nichts geholfen... der kam agressiv auf mich zu, hat eine gefangen und lag dann im Nieselregen mit dem Gesicht auf den Boden, während er sich versuchte nach oben zu kämpfen. Ich habe ihn aber auf dem Boden fixiert, so wie über Jahre bei der Zugriffeinheit bei dem damals Bundesgrenzschutz heissenden Verein gelernt.

Polizei kam, hat Krankenwagen bestellt und den Fall aufgenommen.
Die Schrammen im Gesicht hatte er sich selbst zuzuschreiben, denn aufstehen wenn der Kopf auf dem Kiesel liegt ist nicht so schlau.

Er hat mich natürlich wegen Nötigung und Körperverletzung angezeigt, welches aber bereits durch die Staatsanwaltschaft fallen gelassen wurde. Die Nötigung war eine notwendige Maßnahme um den Fahrer des Fahrzeuges feststellen zu können und die Köperverletzung ist astrein als Notwehr durchgegangen.

Der Polizei (2 Beamten) habe ich damals die 3 Videos gezeigt vor Zeugen, die Videos gelöscht und weder hier noch sostwo veröffentlicht. Der Fall wurde von mir unter Verschluss gehalten und wurde nur nebenbei in einem kleinen schmierigen Lokalblatt erwähnt.

Anzeige habe ich damals keine erstattet, jedoch die Kollegen der Polizei darauf hingewiesen, dass die allgemeine Fahrtauglichkeit doch mal durch die verschiedenen Ämter und Vereine überprüft werden sollte, mit dem Hinweis, dass das Kfz den Anschein für mich erweckte, als Waffe eingesetzt werden zu können - wie bereits erfahren und auf Grund seiner Drohungen.
In der selben Situation wurde der Füherschein durch die Einsatzkräfte vor Ort einbehalten und das Kfz beschlagnahmt und abgeschleppt.

Die haben dann noch eine Ansage gemacht bzgl. wahrscheinlich seiner 2 Kinder, die hinten auf dem Auto verweigt waren und wie die sich fühlen würden auf dem Rad oder als Fußgänger, wenn man mit denen das machen würde.

Uns jetzt ratet mal, wen ich meist mit dem Velomobil überhole, da er entweder zu Fuß oder selbst mit dem Rad unterwegs ist. Der schämt sich jedesmal in Grund und Boden, wenn er mich sieht.

Ich könnte ab Dezember ein Buch schreiben ("365 Tage Pendeln - nah am Tod") über richtig gefährliche, idiotische oder akstrakt-tödliche Situationen, welche zwar nur ganz, ganz vereinzelt und selten auftreten. Genauso gut könnte ich aber auch ein Buch über hunderttausende schöne und wunderbare Ereignisse, Situationen und Begegnungen schreiben.

Ich habe mit den Situationen im Nachhinein nicht zu kämpfen.
Auf dem Weg nehme ich mir die Zeit und Lächele auch bei unschönen und gefährlichen Situationen.
Diese haben mich nur darin bestärkt, z.B. vor der Einfahrt in den Kreisverkehr schon in die Mitte der Spur zu fahren um erst gar keine gefährlichen Situationen aufkommen zu lassen.

Aber 99,999999999999999...% aller Beteiligten Verkehrsteilnehmer, egal wecher Art, sind wirkliche Goldstücke!

Seit 2019 hatte ich 2 dieser Vorfälle, wo mir mein Gegenüber auf dem Boden lag. Astrein Notwehr, immer wieder durch mehrere Personen bestätigt, nachdem ich immer Warnungen an mein Gegenüber ausgesprochen habe. Einer Kfz'ler einer war besoffener Radfahrer!

Ansonsten bin ich ganz diszipliniert und zeige Falschparker auf den Geh- oder Radwegen ganz konsequent an, oder stelle mich dann einfach mal auf die Strasse bzw. mein Alleweder, um mir mein Brötchen oder die Zeitung zu holen, um angesprochen zu werden, was das denn soll. Es sind ja immer die gleichen Idioten. Ganz besonders, wenn alte Leute oder Kinder auf die Strassen ausweichen müssen, um am Auto vorbei zu kommen. Da ergeben sich meist wirklich nette und informative Gespräche.

Foto machen, weiterfahren, notieren und per Mail an die entsprechenden Bußgeldstellen senden.
Geht recht fix und nach 3 bis 5 maligem Auffallen frage ich dann immer gleich an, nicht mal die allgemeine Fahrtüchtigkeit zu überprüfen, denn um am Strassenverkehr teilnehmen zu dürfen, muss der Fahrer eines Kfz KÖRPERLICH, GEISTIG und CHARAKTERLICH in der Lage sein, ein Kfz sicher zu beherrschen und zu führen. Das zweifel ich aber auch bei so manchen Radfahrern an!

Du kannst zwar eine Anzeige machen, aber du hast nichts in der Hand. Aussage gegen Aussage im Normalfall.
Machst du aber die Anzeige, dann ist das schon einmal dokumentiert und kann bei weiteren Vorfällen genutzt werden.

Lass dich nicht unterkriegen, bleib stark und hab weiterhin Spass am Rad fahren!
 
Bei mangelnder charakterlicher Eignung kann die Fahrerlaubnisbehörde auch den Waffenschein einziehen.

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Aber 99,999999999999999...% aller Beteiligten Verkehrsteilnehmer, egal wecher Art, sind wirkliche Goldstücke!
sorry bei zig %alkaholiker, drogen , medikamenten und smartphon abhängigen was im gesammten min. 30 % ausmacht bist du schon sehr optimistisch.
wut und tägliche emotionen/laune sind noch ausgeklammert kann aber auch sein das in und um zürich & aglo nur "süchtige" leben.

nur schon blinken (richtungsänderung) anzeigen, ist ja die ausnahme, oder etwa nicht ?
 
Nur wird fast niemanden der Fleppen weg genommen. Selbst wenn ein versuchter Todschlag mit dem KFZ verübt wurde und die Person schon mehrfach angezeigt wurde... Wenn man in Deutschland jemanden umbringen will, machs betrunken mit nem Auto. Die Strafe ist harmloser, als 10g Cannabis in der Tasche zu haben. (Da wird dir nämlich sogar der Führerschein entzogen, selbst wenn man nie bekifft Auto gefahren ist. Alkohol am Steuer hingegen ist ja "Kulturgut", siehe Beckstein "Nach zwei Maß Bier muss n Mann noch Autofahren können!")
 
bist du schon sehr optimistisch.
Wäre ich das nicht, dann würde ich kein Rad fahren.

Ich kann ja nur von dem ausgehen was mir persönlich begegnet und was ich abschätzen kann. Was in Zürich ist...kein Kommentar.

Und ich habe lieber einen Kiffer im Auto der trotzdem den Sicherheitsabstand (wenn auch nur Zufall) einhält, wie einen eigentlich voll zurechnungsfähigen, der es nicht schafft.
 
Warum sind manche Autofahrer so fahrlässig? Weil sie sich nicht in die Situation des Velofahrers 'rein versetzen können oder wollen. Daher geht's in den Niederlanden etwas zivilisierter zu, weil es "normal" ist bzw. in manchen Autofahreraugen nicht nur "Verarmte" oder Öko's Velo fahren.
Daher fände ich jährliche Pflichtfahrten von Führerscheininhabern mit dem Velo unter Aufsicht hilfreich (mir ist bewusst, dass das nicht machbar ist, beim Erwerb eines e-bikes vielleicht eher, da lässt es sich leichter mit der Sicherheit im Strassenverkehr begründen...). Oder härtere Strafen bei Nichteinhalten eines entsprechenden Abstands. Bin nach Euren Erfahrungen am Überlegen, ob ich mir auch so eine Abstandskelle montiere...
 
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