Wenn das die Zukunft ist...

Das funktioniert auch mit einem <100 Kg Fahrrad problemlos. Hauptsächlich Geschwindigkeit, Fixierung und gewandelte kinetische Energie in Verformungsenergie (bestenfalls, ohne den Fahrer zu verformen) sind wichtige Aspekte. Hierzu gehört auch das Fahrzeuggewicht in nicht unerheblichem Maße: Denn wenn dieses nur 20 Kg wiegt, ist seine kinetische Energie recht gering.

Jedoch tendieren die KFZ zum Gewichtszuwachs durch Komfort- und Größenanstieg - dies gefährdet natürlich etwaige Kollisionspartner zusätzlich, denn zusätzliche Masse bewirkt wiederum eine höhere kinetische Energie, welche vom Kollisionspartner "verformt" werden muss, ohne, dass dessen Fahrer darunter leidet. Demnach steil zum Nachteil der geringer gepanzerten Fahrzeuge.

Dass ein im Verhältnis dutzendfach geringere Gesamtmasse eines Fahrzeugs keinen zwangsläufig schlechten Schutz erzwingt, zeigen viele Kollisionen von VM-Fahrern bei Geschwindigkeiten im 30-50 km/h Bereich. Und nicht zu vergessen: Diese Fahrer sind nicht angeschnallt (in den allermeisten Fällen). Wer im PKW bei nur 25 km/h unangeschnallt mit einem weiteren PKW oder gar einer Hauswand kollidiert, wird nicht zwangsläufig geringfügiger verletzt sein, gegenüber einem unangeschnallten Fahrer eines Velomobils.

Viele Grüße
Wolf
 
Jedoch tendieren die KFZ zum Gewichtszuwachs durch Komfort- und Größenanstieg - dies gefährdet natürlich etwaige Kollisionspartner zusätzlich, denn zusätzliche Masse bewirkt wiederum eine höhere kinetische Energie, welche vom Kollisionspartner "verformt" werden muss, ohne, dass dessen Fahrer darunter leidet.
Das zeigen auch die Formel I Renner. 750kg und mit > 200km/h schräg in eine Wand => Fahrer überlebt.
Allerdings ist das Gewicht auch der höheren Geschwindigkeit der Autos geschuldet. Denn doppelte Geschwindigkeit = 4 fache Energie.

Lg
Gandalf
 
Gewicht bein Sion ist hoch, ja. Das deutsche Konkurrenzprodukt e.Go (2+2 Sitzer) wiegt mit kleinerer Reichweite auch schon über 900 kg. Der Sion soll aber als 5 Sitzer eine Anhängerkupplung (mind. 750 kg Last) bekommen, den Crashtest mit 4 Sternen bestehen. Spannend finde ich das Konzept, den Akku auch per Steckdose anzapfen zu können. Man soll andere E-Autos laden können, beim Camping kann man seine Föhnhaube an der Schuko-Steckdose einstecken. Theoretisch wird es spannend, wenn man den rollenden Akku auch als Stromspeicher für den Haushalt nutzen kann. Weiter äußerst sympathisch ist das Konzept mit freien Reparaturanleitungen und CAD-Daten für Ersatzteile. Keine teuren Lizenzwerkstätten, man druckt oder fräst sich ein Ersatzteil!

Und toll finde ich, dass zwei Waldorfschüler und eine Kommunikationsdesignerin als Gründer von Sono Motors die organisierten Verbrechersyndikate der Automobilhersteller so vorführen. Bis morgen kann man noch eine Kaufoption mit Rabatt reservieren... Bitte, hat noch jemand einen triftigen Grund, da besser nicht dran zu glauben? Sonst klicke ich mir heute Abend noch eine Option mit projektierter Auslieferung Ende 2019...
 
Kommunikationsdesignerin
Irgendwie sind wir doch alle dämlich.

Erst mühsam ein Produkt entwickeln, Rückschläge erleiden, ausführlich testen, Kinderkrankheiten ausbessern und dann zum Verkauf präsentieren und dann Geld einnehmen. Komplett falsch. Genau anderstrum geht die Reihenfolge. Wieso bin ich da nicht schon früher drauf gekommen. Ich Depp. Wo ist der Facepalm-Smiley?
 
Bitte, hat noch jemand einen triftigen Grund, da besser nicht dran zu glauben?
Solange "dran glauben" keine finanziellen Unkosten oder Glaubensdiskussionen verursacht.. gerne.
Und toll finde ich, dass zwei Waldorfschüler und eine Kommunikationsdesignerin als Gründer von Sono Motors die organisierten Verbrechersyndikate der Automobilhersteller so vorführen.
Naja, naja. Es gibt bereits einen Jetsuit - ein tragbares Turbinensystem zum Fliegen. Dass das deshalb der übliche Transportstandard wird oder auch nur verbreitete Nutzer findet, bezweifel ich dennoch stark. So auch bei dem Sion.

Bis das Fahrzeug in vielfacher Form auf den Fahrbahnen unterwegs ist, wird noch Zeit vergehen.

Viele Grüße
Wolf
 
Solange "dran glauben" keine finanziellen Unkosten oder Glaubensdiskussionen verursacht.. gerne.

Natürlich kosten die Heilsversprechen was, wie bei der Kirche. 1% Rabatt kostet 500€ Anzahlung, 4% gibt es bei dem vollen Kaufpreis von 16k€ (exklusive Akku, ca 4k€).
 
Aufrüstung und Mehrgewicht bringen immer nur einen Vorteil gegenüber denjenigen, welche noch keine "Radpanzer" fahren. Ist demnach der falsche Weg - und 1,4 Tonnen bleiben zuviel, mögen sie noch so "sicher" sein.
Das stimmt so nicht. Moderne PKW sind so ausgelegt, daß sie bei den üblichen Crashs maximal viel Energie in Verformung aber auch in Ausweichbewegungen (bei Offset-Crash, zB.) umsetzen. Die umgesetzte Energie geht dann nicht mehr auf den Körper der Insassen.
Deine These "Schutz durch Masse" klingt populär ist aber tatsächlich ziemlicher Unfug. Ein Beispiel, das klar belegt, dass auch Formfaktoren eine dominierende Rolle spielen können sind die massiven Fortschritte beim Underride-Crash PKW vs. LKW. Da haste ein Massenverhältnis von ca. 1:30 (1,3 to vs. 40 to) der Crashparner. Nach deiner These absolut tödlich für die PKW-Insassen. Noch vor einigen Jahren war das auch so - aber nicht wegen dem Massenverhältnis, sondern vor allem wegen der Formfaktoren. Eine relativ simple Änderung der Formfaktoren beim LKW führt dazu, dass die PKW-Insassen überleben. Die Masse des LKW wird dabei sogar noch (geringfügig) erhöht...
 
Die umgesetzte Energie geht dann nicht mehr auf den Körper der Insassen.
Das schützende Konzept lässt sich mit geringem Gewicht, gemessen am Fahrzeuggewicht, realisieren. Beim üblichen KFZ (PKW) wird jedoch verbaut, was ausstattungsseitig möglich ist - hinzu kommt der gewünschte aggressive, dominante Look (SUV) und die Abmaße. Das bekommt einer evolutionär bedingt auch nicht aus dem Denken heraus. Sinnvoll ist jedoch eine massive Massereduktion im Straßenverkehrsmiteinander - wobei LKW ein schlechtes Beispiel hierfür sind, da deren Aufgabe der Transport von Gütern ist.

Insassenschutz ist in modernen PKW weniger durch Masse als durch 3D-Formgebung, Materialkombinationen und aktive Schutzmaßnahmen realisiert. "Maximal viel Energie in Verformung / Ausweichbewegungen" umzusetzen ist ein einseitiger Aspekt des Schutzes - denn für Verkehrsteilnehmer ohne 1,X Tonnen Fahrzeuggewicht bleibt der Masseunterschied gravierend - und auch, wenn auf Motorhauben keine Stacheln montiert sein dürfen, entsteht aus der Fahrzeugmasse ein enormes Gefährdungspotential. Demnach ist es wichtig, Leichtbaufahrzeuge zu fördern, welche gleichzeitig (ohne unsinnige Vier-Zonen-Klimaautomatik..) den Insassenschutz optimal umsetzen. Gefragt ist jedoch etwas anderes am Markt.
Deine These "Schutz durch Masse" ..
Ganz falsch verstanden, meine Aussage. Die Masse steigt aufgrund der Ausstattungs- und Designmerkmale (und natürlich auch durch die hieran und das Fahrzeuggewicht optimierten Sicherheitsfunktionen). Doch ist diese Kombination für all jene Fortbewegungsmittel, welche sich an der Spirale nicht beteiligen, von Nachteil. Leichtfahrzeuge, Roller, Motorräder, Fahrräder, Passanten ..
Nach deiner These absolut tödlich für die PKW-Insassen.
Keine Ahnung, wie Du auf die Idee kommst, das wäre Teil meiner Aussage. Ein Unterfahrschutz kann nur gegen spezifische Unfallcharakteristika schützen. Bspw. ein LKW, welcher frontal mit PKW kollidiert, da will ich sehen, wie gut ein Unterfahrschutz dessen Fahrer schützt: Null.
Die Masse des LKW wird dabei sogar noch (geringfügig) erhöht.
LKW sind ein schlechtes Beispiel, denn sie sind auf Gütertransport ausgelegt. Andere Anforderungen als der MIV. Du kannst auch einen PKW in Polster einpacken und mit diesem Mehrgewicht andere Verkehrsteilnehmer schützen - oder auf ein paar Komfortfunktionen verzichten und Fahrzeuge unter 250-300 Kg realisieren, welches dennoch auf Insassenschutz Wert legt. Für die hauptsächlichen Kurzstrecken mehr als ausreichend, da braucht es keine 1,4 Tonnen.

Eine Anhängerkupplung am E-Mobil.. interessant, jedoch wäre Carsharing für die seltenen Fälle der Anhängermitnahme energetisch harmonischer..

Viele Grüße
Wolf
 
Insassenschutz ist ein überzogenes Verkaufsargument. Da fährt der Mitvierziger einen 2t SUV wegen der Sicherheit und am Wochende setzt er sich zum Ausgleich auf die Harley mit Halbschalenhelm, Jeans, spitzen Stiefelchen ohne Schutzwirkung und Halstüchlein. Und im Urlaub nach Thailand ohne Gummi. Da passt die Verhältnismässigkeit nicht zusammen. Auf der einen Seite wird unter dem Deckmäntelchen der Sicherheit völlig übertrieben, Resourcen verquast und Panzer auf die Strassen losgelassen um viel Auto für viel Geld zu verkaufen auf der anderen Seite haben die Leute eine durchaus menschliche Sorglosigkeit und eigentlich gar keinen Bock bemuttert und überbehütet zu werden.
 
Insassenschutz ist ein durch die KFZ-Industrie sehr weit vorangebrachtes Thema und keinesfalls überzogen. Die Anzahl schwerer Verletzungen und Todesfälle bei üblichen KFZ-Geschwindigkeiten ist massiv gesunken* seit Einführung der neuen Version der Verkehrsunfallstatistik (1953).

Überzogen sind die Verhältnismäßigkeiten von Fahrzeuggewicht und Insassenschutz. Daher sollte Leichtbau in Kombination mit Insassenschutz verstärkt betrachtet werden, auch auf Basis der Erfahrungen der KFZ-Industrie (welche sich auch in Rennsport- und unverkleidete Bereiche erstreckt, siehe Überrollbügel, Motorradschutzkleidung, HANS-System uvm.). Daraus haben und werden Velomobile sowie weitere Leichtbaufahrzeuge stark profitieren und es reduziert sich auch die Gefährdungslage für externe Unfallbeteiligte, unbeachtet ihrer Urlaubsaktivitäten..
.. Panzer auf die Strassen losgelassen um viel Auto für viel Geld zu verkaufen ..
Interessant ist, dass SUV günstiger in der Herstellung sind, als viele Mittelklassewagen des Limousine/Familienkutsche-Bereich - jedoch teurer verkauft werden können. So ist gerade der Gewichts- und Volumenzuwachs eine problematische Entwicklung für städtische Infrastrukturen, wie in immer mehr Industrienationsregionen live Tag für Tag zu "erfahren"..

Viele Grüße
Wolf

*1953: Etwa 26 Tote(!) pro 10.000 (zugelassene) KFZ. 1970 nur noch 10,25 pro 10.000 (zugelassene) KFZ - trotz Allzeithoch von 21332 Verkehrstoten! 2010 weniger als ein Verkehrstoter auf 10.000 (zugelassene) KFZ!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja es ist in der Tat einfacher und billiger ein grosses schweres Auto zu bauen als ein kleines leichtes. Siehe Ford F Serie. Mehr Materialeinsatz, weniger Hirn.
 
Ich habe für 500€ eine unverbindliche Vorbestellung eines Sion mit 1% Rabatt getätigt. Schaumermal :)
 
Insassenschutz ist ein überzogenes Verkaufsargument.
Insassenschutz ist ein durch die KFZ-Industrie sehr weit vorangebrachtes Thema und keinesfalls überzogen.

Ich denke, @Gear7Lover argumentierte eher bezogen auf die Gesamtsterblichkeit (und "gefährliche" Sportarten sind immer noch weit ungefährlicher als gar kein Sport machen, weshalb Horroszenariendrohungen bzgl. Radfahren effektiv Lebenszeit verkürzen), während @TitanWolf auf die "interne" Sterblichkeit im Straßenverkehr abzielte?
 
Merci so wars gemeint. Von den 100% Sterblichkeit der wir unterliegen, wieviele sterben im Auto, wieviele im Bett? Ist Autofahren sicherer als im eigenen Bett liegen? Macht der 27te Airbag noch Sinn? Brauche ich einen Stickoxidfilter falls mich an der Ampel meine eigenen Abgase einholen? Dann lebte ich ja so gefährlich wie der Typ im Strassencafé, der ungefilterte Stadtluft atmet, undenkbar! Sollte ich nicht lieber mein Bett mit Sicherheitsfeatures aufrüsten?
 
Also am Sichersten wäre es dann, wenn man sein Übergeld nicht in einen Staßenpanzer steckt,
sondern aus seinem Schlafzimmer eine Intesivstation macht.
Ich weiß zwar nicht was das kostet, aber wenn man sich auf der Straße umschaut, scheint es ja Leute zu geben, wo Geld keine Rolle spielt.

Dann braucht man nur noch den Notarzt und seine Schwester rufen, wenns brennt. ;)
 
und "gefährliche" Sportarten sind immer noch weit ungefährlicher als gar kein Sport machen
Das trifft gewiss zu.
.. während @TitanWolf auf die "interne" Sterblichkeit im Straßenverkehr abzielte?
Richtig.

Von den 100% Sterblichkeit der wir unterliegen, wieviele sterben im Auto, wieviele im Bett?
Schrieb ich ja oben: 1953 waren es noch 26 Tote in einem Jahr bei 10.000 zugelassenen KFZ. Heute unter einem Toten bei gleicher Fahrzeuganzahl. Das ist eine gute Entwicklung. Die Verhältnismäßigkeit von Zusatzmasse, Verbrauch und Volumen vs. Insassenschutz darf deshalb nicht in den Hintergrund rücken. Daher meine Forderung nach Leichtbaufahrzeugentwicklung, welche gleichzeitig die Verhältnismäßigkeit wahrt sowie Insassen schützt. Während Fahrradhelme hauptsächlich einschränkende Placebos sind, sind bei geringem Eigengewicht die kinetische Energie vom Insassen effektiv fernhaltende Hüllenkonstruktionen nicht nur möglich, sondern fördernswert und sinnvoll.

Dass niemand im VM 8 Airbags bedingt, ist wohl jedem klar.

Viele Grüße
Wolf
 
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