Welches Faltrad?

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Hallo,

ich denke mal wieder über die Anschaffung eines gebrauchten Faltrades nach. Ich würde es vor allem als Zusatzrad für folgende Dinge nutzen:
- Unkomplizierte Mitnahme im Zug für die letzte Meile bei Dienst- und Privatreisen
- Ulteakurzfahrten zwischen den zahlreichen Standorten auf Arbeit
- Mitnahme in den Urlaub als gemeinsam genutztes Rad
-...

Da ich seit den DDR Mifa Klapprädern keine Berührung mehr zu Falträdern hatte, wollte ich mal fragen, was hier im Forum so gefahren wird und warum?

Was sind die entscheidenden Eigenschaften?

viele Grüße

Christoph
 
Wir fahren Brompton, Freunde von mir sind mit Dahon und Tern-Rädern auch sehr zufrieden, die haben ein etwas größeres Packmaß für ein etwas kleineres Geld...
...Birdy (vollgefedert) und Bernds gibt es auch noch mit guter Qualität.

Ingo und Heiko fahren selbstgebaute Liegefalter.
 
Ich bin einige Jahre ein älteres Bernds gefahren, das war mit DD 3*8 Schaltung, vorne und hinten Gepäckträgern schon fast die Eierlegende Wollmilchsau - wenn meine 1,93m nicht ein klein bisschen zu viel gewesen wären (was bei Deiner Größe wohl kein Problem wäre).
Seit ich es verkauft habe, fahre ich ein Pacy. Das ist mit zwei 26'' Rädern kein Pendlerfaltrad weil es etwas Zeit (bei Übung aber nicht viel) fürs kleinste Packmaß braucht und nicht ganz leicht ist. (Da finde ich Bromptons eigentlich das einzig Wahre.)
Aber es fährt sich dadurch um einiges besser auch auf schlechten Wegen und das Bernds wurde auch nicht viel kleiner und mein GrassHopper bleibt größer und deutlich schwerer zu transportieren. Das Pacy lässt sich auch auf Gepäckträgerrollen schieben und ist so handlich dabei.
C.
 
Das Packmass des Brompton ist schon genial, aber die Fahreigenschaften für mich eher hollandradähnlich. Mein Birdy Baujahr 2000 ist auch im Alter noch ein Rennradl und wäre immer noch meine erste Wahl bei Ersatz. Tagestouren bis 80km sind machbar, aber vor allem begeistert mich immer wieder die weitreichende Anpassbarkeit an alle Personengrössen, wenn wir mal Gäste aufs Rad bringen wollen.
Bernds ist irgendwie zwischen den beiden, nicht Fisch, nicht Fleisch, hat mich nicht überzeugt.
Grüße
Jörg
 
Für ständiges Falten, Falten, Falten - auch mal eben schnell auf dem Bahnsteig, um es bequemer beim Umsteigen schieben zu können: Brompton, alternativlos.

Tern bin ich mal probegefahren, fährt sich gut, aber mir hat die nicht tiefer einstellbare Lenkerposition nicht behagt. Wie groß bist Du? Wenn Du nicht sehr groß bist, ist bei den meisten Falträdern der Lenker deutlich über Sattelhöhe, was ich gewöhnungsbedürftig finde. Das war bei mir der Grund fürs Brommi (die Genialität des Faltmechanismus habe ich erst später wertschätzen gewusst). Exoten gab es keine zum Ausprobieren.

Ich versuchte mir ja den Racer fürs Bahnfahren zerlegegerecht zu machen, ist aber so..... naja. Der Hintergrund dafür sind aber nicht Ultrakurzstrecken, sondern eher lange (die ich mit einem Up nicht mehr fahren will).

Wenn es wirklich überwiegend seehr kurze Strecken sind, denk mal über einen Tretroller nach.
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hollandradähnlich

Echt? Nee, die meisten finden das Brompton super nervös - gar kein Vergleich mit dem Fahrverhalten eines Hollandrades (Langer Radstand, langer Nachlauf, flacher Lenkwinkel!). Das Brompton (kurzer Radstand, kurzer Nachlauf, steiler (? nicht gemessen) Lenkwinkel, zu wenig Last auf dem Vorderrad) wendet auf der Stelle. Und das ist durchaus gewöhnungsbedürftig. Freihändig fahren ist z.b. nicht einfach.
 
Echt? Nee, die meisten finden das Brompton super nervös

Nervös sind die Falter wohl alle, aufgrund des kurzen Radstandes. Hollandradlich meinte für mich so eine „Behäbigkeit“ beim Fahren, sowie die Sitzposition allgemein eher aufrecht und so.
Birdy ist für mich deutlich spritziger, durch den verstellbaren Vorbau auch auf eine Art Rennposition zu bringen und auch zum RR-schocken geeignet wenn man sich in deren Windschatten klemmt bei Tempo 35+ ...
Freihändig fahren geht übrigens bei meinem Birdy garnicht, nicht mal nen Sekündchen.
Grüße
Jörg
 
Ich habe ein altes Birdy oder Bernds mit Zahnriemen im Keller liegen.
Wenn's jemand interessiert, schaue ich mal nach, was das eigentlich ist.

Um nicht hier den Thread abzulenken, bitte ich bei Interesse um PN.

(Bei mir kommt's nie zum Einsatz, weil ich bei Bedarf lieber mein Brompton mit der 8er Nexus Nabenschaltung nehme.)
 
„Behäbigkeit“ beim Fahren, sowie die Sitzposition allgemein eher aufrecht und so.

Naja das sind ja Einstellungssachen bzw die Frage, was man bestellt. Ich hab bei 176cm Körpergröße extakt die gleiche Sitzposition wie auf dem Rennrad (Oberlenker-Bremshebel-Haltung). Allerdings den geraden Lenker auch gegen Hörnchenlenker getauscht, damit komme ich zwei, drei Zentimeter nach vorne und v.a. die Handhaltung ist wie auf den Bremshebeln.

Das Birdy finde ich super, nur für mich als überwiegend auf Dienstreise gut gekleideter Nutzerin stört mich, dass beim Falten die Finger dreckig werden und dass die Kette nicht so gut verpackt wird.

Was mich total gereizt hätte aber nirgends für eine Probefahrt bereit stand: eins der Bike Friday-Fahrräder. Eine Pocket Rocket oder ein Pocket Llama läuft mir hoffentlich mal gebraucht zu.
 
PS zum Brompton:
Vor allem auf gröberem Schotter finde ich die kleinen 16" Räder mit hohem Reifendruck recht öd.
Da fängt's dann zu graben an und wird recht bald grenzwertig.

Da das aber selbst bei meinen Wegen nicht so häufig vorkommt, ist's auch kein Drama.
 
Hallo,

eine Vielzahl von Informationen und Erfahrungen mehrere Nutzer gibt es bei den https://birdy-freunde.de
Die Seite - betrieben von meinem Bruder - ist schon etwas älter, was man am Design merkt.
Zum Brommi gibt es auch einen Fanclub: http://www.bromptonauten.de

Ich habe ein altes Birdy oder Bernds mit Zahnriemen im Keller liegen.

Ich tippe mal auf ein Birdy green aus dem letzten Jahrtausend, hatten mein Bruder und meine Schwägerin auch. Die Idee dahinter war, dass eben das nicht passieren sollte:
Das Birdy finde ich super, nur für mich als überwiegend auf Dienstreise gut gekleideter Nutzerin stört mich, dass beim Falten die Finger dreckig werden und dass die Kette nicht so gut verpackt wird.

Das Birdy von @einrad wurde wohl nicht viel benutzt, denn das Ritzel mit integrierter stufenloser Schaltung neigte zum auseinanderfliegen, so dass mein Bruder die Räder auf Kette umbaute und Riese & Müller den Riemenantrieb 1998 aus dem Programm nahmen.
Mein Bruder ist mit dem Birdy schon Radtouren über 100 km Länge gefahren, bis auf die agilere Lenkung fährt es sich "ganz normal". Er benutzt es auch im Anzug, offenbar ist der Kettenschmutz beim Falten dann doch nicht so ein großes Problem. Ich mache mir die Finger beim Falten meines viel zu wenig und nur auf sehr kurzen Strecken (pfui Sattel!) benutzten Birdys auch eher am Bremsabrieb schmutzig.

Ein richtig nervöses Faltrad war der kleine Bruder des Birdy, das Frog, das aber nur kurz um die Jahrtausendwende gebaut wurde.

Gruß, Klaus
 
Das Brommi ist nicht nervös. Das Brommi ist agil!

Bei meinen 1,75 bringt der S-Lenker eine sportliche Sitzposition und so fahre ich mein 2gang auch. Das 6gang hat als Tourer einen 30er Riserlenker bekommen.
Das Brommi macht jeden befestigten Feldweg mit, auch wenn es eher für feine Fahrbahndecke gemacht ist. Ganz übel sind Kopfsteinpflaster und Trammbahnschienen, aber das kann mit einem Greenspeed Scorcher etwas entschärft werden.

Zum Pendeln bzgl. Faltmaß und Faltvorgang alternativlos. Unter finanziellen Aspekten betrachtet, habe ich mein Geld noch nie so sinnvoll, wertstabil und freudebringend angelegt.
Naja, Quest und ich sind ja noch in der Kennenlernphase ... ;)

Gruß vom spargelix
 
Brompton super nervös
ich sag eher agil und wendig.
Ich find das Brompton super, habe die Zweigang-Version. Es könnte ruhig noch leichter sein, wenn mans öfter herumträgt.

auf der Spezi letztes Jahr bin ich das Kwiggle probegefahren. Noch ungewöhnlicheres Fahrverhalten, aber noch geringeres Faltmaß, aber kleinere Laufräder. Würde in die engere Wahl für mich kommen.

Hab kürzlich ein DiBlasi fahren sehen, das sah auch gut aus - aber selbst nicht gefahren. Ist schon älter, nur noch gebraucht wenn ich mich nicht irre.
 
Vor allem auf gröberem Schotter finde ich die kleinen 16" Räder mit hohem Reifendruck recht öd.

Definitiv. Auf Asphalt läufts flott, auf Gras und losem Schotter naja..... das dürfte für alle kleinen Rädchen gelten. Gratis Trainingseffekt, ist für mich belanglos. Bin auch schon Gelände gefahren, trete ich halt ein bisschen mehr!

ICH finde das Brommi auch nicht nervös sondern agil - aber die meisten finden es wohl nervös. Die meisten Hollandrad - Trekkingrad- Fahrer finden ein Rennrad auch nervös. Ich liebe mein Brommi! Weil ich es hier bergig habe, bekommt es gerade eine Alfine spendiert.
 
Das Birdy hatte ich auch mal als Gebrauchtrad. Mit dem Faltvorgang bin ich nie so richtig warm geworden. Wenn man das nicht regelmäßig macht, funktioniert das nie so richtig. An meinem war der Tourvorbau verbaut. Beim Fahren im Wiegetritt stieß ich mit den Beinen an den Lenker, nicht so toll. Mit dem Sportlenker wird das wohl besser sein. Die Federung empfand ich eher als störend. Ich hab´s dann auch wieder verkauft. Ist übrigens sehr wertstabil. Ich konnte es für den gleichen Preis wieder verkaufen.
Dann legte ich mir von Dahon das Curve als (fast neues) Gebrauchtrad zu. Es fährt etwas nervöser als das Birdy (16" statt 18"), aber immer noch recht ordentlich. Die Federung fehlt überhaupt nicht. Es faltet sich mMn viel besser. Die Packmasse sind ähnlich. Wiegetritt klappt besser. Vorbau und Sattelstütze sind nicht so steif wie am Birdy, aber es geht. Es sieht schick aus und ist gut ausgestattet, lässt sich einfacher erweitern z.B. mit Gepäckträger und Schutzblechen. Übersetzungsbereich viel größer (beide Einfachkurbel). Ist deutlicher preiswerter!!! Für mich im Vergleich der bessere Falter.
Das Brompten bin ich auch mal probe gefahren. Fährt - für einen Falter - sehr ausgewogen. Ist durchdacht gemacht. Aber viele Dinge gehen für mich überhaupt nicht. Das fängt schon mit dem Preis an. Einfache Bremsen, Schaltung, Optik, Stahlrahme und Teile … das ist zu teuer für meinen Geschmack. Aber Wertstabil und kultige (für den es was bedeutet).
Häns
 
Was mich total gereizt hätte aber nirgends für eine Probefahrt bereit stand: eins der Bike Friday-Fahrräder. Eine Pocket Rocket oder ein Pocket Llama läuft mir hoffentlich mal gebraucht zu.

Ich hab ein bike friday Rock'n Roll.
Das ist ein mit German Answer Gabel gepimptes Llama. (Dazu Thudbuster LT, Rohloff und Rennlenker)
Zum ständigen Falten ist daß nicht gedacht. Packmass ist so groß, dass im ICE nur gewisse Stellen gehen ohne zu stören.
Bei mir dient es als Reiseradersatz für die Touren wo ich das Liegerad nicht oder nur schlecht in die Bahn komme.
Als Reiserad ist es ganz gut aber nicht sonderlich schnell.
In der Kombi mit der Parallelogramm Federgabel aber ideal für schlimmstes belgisches Kopfsteinpflaster. Zugstufe einfach solange aufdrehen bis die Schläge an den Unterarmen weg sind. Und auf Asphalt wieder zu drehen und das Kamel wird wieder sportlicher.

Am Gotthard runter (auf der Kopfsteinpflasterstrecke) hat die Federgabel auch super funktioniert. Ab ca. 45km/h neigte aber der Rahmen zum verwinden.
Die Lenkstange ist auch nicht sonderlich steif. Allzu lange Vorbauten sollte man nicht verbauen.

Beim Gebrauchtkauf dran denken, dass die meisten bike friday Maßrahmen sind.
 
Das Brompton war auch für mich eine der besten Investitionen, die ich jemals gemacht habe. Fahre ein H6RD. Packmaß, Schnelligkeit des Faltvorgangs, keine dreckigen Hände durchs Falten, Das Paket fällt beim handhaben nicht auseinander, die Kette ist im inneren des Pakets (wichtig im ÖPNV), das Taschensystem ist so gut, dass ich das Brompton als mein Lastenrad betrachte, ich fahre eigentlich nie ohne Tasche.

Im Studium wurde es irgendwann zur Gewohnheit, die Wohnung nur mit Brompton zu verlassen, so ähnlich, wie man sich vorher Schuhe anzieht.
Kopfsteinpflaster ist mit den kleinen Rädern allerdings lästig, man gewöhnt sich an, das bei der Streckenwahl zu berücksichtigen.

Für mich war das Brompton immer ein zuverlässiger Gebrauchsgegenstand.
Es gab schon so einige Situationen, wo ich mir nachher gedacht habe, "Mensch, was hätteste bloß gemacht, wenn Du jetzt nicht das Ding dabei gehabt hättest?..."

Es ist vielleicht nicht für jeden das richtige, aber für deine Anforderungen ist es eigentlich ziemlich gut geeignet:
- Unkomplizierte Mitnahme im Zug für die letzte Meile bei Dienst- und Privatreisen
- Ulteakurzfahrten zwischen den zahlreichen Standorten auf Arbeit
- Mitnahme in den Urlaub als gemeinsam genutztes Rad
 
Mein Lieblingsfalter ist ein Tern Verge ohne jedweden Schnickschnack. Das muss auch schon mal 20 km fahren.
Ich kann nur empfehlen: gucken, was man tatsächlich braucht, und ausprobieren. Der Markt ist inzwischen sehr vielfältig. Mögliche Kriterien für die Auswahl:
- Faltmaß
- Faltgeschwindigkeit
- zum Rollen oder Tragen
- Gewicht
- Ausstattung
- City oder Tour
- ÖPNV oder eigenes Auto
- ...

Nebenan im Faltradforum gibt's bestimmt mehr Infos als hier.
 
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