Welche Trikes rutschen welche kippen in der Kurve?

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Möchte mir ein E-Trike aufbauen und da ich schlechte Erfahrungen mit kippenden Trikes gemacht habe suche ich eines das den Schwerpunkt so hat das es eher wegrutscht als das es kippt. Gibt es da eine Fausregel oder Modelle die besonders gerne rutschen bzw. hohe Kurvengeschwindigkeiten zulassen.
Das Trike soll ca. 50km/h laufen ohne zu treten, ist es da sinnvoll eines mit Federung zu nehmen oder reicht ein bzw. 3 dicke Kojaks?
Durch den E-Antrieb werden etwa 12kg so weit unten wie möglich dazu kommen.
Scheibenbremsen wird es bekommen und Panzerlenkung.

Oder hat jemand ein passendes Trike gerade über... PM

Gruß
Heiko
 
Servus,
rutscht bevor es kippt? Auf Asphalt mit normalen Reifen?
Kenn ich kein einziges. Selbst mit 11cm Sitzhöhe bekomm ich ein Trike gut auf 2 Beine.

Und bei den Geschwindigkeiten ist ne Federung Pflicht, sonst wird jedes übersehen Schlagloch schnell zur "Abfluggarantie".
 
Soweit ich das Beurteilen dürften folgende Faktoren relevant sein:
  • Tiefpunkt (zB Sitz)
  • Nachlauf (dürfte am meisten unterschätzt werden beim Selbstbau)
  • Verhältnis des Dreiecks, den der Grundrahmen mit den 3Rädern bildet.

Das Trike mit dem extremsten geradeauslauf scheint das Ice Sprint zu sein. Natürlich sind die Eigenschaften auch abhängig vom Fahrer (STATUR UND FAHRSTIL)

Das Trike, welches sicherlich am meisten Erkenntnisse aus dem Benchmarking herausgezogen hat dürfte das Azub sein.
Das Trike mit den größten Fehlberechnung würde ich das Tirol bezeichnen, welches mit einem genialen Konzept zu kurz gebaut wurde um wirklichen Marktreife zu erreichen und vor allem Materialschwächen auszugleichen.

Du solltest dir auch Gedanken machen über Federungen oder nur starres Modell. Wenn man sich Modelle anschaut, die auf höchsten Niveau gefertigt wurden, stellt sich eben die Frage, wieviel Perfektion soll es sein.
 
Selbst mit 11cm Sitzhöhe bekomm ich ein Trike gut auf 2 Beine.
Wenn man es darauf anlegt. Aber in einer normalen Kurve?
Gibt es da eine Fausregel oder Modelle die besonders gerne rutschen bzw. hohe Kurvengeschwindigkeiten zulassen.
Also Faustregeln gibt es schon:
  • Je niedriger und je breiter, desto schwerer kippt es. (Entscheidend ist dabei der Schwerpunkt mit Fahrer. D.h. wichtig ist, dass der Sitz tief ist.)
  • Tadpole-Trikes sind weniger kippfreudig als Delta-Trikes. (Grund: Wenn man in die Kurve fährt, will der Schwerpunkt tangential geradeaus, und dort ist beim Tadpole das kurvenäußere Vorderrad im Weg, beim Delta aber nichts.)
oder reicht ein bzw. 3 dicke Kojaks?
Kojaks würde ich jetzt noch nicht als „dick“ bezeichnen, da geht noch mehr.
Und bei den Geschwindigkeiten ist ne Federung Pflicht, sonst wird jedes übersehen Schlagloch schnell zur "Abfluggarantie".
Vermute ich auch. Vor allem, bei dem Gewicht und der Geschwindigkeit (= Beschleunigung bei Unebenheiten) ist eine Federung auch materialschonend, und trägt zum Gesamtgewicht kaum was bei.
 
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Das Trike mit den größten Fehlberechnung würde ich das Tirol bezeichnen
Meinst du ???

2008 habe ich es in München auf ner kl. Ausstellung gesehen und begutachtet. Das Publikumsinteresse war sehr groß. Ich stellte bzw. suchte eher nach Unterschieden/Vergleichen, weil ich saß damals auf meinem Mad Max Evo.1 ....
Ja, ich hatte auch den Eindruck, dass das Trike noch nicht unbedingt serienausgereift ist.
Dagegen die Version die damals Toxy kurz auf seiner Homepage hatte ....( Es aber leider nie zu einer wirklichen Verbindung zwischen Pirol und Toxy kam )
Dieses Toxy Trike mit Pirol Vorderachse und Toxy know hou machte mir einen sehr guten Eindruck . .... Aber .... ?

LG, Klaus
 
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@Klausone : Den Hauptrahmen aus 45x1,5er Alu zu machen halte ich für dezent überoptimistisch.
Das Rad war eigentlich ganz passabel Designd, da wahr wohl ein Mensch aus dem Metallbau dran, aber der scheint seine Arbeit nicht so wirklich gemacht zu haben.

Aber das Ding als Maserati zu bezeichnen...Puh, vielleicht als Elchtestopfer A-Klasse. Allein der Schwerpunkt mit Fahrer sorgt bei einer härteren Bremsung für eine heftige Bremsung..Weil das Kettenblatt in den Boden gerammt wird. :p

Gruß,
Patrick
 
Hallo Heiko,

rutschen oder kippen ist sicher auch eine Frage der Kombination der Reifendecken an den Vorderrädern und am Hinterrad:
Wenn das Hinterrad dank gut profiliertem Reifen richtig Grip hat und auf den Vorderräder Slicks sind, dann rutscht das Trike in Kurven länger, bevor es kippt, vermutlich untersteuernd.
Gilt eine nackte Leitra eigentlich auch als Trike? Die ist meines Wissens in angebremsten Kurven auch recht kippfreudig.
Wann ein Trike kippt, ist auch eine Frage der Kurventechnik: Arbeitest Du mit dem Oberkörper, indem Du Dich in Kurven hineinlehnst und bremst Du zuerst das kurveninnere Rad dosiert an, dann kippt es auch später.

Gruß, Martin
 
Wenn es 50km/h laufen soll, nehm besser dicke Big Ben (oder Shredda). Die haften auf Asphalt allerdings (auch bei Regen) so gut, das das Trike nicht rutscht/driftet.

Ein kippendes Trike ist mir bei hoher Geschwindigkeit übrigens lieber als ein driftendes Trike. Mit nem Tadpole Trike zu driften erfordert viel Übung und endet schnell in ner Eskimorolle. Gegen Kippen hilf in die Kurve lehnen und/oder kurz abbremsen.

Federung ist zwar nett, aber zb ein ungefedertes ICE Sprint 26 ist auch über 60km/h noch sehr gut händelbar.

Mein Sprint 26 mit den 24" Vorderrädern hebt zwar in schnellen Kurven eher ein 'Beinchen', ein kurzes anbremsen des kurvenäusseren Rades zwingt das kurveninnere Rad aber sofort wieder auf den Boden. Ausserdem lenkt es beim bremsen des kurvenäusseren Rades etwas in die Kurve.
Das veränderte Brems-/Lenkverhalten mit den großen Rädern in der Kurve war zu Anfang etwas verwirrend, aber nach etwas Eingewöhnung ist es sehr gut am Limit zu händeln.

Das andere Sprint 26 mit den 20" Vorderrädern reagiert auf bremsen in der Kurve komplett anders. Dafür ist es etwas agiler in der Lenkung und auch deutlich über 70km/h noch im "Wohlfühlbereich".
 
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Ich kann aus Erfahrung über mein AZUB TRIcon26 berichten. Jetzt habe ich damit 2016km auf dem Tacho. Kurvenräubern ist damit ein Riesenspaß. Bergrunter lasse ich es lieber rollen als bremsen. unnd wenn die Strecke gut ist, trete ich rein, was das Zeug hält. Um die Fliehkräfte auszugleichen, lehne ich mich bei hohen Speed stark in die Kurve. Auf die Art bin von Brombach kommend Richtung Neu Anspach im Taunus in die Rechtskurve gegangen mit über 70km/h.und habe sogar einen Rennradler überholt. Ich habe genau gespürt, wie ich in der Kurve driftete. Das waren nur paar cm auf Asphalt. Genau das mach den Spaß mit diesen Trike aus. Das Trike ist nur hinten gefedert. In Verbindung mit dem guten Spannsitz reicht mir das aber aus. Bei schnell gefahren Kurven mit kleinem Radius hebt das innere Rad natürlich leichter ab. Das gleiche ich dann mit dem Oberköper aus und habe es daduch gut unter Kontrolle.

Jetzt habe ich mich aber für die breitere HR Achse mit der Syntace X12 entschieden. Da passt dann kein normaler Radnabenmotor mehr rein. Deshalb habe ich mir den BIMOZ Tretlagerantrieb aus der Schweiz bestellt. Die LINKE KURBEL wird durch den Motor ersetzt. Dabei ist er relativ leicht. Und ich kann meine 3x9 XT-Schaltung behalten und komme wie jetzt auch jeden Berg hoch, solange wie das HR Grip hat.

AZUB ha dieses 2 neue Trikes vorgestellt. Mit der gedämpfen TITAN-Blattfeder vorne sieht das T-Fly in 20" und 26" nochmal verschäfter aus. Und dürfte die Kurvenlage weiter verbessern. kostet natürlich eine Stange Geld.
 
Hallo,

ich habe zwar noch nicht viel Erfahrung, stand aber bei der Anschaffung vor einem sehr ähnlichen Problem. Da ich Probleme mit dem Gleichgewicht habe, brauchte ich ein Trike, das in der Kurve nicht umfällt. Ich habe bei meiner Probefahrt von insgesamt 65 KM beide Varianten (Tadpole und Delta) testen können. Ich habe die (subjektive) Erfahrung gemacht, dass das Kettwiesel nicht so leicht kippt, wie das Scorpion. Ob das aber jetzt an einer nicht auf mich eingestellten Federung am Scorpion lag oder tatsächlich so ist, kann ich nicht sagen.

Aber zu einer Federung würde ich bei deinen Geschwindigkeiten empfehlen. Ich fahre auch gerne schnell :) und bin bei jedem Schlagloch froh über die Federung.

Viele Grüße

Julibene
 
rutschen oder kippen ist sicher auch eine Frage der Kombination der Reifendecken an den Vorderrädern und am Hinterrad:
Wenn das Hinterrad dank gut profiliertem Reifen richtig Grip hat und auf den Vorderräder Slicks sind, dann rutscht das Trike in Kurven länger, bevor es kippt, vermutlich untersteuernd.
Ich meine mich zu erinnern, daß @Thomas Seide aus genau dem Grund vorn relativ rutschige Reifen aufzieht die dafür lange halten (energizer, marathon...) und hinten was mit Grip.
Als Fahrwerksgeometrie würde ich tief und lang empfehlen, und wenn man regelmäßig 50km/h fährt wohl auch lieber gefedert. Diese Beschreibung würde zum Beispiel auf ein Wild One 18/29 passen.
 
Mit meinem SteinTrike MadeMax funktionierte das super, sobald die Vorderreifen abgefahren waren. Ergibt ein recht gutmütiges Untersteuern. Am besten also immer gebrauchte Mäntel kaufen und häufiger wechseln...
Martin
 
kann ich auch bestätigen..
immer wenn ich abgefahrene Reifen ersetze bin ich anfangs erstaunt über den Grip und dass nix mehr driftet..
was einerseits cool, andererseits schade ist ;)

Federung:
ich hab einen Motor und bin deshalb bei voller Unterstützung auch öfters und länger mit über 40km/h unterwegs (50km/h - 75km/h nur bergab und deshalb nicht soo oft)

Federung vermisse ich keine
klar: wenn man in Ungarn auf miesen Strassen unterwegs ist, ists was anderes...
auf meinen von mir gefahrenen österr. Straßen aber problemlos
ungefedert fühlt sich halt auch direkter an, was man auch mögen kann, ja sogar vorziehen

EDIT:
kannst es in meiner Signatur beim Video "Trike und Reifenverschleiss sehen"
bei 02:27
das sind halb-fertige Durano Slickreifen vorne
aus zügiger Fahrt den Lenker plötzlich voll ins Eck...
Körpereinsatz natürlich Pflicht
aber da rutschen die weg, obwohl das Trike mit 66cm Spur sehr schmal ist, und somit natürlich viel leichter kippt als WildOne und co
also der Schwerpunkt muss Richtung Kurveninnenseite
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh Ihr Wiener,
daheim gemütlich und mit Schmäh. Wehe aber, wenn sie losgelassen...Wobei ich sagen muss, dass sie (also die Österreicher insgesamt) im Auto in aller Regel sehr gute und umsichtige Fahrer sind (hundertmal besser als die jungen Schweizer. Das kann ich Euch sagen).

Jetzt aber mal weg von den abgefahrenen Reifen -Man bekommt sie ja eh nicht im Handel! Und wer wollte das schon? - und wieder hin zu den Trikes:
Meine Frau hat ein Cat Trail. Mit dem hat es mich in einem Kreisverkehr dermaßen in die Umrandung gehauen, dass ich alle heimischen Pflaster und Mullbinden brauchte, um nichts zu versauen. Was habe ich gelernt?

Wenn Räder einen falschen Sturz haben (unten nach innen statt nach außen - ich weiß nicht, ob man das positiv oder negativ nennt): Hände weg. Diese Konstrukteure haben geschlampt...
Breite Netzsitze: Scheinen komischerweise eher hinderlich zu sein, wenn man sich in die Kurve legen will. Schalensitze taugen mir da weitaus mehr.
Hohe Sitzposition: Wer das will oder - aus gesundheitlichen bzw. Alters-Gründen - braucht, muss in den Kurven halt langsam machen.
Federung: Mir ist immer noch nicht klar, wo der Reiz des unmittelbaren Schlaglochgespürs liegen soll. Ohne Federung haben die Dreiräder eine extrem niedrige Endstabilität. Wenn sie kippen, ist es meist schon zu spät, um gegenzusteuern. Wehe, wenn dann noch ein falscher Sturz, Netzsitz und eine hohe Sitzpostion dazu kommen. Und eine kleine Unebenheit in der Kurve. Oder wechselnde Beläge...aus die Maus, sage ich als Wegbegleiter von derzeit vier Katzen.
Direktlenkung: Auf keinen Fall. Wenn das Trike hinten ins Rutschen kommt (Übersteuern), dann neigen die Vorderräder dazu, die Kurve noch mehr zuzumachen - diese vielen "zus" gehen mir gegen mein Sprachgefühl! Bei einer indirekten Lenkung ist es dann leicht, wieder entgegen zu steuern. Bei einer direkten Lenkung hat man dafür erstens kein Gefühl und übereagiert gerne über das Maß hinaus (der Elch lässt grüßen), falls man überhaupt schnell genug ist und vor allem auch die Kraft hat, mit dem kurzen Hebel etwas auszurichten.

Im Vergleich zum Cat war mein Steintrike eine wahre Wonne. Das mag an Zufällen der Modellwahl liegen. Aber alle Schwächen, die ich oben genannt habe, vereinen sich aus meiner persönlichen Erfahrung nach beim Cat. Das MadMax zum Beispiel ist es dagegen Fahrspaß pur. Bei den Beschaffungskosten eines Trikes würde ich mir heute mehrere Monate Zeit nehmen und überall hingehen, wo die Anbieter auftreten. Ausleihen, testen, Kurven fahren, hügelige Strecken fahren, vollgepackte Taschen dranhängen und so weiter. Wenn an einem Modell irgendetwas stört und sei es nur eine Kleinigkeit, weitersuchen. Es lohnt sich. Wer es nicht glaubt, sollte sich mal die Verkäufe genau ansehen: Es ist erschreckend, wie viele schöne Teile schon nach wenigen Laufkilometern wieder in den Markt geworfen werden. Da hat sich einfach einer zu wenig Zeit genommen, oder?

Martin
 
Oh Ihr Wiener,...... { }
Ohne Federung haben die Dreiräder eine extrem niedrige Endstabilität. Wenn sie kippen, ist es meist schon zu spät, um gegenzusteuern. Wehe, wenn dann noch ein falscher Sturz, Netzsitz und eine hohe Sitzpostion dazu kommen. Und eine kleine Unebenheit in der Kurve. Oder wechselnde Beläge...aus die Maus, ....
Seh ich nicht so...

Ich hab nie Ausfahrten wo nicht ein Raedchen den Boden verlaesst...
Das gehoert dazu
Jede 2te - ete enge Kurve wird auf 2 Raedern gefahren.. Auch einfach weil es Spass macht
Dadurch kennt man trike auch sehr gut undnein kritischer bereich kommt nicht urplötzlich, weil man es gewohnt ist dass raeder immer am Boden sind
Ein ungefedertes ist diesbezueglich finde ich vorhersagbarer
 
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