Was tun gegen eingefrorene Bowdenzüge?

S

schlosser

Hallo allerseits,

hat jemand einen Tip, was man gegen eingefrorene Bowdenzüge unternehmen kann?

Gesternmorgen zeigte das Thermometer -7° C bei mir an. Bei trockener Witterung und trockenen Straßen wollte ich mich mit meinem Pioneer auf den Weg machen. Allerdings musste ich schon vorm Start feststellen, dass sich beide Bremsen nicht betätigen ließen. Die Züge der mechanischen Scheibenbremsen saßen fest, lösten sich jedoch recht fix...
Lediglich der Umwerfer lies sich den ganzen Tag nicht bewegen...

Nun beschleicht mich das üble Gefühl, dass so etwas ja auch unvermittelt während der Fahrt auftreten könnte.

Auf Schaltung kann ich zur Not ja verzichten, aber die Bremsen sollten doch funktionieren. Ich möchte jetzt nicht unbedingt meinen gesamten,für die Winternutzung vorgesehenen Fuhrpark (das Pioneer mit Avid bb5, Trike mit mechanischen Trommelbremsen, Upright mit V-Brakes) auf Hydraulikbremsen umrüsten.

Vielleicht hat ja jemand ein "Hausmittelchen", wie man die Züge vor dem Einfrieren bewahren kann.


Für Tipps oder Tricks wäre ich sehr dankbar....

Grüße

Jens
 
AW: Was tun gegen eingefrorene Bowdenzüge?

Hi,
EInfrieren können sie nur wenn Wasser drin ist...also abnehmen und durchpusten...danach mit Oel auffüllen. Achtung mit Kriechöl aus der Sprüdose, gerade dieses ist mir die letzten Tage erst recht eingefroren...besser normales Haushaltsöl nehmen.
 
AW: Was tun gegen eingefrorene Bowdenzüge?

Mit Kühlerflüssigkeit (Glysantin) vom Auto spülen (Spritze und Kanüle aus der Apotheke nehmen, damit kommt man gut in die Züge rein). Dann ist für immer Schluss mit Einfrieren. Das einzige, das sich bei meinem Trike bewährt hat.

fluxx.
 
AW: Was tun gegen eingefrorene Bowdenzüge?

Züge und Hüllen (vor allem an den Enden) ordentlich mit Vaseline (Apotheke) versehen und sie werden kaum noch einfrieren. Macht man nur 1x und hält dann ein Bowdenzug-Leben lang; so meine Erfahrungen.
 
AW: Was tun gegen eingefrorene Bowdenzüge?

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass eigentlich nur Wasser in Züge kommt, deren Hüllen nach oben gerichtet enden.
Die beschichteten Züge von Gore mit der dünnen Gleithülle sind sehr gut gegen Schmutz und Wasser geschützt, speziell wenn man die mitgelieferten Faltenbalge montiert.
Schmieren (Gore soll man nicht schmieren) tu ich mit Nähmaschinenöl. Das verharzt nicht.
Gruss Wolfgang
 
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hat jemand einen Tip, was man gegen eingefrorene Bowdenzüge unternehmen kann?

Als erstes gucken, ob sich die Verlegung ändern lässt - nach unten hängende Schlaufen so klein wie möglich machen.
Am Lieger habe ich an dem Hüllenanschlägen am Rahmen inzwischen Endkappen mit einem angeformten Schlauchstück, und auf dem Zug sitzt eine Gummihülle, die auf dem Schlauchstück gleitet. Etwa sowas hier: http://bikeparts-online.de/bpo_new/site_frameset.php?page=art&id=361878 (Ich meine speziell die linken beiden Teile unter dem abgebildeten Hüllenstück, es gibt ähnliches von anderen Herstellern auch einzeln) Allerdings habe ich keine wirkliche Wintererfahrung damit, weil ich bei Kälte das Up oder die Bahn nehme.


Viele Grüße,
Stefan
 
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AW: Was tun gegen eingefrorene Bowdenzüge?

Moin,

HP-Velotechnik hat / hatte mal 'Snake Seals' im Angebot, die man über die Zughüllen streifen konnte. Diese sollen die Bremszüge gegen Nässe abdichten. Ich experimentiere noch mit einer Mischung aus Glycerin:IPA (9:1). Da Glycerin allerdings hygroskopisch ist, weiss ich noch nicht, ob ich damit den Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben habe. Noch funktionierts, dieser Winter hatte aber auch erst -4°C...
 
AW: Was tun gegen eingefrorene Bowdenzüge?

Die Schaltung ist mir letztes Jahr 2x eingefroren, gemein, wenn man zunächst aus der wärmeren Garage startet.
Nach Flutung aller Züge mit Kühlerfrostschutz war Ruhe.
Offensichtlich "wirkt" es immer noch.

Peter N.
 
AW: Was tun gegen eingefrorene Bowdenzüge?

ich habe nach dem Tipp von fluxx auch alles Enteiser geflutet. Beim Sowieso Bowdenzugwechsel zuerst die Röhrchen durchpustet (Wasser tropft raus!), dann von oben her mit Türschlossenteiser reingetröpfelt und nochmal durchpusten und nochmal nachtröpfeln.
"wirkt" bisher gut.
Richard
 
AW: Was tun gegen eingefrorene Bowdenzüge?

und bei der Rohloff mit Schaltbox ? was / wo friert es dort ein ?
Ich durfte Donnerstag und Freitag letzter Woche den grösseren Teil meines Arbeitsweges in einem Gang absolvieren, an einigen Hügeln mit starker Unter - / Übertrittfrequenz... und brennenden Oberschenkeln.
Habe jetzt die Schaltbox geölt mit Ballistol, auch versucht den Schaltzügen was zukommen zu lassen, werde morgen sehen ob das was gebracht hat.

fallls jemand Erfahrung hat, wäre ich dankbar für Tips.

im Frühjahr 2012 hatte ich keine Probleme damit, aber jetzt hat es dann doch genervt. Ich habe jedenfalls am Freitag die Trittfrequenz-Krone für dieses Jahr gewonnen, bei 110-er Frequenz bergab war Tempo 37 drin ;-))

danke
Jörg
 
AW: Was tun gegen eingefrorene Bowdenzüge?

Da Glycerin allerdings hygroskopisch ist, weiss ich noch nicht, ob ich damit den Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben habe.

Moin Rainaari,

Nö, im Gegenteil - das ist ja gerade der Vorteil: Eindringendes Wasser wird im Glycerin gelöst und kann dann nicht mehr gefrieren (weshalb auch Fett oder Öl für die Züge im Winter ungeeignet ist).

Vorletzten Sommer hab' ich meine sämtlichen Züge mit einem Glycerin/Glycerol/1,2,3-Propantriol-Gemisch (Verhältnis 1:3:2,5 ;)) geflutet und gegen Tropfverluste mit gedichteten Endkappen versehen; seitdem keine Probleme mehr mit Einfrieren. Kann ich also nur empfehlen.

Gute Fahrt, Peter
 
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Hallo Winterfahrer,

dank eurer Tipps habe ich inzwischen alle relevanten Züge aufgetaut, ausgeblasen, und habe ihnen ordinären Kühlerfrostschutz injeziert. Zusätzlich habe ich den Zugenden eine Vaseline-Packung verabreicht und hoffe nun einigermaßen sicher über den Winter zu kommen....

Grüße

Jens
 
AW: Was tun gegen eingefrorene Bowdenzüge?


Ich habe meinen Feststellbremsenzug an der Leiba mit dem Konkurrenzverfahren behandelt: Wasserverdrängung mit WD40 (mit Sprühdose durchpusten), WD40-Verdrängung mit Öl aus der Sprühdose, einziehen eines neuen, eingefetteten (Teflonfett niedrige Viskosität) Innenzuges und Ersatz der Alibikäppchen mit dichtenden Endkappen. Die Senke in der Zugverlegung ist wegen der Schwinge unvermeidbar.
Durch das Fett und die Dichtungen öffnet sich bei unter -10 °C die Bremse schwergängig, aber von selbst. Die noch nicht komplett behandelten Frontbremszüge frieren schon wieder ein, hinten ist Ruhe.

Ich werde am Ende des Winters berichten...

Gruß,

Tim
 
AW: Was tun gegen eingefrorene Bowdenzüge?

Ist jemand der Russischen Sprache mächtig? In Sibirien gibt es bestimmt auch Fahrräder und ähnliche Probleme. Finnland, Schweden, Norwegen, vielleicht schmieren die Leute dort die Züge mit Rentiertalg? Türgummis an Autos soll man auch mit Hirschtalg behandeln damit sie nicht festfrieren.
 
AW: Was tun gegen eingefrorene Bowdenzüge?

vielleicht schmieren die Leute dort die Züge mit Rentiertalg? Türgummis an Autos soll man auch mit Hirschtalg behandeln damit sie nicht festfrieren.

Viel zu viskos, da rührt sich bei -30 °C dann nix mehr. Dann eher ein Silikonöl höherer Viskosität, die haben eine sehr geringe Viskositätsänderung mit der Temperatur.

Gruß,


Tim
 
AW: Was tun gegen eingefrorene Bowdenzüge?

Ist jemand der Russischen Sprache mächtig?

Ist das eine Frage? :D

Sibirische Fahrradforen! Särr spitze Zielgruuppe!

Edit: Auf den ersten Blick ist da nicht viel zu finden. Man bereitet im Sommer den Schlitten vor und im Winter das Fahrrad. Schwieriges Thema, so ungefähr wie isländische Endurofahrer zu finden. Es gibt mindestens einen!
 
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