Das Auto ist eine „situative Waffe“. Es wird zur Waffe nur, wenn die/der Fahrer*in es dazu macht.
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Der Vergleich mit einer echten Waffe ist erhellend. Wer mit einer geladenen Knarre durch eine Fußgängerzone läuft und sich mit „Platz da, hier komme ich“-Rufen freien Weg verschafft, hätte ein Sondereinsatzkommando am Hals. Zu Recht. Wer sich mit einem Auto hupend, drängelnd und rasend durch Wohngebiete freie Fahrt verschafft, erhält ein müdes Nicken des diensthabenden Kommissars, wenn überhaupt.
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Motorisierte Gewalt entsteht nicht im Vakuum. Sie wird möglich gemacht von einem „Ökosystem der Gewalt“, einem freundlich gesinnten Unterstützer*innenkreis, der sie mal bewusst, mal unbewusst toleriert oder fördert. Sie ist eingebettet, ja, sie wird ausgeübt durch die Rechtssprechung, die Polizeipraxis, die Stadtplanung, das Ingenieurwesen, die Politik.