Heute hatte ich ein wunderbares Erlebnis, an dem ich Euch natürlich teilhaben lasse:
Die Hauptfiguren:
Häuptling Kleine Füße, ungeduldiger Fahrer eines Passat Kombi
Fräulein Upsala, Fahrschülerin, begleitet von Freddy, dem furchtlosen Fahrlehrer
Die Kavallerie, Besitzer der epischen Randaleleuchten
Der Padre, tiefenentspannter Teilzeitwahnsinniger
Der Padre, unser strahlender, unglaublich gut aussehender und vor allem befand sich auf dem Heimweg von Code- und Knechtschaft. Aufgrund einer gewissen erhöhten Luftfeuchtigkeit und der Tatsache, dass ein Blech Kuchen zu transportieren war heute mal nicht auf dem Zweirad, sondern im Auto. Ja, 60km Radeln im Regen machen soweit keinen Spaß. Die Dämmerung hatte bereits mehr als deutlich eingesetzt, als der Padre in seiner ganzen Scheinheiligkeit von der Autobahn abfuhr.
Vor ihm fuhr Fräulein Upsala im Golf der lokalen Fahrschule, hinter ihm Häuptling Kleine Füße. Alle drei entschieden sich, quasi simultan dazu, an dieser Stelle die Autobahn zu verlassen um sich dem Feierabendverkehr einer mittleren Stadt zu widmen. Häuptling Kleine Füße war jedoch vom Verkehr noch nicht ausgelastet und versuchte quasi nebenbei noch, den Kofferraum des Padres auf Reste des besagten Kuchens (Kirsch-Streusel, sehr lecker aber leider komplett leer) zu kontrollieren. Wer könnte es Ihm verdenken, der Kuchen war echt lecker gewesen.
Nun, am Ende der Autobahnabfahrt befand sich eine ganz wundervolle Ampel. Eine Spur nach links, eine Spur nach rechts. Und ein grüner Pfeil, welcher nach rechts weist.
Wie man weiß, verpflichtet besagter Pfeil nun nicht zum abbiegen. Man kann, muss aber nicht. Und man sollte nicht, wenn querender Verkehr zu sehen ist. Fräulein Upsala hielt also an der roten Ampel, was von Häuptling Kleine Füße mit wildem Kriegsgeheul (MÖÖÖÖP! MÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖP!) kommentiert wurde. Das sie es aus gesundheitlichen Gründen vorzog, das Fahrschulauto nicht in den Querverkehr zu lenken setzte Häuptling Kleine Füße sein Kriegsgeheul munter fort.
Bis der Querverkehr endete. Dann fuhr Fräulein Upsala von dannen und wart nicht mehr gesehn. Kein schönes Mädchen mehr im Planwagen vor mir. Schnüff. Also war als nächster der Padre damit dran, die Kreuzung zu verlassen. Ein Blick nach links (MÖÖÖÖÖÖÖÖP!), ein Blick nach rechts (MÖP! MÖP! MÖP! MÖP!) und drei Sekunden gewartet und schon konnte die fahrt weiter gehen, da inzwischen auch die Ampel grün wurde.
Auf der nun folgenden Straße könnte man nun 80, 90 oder auch 100 fahren, wenn, ja wenn da nicht dieses wunderbare Schild mit der schwarzen 50 im roten Kreis auf weißem Grund wäre. Als fuhr der Padre auch nur 50. Häuptling Kleine Füße hinterher, mit weniger Abstand als das, was Männer gegenüber Frauen als 20cm ausgeben. Aber oh Schreck, das Auto des Häuptlings schien einen technischen Defekt zu haben! Es schlingerte Wild vom linken Spurrand zum rechten und zurück! Das war führ den Gegenverkehr ziemlich gefährlich! Der Padre dachte kurz darüber nach, Häuptling Kleine Füße vorbei zu lassen, denn sein Kriegsgeheul wurde so langsam doch etwas enervierend. Aber der Häuptling enthob unseren Padre kurzerhand dieser Gedanken und gab seinem Pferd die Sporen um wie ein König über diverse Abbiegespuren und Sperrflächen von dannen zu galoppieren.
Der Häuptling war auch ein sehr freundlicher Mensch und grüßte währenddessen den Padre mit dem effenbergschen Ein-Finger-Salut.
Hier könnte nun das Ende der Geschichte sein, alle freuen Sich(außer Häuptling kleiner Schnie äääh kleine Füße) wenn, ja wenn nicht just in diesem Moment die freundlichen Reiter der Kavallerie ihre unfreundliche Randaleleuchte angeworfen hätten, um ebenfalls in vollem Galopp am Padre vorbei zu ziehen und den Häuptling Kleine Füße darauf hinzuweisen, dass Kriegsgeheul und galoppierende Pferde außerhalb der Reservate nun nicht eben gern gesehen sind. Und auch dass die Suche nach Kuchenresten in fremden Kofferräumen nicht nett ist....